Liebes Team der Friedlichen Geburt,
Fünf Monate nach der Geburt unseres Sohnes, habe ich gerade noch einmal die Hypnose „Aufarbeitung einer Bauchgeburt“ gehört und beschlossen, dass es nun endlich Zeit ist, einen Geburtsbericht zu schreiben.
Der Schwangerschaft mit meinem Sohn war leider eine Fehlgeburt vorangegangen. Zudem habe ich viele Jahre unter einer Angststörung mit Panikattacken gelitten. Es war mir deshalb sehr wichtig, mich in der Schwangerschaft nicht zu sehr von meinen Ängsten leiten zu lassen, sondern die Zeit als Chance zu begreifen, ein tieferes Vertrauen zu meinem Körper zu entwickeln. Der Kurs der Friedlichen Geburt hat sich dafür als genau richtig herausgestellt. Ich habe mir in der Schwangerschaft neben Yoga damit einen Ruhepol schaffen können und bin mit gespannter Erwartung und Zuversicht auf die Geburt zugegangen.
Leider hat sich unser Kleiner von Anfang an in Beckenendlage befunden und irgendwie hatte ich früh das Gefühl, dass er sich nicht mehr drehen würde. Trotzdem haben wir alles versucht – bis auf eine äußere Wendung. Das fühlte sich nicht richtig an für mich und auch für den Papa. Leider gibt es in unserer Umgebung keine Klinik, die eine vaginale erste Geburt aus BEL begleitet. Eine Fahrt von zwei Stunden unter Geburtswehen traute ich mir nicht zu. Und letztlich wollten wir nach unserer Vorgeschichte kein Risiko eingehen, wieder ein Baby zu verlieren.
Es kam also zu einem geplanten Kaiserschnitt. Die Aussicht machte mir zunächst große Angst. Ich habe sehr große Angst vor dem Erbrechen und die Situation im OP erschien mir furchteinflößend. Also setzte ich mich mithilfe des Kurses und des Podcasts genau mit den Abläufen auseinander und versuchte, den bestmöglichen Verlauf zu visualisieren, vor allen Dingen, dass alle gut für mich und mein Baby sorgen würden und ich am Ende Mama sein würde. Das half mir im Vorhinein ungemein.
Außerdem war es für mich wichtig, meinen Sohn auf irgendeine Art darauf vorzubereiten, wann und wie er auf die Welt kommen würde, da ich Sorge vor Anpassungsproblemen hatte. Die Hypnose war ein wunderbarer Weg, mich mit ihm in Kontakt zu fühlen.
Was soll ich sagen – der Kaiserschnitt verlief tatsächlich optimal, ich vertrug alle Medikamente, hatte weder Kreislaufprobleme, noch musste ich erbrechen. Unser Baby war gesund und konnte mir eine Minute nach der Geburt in ein Bondingtop auf die Brust gelegt werden, wo es die nächsten Stunden auch blieb (bis der Papa übernommen hat). ABER – und das hätte ich vorher nie gedacht – es ist mir überhaupt nicht gelungen, während der Geburt an meinen sicheren Ort zu gelangen. Ich war in heller Aufregung und habe wie Espenlaub gezittert. Nun nochmal ein Aber: In irgendeiner Art traumatisch war es trotzdem nicht für mich. Ich wusste genau, was passiert (vielleicht ein bisschen zu genau für mein Kopfkino…) und hatte genau so liebe und kompetente Menschen um mich herum, wie ich mir das gewünscht hatte.
Ein bisschen traurig bin ich manchmal immer noch, dass ich die Erfahrung einer Spontangeburt nicht machen durfte. Aber dann sage ich mir, dass es nicht hat sein sollen und sicher alles zu meinem und unseres Sohnes Bestem Geschehen ist. Dank der Friedlichen Geburt konnte ich die Zeit der Schwangerschaft viel mehr genießen, als ich das je für möglich gehalten habe. Es ist für mich auch nicht schlimm, dass ich das Geübte während der Geburt nicht anwenden konnte. Ich würde mich immer wieder für den Kurs entscheiden und habe sehr davon profitiert.
Tausend Dank für eure Arbeit!