Geburtsbericht von

Anica

Ich möchte hier den Geburtsbericht meiner Zwillinge mit euch teilen, in der Hoffnung, er möge euch Mut und Zuversicht bringen.

Ich hatte immer Angst, wenn ich an Geburt dachte und dann sollte ich auch noch Zwillinge gebären, Ohje!
Somit habe ich recht früh mit der Erarbeitung und Vertiefung der Methode „Die friedliche Geburt“ begonnen. Ich habe mir selbst keinen Stress gemacht und immer dann geübt, wann ich wirklich Lust darauf hatte. Und siehe da, meine Angst wurde zu einer Neugierde.
Ich dachte: „Auch wenn es das schon war, was die Methode bewirkte, dann hat sich der Kurs schon gelohnt.“ Es sollten aber noch mehr positive Erlebnisse folgen.

Ich persönlich fand das „Mentaltraining Traumgeburt“ toll. Wobei ich erst Probleme hatte beide Geburten der Kinder in der Zeit, der Stille zur Visualisierung, unter zukriegen und später noch die Geburt der Plazenten (war mir wichtig, da ich oft hörte, dass es dort Probleme gab).
Somit habe ich unbewusst eine schnelle Geburt manifestiert.

Zur Geburt:
Am 23.2. wurde mir aus ärztlicher Sicht eine Einleitung empfohlen, da sich der führende Zwilling seit Wochen nicht mehr weiter entwickelt habe. Ich war bei 36+3 schwanger und somit waren die beide „bereit“ und es gab keinen Mehrwert, sie im Mutterlaib zu halten, sondern wohl eher Risiken. Ich folgte dem ärztlichen Rat und war großer Freude und Ehrfurcht, denn das bedeutete, ich erlebe demnächst die Geburt meiner Kinder.

Also ging es für mich zur stationären Aufnahme einer Level 1 Klinik, zunächst alleine.
Zu 17 Uhr bekam ich eine von max. drei Vaginaltablette gesetzt. Ich musste zwei Stunden liegen und hörte dabei die Hypnose „Geburt mental fördern“.
19 Uhr wurde CTG geschrieben und es war eine Welle zu erkennen, auf die ich schon ganz stolz war und schon veratmen musste.

Danach habe ich Abendbrot gegessen und war schon etwas enttäuscht, dass sich nichts regte.

Zu 21 Uhr holte ich mir auf dem Flur was zu trinken und es ging plötzlich los. Von jetzt auf gleich hatte ich mit mittleren Wellen zu tun, die gefühlt von mal zu mal stärker wurden und schon kaum Pausen ließen.
Auf dem Flur traf ich eine diensthabende Schwester und fragte, ob es sein kann, dass es bei einer Einleitung von jetzt auf gleich ziemlich doll losgehen kann.
„Ja, wo befinden wir uns denn auf einer Skala von 1-10?“ fragte sie mich.
„Ähm, 7“, gab ich zur Antwort und ich behaupte von mir, dass ich nicht sehr schmerzempfindlich bin.

Ich ging auf mein Zimmer, um zu duschen, was schon ein Akt war und ich da schon nicht wusste, wohin mit mir. Die Bauchatmung half mir und doch war ich nicht ganz bei mir. Also wieder ins Bett und Hypnose für die Geburt gestartet. Jetzt kam ich langsam bei mir an und die Visualisuerung zur Öffnung des Muttermundes kam hinzu. Ich redete mit meinen Kindern, dass sie keine Angst haben brauchen.

22 Uhr kamen Schwestern, die mir ein CTG angelegt haben.
Das habe ich kaum mitbekommen, nur dass gesagt wurde: „Oh, schau dir mal die Wehen an.“ Daraufhin wurde eine Ärztin hinzugezogen, die feststellte, dass mein Muttermund bereits 2 cm offen war. 2 cm innerhalb 1 Stunde – wow, dachte ich. Diese Untersuchung war übrings das schmerzhafteste an der ganzen Geburt. Ich war dort kurz im Außen und nicht konzentriert. Das zeigte mir aber, dass es funktionierte und kam auch schnell wieder zu mir, Dank Kopfhörer mit Kristins Stimme im Ohr.

Ich wurde im Bett in den Kreißsaal geschoben und konnte meinen Partner anrufen und sagen, dass er nun kommen kann.
Oben angekommen, hatte ich hohe Wellen, war jedoch anscheinend so ruhig, dass die Hebamme die Situation nicht richtig deutete und mit den Schwestern von unten diskutierte, warum ich denn schon da sei und auch mit Bett hochgeschoben wurde. Zum Glück ließen sich die Schwestern nicht davon beirren. Auch war es zunächst schwierig, mit ihr zu kommunizieren und sie wollte partout, dass ich die Kopfhörer rausnahm. Ich versicherte ihr, dass ich sie höre und sie gerne drinnen lassen möchte. Ich schaffte es irgendwie nicht, komplett in die Außenwelt zu gelangen.

Um 22.45 Uhr kam mein Partner in den Kreißsaal, der mit der Hebamme gut ins Gespräch kam und sie „besänftigte“.
Wir waren vielleicht 5 min. im Vorwehenzimmer, dann sollte ich in den Kreißsaal zum CTG schreiben. Mit Kopfhörer, geschlossenen Augen und meinem Partner an der Seite ging das sehr gut.
Immer wieder Visualisierung, Bauchatmung und mit meinen Kindern reden, dass sie keine Angst haben brauchen.
Ob das CTG angeschlossen war oder nicht, weiß ich nicht. Wieviel Menschen um mich waren, weiß ich nicht. Ich war so konzentriert auf mich, die Ansprache meines Partners und die der Hebamme. Nicht auf das, was sie nebenbei sagten, wirklich nur auf eine persönliche Ansprache.

Mein Partner sagte oft „Loslassen“ und sprach mir gut zu, ermutigte mich. Den Anker durch Berührung an meiner Stirn durch meinen Partner war Gold wert für mich. Wenn er nicht da war, weil er immer im Gespräch mit der Ärztin etc. war, spürte ich plötzlich mehr Schmerzen.

Ich fragte mich, was Kristin immer mit Kraft tanken in den Pausen meinte- welche Pausen? Ich hatte keine und in meiner Unsicherheit darüber fragte ich: „Warum tut denn das so weh?“
„Weil sie unter Geburt sind,“ war die Antwort.

Den Duftanker mochte ich gar nicht. Ich redete immer wieder mit meinem führenden Zwilling, dass wir das als Team schaffen würden und sie keine Angst haben brauche.
Nach gefühlten 10 min. im Kreißsaal hatte ich den Drang, zu pressen und sagte: „Oh je, ich glaube ich muss pressen.“
Ich hörte nur: „Dann tun Sie das.“
Zu dem Zeitpunkt tönte ich auch schon laut und in der Austreibungsphase empfand ich sehr lautes Tönen als genau richtig für mich.
So presste ich kraftvoll und doch gefühlt sehr vorsichtig und sanft. Um 00:08 Uhr kam meine wunderschöne Tochter zur Welt.

Ich dachte: „Wow, Einlingseltern sind jetzt schon fertig.“
Mir wurde Oxytocin verabreicht, um die Wehen für die zweite Geburt zu fördern. 00:15 Uhr kam mit 2 Presswehen mein zauberhafter Junge zur Welt.
Auch die Plazenten kamen ohne Probleme hinterher.
Ich war sofort fit und klar, fühlte mich unfassbar gut. Was für ein Erlebnis, was für eine Geburt.

Uns wurde später zugetragen, dass wir Gesprächsstoff waren, da alle begeistert waren: eine Zwillingsgeburt, ohne Schmerzmittel, ohne Geburtsverletzungen!
Und ich bin einfach nur richtig dankbar dafür!
Danke, liebe Kristin, dass du so vielen Frauen ein so tolles Erlebnis mit deiner Methode schenkst. Ich danke dir und deinem Team von Herzen!

Ganz viel positive Gedanken und schöne Geburtserfahrungen an euch alle!
Anica

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