Geburtsbericht von

Martina H.

Liebe Kristin,
um es vorwegzunehmen, ich fand und finde deine Methode wirklich sehr gut und vor allem auch logisch, weswegen es mir leicht gefallen ist, mich darauf einzulassen. Du erklärst das wirklich sehr gut und bist gleichzeitig auch nicht kategorisch gegen andere Schmerzmittel aus der Schulmedizin. Das wird in meiner Geschichte noch wichtig 🙂

Ich habe am 28. Juli, 2 Wochen vor meinem ET, in München im Klinikum Dritter Orden meinen Sohn zur Welt gebracht. Bei meinem Hebammen-Gespräch habe ich bereits von der „Friedlichen Geburt“ erzählt und die Hebamme kannte das sogar und meinte wortwörtlich: „Das ist die beste Geburtsvorbereitungsmethode, die es zur Zeit auf dem Markt gibt, ich freue mich, dass Sie sich damit vorbereiten“. Ich habe mich rundum verstanden und aufgehoben gefühlt und mich auf die Geburt – mit Respekt davor – gefreut.
Nur zur Erklärung: das Klinikum Dritter Orden ist eine der besten und renommiertesten Kliniken für Geburtenhilfe in ganz Bayern, einige Hebammen dort empfehlen laut eigener Aussagen jeder schwangeren Frau deine Methode. Ich denke, das ist ein sehr schönes Kompliment für dich und du solltest das wissen 🙂

Ich habe von Beginn meiner Schwangerschaft an mit den Meditationen angefangen. Am Anfang fiel es mir schwer „reinzukommen“, aber nach 5-6 Malen ging es auf einmal erstaunlich gut und ich habe mich jeden Tag schon richtig auf meine Mediationen gefreut – auf meine Zeit – mit meinem Baby 🙂 Meinen Mann habe ich auch relativ früh mit an Bord geholt und wir haben öfter zusammen die Anker gesetzt. Am Anfang mussten wir immer lachen, aber nach kurzer Zeit wurden wir dann auch ernst 😉
Ich habe mich also sehr gut vorbereitet gefühlt und war ready für die Geburt.

Bei mir ging es los mit Wehen, an einem Montagmittag. Es war sehr heiß, über 30 Grad. Da es 2 Wochen vor dem ET war, war ich mir bis zum Schluss nicht sicher, ob das „echte“ Wehen sind…! Ich habe sogar noch schnell die Folge von dir gehört: wann soll man ins Krankenhaus gehen. Darin hast du beschrieben, dass man in sich hören soll und ruhig schon mal die Meditation „Geburtsbeginn mental fördern“ hören kann, auch wenn es nur Übungswehen sein sollten… das habe ich dann auch gemacht, habe es mir gemütlich in meinem Schlafzimmer gemacht, meine Duftkerze, die ich bei allen Mediationen immer angemacht habe, angezündet und habe mich darauf eingelassen. Nach 1-2h habe ich den Badewannentest gemacht und wir sind am späten Nachmittag, nach etwa 5h leichter Wellen ins Krankenhaus gefahren.
Dort angekommen, war mein Muttermund schon 2cm offen und wir durften direkt in den Kreißsaal. Ich war die ganze Zeit total ruhig und so konzentriert auf meine Atmung, hatte dich mit einem Kopfhörer dabei im Ohr und habe mich sicher gefühlt. Ich habe mich genauso gefühlt, wie du es beschrieben hast, wie ein Delphin, der ab und zu auftauchen muss, wenn jemand was von einem will, dann schnell wieder abtauchen und volle Konzentration. Ich wollte die Kommunikation nicht 100% an meinen Mann abgeben, ich wollte selbst immer wissen, was los ist. Aber im Großen und Ganzen war ich fast die ganze Zeit mit meinem Mann alleine im Kreißsaal, so wie ich es mir gewünscht hatte und es lief ja auch alles smooth.
Den Kreißsaal habe ich sofort abgedunkelt und es war wie eine kleine Höhle dort. Mein Mann war dabei und meine betreuende Hebamme war so toll, sie hat mich so verstanden und wusste genau, was ich brauche, nämlich gar nicht so viel. Einfach nur meine Ruhe 🙂
Es vergingen Stunden… der Muttermund hat sich nur ganz langsam geöffnet. Ich war nach ca. 10h gegen 22 Uhr dann in der Badewanne, was ich leider nicht so toll fand, wie ich es mir vorgestellt hatte. Im Nachhinein weiß ich auch warum – die Wanne war mir einfach zu groß und ich musste mich immer abstützen und konnte mich nicht richtig fallen lassen. Aber das war nicht so schlimm, ich war weiterhin ganz gut in Trance und die Schmerzen waren wirklich erträglich. Mein Mann hat mir immer wieder Anker gesetzt. Besonders gut hat der Duft funktioniert, das hätte ich gar nicht gedacht. Ich habe die Verpackung von meiner Duftkerze dabei gehabt, und die hat mir mein Mann immer mal wieder unter die Nase gehalten. Sehr gut funktioniert hat auch das Geräusch des Reißverschlusses meiner Kliniktasche, was wir nur ein einziges Mal geübt hatten und während der Geburt zufällig geschehen ist. Im Nachhinein hätte ich das „Trinken mit Strohhalm“ besser üben sollen mit meinem Mann… aber ich hatte auch so genügend Anker…
Nach etwa 13h im Kreißsaal bin ich auf einmal rausgekommen und hatte den direkten Vergleich, wie es ohne Trancezustand ist und mit. Und zwar ist Folgendes passiert: Mein Baby war von Anfang an immer perfekt in meinem Becken gelegen, um etwa 1 Uhr hat die Hebamme gefühlt, wie weit der Muttermund offen ist – ich war bei 7cm, aber sie stutze und meinte, dass sie glaubt, dass sich die Kindslage verändert hat, nach oben, in die sog. Sternengucker-Position und sie weiß nicht, ob er so durch mein Becken passt. Der Arzt hat das dann auch kurz darauf mit dem Ultraschall bestätigt. Für mich ist in diesem Moment eine Welt zusammengebrochen, auf einmal habe ich die Wehen als fast unerträglich empfunden. Wir wurden zwar ganz ruhig aufgeklärt und es herrschte auch keine Panik in dem Raum, aber ich war völlig aus meinem Konzept und dachte mir, das kann doch nicht sein. Der Arzt meinte, die beste Möglichkeit, wie ich noch eine natürliche Geburt schaffen könnte und den Kaiserschnitt vermeiden könnte, wäre eine PDA, weil sich dadurch das Becken entspannt und eine große Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich die Kindslage ändert.
Ich war völlig unter Schmerzen, total rausgekommen aus meiner Meditation und habe sofort eingewilligt. Ich war enttäuscht, aber es war auch ok, mir hatte meine Frauenärztin auch vor der Geburt noch gesagt, dass es manchmal aus medizinischen Gründen notwendig sein kann, dass man eine PDA braucht. Und so habe ich das dann auch schnell abgelegt. Es ist nicht mein „Versagen“ gewesen, sondern es war medizinisch notwendig zum Wohle meines Kindes und mir. Ich wollte ihn unbedingt natürlich zur Welt bringen und nach verschiedenen „Turnübungen“ mit meiner Hebamme haben die Presswehen um etwa 5:30 Uhr eingesetzt und die PDA war so gut gelegt, dass ich meine Beine spüren konnte und ich meinen Sohn um 5:51 Uhr in der Hocke zur Welt gebracht habe – als Sternengucker, die Lage hatte sich nämlich nicht geändert.
Die Hebamme und die Ärztin haben sich danach bei mir entschuldigt, dass sie mir die PDA „aufgeschwatzt“ haben, weil sie im Nachhinein nichts gebracht hatte. Aber das konnte man nicht wissen. Sie waren so begeistert, wie ich das gemacht hatte und haben mir gesagt, dass sie selten so ruhige und konzentrierte Frauen haben. Das hat mich dann schon ein bisschen stolz gemacht 🙂
Ich habe lange überlegen müssen, ob das meine Traumgeburt war. Ich hatte es mir anders vorgestellt. In den Geburtsberichten, die ich mir vorher angehört hatte, war alles immer schneller und irgendwie ohne Komplikationen, sodass ich vorher die Einstellung hatte: Bei mir läuft das bestimmt alles ganz smooth ab, so gut, wie ich vorbereitet bin, was soll denn da schief laufen? Deswegen war ich die ersten Tage und Wochen danach ein bisschen enttäuscht, aber mittlerweile habe ich das, glaube ich, alles verarbeitet und kann es nicht erwarten, es wieder genauso auszuprobieren. 🙂

Ich finde deinen Kurs und deine Methode so toll, man sieht richtig, wie du da mit Herzblut dabei bist. Es macht total Spaß, dir zuzuhören 🙂 Ich habe deinen Kurs auch schon mehreren Freundinnen empfohlen, weil ich so überzeugt davon bin 🙂 ! Bitte mach genauso weiter.

Alles Liebe und herzliche Grüße aus München,
Martina

 

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