Liebe Kristin, liebes Team von “Die friedliche Geburt”,
mein Baby wird nun bald 4 Monate alt und seit einigen Wochen habe ich das Bedürfnis, “Danke” zu sagen und meinen Geburtsbericht einzusenden. Gleich vorab, die Geburt ist leider gar nicht so verlaufen, wie ich sie mir gewünscht habe. Trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass ich sie wegen meiner guten Vorbereitung nicht als traumatisch erlebt habe.
Bereits vor meiner Schwangerschaft hat mich das Thema Geburt fasziniert und als ich dann schwanger wurde, war es mir wichtig, einiges dafür zu tun, eine schöne Schwangerschaft und v.a. Geburt erleben zu können. Neben viel Bewegung, gesunder Ernährung und Entspannung, wollte ich mich auch mental vorbereiten und habe etwa ab der Mitte der Schwangerschaft mit dem Onlinekurs von “die friedliche Geburt” begonnen. Schnell habe ich meinen Partner mit ins Boot geholt, der mit mir die Videos schaute und später die Partnerhypnosen übte. Als Psychotherapeutin fand ich den Kurs sehr gut, die psychologischen Zusammenhänge fundiert, aber trotzdem gut verständlich vermittelt.
Aber nun zur Geburt: Je näher der ET rückte, umso vorfreudiger wurde ich. Ich hatte das Gefühl, viele Menschen in meinem Umfeld konnten es gar nicht glauben, dass ich keine Angst vor der Geburt hatte, sondern viel Lust darauf. Unser Plan war, im Geburtshaus zu gebären oder vielleicht auch zu Hause, je nachdem, ob ich unter der Geburt noch Kraft haben würde für einen Ortswechsel.
Einige Tage vor dem errechneten Geburtstermin, nachdem ich guten Gewissens sagen konnte, “jetzt fühle ich mich bereit”, ging es in der Nacht los mit leichten Krämpfen im Unterleib und der Zeichnungsblutung. Ich war sehr aufgeregt, konnte jedoch ruhig bleiben und machte erst einmal eine Hypnose. Der reguläre Vorsorgetermin bei unserer Hebamme am Nachmittag war etwas ernüchternd, weil sie meinte, dass es durchaus noch etwas dauern könne.
Einen Tag später hatte sich noch nicht viel verändert und ich probierte es mit verschiedenen geburtsfördernden Maßnahmen. Aber v.a. übte ich mich in Geduld, auch für diese Phase fand ich im Kurs hilfreiche Hypnosen.
Zwei Tage nach der Blutung begann ich, mich körperlich unwohl zu fühlen, als würde sich eine Erkältung anbahnen. Am nächsten Tag bekam ich leichtes Fieber und obwohl ich dachte, dass es nichts mit der Geburt zu tun hatte, kontaktierte ich meine Hebamme, um ihr davon zu berichten. Wir vereinbarten, dass ich mich melden sollte, falls sich etwas geburtsbezogenes ändert (und zum Arzt gehe, falls das Fieber steigen sollte).
Als wir an diesem Abend ins Bett gegangen waren, hoffte ich, anders als die Nächte davor, dass es diese Nacht nicht losgehen würde mit der Geburt, weil ich mich schwach und kränklich fühlte. Kurz vor dem Einschlafen bemerkte ich sehr deutlich den Blasensprung und war schockiert, als ich sah, dass das Fruchtwasser nicht klar, sondern dunkelgrün war. Parallel zum Blasensprung kamen die Wehen. Unsere Hebamme kam sofort vorbei, sah sich alles an und verkündete uns, dass wir unter diesen Umständen in die Klinik müssten. Sie meldete uns dort an und versicherte sich, dass wir es sicher dorthin schaffen würden.
Natürlich war ich sehr enttäuscht, aber es war so offensichtlich, dass ich medizinische Unterstützung brauchte. Da in Kristins Kurs immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass man hinsichtlich des geplanten Geburtsortes und möglicher Komplikationen offen bleiben sollte, konnte ich die Situation recht gut hinnehmen.
In der Klinik angekommen, war ich mit der Verarbeitung meiner Wehen, meinem gestiegenen Fieber und den vielen Fragen des geburtshilflichen Personals sehr herausgefordert. Rückblickend bin ich total verblüfft, wie es mir (und meinem Partner) gelang, so ruhig zu bleiben. Das führe ich definitiv auf die Vorbereitung auf eine “friedliche Geburt” zurück.
Uns wurde gesagt, dass es sich um eine Fruchtwasserinfektion handele und dass die Untersuchungen ergeben hätten, dass das Baby schnellstmöglich auf die Welt kommen sollte. Mir wurde dringend zu einem Kaiserschnitt geraten. Ich war unendlich enttäuscht und traurig, aber gleichzeitig war es klar, dass wir kein Risiko eingehen würden. Ich bat um kurze Bedenkzeit, die ich dafür nutzte, mich beim werdenden Papa einmal richtig auszuheulen und dann zu entscheiden, das Personal darum zu bitten, während der Vorbereitung auf den Kaiserschnitt, oder wie es im Kurs so schön heißt, die “Bauchgeburt” und auch währenddessen selbst, meine Hypnosen hören zu dürfen. Dem wurde zugestimmt.
Während mitten in der Nacht die Operation vorbereitet wurde, verging noch einige Zeit, in der mein Körper immer intensivere Wehen produzierte. Obwohl sich später herausstellte, dass mein Muttermund zum Zeitpunkt des Kaiserschnittes 9 cm geöffnet war UND obwohl ich mehrfach durch das Personal in meiner Tiefenentspannung “gestört” wurde, um Einverständniserklärungen zu unterschreiben, habe ich mich die ganze Zeit mithilfe der hypnotischen Trance als Herrin der Situation gefühlt. Auch als der Anästhesist drei Anläufe brauchte, um seine Spritze richtig zu setzen, habe ich diese zusätzlichen Schmerzen ertragen können.
Ich wartete auf dem OP-Tisch, mit Kristins Stimme in den Ohren, geduldig auf mein Baby und bekam gar nicht mit, dass das Kind durch die Infektion so geschwächt war, dass es erst ärztlich versorgt werden musste. Erst mein Partner “unterbrach” mich in meiner Hypnose, um mir zu sagen, dass unser Sohn nun da war. Was ich extrem bedauere, ist, dass mein Kind mir erst 7 Stunden nach der Geburt auf die Brust gelegt werden konnte. Gleichzeitig bin ich unendlich dankbar über die moderne Medizin, die uns geholfen hat.
Wie es zu der Fruchtwasserinfektion gekommen war, bleibt unklar, ich muss mich mit Theorien begnügen. Was für mich jedoch klar ist, ist, dass ich eine diesen äußerst widrigen Umständen entsprechend so friedliche Geburt wie möglich hatte. Mithilfe der guten Vorbereitung durch den Onlinekurs und das regelmäßige Praktizieren der Hypnosen ist es mir und meinem Partner gelungen, ruhig zu bleiben und darauf zu vertrauen, dass alles gut werden wird.
Auch nach der Geburt im Wochenbett halfen mir die speziell dafür vorgesehenen Hypnosen und sogar darüber hinaus, jetzt noch, wenn es mal eine schwierige Situation gibt oder wenn ich mich in der Badewanne entspannen will, mache ich mir eine Hypnose an. Ich bin übrigens davon überzeugt, dass auch unser Kind von den Hypnosen profitiert hat, denn er ist ein äußert entspanntes Baby.
Herzlichen Dank!