Geburtsbericht N. 08.01.2021, 37+6, 3560g, 52cm, 34 cm Kopfumfang, 2.Kind
Geplant hatten wir eine Geburt im Geburtshaus, was 45 Minuten entfernt liegt.
Ich hatte schon seit ca. 3 Wochen immer mal wieder Kontraktionen, die aber nicht schmerzhaft waren (beim 1. Kind hatte ich nichts bis zu den Geburtswehen). Abends wurden diese fast schon zur Routine. Die 2 Nächte vor der Geburt waren die Wellen sehr intensiv und ich bin sogar in die Badewanne, um zu gucken, ob es echte Wellen sind.
Am Tag der Geburt war ich vormittags noch Schlitten fahren mit meinem Großen, bin also ordentlich die Berge hochgelaufen und hatte eigentlich den ganzen Tag einen harten Bauch. Ich habe dann meinen Sohn ins Bett gebracht, und die wohlbekannten Wellen setzten wieder ein. Eine gefühlte Minute, nachdem der Große eingeschlafen war, platzte die Fruchtblase für mich ziemlich unerwartet. Mein Mann war auch überrascht und wir riefen die Hebamme an und vereinbarten, dass ich mich wieder melde, wenn die Wellen intensiver werden.
Wir legten uns ins Bett und ich versuchte zu schlafen, allerdings nahmen die Wellen ordentlich Fahrt auf und ich fing an, die Geburtshypnose zu hören. Ich war definitiv in Trance (beim Üben habe ich es nie so tief geschafft) , merkte aber trotz allem ein starkes Ziehen im Unterleib und Rücken, die Bauchatmung hat mir gut geholfen. Plötzlich sagte mein Mann, dass wir wohl demnächst los müssten, da ich alle 2 Minuten sehr intensiv atmete. Also rief er seine Mutter an, die auf unseren Sohn aufpassen sollte. Nach 30 Minuten war sie da und mein Mann sagte, dass wir nun aufbrechen könnten. So der Plan… Gerade wollte ich mich im Bett hinsetzen (ich hatte die ganze Zeit auf der Seite gelegen), da spürte ich bei der kommenden Welle einen leichten Pressdrang und meinte nur, ” das Baby kommt gleich” und dass ich nicht mehr ins Auto steigen will. Mein Mann meinte nur OK, ich rufe dann mal die Hebamme an.
Ich hielt es im Liegen nicht mehr aus und wechselte in den Vierfüßler. Kurz überkam mich die Sorge, dass das Baby nicht richtig liegt und ich tastete und hoffte, dass ich den Kopf spüre. So war es glücklicherweise auch. Die Wellen waren total intensiv und ich hatte kaum noch Pausen. Außerdem wollte/musste ich ordentlich mitdrücken. Ich war im Autopilot, habe meinem Körper und dem Kind voll und ganz vertraut und mich wirklich dem ganzen Prozedere hingegeben. Es war nicht schmerzfrei und ich fing sogar laut an zu tönen. Ich wollte den Druck loswerden und bei der nächsten Welle drückte ich stark mit, sodass das Köpfchen endlich geboren wurde. Ich war erleichtert und 2 Wellen später fing mein Mann den Kleinen auf. Er schrie kurz und ich nahm ihn an meine Brust. Es war ein unbeschreibliches Gefühl!
Die Hebamme kam 10 Minuten zu “spät”, schaute kurz nach dem Baby und half uns, ins Wohnzimmer umzuziehen.
Was für eine wunderschöne, schnelle Geburt!
Der Blasensprung war gegen 20 Uhr und um 22:45 Uhr war unser 2. Wunder schon auf der Welt.
Ich habe ab ca. SSW 27 mit den Hypnosen und dem Online-Kurs begonnen und auch jeden Tag geübt, wobei es so ab der 30. SSW immer länger wurde mit den täglichen Meditationen (hat mir einfach total gut getan und ich hab meine Zeit mittags immer schon herbeigesehnt). Die Geburtshypnose hat mir in der Eröffnungsphase total geholfen, ich habe mit allen 3 Säulen gearbeitet und ich denke, dass es deshalb so schnell ging, dass der Muttermund sich öffnete. Ich war total bei mir und war irgendwie voller Urvertrauen in mich und mein Baby.
Ohne Kristin und ihren tollen Kurs wäre so eine Geburt nicht möglich gewesen (meine erste Geburt war zwar komplikationslos, aber interventionsreich inklusive PDA, weil ich es vor Schmerzen nicht mehr aushielt).
Es war zwar definitiv nicht schmerzfrei und die letzte Zeit in der Eröffnungsphase und die Pressphase waren schon auch echt intensiv, aber es war zu überstehen. Bei meiner ersten Geburt habe ich wirklich gedacht, dass ich diese Schmerzen nicht überstehe.
Habe zusätzlich noch die Louwen Diät ab SSW 32 gemacht, auch relativ streng bzw. habe ich mich an der glykämischen Last der Lebensmittel orientiert und deshalb keine Datteln konsumiert.
Falls noch ein 3. Kind kommt, werden wir wohl eine Hausgeburt planen. Ich muss sagen, dass ich mich im heimischen Schlafzimmer extrem wohlgefühlt habe und diese Tatsache sicher auch ein fördernder Faktor für die tolle Geburt war.