Gleich vorweg, die Geburt meines kleinen Sohnes kann ich mit Fug und Recht als meine Traumgeburt bezeichnen! Sie war keineswegs komplett schmerzfrei, aber doch weitestgehend.
Als ich anfing, deinen Podcast zu hören, hatte ich noch sechs Wochen bis zu meinem ET. Da ich schon seit Jahren Meditationserfahrung gesammelt habe, war ich hin- und hergerissen, ob ich deinen Online-Kurs wirklich buchen soll oder es für mich vielleicht auch so ausreicht. – Bis ich deine Podcast-Folge „48 – Reicht dieser Podcast als mentale Vorbereitung auf die Geburt?” gehört habe! ;-D Dazu kam noch, dass mir sämtliche Geburtsberichte von Freundinnen und Bekannten so rein gar nicht zugesagt haben und ich mich wirklich bei fast jeder gefragt habe „Muss das so laufen???”.
Also habe ich mir zu meinem Geburtstag deinen Online-Kurs geschenkt 🙂 und bin wahnsinnig froh, dass ich das getan habe! Da hatte ich noch vier Wochen bis zum ET und habe ab da fleißig geübt, wobei mir meine eigene Mediationserfahrung eine große Hilfe war und ich so wenig Einstiegshürden hatte.
Mein Hauptziel war zunächst, tatsächlich einfach keine traumatische Geburt zu erleben. Danach kam als Ziel Selbstbestimmtheit und dann als Kür eine schmerzfreie Geburt.
Bereits beim Anmeldegespräch im Krankenhaus (ich habe in Köln Longerich entbunden, einer Klinik mit einem „Babyfreundlich–Zertifikat”, das die auch sehr ernst nehmen) haben uns deine gesammelten Fragen sehr geholfen und wir konnten selbstbestimmt Dinge ansprechen, auf die wir selbst nie gekommen wären. So ist dort schon vermerkt worden, dass ich eine interventionsarme Geburt mit wenig direkter Ansprache und der Hauptkommunikation über meinen tollen Partner möchte, der sich voll und ganz auf meinen Wunsch und dein Konzept eingelassen hat. Das Klinikpersonal hat diese Wünsche auch fantastisch berücksichtigt und so habe ich weder einen extra Ultraschall bei der Einweisung bekommen noch einen prophylaktischen Venenzugang.
Während der ersten Phase der Geburt konnte ich wunderbar meditieren. Ich habe eine kleine Weile gebraucht auszutesten, wo genau der Punkt ist, gegen den ich atmen muss, damit sich die Dehnung richtig anfühlt. Aber als ich den erst mal hatte, hat sich das Öffnen des Muttermundes sehr produktiv angefühlt. Weil diese Phase relativ lange gedauert hat, bin ich, als ich dann nachts schon im Krankenhaus war, auch gelegentlich darüber eingeschlafen. Da konnte ich sehr gut den Unterschied zwischen In-Meditation-Sein und eben nicht erfahren. Die Wellen, die mich im Schlaf überrascht haben, waren – mit Verlaub – ziemliche Arschlöcher. Während ich die Wellen in Meditation wirklich als produktive, kraftvolle Dehnung wahrnehmen konnte.
Sehr spannend fand ich auch den Visualisierungsteil. Du hattest ja in einem der Videos schon erwähnt, dass der „Visualisierungsreichtum” unter der Geburt abnimmt. Da Visualisierung beim Meditieren ohnehin noch nie meine Stärke gewesen ist, war das auch in der Vorbereitung der Teil, für den ich am längsten gebraucht habe. Aber unter der Geburt musste ich fast ein wenig über mich schmunzeln: die Bilder, die ich mir vorher ausgemalt hatte, waren reinste Comicwelten im Vergleich zu dem, was ich unter der Geburt in der Lage war zu visualisieren. Da ging tatsächlich nur noch der rote Hintergrund mit der dunklen Öffnung, begleitet von einem langen „Deehhhnung“, das ich mir gelegentlich noch unterstützend gesagt habe.
Beim Pressen war für mich dann kein Meditieren mehr drin. Aber diese Phase war verhältnismäßig kurz und die Hebamme im Kreißsaal hatte eine wunderbar positive und anspornende Art, auch meine letzten Kraftreserven zu mobilisieren. Letzten Endes war für uns die Geburt unseres Sohnes somit eine wirklich großartige Erfahrung, die sich einfach sehr kraftvoll und durch und durch positiv angefühlt hat. Wir sind dann auch nach vier Stunden Heim gefahren.
Wirklich hilfreich fand ich außerdem deine Kapitel über Plan A, B und C. Wir planten zwar eine natürliche Geburt, im allerbesten Falle eine ambulante, wären aber auch auf alles andere vorbereitet gewesen. Und das vor allem darum, weil du so detailliert darauf eingegangen bist. Mein Partner und ich waren uns also genau im Klaren, wie weit unser Plan A geht, ab wann wir mit welchem Codewort zu Plan B und zur Not zu Plan C wechseln würden und was genau wir damit meinen. – Bis hin zur Patientenverfügung und Vorsorgeverordnung, die ich im Vorhinein noch aufgesetzt hatte.
Wie wichtig es war, auch diese Eventualitäten durchgespielt zu haben, zeigten zwei Fälle im Freundeskreis (wir haben gefühlt alle gleichzeitig Kinder bekommen), bei denen ein ungeplanter Kaiserschnitt stattfand und diese Möglichkeit vorher kaum in Betracht gezogen worden war.
Daher, liebe Kristin, vielen Dank für die umfangreiche Vorbereitung auf all die Dinge, von denen ich keine Ahnung hatte, dass es sie gibt.
Und ein noch größeres Danke für deinen tollen Kurs, ohne den ich mit ganz großer Sicherheit nicht die Traumgeburt erlebt hätte, die sie – für mich!! – für uns drei war.
Ganz herzliche Grüße,
Anika