Jetzt sitze ich hier bei ET+13 und warte auf dich. Mal geduldiger und mal weniger geduldig…
Die Hypnosen helfen mir auch sehr gut durch diese Zeit.
Ich habe mir vorher glaube ich alles vorgestellt, aber nicht, dass es so weit über den ET hinaus gehen wird. Ich dachte eher, dass es früher losgehen wird, aber da hatte die Kleine Maus in meinem Bauch wohl andere Pläne. 😉 Ich habe ja schließlich alles geburtsvorbereitende gemacht, was ging. 🙂 Louwen Diät, Datteln essen, Heublumenbäder, Himbeerblättertee usw. aber nichts tut sich..
Es gab auch wirklich lange gar keine Vorboten, dass die Geburt beginnen könnte. Mir ging es die ganze Zeit so gut und ich hatte wirklich eine traumhafte Schwangerschaft, die ich in vollen Zügen genießen konnte.
Von Dienstag auf Mittwoch Nacht (6.08 auf 07.08.) habe ich dann doch die ersten kleinen Wellen im Unterleib gespürt. Ich bin erstaunlich ruhig geblieben und habe versucht in die Entspannung zu gehen und jede Welle zu veratmen, was mir auch gut gelungen ist. Am Mittwoch morgen hatte ich sowieso einen Termin in der Klinik zur Kontrolle. Ich dachte, dass es bis zum Termin vielleicht so stark ist, dass ich direkt da bleiben kann. Allerdings waren die Wellen nach dem aufstehen schon wieder so gut wie weg. Das bestätigte sich auch bei den Termin. Es war alles noch gut aber keine Wellen und der Muttermund auch geschlossen bzw. bei 1cm.
Die sehr nette Hebamme machte noch eine Eipollösung in der Hoffnung, dass es dann weitergeht. Wir machten auch den Termin für den übernächsten Morgen um 8h zur Einleitung bei ET + 14.
Nachmittags zu Hause hatte ich auch wieder sehr unregelmäßige Wellen, die den ganzen Abend und auch die Nacht anhielten. Ich konnte dazwischen aber immer wieder einschlafen, die Wellen waren aber schon so stark, dass sie mich ca. jede halbe Stunde bis Stunde geweckt haben. Ich war guter Dinge dass es jetzt, am Donnerstag, losgeht. Noch vor der Einleitung. Aber nach dem Aufstehen war wieder alles ruhig.
Also habe ich den Tag über nochmal entspannt, bis es abends um ca. 17/18 Uhr wieder losging. Ich bin gleich ins Schlafzimmer und habe mich zurückgezogen. Schnell habe ich auch gemerkt, dass die Wellen jetzt intensiver werden. Und konnte nicht mehr einfach nur entspannt im Bett liegen wie sonst immer und die Bauchatmung durchführen. Ich musste andere Positionen austesten. Irgendwann bekam ich ein ganz komisches Gefühl und einen Impuls, ins Krankenhaus gehen zu wollen. Ich wusste nicht, ob die Kleine mir vielleicht ein Signal geschickt hat, dass es ihr nicht gut geht, weil ich plötzlich Herzrasen bekam und mich komisch gefühlt habe und ich ja auch schon bei ET+13 war.
Also machten wir uns sicherheitshalber auf den Weg in die Klinik, ca. eine halbe Stunde Fahrt. Da es bereits ca. 19 Uhr war dachte ich, dass wir vielleicht da bleiben können bis zum nächsten morgen zur Einleitung. Leider waren die Wellen noch zu unregelmäßig und der Muttermund immer noch bei 1cm und ein wenig Gebärmutterhals zu tasten. Also sind wir nochmal nach Hause um die Latenzphase dort in Ruhe zu durchlaufen. Auf der Rückfahrt wurden die Wellen aber immer intensiver und der Abstand wurde kürzer. Ich habe das auf die ungemütliche Autofahrt geschoben, aber auch zu Hause ging es so weiter. Ich konnte mir jetzt nicht mehr vorstellen nochmal eine halbe Stunde in diese Klinik zu fahren.
Also wusste ich schon, dass es doch in die Klinik bei uns um die Ecke gehen wird (das war ursprünglich auch meine erste Wahl, nur hätte diese schon bei ET + 10 eingeleitet und das wollte ich nicht).
Zu Hause habe ich mich dann wieder versucht hinzulegen, aber bei der ersten tiefen Bauchatmung spürte und hörte ich den Blasensprung. Also sind wir los zur Klinik, da auch die Wellen immer intensiver wurden. Es war ca. 23 Uhr als wir ankamen. Zum Glück nur 2 Minuten Autofahrt.
Auf dem Weg musste ich auch schon einige Wellen bis zum Kreißsaal veratmen. Die tiefe Bauchatmung ist mir leider immer weniger gelungen. Am Kreißsaal angekommen, hat uns eine super nette Hebamme empfangen und mich direkt ans CTG angeschlossen. Ich konnte die Wellen aber nur in einer Position gut veratmen und genau diese mochte das CTG nicht. Es konnte nicht sichergestellt werden, dass die Herztöne der kleinen Maus während einer Welle gut sind. Ich sollte aber so lange am CTG bleiben, bis sie wenigstens ein paar Wellen mit guten Herztönen aufgezeichnet haben und ich soll mich am besten hinlegen. Das war leider die unangenehmste Position für mich. Ich legte mich trotzdem irgendwann hin und schaffte die 20 Minuten. Insgesamt lag ich dann aber glaube ich 2 h am CTG. Um ca. 11:30 wurde ich vaginal untersucht und der Muttermund war immer noch bei 1cm (ich wollte es zum Glück nicht wissen und erfuhr das erst nach der Geburt).
Dann beschlossen mein Mann und die Hebamme die Wanne zu füllen, weil ich schon um eine kleine Hilfe zur Entspannung gefragt hatte und mein Mann wusste, dass ich gerne in die Wanne gehen würde.
Um ca. 1 Uhr bin ich dann also in die Wanne. Ich hatte bis hier die ganze Zeit die Meditation auf den Ohren, aber es war mir mittlerweile unmöglich in den Bauch zu atmen. Ich habe auch immer wieder gesagt, dass ich das Gefühl habe, dass alles so verkrampft und sich der Muttermund so niemals öffnen kann, wenn ich nicht in den Bauch atme und war da auch leider viel im Kopf.
Die ersten Sekunden in der Wanne mit einer Wellenpause waren sehr entspannt. Aber die erste Welle im Wasser hat mich dann ziemlich überrumpelt. Es war plötzlich so intensiv, dass ich direkt gesagt habe, dass ich noch etwas anderes zur Hilfe brauche. Ich habe um eine PDA gebeten und die Hebamme hat mir noch ein Medikament angeboten, mit dem mir wohl alles ein bisschen egaler sein soll. Für beide musste ich aber aus der Wanne. Ich wollte aber irgendwie auch nicht gleich wieder raus. Ich überlegte wohl eine halbe Stunde ohne Ergebnis bis so eine heftige Welle kam, dass ich nur noch „PDA jetzt“ sagen konnte. Wir warteten auf eine kurze Wellenpause, damit ich aus der Wanne raus kann, diese Pause kam aber nicht mehr. Mit der nächsten Welle hatte ich den Drang, zu pressen. Das ist dann wohl die bekannte Übergangsphase gewesen, in der viele Frauen denken, dass sie es nicht mehr schaffen. Als mir das klar wurde war ich direkt wieder so bei mir und meiner Tochter und spürte, wie wir Stück für Stück den den Weg zusammen gingen.
Es dauerte ca. 6-8 sehr kraftvolle Presswellen, bis unsere kleine Maus spontan und ohne Einleitung (diese wäre 5h später gewesen) um 3:10h in der Wanne zur Welt kam <3. Ich hätte nie gedacht, dass ich spontan in der Wanne gebäre, da ich eine Kaiserschnittnarbe von der 1. Geburt habe und mir vorher gesagt wurdet, dass sie das ungern machen, falls die Narbe unter der Geburt reißen sollte. Aber alles sollte genau so kommen wie es kam. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass die Hebamme gezweifelt hat, sie hat mir nur das gute Gefühl vermittelt, dass ich alles intuitiv super mache und wir es gleich geschafft haben. Die Ärztin kam glaube ich auch nur bei der letzten Presswehe kurz dazu und stand mit Abstand neben der Wanne. Sonst waren mein Mann die Hebamme und ich die ganze Zeit alleine im Kreißsaal. Ich war aber ohnehin so bei mir, dass ich das alles gar nicht mitbekommen habe.
Die Plazenta kam ca. 5 Minuten später. Alle Wünsche, die ich aufgeschrieben hatte, wurden von der Hebamme als selbstverständlich angesehen und sowieso von ihr so durchgeführt. Es war also alles perfekt. Ich wollte während der ganzen Zeit nicht angefasst werden und mein Mann wusste, dass ich gerne Bilder und Videos von der Geburt haben möchte. Er hat es geschafft, die Endphase zu filmen und so haben wir die Geburt der Maus auf Video. Das ist eine sehr wertvolle Erinnerung für mich und auch total spannend das ganze von Außen zu betrachten.
Ich möchte mich herzlich für die tolle Vorbereitung bedanken. Ich hatte schon so viele wertvolle Stunden in Entspannung mit meiner Tochter, bevor sie überhaupt geboren wurde. Die ganze Latenzphase haben mir die Hypnosen und auch die Bauchatmung sehr gut geholfen. Ich war auch während der Geburt dadurch immer mit der Kleinen verbunden, auch wenn ich die Hypnose ab der Wanne nicht mehr gehört habe. Außerdem haben mir etliche Hypnosen während der langen Wartezeit nach ET die Zeit einfacher gemacht und ich war die meiste Zeit gelassen und habe auf mein Kind und meinen Körper vertraut. Und das war auch genau das Richtige. Die Kleine kam dann wirklich noch spontan 5h vor dem Termin der geplanten Einleitung. Und die Vorbereitungen für die Geburt haben ja vielleicht doch geholfen, da sich der Muttermund wohl innerhalb von 2,5 Stunden komplett geöffnet hat. Und die Atmung die ich während der Geburt intuitiv angewandt habe, hat wohl auch gut funktioniert, obwohl ich zwischendurch dachte, dass ich ohne die tiefe Bauchatmung bestimmt nicht weiterkomme.
Ich kann auf jeden Fall sagen, dass mir die mentale Vorbereitung sehr geholfen hat und ich am Ende eine wunderschöne, kraftvolle Geburt hatte 😉
Vielen Dank!