Liebe Kristin und Team,
vor knapp zwei Wochen kam unsere Tochter zur Welt und obwohl das meiste anders als geplant lief, war es trotzdem eine absolute Traumgeburt für mich.
In den Monaten vor der Geburt habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie die Geburt verlaufen solle und diese auch stetig visualisiert (obwohl ich beim Üben nie richtig in die Hypnose reingekommen bin). Wir wollten in einem Hebammengeleiteten Kreißsaal eine Wassergeburt erleben, mein Mann sollte (trotz Corona) die ganze Zeit dabei sein, anschließend das Auspulsieren der Nabelschnur, Apgar-Test, während sie noch auf mir liegt und danach direkt nach Hause fahren.
Zwei Tage vor der Geburt erfuhr ich, dass ich wegen eines positiven Streptokokken-Tests weder im Hebammengeleiteten Kreißsaal, noch im Wasser entbinden dürfte. Ich habe kurz geweint und meine Traumgeburt in weiter Ferne gesehen, aber habe mich relativ schnell damit abgefunden, da ich durch den Kurs gelernt habe, alles so zu akzeptieren, wie es kommt und es schön zu finden.
Trotz der kurzen Enttäuschung wollte ich, dass es endlich los geht. Also machte ich am Samstagabend die Meditation zu „Geburtsbeginn mental fördern“. Als ich nach den zehn Minuten aufstand, merkte ich, dass sich der Schleimpfropf gelöst hatte (das konnte natürlich nur Zufall sein, aber es bestärkte mich sehr, dass es mit den Hypnosen funktionieren kann!). Am Montagmorgen gegen 6 Uhr wachte ich durch die ersten Wellen auf, ging in die Badewanne und machte mir die Geburtshypnose an. Ich wechselte einige Male zwischen Badewanne, Bett und Sofa, während ich fast durchgängig die Hypnose hörte. Einmal hörte ich für 20 Minuten andere Trance-Musik, doch dadurch wurden die Wellen viel zu intensiv und auch schmerzhaft, sodass ich schnell wieder zur Geburtshypnose wechselte. Gegen 13.30 Uhr fuhren wir ins Krankenhaus und mein Mann durfte mich, anders als es abgesprochen war, doch nicht begleiten. Also musste ich alleine die Klinik betreten, mich anmelden, den Corona-Test machen lassen, zum Kreißsaal laufen usw., während meine Wellen immer häufiger kamen. Ich blieb trotzdem, so gut es ging, in der Trance. Auf der Station angekommen, wurde ich zunächst ans CTG angeschlossen. Nach 45 Minuten entdeckte eine zufällig vorbei kommende Hebamme, dass meine Wellen fast minütlich und sehr stark seien (das hatte mir wohl niemand angesehen, weshalb ich dort erstmal alleine gelassen wurde), sodass sie mich mit in einen Kreißsaal nahm mit den Worten „Das ist jetzt noch nicht Dein Kreißsaal. Wir haben gerade nur kein Untersuchungszimmer frei.“. Als sie nach meinem Muttermund schaute, wechselte sie die Aussage zu „Huch der ist ja schon bei 6cm, sag mal ganz schnell Deinem Mann Bescheid. Das hier ist jetzt doch Dein Kreißsaal.“ Um 14.30 kam endlich mein Mann dazu und um 17 Uhr war unsere Tochter da. Aufgrund von abfallenden Herztönen wurde die Nabelschnur sofort durchtrennt, Kinderärzte gerufen und wir haben sie erst nach einigen Minuten wieder bekommen. Für mich war es trotz allem, was „schief gelaufen“ ist, eine wunderschöne und entspannte Geburt. Ich hatte keine Schmerzen (das Schmerzhafteste war das Abwinkeln meines Beines, weil ich zu ungelenkig bin) und keine Angst. Die Hebamme war beeindruckt davon, wie ruhig ich war und dass sie kaum gemerkt habe, wann und wie stark meine Wellen waren. Außerdem fand sie es toll, wie mein Mann und ich kommuniziert haben und wie er über alles informiert war (er hat den gesamten Kurs mit mir gemacht). Zum Abschluss sagte sie noch, dass sie, wenn sie vorher gewusst hätte, wie schwer und groß unsere Tochter sei (über 4300g und 55cm), sie bei mir keine natürliche Geburt gemacht hätte, da sie mich dafür zu klein und schmal gefunden hätte. Umso erstaunter war sie, dass ich die Geburt so schmerzarm und mit nur einigen kleinen Rissen erlebt habe.
Wegen schlechter Zuckerwerte unserer Tochter sollten wir nicht direkt nach Hause fahren, sondern eine Nacht bleiben. In der Nacht wurde unsere Kleine dann noch auf die Intensivstation verlegt, wo sie auch eine Woche bleiben musste, während wir zu zweit im Familienzimmer auf der Wochenbettstation waren. Mein Mann hat in diesen Tagen noch einige der Meditationen gehört, um die Geburt und den Schock danach zu verarbeiten. Für ihn war die Geburt zwar auch schön, aber etwas schwieriger, da er nicht einschätzen konnte, wie es mir geht (es war wohl alles sehr blutig, was er etwas unterschätzt hatte) und dann das direkte „Wegnehmen“ unserer Tochter. Er hat viele Tränen verdrückt, aber das kleine Trauma dank des Kurses gut verarbeiten können.
Mittlerweile sind wir alle gesund zu Hause. Unsere Tochter ist sehr pflegeleicht und richtig friedlich (laut meinem Mann läge das an der entspannten Schwangerschaft und Geburt). Wenn ich von der Geburt erzähle, glaubt mir kaum einer, dass es entspannt, schön und schmerzarm war, besonders nicht als Erstgebärende. Kurz gesagt: Dein Kurs hat mich nicht nur während der Schwangerschaft und Geburt begleitet, sondern hat sowohl mir als auch meinem Mann auch noch in den Tagen danach enorm geholfen. Danke dafür!
Ganz liebe Grüße
Svea