Geburtsbericht von

Carolin

Meine Schwester hat mich auf die Friedliche Geburt hingewiesen und nach langem hin- und her überlegen, habe ich mich dann doch entschlossen, das Geld dafür zu investieren, schon deshalb, weil es vielleicht meine einzige Geburt bleiben wird. Und um das vorweg zu nehmen, für alle die nicht so viel lesen wollen: Ich habe es nicht bereut; im Gegenteil: ich empfehle ihn weiter, wo ich kann. Auch wenn ich die Methode unter der Geburt nicht so gut anwenden konnte, so hat sie mich dennoch gut durch die Schwangerschaft begleitet. Sie hat mich dazu gebracht, mir bewusst Auszeiten und Entspannungszeiten für mich zu nehmen.

Ich bin auch überzeugt, dass sie dazu beigetragen hat, dass meine Tochter ein so unglaubliches, ruhiges und ausgeglichenes Kind ist. Ich habe außerdem gelernt, dass man für die Geburt einen “Werkzeugkoffer” braucht, wo man sich dann unter der Geburt herausnehmen kann, was man in dem Moment braucht und es hat mir geholfen, zu akzeptieren, dass ich die Geburt nicht ohne Hilfe (Schmerzmedikation) durchstehen muss.
Auch heute noch, gut ein Jahr nach der Geburt, wende ich die Methode noch regelmäßig vor allem zum Einschlafen an.

Zu meiner Geburt:

1 Uhr Fruchtblase geplatzt
2 Uhr erste Fahrt Klinik,
–> Untersuchungen: CTG- Mutterhals tasten (Gebärmutterhals noch 3cm lang)
4Uhr wurden wir in ein hübsches Familienzimmer gebracht und hatten Zeit zum Ausruhen
Ca. 9Uhr Frühstück, Ultraschall, Blut abnehmen
Danach ausgiebige Spaziergänge
Mittagessen
CTG, Blutabnahme
Mittagsschlaf
Weitere Spaziergänge —> 17Uhr Wehen setzen endlich ein
Abendessen
19 Uhr Antibiotikum + venöser Zugang
CTG
Badewanne —> Wehen werden regelmäßiger und intensiver
22:30 Mutterhals wird getastet —> kaum Veränderung zum Morgen —> Gebärmutterhals hat sich nur 1cm verkürzt

Das war der Zeitpunkt, wo ich zum ersten Mal so richtig verzweifelt war. Meine Hebamme hat mir vorgeschlagen, Schmerzmittel zu nehmen, damit ich etwas Pause und vielleicht sogar Schlaf bekomme, aber es fiel mir in diesem Moment so unglaublich schwer, diese Hilfe anzunehmen, aber mir haben Kristins Worte unglaublich geholfen, dass es ok ist, Hilfe anzunehmen, und dass man das nicht alleine schaffen muss. Durch die Schmerzmittel konnte ich dann zumindest 1,5h schlafen, bevor dann wieder stärkere Wehen durchgekommen sind.

Ca. 5Uhr morgens erneutes Tasten —> Gebärmutterhals ist jetzt zwar weg, aber Muttermund praktisch nur Fingerbreit offen (nach knapp 12h Wehen)
Ich bin unglaublich erschöpft. Ich habe zwei Nächte kaum geschlafen und bin sehr verzweifelt, weil ich nicht weiß, wie noch länger durchhalten soll. Die Wehen sind stark und es gibt wenig Pausen dazwischen. Ich brauche den Kontakt zu meinem Partner, weswegen die Hypnose nicht das richtige für mich war. Stattdessen war das Tönen für mich sehr hilfreich, was ich mir vor der Geburt nie vorstellen konnte.

Die Hebamme gibt mir noch stärkere Schmerzmittel, die mich “weit weg bringen”, womöglich in die Art von Trance, die Kristins Methode mir verschafft hätte. Das gibt mir nun endlich eine wirkliche Pause. Ca. 1h später ist dann der Muttermund zumindest schon 3cm offen. Ich bin an einem Punkt, wo ich nicht mehr kann und will, aber das Schmerzmittel lässt es mich zum Glück gerade recht gut ertragen. Ich lasse mich treiben und veratme und töne jede Welle. Die Wellen werden immer stärker und die Schmerzen sind kaum zu ertragen. Es fühlt sich an, als würde der Kopf jedes Mal über meinen Enddarm rollen. Der Muttermund ist jetzt 5cm geöffnet. Ich werde in den Kreißsaal verlegt. Ich bitte um ein weiteres Schmerzmittel, was ich auch bekomme, aber das bei weitem nicht so gut hilft, wie das davor.

Im Kreißsaal bekomme ich bereits sehr schnell Pressdrang, obwohl der Muttermund erst 5cm offen war. Die Hebamme sagt aber, dass ich ihm noch nicht nachgeben darf, da sich sonst Muttermund einklemmen könnte. Einige der Pressdränge kann ich aber nicht unterdrücken und so geht es nun endlich schneller. Der Muttermund ist schnell bei 9cm. Ich darf dem Pressdrang nun nachgeben, wenn er kommt. Die Hebamme schiebt den Muttermund zur Seite und endlich ist er offen.

Nun geht es recht gut voran. Die Wehen sind stark, aber durch das Pressen dürfen deutlich angenehmer. Die Hebamme meint, dass das Köpfchen an meiner vollen Blase nicht vorbei kommt und bereitet einen Blasenkatheter vor. Bei der nächsten Welle entleert sich meine Blase dann doch fast vollständig in einem Schwall und die Hebamme musst dann nur noch einen Rest Urin per Blasenkatheter ablassen.

Schmerzhaft wurde es noch mal, als der Kopf durch die Scheide gedrückt wurde. Mein Damm ist leicht gerissen und musste später genäht werden. Und dann in einer Welle konnte dann Kopf und Körper auf einmal geboren werden und meine Tochter wurde mir auf die Brust gelegt, während ich fast augenblicklich eingeschlafen wäre.

Obwohl die Geburt unglaublich anstrengend und ich zwischenzeitlich sehr verzweifelt war, empfand ich die Geburt als ein wirklich tolles Erlebnis. Ich war auch sehr glücklich, dass ich durch den Blasensprung von Anfang an in der Klink war und nicht noch mal den Ort wechseln musste und die ganze Zeit umfassend durch die Hebammen versorgt wurde, sodass mein Partner auch die ganze Zeit bei mir bleiben konnte und sich nicht um Essen oder irgendetwas anderes außer mir kümmern konnte.
Ich denke sehr gerne daran zurück und danke dir, Kristin, und deinem Team für die tolle Begleitung in der Schwangerschaft.

Lerne meine Methode

Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis