Geburtsbericht von

Svenja P.

Hallo liebes „Friedliche Geburt“ Team,

ich bin noch meinen Geburtsbericht schuldig.

Im Voraus vielleicht kurz zu meiner Vorgeschichte. Ich bin 36 und hatte bereits zwei Entbindungen. Beides sekundäre Kaiserschnitte.
Beim ersten (2013) hatte ich von „mentaler Geburtsvorbereitung“ noch nicht mal etwas gehört. Ich landete nach Blasensprung (etwa 10 Tage nach ET ) im Krankenhaus, wo ich in der üblichen Interventionsspirale landete. Ende vom Lied: Sectio wg hohem Gradstand und schlechter Herztöne.

Das sollte mir nicht nochmal passieren. Für meine zweite Geburt (02.2022) meldete ich mich im Geburtshaus an und machte geburtsvorbereitende Hypnosen bei / mit einer Hebamme. Ich war guter Dinge. Leider kam mir eine pandemisch im Trend liegende Infektion dazwischen. Somit war ich im Geburtshaus nicht mehr willkommen. Am ET musste ich zur üblichen Kontrolle ins Krankenhaus (weil auch mein Arzt mich in der Praxis nicht haben wollte). Dort stelle man einen Blasensprung / riss fest und ließ mich (gegen meinen Willen) nicht mehr nach Hause.

Am nächsten Tag wurde eingeleitet. Es folgte ein Wehensturm. Angeblich wieder schlechte Herztöne. Ärztin und die (wirklich tolle, aber sehr junge) Hebamme waren sich uneins… aber nachdem es eine passende Lücke im OP Plan gab, landete ich wieder auf dem Tisch zur Sectio. Mein Kind anschließend eine Woche auf der Intensiv wegen vermeindlich schlechter Blutwerte mit hohen Interleukinwerten. Ich konnte ihn nicht besuchen, weil ich ja immernoch „positiv“ war. Eine ganze Woche lang!

Nur um zu verdeutlichen, wie wichtig es mir war, dass es diesmal anders werden würde.

Die dritte Schwangerschaft startete mit den Sorgen darüber, wer mich nach 2 Sectios und einem so kurzen Abstand zur letzten Sectio bei einem spontanen Versuch begleiten würde (ET 8.10.2023). Die Geburtshäuser wollten oder konnten nicht. Ich vermute aus versicherungstechnischen Gründen. Selbst das Krankenhaus aus der ersten Sectio lehnte mich ab. Ich fand ein Klinikum und am Ende sogar einen Belegarzt, der mich begleiten würde. Aber wieder Krankenhaus? Ich musste mich also noch besser wappnen. Ich buchte „Die friedliche Geburt“ und las diverse Bücher.

Kurz vor Beginn der Rufbereitschaft spielte mir das Universum eine private Hausgeburtshebamme zu, die mich betreuuen wollte. Allerdings wohnte sie ca 3,5-4 Stunden entfernt.
An Tag 10 über ET wurde ich mehr als unruhig, weil ich wusste, dass auch ihr Versicherungsschutz nur bis Tag 14 über ET greift. Ich „leitete“ also – entgegen meiner Überzeugung – mit einem Rizinus Spiegelei (in Absprache mit der Hebamme) ein.

Wie im Bilderbuch hatte ich 4 Stunden später einen Blasensprung und sofort knackige Wellen in kurzen Abständen. Aber Schmerzen? Nein! Sofort hatte ich die Geburtshypnose auf den Ohren und die Atemtechnik ist defintiv Gold wert!!! (Warum wird einem das genau andersrum beigebracht?!). Eine Freundin, die Doula ist, kam und begleitete mich. Als abzusehen war, dass die Wellen blieben (hatte einige Tage zuvor eine durchwellte Nacht hinter mir), sagten wir der Hebamme Bescheid.

Ungefähr 4 Stunden nach Blasensprung tastete ich im Geburtspool, ob ich etwas fühlen konnte… tatsächlich konnte ich den Kopf schon spüren. Leider dachte ich, dass das nicht sein könne… und es sicherlich eine Muttermundslippe o.ä. sei. Die Hebamme musste her. Zurück in der Dusche hatte ich Wellen, die mit einer Art Pressdrang endeten. Ich dachte aber, dass das ja nicht sein könne… also versuchte ich, das zu unterdrücken. Muss man sich mal vorstellen! Vertrauen in meinen Körper darf ich wirklich noch üben. Aber Schmerzen? Nein. Immernoch nicht. Hypnose in Dauerschleife. Bauchatmung. Es war definitiv herausfordernd… zumal ich bestimmt alle 3 Minuten Wellen hatte.

Ungefähr 6,5 Stunden nach Blasensprung war die Hebamme da. (Natürlich) stellte sie bei der Eingangsuntersuchung fest, dass ich voll eröffnet war und meine „Muttermundslippe“ der Kopf meines Sohnes war. Dieser Befund entspannte mich so, dass ich endlich loslassen konnte. Die Abstände der Wellen wurden länger und veränderten ihre Qualität. Hallo Austreibungsphase. Ich war wieder im Pool und wechselte die Hypnose. Begleitet von Freundin und Hebamme kam mein dritter Sohn mit ein wenig fachmännischer Hilfe der Hebamme 8 Stunden nach Blasensprung auf die Welt.

Spontan. Zu Hause. Ohne Interventionen. Ohne grelles Krankenhauslicht. Ganz magisch, kraftvoll und trotzdem friedlich!

Die Wellen aus Geburt 1 und 2 empfand ich übrigens sehr wohl als schmerzhaft. Nahezu unaushaltbar. Umso dankbarer bin ich für diese ganz andere Erfahrung und bin überzeugt, dass genau DAS Geburt ist <3

Und auch wenn ich weiß, dass man überall vermittelt bekommt, dass jede Geburtsart gleichwertig sei, kann ich euch doch sagen… dass es für mich persönlich nicht so ist. Dieses Gefühl, das Kind selbst zu gebären… wie sich der Körper in den Phasen verändert, alles zusammenspielt… das war so so so wichtig für mich. Jetzt ist es rund. Natürlich habe ich bereits (versucht) meine anderen Geburtserlebnisse aufzuarbeiten… aber wirklich geheilt, hat mich dieses Erlebnis (auch wenn der Schmerz über die Erfahrungen davor bleibt ).

Und dafür möchte ich mich auch bei euch bedanken 😉

Liebste Grüße,
Svenja mit Baby ( *18.10.23)

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