O. war 13 Tage über Termin und ich schon etwas hibbelig. An einem Dienstag morgen ging es aber endlich los, ich hatte einen Blasensprung und leichte, sehr regelmäßige Wellen. Ich habe mich gemäß der Planung in unser Yoga-Zimmer verabschiedet, C. kam immer mal gucken und hat uns irgendwann noch was zu Essen gemacht. Bis ca. 14 Uhr war das eine ziemlich entspannte Geschichte, die Wellen gut zu veratmen. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich die ganze Zeit Kristins Geburtsmeditation gehört und es ging mir sehr gut damit. Ich hatte auch das Gefühl, gut in einer Trance zu sein. Und trotzdem zwischendurch mal Lust, mit der Hebamme zu schnattern, die uns am frühen Nachmittag kurz besuchen kam. So richtig los ging es eigentlich erst ab 17 Uhr, kurz nach 20 Uhr sind wir ins Geburtshaus gefahren. Der Ortswechsel hat mich tatsächlich nicht gestört, ich habe aber mehr davon mitbekommen, als ich es gedacht hätte. Sooo sehr war ich nicht ausschließlich in meinem inneren Raum, als dass mir das komplett egal gewesen wäre. Aber ich kannte das Geburtshaus, den Raum, die Menschen und habe mich dort sicher gefühlt. Als die „echte Arbeit“ mit den Wellen begann, hatte ich ziemlich schnell keine Lust mehr, die Meditation zu hören. Auch ok. C. hat sie mir immer wieder angeboten, nachts habe ich sie dann auch nochmal für eine Weile gehört und fand sie da wieder hilfreich.
Am nächsten Vormittag kurz vor halb 12 Uhr war O. dann auf der Welt und wir überglücklich, konnten nicht fassen, was da gerade passiert ist. In dem Moment und auch danach habe ich ehrlicherweise keinen Gedanken mehr an die Meditation gehabt. Und auch von den Meditationen für die Zeit nach der Geburt habe ich nie eine gemacht, weil einfach plötzlich ein so anderes Leben präsent war. Und das, obwohl wir schon gegen 17 Uhr wieder zu Hause waren. Es war ein krasser Paukenschlag, durch den von jetzt auf gleich ziemlich viel anders war als vorher.
Unsere Geburt – O.s und meine – war nicht schmerzfrei, aber sie war sehr machbar. Kraftvoll, selbstbestimmt und interventionsfrei. Und im Übrigen für eine erste Geburt normal lange. Sie war so, dass ich angstfrei in eine nächste Geburt gehen kann. Weil ich immer mehr lerne – auch durch Kristins Kurs – mit allem in Frieden zu sein, was da kommen mag. Vor, während und vor allem auch nach der Geburt 😀 Dafür ist es eine gute Übung – „lieben was ist“. Vielleicht wird die nächste herausfordernder, vielleicht entspannter. Alles ist in Ordnung.