Liebe Kristin,
Vor vier Wochen kam unsere Tochter gesund zur Welt und ich habe mir fest vorgenommen, hier einen Geburtsbericht zu hinterlassen. (…)
Die Geburt verlief leider nicht in Tiefenentspannung und die Umstände waren ziemlich turbulent, aber ich war trotzdem immer positiv und gelassen.
Während der Schwangerschaft war ich mir nie sicher, ob ich in die Tiefenentspannung komme. Nach ein paar Mails mit Kristin habe ich aber meine Zweifel abgelegt und beschlossen, ganz fest daran zu glauben, dass es klappen wird.
Dann kam Corona dazwischen und brachte jegliche Planung durcheinander. Darf der Mann mit oder nicht, wie mache ich das alleine und und und. Aber während alle Schwangeren um mich herum wirklich panisch wurden, merkte ich, dass mich der Gedanke, alleine zu entbinden, nicht aus der Ruhe brachte. Es wäre zwar schade, aber schaffen würde ich das notfalls auch.
Und zu guter Letzt musste ich nach 5 Tagen Übertragung eingeleitet werden, da das Fruchtwasser knapp wurde. Nach der Nachricht fuhr ich erstmal wieder nach Hause, um mich von meinem Sohn und Mann (zur Einleitung durfte er nicht bleiben, aber zur Geburt kommen) zu verabschieden und mich mental auf die Einleitung einzustimmen.
Zurück im Krankenhaus war dann alles so wiggelich, dass ich einfach nicht zur Ruhe kam. Ständig wurde ich untersucht, musste in den Kreißsaal ans CTG, wieder zurück ins Zimmer, Schwestern kamen rein, Papierkram musste unterschrieben werden. Ich hörte dennoch einfach Kristins Geburtshypnose in Dauerschleife, kam aber nicht in die Tiefenentspannung.
Nach sechs Stunden merkte ich dann erste Kontraktionen. Ich schrieb noch meinem Mann um 19:20 Uhr, dass ich etwas merken würde, aber überhaupt nicht einschätzen könne, wie lange das nun dauern würde. Und dann ging alles ganz schnell.
Die Kontraktionen kamen so schnell hintereinander, dass ich kaum ins Atmen kam. Schmerzfrei war das zwar nicht, aber wirklich aushaltbar. Eine Stunde später beschloss ich dennoch, in den Kreißsaal zu gehen und nach einer PDA zu fragen. Ich konnte mir nicht vorstellen, diese schnellen Kontraktionen über Stunden auszuhalten. Ich dachte wirklich, ich hätte noch Stunden vor mir.
Kaum aufgestanden, bekam ich aber schon die erste Presswehe und musste nach den Schwestern klingeln. Die fuhren mich samt Bett dann in den Kreißsaal, wo ich meine Tochter innerhalb weniger Presswehen und 15 Minuten später entband. Diese Phase war schmerzfrei und sehr schön. Ich konnte spüren, wo sie war und wurde regelrecht ungeduldig, sie endlich zu sehen. Ich war super stolz und glücklich, als sie da war.
Mein Mann hat es übrigens nicht rechtzeitig geschafft, da alles so schnell ging. Wir konnten aber beide drüber lachen.
Insgesamt war der Kurs eine super intensive Vorbereitung und war sicher der Grund dafür, dass ich die ganze Zeit so positiv war und bis zum Schluss keinerlei Angst hatte, sondern jede Herausforderung annahm. Und auch die Kleine ist trotz der schnellen Geburt tiefenentspannt.