Geburtsbericht von

A.

Liebe Kristin, liebes Team!

Vielen Dank, dass ich durch eure wertvolle Arbeit ohne Angst und voller Zuversicht und Neugier in meine friedliche Geburthaus-Geburt gehen konnte!

Meine Tochter ist am 18.07.2022 morgens um 04:23 Uhr im Geburtshaus zur Welt gekommen. Wenn mich vorher jemand gefragt hätte, hätte ich es mir genauso gewünscht: abends zu zweit mit meinem Mann und regelmäßigen Wellen ins Geburtshaus, morgens überglücklich nach einer komplikationsfreien Geburt zu dritt zurück nach Hause.

Ich bekam am 17.07. abends gegen 19:00 Uhr von jetzt auf gleich sehr regelmäßige “Unterleibskrämpfe”. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir noch nicht sicher, ob es wirklich Wellen sind. Ich bemerkte blutig-schleimigen Ausfluss in meinem Slip und da ich während der Schwangerschaft extrem viel über die verschiedenen Geburtsanzeichen gelesen hatte, hielt ich es für möglich, dass das nun Geburt sein könnte. Nachdem die Krämpfe durch ein Entspannungsbad nicht nachließen, fing ich gegen 19:30 Uhr an, sie zu tracken. Sie kamen alle 2-3 Minuten und dauerten jeweils 45-60 Sekunden. Jetzt war ich mir sicher: das sind Wellen. Zu diesem Zeitpunkt hielt ich mich auf einer Turnmatte im Wohnungsflur auf und fing bereits an, mich während der Welle in den Vierfüßlerstand zu begeben, mit viel Gewicht auf den Armen, während ich mein Becken hin und her schob. Das tat gut. Außerdem rief ich “Aaaaah”, denn es half mir einerseits beim Durchleben der Welle und andererseits wusste ich, dass das den Kiefer lockert und sich dadurch der Muttermund leichter öffnen kann. Während des Entspannungsbades machte ich die Geburtshypnose an. Ich hatte mich wähend der Schwangerschaft intensiv mit den Hypnosen auf die Geburt vorbereitet. Doch da die Wellen so schnell so intensiv und regelmäßig kamen, schaffte ich es nicht, mich auf die Hypnose und auf die Atemübung einzulassen. Bewegung und Tönen waren viel angenehmer. Um 20:00 Uhr rief mein Mann zum ersten Mal die Rufbereitschaft an. Die Hebamme sagte, das klinge schon sehr gut. Wir sollten uns melden, wenn die Wellen noch intensiver werden würden.
Gegen 20:30 Uhr rief mein Mann zum zweiten Mal an. Die Wellen waren jetzt noch intensiver. Wir verabredeten uns für 21:15 Uhr mit der Hebamme im Geburtshaus. Nach einer ersten Vaginalunterschung war klar, ich war bereits bei 5-6 cm. Wir freuten uns alle und dachten, das geht jetzt bestimmt schnell. Aber die Geburt zog sich dann noch etwas hin. Ich begab mich kurz nach unserer Ankunft für ca. 2 Std. in die Wanne. Die Wellen kamen weiterhin stark und regelmäßig. Und ich spürte auch schon einen ziemlichen Druck und musste schon leicht pressen. Allerdings war die Fruchtblase noch voll intakt, sodass es kaum voran ging. Nach der Wanne wurde ich erneut untersucht und die Hebamme schlug vor, die Fruchtblase zu öffnen. Die intakte Fruchtblase hinderte meine Tochter daran, weiter ins Becken zu rutschen und behinderte den Fortschritt des Geburtsprozesses. Nach dem Öffnen begab ich mich in viele verschiedene Positionen, damit das Köpfchen weiter runterrutschen und sich gut im Becken platzieren konne. Nach einiger Zeit wurde noch ein Blasenkatheter gelegt, da ich zuletzt zu Hause auf der Toilette gewesen war. Die volle Blase hinderte meine Tochter erneut, weiter runterzurutschen. Ich spürte mittlerweile schon deutlich den Pressdrang. Die Wellen kamen die ganze Zeit weiterhin alle 2-3, höchstens mal 4 Minuten, was mich viel Kraft kostete. In den kurzen Wellenpausen schlief ich ein und sammelte etwas Kraft. Nach dem Ausprobieren vieler verschiedener Positionen ging es schließlich auf den Gebärhocker. Mein Mann saß hinter mir und stützte mich. Die Hebamme saß vor mir, gab hier und da ein paar Anweisungen und motivierte mich. Endlich gelang es mir, das Köpfchen hinauszuschieben. Jetzt wusste ich, dass ich nur noch eine letzte Welle brauche, um den Körper hinauszuschieben. Die letzte Wellen-Pause dauerte gefühlt eine Ewigkeit. Aber dann kam sie und ich schob den Körper mit einem kräftigen Schubs hinaus.
Meine gesunde kleine Tochter kam mit 53 cm und 3760 g um 04:23 Uhr im Geburtshaus zur Welt. Wir waren überglücklich. Die Nabelschnur durfte auspulsieren. Nach ca. 25 min schnitt mein Mann sie durch. Nach ca. 30 min kam die Plazenta hinterher. Eine leichte innere Verletzung in der Vagina musste mit 3 Stichen genäht werden. Das war aber harmlos.
Die Geburt war intensiv, anstrengend und wunderschön. Ich bin überglücklich und dankbar, dass ich durch die Vorbereitung mit dem Kurs “Die friedliche Geburt” vollkommen zuversichtlich, neugierig und ohne Angst in die Geburt gehen konnte. Auch wenn ich durch den schnellen Start in die Geburt die Methode nicht anwenden konnte. Außerdem haben die Podcast-Folgen mit den vielen Infos rund um Schwangerschaft und Geburt dafür gesorgt, dass ich extrem gut informiert war.

1000 Dank und weiter so!
Alles Liebe,
A.

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