Erstgebärend, IVF, Endometriose, Hausgeburt
Ich schreibe sehr offen und ehrlich über meine Empfindungen während der Geburt. Aber da ich Endometriose/Adenomyose mit starken Verwachsungen habe (konnte deswegen auch nicht auf natürlichem Weg schwanger werden) und bis zur Geburt auch noch eine große Endometriose-Zyste am Eierstock hatte, glaube ich, dass ich es nicht ganz mit “normalen” Geburtsschmerzen zu tun hatte. Ich hatte zum Beispiel auch in den Wellenpausen durchgehend ein regelschmerzartiges Ziehen im Rücken und in den Leisten.
Ich hatte von Anfang an große Angst vor der Geburt, weswegen mich meine Hebamme auf die “friedliche Geburt” und die vielen positiven Geburtsberichte aufmerksam machte. Der Online-Kurs und die Vorbereitung mit den Meditationen haben mir hier nicht nur die Panik genommen und mir erlaubt eine komplett positive, entspannte Schwangerschaft zu erleben, sondern mich auch total gestärkt und Vertrauen in mich und meinen Körper finden lassen. Allein dafür bin ich so unendlich dankbar! Ich begann sogar immer mehr von einer Hausgeburt zu träumen.
Zwei Wochen vor ET hatte ich hin und wieder leichte Senkwehen und immer mehr das Gefühl, dass sich unsere Tochter wahrscheinlich eher früher als später auf den Weg machen würde.
Fünf Tage vor ET kam dann am Abend der Blasensprung – übrigens gerade in dem Moment als ich meinem Mann am Telefon bestätigte, dass es heute wohl auch nichts wird und er ruhig noch bei einer Veranstaltung bleiben kann 😉
Er kam also doch direkt nach Hause und ich wartete (in Absprache mit der Hebamme), ob Wehen einsetzen würden. Ich drehte mir die Meditation “Abschied von der Schwangerschaft” auf, konnte sie aber gar nicht mehr zu Ende hören, weil sich ziemlich bald unregelmäßige, aber doch schon sehr intensive Wellen einstellten. Ich versuchte entspannt liegen zu bleiben und mich mit der Geburtsmeditation an meinen inneren sicheren Ort zu bringen. Die Atmung half mir hier super, um mit den immer stärker werdenden Wellen klar zu kommen.
Als nach cirka einer Stunde mein Mann kam, übersiedelten wir ins Wohnzimmer und er kümmerte sich wie im Kurs durchgespielt ganz toll um mich. Meine Hebamme war noch bei einer anderen Geburt und kündigte sich für Mitternacht an. Bald waren die Wellen so stark und häufig, dass ich nicht mehr liegen oder leise sein konnte und wanderte rastlos durch die Wohnung auf der Suche nach einer erträglichen Position. Ich konnte nicht so recht in meinen “sicheren Ort” finden, wie ich es vom Üben gewohnt war und nahm die Wellen sehr deutlich und schmerzhaft war. Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass ich in einer Art Trance war und mir die gute Vorbereitung half, ruhig zu bleiben.
Die Stunden vergingen wie im Flug und ich hatte eine total zuversichtliche Stimmung in mir und kein bisschen Angst oder Panik, wie ich es eigentlich immer befürchtet hatte. Trotz der Schmerzen spürte ich genau, dass alles gut war und es mir und meinem Baby gut geht, auch wenn die Wellen mir kaum mehr Verschnaufpausen ließen und meine volle Konzentration brauchten. Als die Hebamme eintraf, war ich bereits 8 cm eröffnet und die Herztöne unserer Tochter waren sehr gut. Ich war erleichtert, dass die Hebamme bei mir war und folgte ihren Anweisungen auf dem Gebärhocker. Nach wenigen Wellen war ich vollständig eröffnet und durfte mitpressen.
Keine 45 Minuten nach Eintreffen der Hebamme gebar ich – wie ich es mir erträumt hatte, gestützt von meinem Mann hinter mir, Zuhause im Wohnzimmer – unser Mädchen!
Auch die Nachgeburt kam nach einiger Zeit ohne Probleme. Obwohl die Geburt insgesamt nur 6 Stunden dauerte, hatte ich keinerlei Verletzungen und auch unsere Tochter war gesund und munter.
Ich bin unglaublich dankbar, den Kurs von Kristin gemacht zu haben. Ich habe meine absolute Traumgeburt erlebt und tief sitzende Ängste überwunden! Danke!