Vor zwei Wochen durfte ich die wohl größte & kraftvollste Erfahrung meines Lebens als Frau erleben. Die Geburt von unserer Tochter J. war so voller Liebe, Vertrauen und Zuversicht. Dein Podcast sowie deine Methode vom Online-Kurs begleiteten mich die ganze Schwangerschaft über und schenkten mir einen Zugang zu meinem spirituellen Ich. Jeden Tag reiste ich zu der kleinen Maus und so teilten wir schon eine tiefe Verbindung, lange bevor sie zu uns ans Licht der Welt kam.
Liebe Kristin, wir sind dir so dankbar!
Übrigens, unsere liebe Hebamme war totaler Fan von deiner Methode. Sie meinte immer wieder, dass du ihr ja alle Pointen klauen würdest und sie gar nichts mehr zu sagen brauche. 😉
Geburtsbericht von j.:
Der folgende Text erscheint sehr intim und vielleicht fragst du dich, warum wir das auf der Webseite mit euch teilen. Mir oder besser gesagt uns, ist es wichtig, neben all den Schauergeschichten, welche um Geburten (insbesondere Hausgeburten) kursieren, unsere wunderschöne und positive Erfahrung zu erzählen.
Hey J.
am sonntag, den 15.09.19 ging es los. dein Papa & ich hatten einen wunderschönen herbsttag.
wir waren ziemlich müde, weil wir beide sehr schlecht geschlafen hatten. ob das wohl am vollmond oder dir lag? wir hatten nämlich schon am samstagabend so eine vorahnung – mir war übel und ich war sehr unruhig & müde.
am nachmittag fuhren wir mit Opa L. und Grossmama B. zum schwimmen. wir haben nochmal alles gegeben, um dich zu drehen, aber du hattest dich wohl schon lange entschieden.
abends aßen wir noch eine riesige grillade auf der terrasse mit deinen grosseltern und genossen den warmen herbstabend.
so um 20.25 uhr wollten wir die runde dann auflösen und ich musste so dringend aufs klo. ich rannte los und meinte noch, ich käme gleich wieder, um tschüss zu sagen.
20.35 uhr: auf dem klo merkte ich plötzlich, dass das mehr als nur pipi sein musste. so eine kleine blase konnte gar nicht mehr so viel wasser auf einmal fassen. spätestens als ich beim wegwischen realisierte, dass das irgendwie nicht aufhört, war mir klar: DAS ist das fruchtwasser! ach du meine güte… ich war so aufgeregt und kribbelig, aber auch voller vorfreude und glück. mit einem handtuch zwischen die beine geklemmt, rief ich nach p.: “chouchouli, chasch dü mal cho?!” und so eröffnete ich ihm, was los war. er konnte es kaum glauben und strahlte im ganzen gesicht. sofort gaben wir ingrid, unserer wunderbaren hebamme, bescheid. zu diesem zeitpunkt hatte ich noch keine wellen, was mich etwas enttäuschte. ich habe mir immer gewünscht, dass das fruchtwasser erst während der wellen abgeht, da sonst eine zeituhr von 12-24 std zu ticken beginnt. zumindest war das fruchtwasser ganz klar, was super war! darauf sagten wir auch meinem papa, unserem homöopathen, bescheid, damit er sein handy auf laut stellen konnte. er meinte noch, dass das jetzt gut noch 2-3 tage dauern könne, bis etwas passiert. na, wenn der gewusst hätte…
die nächsten 3 std verbrachte ich abwechselnd auf dem klo & in der dusche. wegen des ständig laufenden fruchtwassers fühlte ich mich dort am wohlsten. ich hörte die ganze zeit meine playlist “jayjays reise” oder die hypnose “unter der geburt“. apropos hypnose: am abend zuvor hörten wir in der sauna die “geburtsbeginn fördernde” hypnose. ob das wohl auch zum start beigetragen hat? immer wieder stellte ich mir vor, wie sich meine lotusblüten-krone (mein persönlicher kraftort) langsam öffnet und wie sich mein muttermund dehnt. diese gedanken unterstützte ich auch immer mit hand/arm–bewegungen. in der zwischenzeit brachte p. die wohnung auf vordermann und legte sich gegen 23.30 uhr schlafen.
23.30 uhr: zu diesem zeitpunkt spürte ich ein erstes ziehen. zuvor war ich noch draußen im garten beim herrlichsten sternenhimmel, hörte über kopfhörer weiter die hypnose und trat mit mir & dem universum in verbindung. ich war die ganze zeit so glücklich, aber zitterte vor aufregung.
da das ziehen/dehnen nicht so stark war, war ich mir nicht sicher, ob das wirklich schon wellen waren. zur sicherheit dokumentierte ich das ganze aber schon mal mit einer wehen-tracker–app. übrigens schienen mir die 3 std zwischen blasensprung und erster welle eher wie ca. 20 minuten.
00.30 uhr: nach einer stunde wellen weckte ich p. auf und bat ihn, den pool aufzubauen. vom sofa aus rief ich wieder ingrid an und teilte ihr mit, dass die wellen bereits alle 3-4 minuten kommen und ca. 60 sekunden anhalten. auf meinen wunsch hin machte sie sich auf den weg zu uns. schnell ließen wir das wasser in den pool ein, bis plötzlich der boiler leer war. das wasser reichte zum glück gerade bis zur mindestmarkierung und für mich war die temperatur angenehm genug. total zufrieden und glücklich veratmete ich welle für welle zur hypnose und genoss die geborgenheit unserer kleinen wohnung bei kerzenschein.
01.20 uhr: i. kommt bei uns an und wir umarmen uns so herzlich. p. richtet sich mit ihr ein. während ich welle für welle genieße, lesen die beiden je meinen brief. immer wieder bekomme ich etwas zu trinken angeboten und merke, wie die dehnung immer stärker wird. als schmerz würde ich dies allerdings nicht bezeichnen.
02.00 uhr: sogar als i. nach meinem muttermund tastete, fühlte sich das nur etwas unangenehm, jedoch nicht schmerzhaft an. wir staunten nicht schlecht, dass mein mumu schon 5-6 cm offen war. auch du kleine maus warst total entspannt. deine herztöne waren die gesamte geburt über top! auch dass du dich noch in beckenendlage (BEL) befandest, war kein problem. wir alle hatten die ganze zeit so ein gutes gefühl und vertrauen in uns. immer wieder lobten mich p. und i., wie toll ich das mache. im vierfüßler fühlte ich mich am absolut wohlsten. so konnte ich mich bei jeder welle gegen den hinteren beckenrand stoßen und mich während der pausen mit den ellbogen auf dem integrierten sitzkissen (im wasser) aufgestützt entspannen.
03.00 uhr: ich spürte, wie sich etwas verändert hatte. i. meinte, ich solle doch mal selber tasten und so durfte ich 2-3 cm vor dem scheidenausgang die allererste heilige berührung deiner kleinen füße spüren. schnell sagte ich p., er solle auch mal fühlen und so durfte er der zweite sein, der dich körperlich berühren durfte. auch i. tastete und stellte sicher, dass du beide füßchen in meinem scheidenkanal hattest – wie mein gefühl während der schwangerschaft das immer ahnte.
03.30 uhr: langsam bekam ich das verlangen, bei jeder welle mit zu schieben. wenn ich pressen konnte, fühlte sich das so gut an. immer mit einem “uh” begleitet, atmete ich mit und plötzlich waren da zwei kleine füße zu sehen. ich war so glücklich und lachte sogar manchmal, als die welle vorbei war. doch dann passierte ca. 30 minuten lang nichts. ich drückte und presste, aber du schienst nicht weiter vorwärts zu kommen. i. & dein papa machten mir immer wieder mut und sagten, dass ich das schaffe. auch diese 30 minuten fühlten sich für mich nur wie etwa 3 wellen an und ich realisierte diesen “stillstand” eigentlich kaum. ich hatte ganz kurz die sorge, du könntest mit der nabelschnur festhängen, als es einfach nicht weiterging.
04.00 uhr: auf einmal wechselte ich mein “uh” auf ein “ah” und plötzlich ging es rasant weiter. plötzlich warst du bis zu den hüften da. i. meinte da zu mir: “ach, lass uns doch BEL im wasser gebären”. bis dahin war nicht klar, ob ich für die geburt vielleicht lieber aus der wanne kommen sollte und ich war so unendlich froh, dass ich bleiben durfte. ich konnte mir nicht vorstellen, außerhalb des wassers zu sein. nun waren es vor allem die wellenpausen, die intensiv waren. dein kleiner körper dehnte meinen so stark, dass ich richtig mut brauchte, mich zu entspannen. besonders intensiv nahm ich die dehnung im lenden/becken–bereich am rücken wahr. man konnte wohl gut sehen, wie du dich durch mich bewegt hast und wie weit du gerade bist.
mit der nächsten welle warst du bis zum nabel da. i. wies mich an, mich auf den integrierten “hocker” zu setzen. mit einem extrem schmerzhaften, aber unbedingt notwendigen handgriff in meine gefühlt zum bersten gespannte scheide holte sie profimäßig deine händchen raus. so konnten wir sicher gehen, dass zum schluss wirklich nur noch dein kopf kommt. eine hand griff sie, die zweite hast du kleines wunder selber rausgestreckt. deine herztöne waren immer noch super. mit der nächsten welle warst du bis zum hals/kopf da. anscheinend hatte i. dich leicht gedreht und mitgeführt, damit deine schultern im richtigen winkel austreten. dein papa war immer bei meinem kopf und reichte mir die hand ins wasser. das half mir so sehr. immer wieder lobte er mich und wir waren so innig miteinander verbunden.
nun war es nur noch dein kopf. i. sagte, dass du mit der nächsten welle da sein musst. du hattest nämlich schon etwas mekonium ausgeschieden und würdest dir je länger, je stärker selber den sauerstoff abdrücken. also presste (& schrie) ich bei der nächsten welle so existenziell, dass ich erstaunt war, woher diese kräfte kommen. es fühlte sich an, als würde ich zerreißen und ich war mir sicher, mein damm wäre für immer zerstört… ich spürte, wie dein kopf kam und immer dachte ich, das muss die breiteste stelle sein, doch es ging noch weiter. ich schrie so laut, dass p. sich im nachhinein über ohrenschmerzen beklagte, doch irgendwoher brauchte ich die kraft, um dich ganz raus zu schieben – und sie kam!
04.19 uhr: ein unglaublich erleichternder schups & du warst da, kleine maus. du wurdest mir sofort auf die brust gelegt und mit tüchern warm zugedeckt. meine gefühle explodierten. ich glaube, ich weinte vor glück und war in einem totalen hormonflash. von oben sah ich dein bäuchlein mit der nabelschnur. und weil dazwischen ca. 3 cm haut war, hielt ich dies im ersten moment für einen kleinen penis. aber bevor ich nachsehen konnte, mussten wir gut deinen kleinen rücken & die lunge massieren. du hast dir fast die volle minute mit dem atmen zeit gelassen. nun konnte ich endlich nachsehen und feststellen, dass du ein kleines mädchen bist. das fühlte sich so richtig an. vor allem die letzten wochen war ich mir so sicher, dass du ein mädchen mit vielen dunklen härchen bist und alles hat sich bestätigt. ich liebte es, mit dir kleiner j. zu sprechen, dich anzuschauen, zu staunen, an dir zu riechen, dich zu küssen und einfach total verliebt zu sein.
weil das wasser mittlerweile tief rot war, bat mich i., für die geburt der plazenta und die kontrolle aus dem wasser zu kommen. ein ganz leicht komisches gefühl, mit der nabelschnur zwischen den beinen aus dem pool zu klettern… ich durfte dich die ganze zeit halten und als ich dann auf dem sofa lag, rutschte die plazenta mit ganz leichtem mitschieben nach. ich spürte nur noch leichte kontraktionen und wir ließen die nabelschnur auspulsieren, bis sie erblasste. mit den nabelbändeli knöpfte dein papa die nabelschnur ganz stark ab & schnitt sie durch.
schon bald wolltest du das erste mal an meiner brust trinken und du hast das so super gemacht. für mich war alles noch etwas unbeholfen, da ich auch noch ziemlich schwach war. unterdessen untersuchte mich i. – wahnsinn!!! mein damm blieb, anders, als ich das erwartet hatte, unverletzt. nur eine leichte schürfung in der scheide und zwei kleine oberflächliche Risse zwischen labia und harnausgang.
ich bin so froh, dass es mit dem stillen funktionierte & wir alle gesund sind.
ein ganz besonderer dank geht an unsere wundervolle hebamme i. du hast uns die ganze schwangerschaft mit so viel liebe, verständnis, vertrauen & mut begleitet. wir können kaum in worte fassen, was uns deine unterstützung bedeutet, doch eins ist sicher: ohne dich wäre die geburt von j. nicht unsere traumgeburt geworden!
namaste!
liebe kristin, vielen lieben dank noch einmal und alles liebe,
j., lea & p.