Geburtsbericht M.
20.09.2020, 09:59 Uhr
38+1, 3110g, 48cm
In der Woche vor M.s Geburt hatte ich nochmal einen Termin bei der Frauenärztin. Da mein Blutdruck etwas zu hoch war und ich beim 1. Kind eine Schwangerschaftsvergiftung hatte, bat sie mich, am Wochenende ins Krankenhaus zur Kontrolle zu gehen.
Am Samstag 19.09. waren wir also im Krankenhaus zur Kontrolle, mein Mann durfte dabei bleiben, als ein CTG mit regelmäßigem Blutdruck geschrieben wurde. Am Ende der Untersuchung bat ich um Abtasten des Muttermundes. Dieser war bei 2-3 cm und stand noch komplett, mein Schleimpfropf ist allerdings mit abgegangen. Da meine Gerinnungsfaktoren sehr schlecht waren, also gerade wieder eine Schwangerschaftsvergiftung im Anmarsch war, wollte die sehr nette Ärztin mich lieber da behalten. Für mich war das erstmal sehr schlimm, da unser großes Kind noch keine Nacht ohne mich verbracht hatte und ich bei seiner Geburt eine Woche lang im Krankenhaus bleiben musste, bevor eingeleitet wurde. Ich habe mich aber schnell mit der Situation abgefunden und war mir sicher, die beiden bekommen das auch allein zu Hause gut hin.
Mein Mann hat dann den Großen nochmal geholt und wir hatten noch einen ganz wunderbaren Abend zusammen im Wald am Krankenhaus. Ich merkte da schon, dass meine Übungswellen immer stärker wurden und sich veränderten und sagte zu meinem Mann, er solle sich lieber nachts bereit halten.
Zum Einschlafen habe ich die Hypnose Geburtsbeginn mental fördern gehört, wie schon die Tage zuvor immer mal. In der Nacht wurde ich dann von stärkeren Wellen wach und, da ich schon im Krankenhaus war, dachte ich, ich könnte auch mal gucken lassen. Dann erst mal CTG, auf dem man weniger gesehen hat, als bei den Übungswellen. Mumu immer noch bei 2-3 cm. Dachte ich mir, hm ok, aber dann machen die Wellen es vermutlich weich. Und bin dadurch total unaufgeregt geblieben. Wieder ins Bett und noch ein bisschen geschlafen. Ich hatte aber das Gefühl, es geht los und habe auf die Geburtshypnose gewechselt.
Ich bin dann sehr regelmäßig wach geworden, da die Wellen deutlich stärker wurden. Morgens so gegen 6 Uhr bin ich dann endgültig wach gewesen und habe meinen Mann angerufen, dass ich denke, dass es los geht. Die beiden waren schon wach und haben sich dann angezogen, damit der Große zur Oma konnte.
Auf einmal wurde mir dann sehr schlecht, ich habe erst mal meinen Blutzucker gemessen, da ich SSDiabetes hatte, der war auch recht niedrig, habe also einen Keks gegessen, von dem mir noch schlechter wurde. Die Krankenschwester, nach der ich gerufen habe, hat mir dann geraten, in den Kreißsaal zu gehen mit den Worten: „Viel Spaß, es geht los und bis später. Ich freu mich schon auf ihre Tochter.“
Im Kreißsaal erst mal wieder CTG und Untersuchung durch die super nette Hebamme, die mich am Tag zuvor aufgenommen hatte. Kurz nach der Untersuchung, Mumu auf 4 cm und komplett verstrichen (rufen Sie mal ihren Mann an, dass der sich so langsam auf den Weg macht), musste ich erbrechen. Sie daraufhin: sagen sie ihm, er soll sich beeilen. Da war es 7 Uhr. Mein Mann hat schnell den Großen weggebracht und war um 7:15 Uhr bei mir. Mit seiner Ankunft bin ich direkt in die Badewanne gegangen, die die Hebamme für mich schon vorbereitet hatte.
In der Wanne wurden die Wellen immer kraftvoller und leicht schmerzhaft und ich hatte währenddessen immer den Drang, mich mit aller Kraft mit den Armen gegen den Badewannenrand zu stützen. Während der ganzen Zeit hatte ich die Kopfhörer mit der Geburtshypnose auf den Ohren. Dadurch konnte ich mich in den Wellenpausen richtig gut in die Tiefenentspannung begeben und Kraft schöpfen. Während der Wellen war ich vor allem mit der Visualisierung beschäftigt, was auch gut gewirkt hat. Die Hebamme hat ab und an nach uns geschaut und mein Mann hat die Kommunikation gut für mich übernommen, außer es betraf direkt mich, z.B. eine Untersuchung, während eine Welle kam, die sie dann abgewartet hat. Er hat mir ab und an etwas Wasser gereicht und war da, wenn ich ihn brauchte, was aber selten der Fall war. In der Badewanne hat er mir einmal den Wortanker gesetzt, zu einem perfekten Zeitpunkt, als hätte er es intuitiv gemerkt. Auch in der Zeit, in der ich noch alleine war, fühlte ich mich sehr wohl und habe mich auf die Geburt und den Weg dahin gefreut und war positiv entspannt.
Irgendwann wurde es mir in der Wanne zu unbequem und warm. Mein Mann und die Hebamme haben mir dann raus geholfen und sie hat mich nochmal untersucht, der Muttermund war auf 7 cm. Da war es etwa 09:45 Uhr. Sie fragte mich, ob ich nochmal zur Toilette gehen möchte und ich willigte ein. Beim Aufstehen von der Toilette bekam ich starken Pressdrang, den ich auch kommunizierte. Sie meinte darauf hin zu mir: „du bekommst dein Kind nicht aufm Klo, wir gehen in der nächsten Pause schnell über den Flur in den Kreißsaal“. Ich musste echt lachen und bin mit einem Handtuch über den Schultern schnell über den Flur gehuscht. Drüben angekommen habe ich mich stehend auf das Bett gelehnt und auf die nächste Welle gewartet, der Pressdrang war allerdings weg. Die Fruchtblase war noch komplett intakt und daher fragte sie mich, ob sie sie öffnen solle, der Mumu war auf dem Weg über den Flur komplett aufgegangen. Ich bejahte, da ich absolut keine Lust mehr hatte und endlich mein Baby in den Armen halten wollte. Unter der nächsten Welle öffnete sie die Blase und ich habe mir in dem Moment die Kopfhörer aus den Ohren gerissen und gepresst. Sie hat mich dabei ein wenig angefeuert und meinte „bleib dran, ich sehe schon den Kopf“ und in einer ziemlich langen Presswehe war die kleine M. auf dieser Welt. Im Gegensatz zu ihrem großen Bruder hat sie sofort laut geschrien und als ich kurz Kraft gesammelt habe, hat mir die unglaublich tolle Hebamme die Kleine zwischen meinen Beinen hindurch gereicht. Es war so ein unglaublich wundervoller und friedlicher Moment und nach kurzem Hallo haben wir uns zusammen ins Bett gekuschelt und sie hat sofort ohne Probleme gestillt. Dafür haben wir beim Großen 12 Wochen lang gekämpft.
Wir hatten eine wunderschöne, kraftvolle und friedliche Geburt, es war einfach perfekt! Vielen Dank für die tollen Hypnosen liebe Kristin ❤️