Geburtsbericht Helene, 11.10.2020, 3860g, 52 cm
Vorbereitend: Stadelmannscher Schwangerschaftstee, Himbeerblättertee ab 36. SW, Heublütendampfbad ab 38 SW, Akupunktur, osteopathischer Check 10 Tage vor ET
Schon 2 Wochen vor ET hatte ich kontinuierlich Übungswellen. Mein ET war am 3.10. und so habe ich von da an die „Hypnose zur Geburtsförderung“ gehört. Sie berührte mich sehr und so habe ich gemerkt, dass ich mich schwer von der Schwangerschaft trenne. Ich war so gerne schwanger und – auch durch den Kurs und die Hypnosen – so nah an meiner Tochter und mit ihr verbunden. Gleichzeitig waren auch Fragezeichen in mir, wie wird es wohl sein, wenn dieses kleine Kind tatsächlich auf der Welt ist. So habe ich mich von da an bewusst mit dem Loslassen beschäftigt und Abschied genommen.
Am 11.10. war ich nachmittags zum CTG in meinem Krankenhaus und hatte leichte Wellen, wie aber schon seit Wochen immer wieder. Dort am CTG verstärkten sich die Wellen, die Untersuchung ergab aber keinerlei Muttermundöffnung, so dass ich nach Hause geschickt wurde. Auf dem Rückweg verstärkten sich die Wellen. Mein Freund schickte mich zu Hause ins Bett, obwohl ich eigentlich kochen wollte. Zum Glück lag ich da, hörte die lange Geburtshypnose und war entspannt. Ich war sicher, dass das Baby heute kommt, war ruhig und sehr konzentriert. Die Hypnose war toll dafür und ich habe mich bei jeder Welle ganz in die lange tiefe Atmung und Visualisierung hineinbegeben. Plötzlich merkte ich Flüssigkeit und sprang schnell aus dem Bett. Auf dem WC war dann klar, dass ich Fruchtwasser verliere, was leider grünlich war. Ich sagte meinem Freund Bescheid, duschte, packte die letzten Sachen und wir machten uns um 21:30h auf den Weg. Ich hatte weiter stärkere Wellen, die ich aber dank der tiefen Bauchatmung und der Visualisierung gut veratmen konnte. Im Krankenhaus wurde ich 1h ans CTG gelegt, was herausfordernd war, da ich inzwischen ziemlich starke Wellen hatte und mein Impuls war, mich zu bewegen. Während des CTGs hörte ich wieder die Geburtshypnose, die mich ganz angstfrei und bei mir sein ließ. Die anschließende Untersuchung ergab einen Muttermundsbefund von 1 cm und so schickte die Hebamme mich zum Spazieren und Sachen auspacken aufs Zimmer. Ich wollte in die Badewanne, an einen ruhigen Ort, aber alle Kreißsäle waren belegt. Den ganzen, sehr langsam mit Stehen und Wellen Veratmen verbrachten Weg, konnte ich gut visualisieren und habe deutlich gespürt, was für ein Unterschied es ist, wirklich richtig lange und tief einzuatmen. Weiter war ich sehr konzentriert und bei mir. Im Zimmer angekommen, hat mein Freund alles eingeräumt, denn ich war voll und ganz mit dem Wellen veratmen beschäftigt, die sehr stark, aber aushaltbar waren. Im Zimmer bekam ich dann schon einen deutlichen Pressdrang, der mich verwunderte, meinte ich doch zu wissen, dass dies erst ganz zum Schluss kommt und ich doch gerade eben noch einen Muttermundsbefund von 1 cm hatte. So beschloss ich, dass ich jetzt wirklich in die Badewanne will, denn so eine Intensität würde ich jetzt nicht noch 6-? Stunden aushalten. Der Rückweg dauerte durch mein gefühlt minütliches Anhalten und Wellen veratmen länger und so war es 00:20h, bis wir am Kreißsaal waren. Mein Freund regelte alles, ich stand breitbeinig an der Seite, vorgebeugt auf die Geländerstange und habe geatmet und einfach diesen nicht verhinderbaren Pressdrang gehabt, dem ich nachgeben musste. Eine so eindrucksvolle Kraft. Bei der Untersuchung kam der für mich unvergessliche Satz: „nichts mit Badewanne, komplett eröffnet, wir gehen direkt in den Kreißsaal“. Ich wurde im Rollstuhl in den Kreißsaal gefahren, habe nur wahrgenommen, dass der Raum wunderschön in gedimmtem Licht war, wie nur mit Kerzen beleuchtet, habe einmal meiner Hebamme ins Gesicht geschaut, ein gutes Gefühl gehabt, bin dann mit geschlossenen Augen auf das Bett geleitet worden und habe mich komplett der Führung der Hebamme hingegeben. Ich war so bei mir, meinem Kind und in diesem Kraftraum der Geburt, dass ich alles, was geschah als vollkommen stimmig, natürlich und kraftvoll empfunden habe. Nach unglaublichen 18 Minuten ist unsere kleine Helene geboren. Durch das grüne Fruchtwasser musste sie leider sofort abgesaugt und untersucht werden. Aber alles war gut und sie gesund und munter. Leider hatte ich ein paar Geburtsverletzungen, die im Anschluss genäht werden mussten. Dazu habe ich Mantras gehört.
Ja, die Geburt war nicht schmerzfrei, aber gibt es sinnvollere Schmerzen als diese? Ich habe alles als natürlich empfunden und konnte mit der Welle schwimmen und mitgehen. Auch wenn ich die Hypnose während der schnellen Eröffnungsphase nicht gehört habe, was ich dem Umstand zuschreibe, dass wir die ganze Zeit unterwegs waren und ich nicht an dem Ort war, an dem ich das Gefühl hatte: jetzt bin ich da, wo mein Kind kommt, ich begebe mich in die Hypnose. Ich bin mir sicher, dass durch das Üben und Verinnerlichen alles einfach in mir war und gewirkt hat. Die Visualisierung und Atmung waren so, so gut und scheinbar enorm wirksam.
Ich bin so voller Dankbarkeit für diese kraftvolle und wunderbare Geburt. Ich bin Kristin Graf unendlich dankbar. Der Podcast hat meine ganze Schwangerschaft so positiv begleitet, der Kurs mich wunderbar vorbereitet, eingestimmt und angstfrei sein lassen. Die Hypnosen haben mich wunderschön mit meinem Kind und Körper verbunden. Ein unvergessliches und unfassbar wundervolles Ereignis so eine Geburt!
Alle, die es vor sich haben: Freut Euch drauf und seid gespannt. Euer Körper ist ein Wunderwerk!
Alles Gute Euch!