Geburtsbericht von

Ann-Kathrin L.

GEBURTSBERICHT

Ch. E. – geboren am 02.04.2021 (ET+3) um 17:00 Uhr mit 3.300 Gramm und 50cm im Krankenhaus

Schwangerschaft und Vorbereitung:

Bereits zu Beginn meiner Schwangerschaft wurde ich auf den Podcast von Kristin aufmerksam. Ich war sofort begeistert und habe mich bereits zum Ende des dritten Monats für den Online-Kurs entschieden. Ab diesem Zeitpunkt habe ich angefangen die Meditationen und Hypnosen langsam zu üben. Ab der 20 Woche habe ich dann angefangen jeden Morgen und immer wieder nachmittags oder abends zu üben. Ab der 30. Woche entschied ich mich dazu anzufangen, regelmäßig mittels einer eigenen Playlist selbst in Hypnose zu gehen. Obwohl ich ein absoluter Kopfmensch bin, haben die Hypnosen mit der Zeit immer besser funktioniert. Dies habe ich vor allem dadurch gemerkt, dass ich das Wetter sowie die Temperatur an meinem Kraftort nicht beeinflussen konnte und mich von Zeit zu Zeit auch spontan der Elefant (der von Kristin als das Unterbewusste beschrieben wird) besucht hatte.

Zum Ende der Schwangerschaft hatte ich immer gehofft, dass ich Senkwehen oder Übungswehen bekommen würde, damit ich die Methode unter Geburt üben kann, allerdings war dem nicht so. Bis zum ET waren weder Senkwehen noch Übungswehen zu spüren.

Plan für die Geburt:

Die Geburt war von Anfang an im Krankenhaus geplant. Dort wollte ich gerne in die Geburtswanne, da ich dies in der Schwangerschaft schon als sehr angenehm empfunden habe. Einen konkreten Plan B hatte ich für meine Geburt nicht. Ich habe mich stattdessen auf alle Eventualitäten vorbereitet. Ich schaute mir verschiedene Geburtspositionen an, falls die Wanne nichts für mich ist. Ich erstellte eine eigene Playlist mit passenden ruhigen Liedern zur Geburt, falls ich Kristins Stimme während der Geburt nicht hören mochte. Ich erklärte dem Krankenhaus meine Methode und vereinbarte mit ihnen, dass ich Schmerzmittel nur bei Bedarf und mit den am schwächsten dosierten beginnen möchte, in diesem Fall ein leichtes Betäubungsspray für den Intimbereich und mich bei Bedarf mich immer weiter steigern wollte.

Die Geburt:

Am 02.04.2021 wurde ich morgens um 1 Uhr nachts von einem sanften Ziehen im Unterleib geweckt. Zu diesem Zeitpunkt hielt ich es noch für eventuelle erste Übungswehen. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, habe mich selbst runtergezählt und bin wieder eingeschlafen. Um 3 Uhr morgens wurde ich erneut wach. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Wellen schon stärker, ich entschied mich aber dafür, noch einmal die Hypnose zum Einschlafen zu hören, weil ich im Fall der Fälle mich noch etwas ausruhen und schlafen wollte. Als ich um 7 Uhr morgens wieder wach wurde, merkte ich, dass die Wellen immer noch da waren und es nun wohl losgehen würde. Ich weckte darauf hin meinen Mann, bat ihn Frühstück zu machen, fing an die Wellen zu tracken und ging ins Bad, um mich in Ruhe fertig zu machen. Zu diesem Zeitpunkt kamen die Wellen unregelmäßig und eher alle 8 bis 10 Minuten. Ich war voller Vorfreude und habe bei jeder Welle in den Bauch geatmet. Nachdem ich mit meinem Mann entspannt gefrühstückt hatte, habe ich mich wieder ins Bett gelegt und die Hypnose zur Geburt gehört. Nach einer Stunde wurde es mir zu viel und ich konnte Kristins Stimme einfach nicht mehr hören. Also entschied ich mich wieder für meine eigene Playlist. Mein Mann achtete stets darauf, dass ich genug trank sowie aß. Die Wellen kamen zu diesem Zeitpunkt noch etwas unregelmäßig, aber schon alle 5-6 Minuten und ich war unfassbar fasziniert davon, dass ich während der Welle überhaupt keine Schmerzen hatte. Ich genoss die Entspannung und war voller Vorfreude, weil ich wusste, dass ich meine Tochter nun endlich kennen lernen durfte.

In der Zwischenzeit hatte mein Mann bereits im Krankenhaus angerufen. Dort wurde ihm gesagt, dass er selbst erst zum Schluss mit in den Kreißsaal darf, ich aber jederzeit vorbeikommen könnte, wenn die Wellen bei 5 Minuten waren. Obwohl das zu diesem Zeitpunkt schon der Fall war, hatte ich noch überhaupt nicht das Bedürfnis loszufahren. Als die Wellen bereits alle 4-5 Minuten kamen, hörte ich ein innerliches „Plopp“ und wusste sofort, dass nun die Fruchtblase geplatzt war. Daher haben wir uns langsam auf den Weg ins Krankenhaus gemacht. Ich empfand es nicht als schlimm, den Ort zu wechseln, wäre aber zu diesem Zeitpunkt auch sehr gerne einfach zuhause geblieben.

Bereits am Eingang des Krankenhauses wurde mein Mann am Empfang aufgehalten und ich musste alleine mit Koffer und Rucksack zur Anmeldung in den Kreißsaal. Dort angekommen sagte ich zwar, dass die Fruchtblase geplatzt war und meine Wellen nun regelmäßig alle 4 Minuten kamen, allerdings hatte ich das Gefühl, nicht richtig ernst genommen zu werden, da ich vollständig ruhig und entspannt war, was mich etwas verärgerte. Ich wurde zunächst ins Wartezimmer geschickt. Das Wartezimmer war sehr voll und ich merkte, wie ich langsam aus der Hypnose herausrutschte. Nach ein paar Minuten wurde ich dann von einer Hebamme zum CTG gebracht und anschließend von der Oberärztin zum Ultraschall abgeholt. Beim Laufen durch die Station nahm ich mir für jede Welle Zeit und wies sowohl Hebammen als auch Ärzte darauf hin, dass ich eine Entspannungsmethode durchführte. Da ich immer noch sehr entspannt war, gingen Hebammen und Ärzte davon aus, dass es noch etwas dauern würde, schließlich sei es ja meine erste Geburt. Ich selbst merkte allerdings zu diesem Zeitpunkt schon, dass die Wellen wesentlich stärker wurden, sich aber auch das Gefühl stark änderte. Dies teilte ich der Ärztin auch direkt mit und sie bat mich nach einer kurzen Untersuchung des Muttermundes sofort, meinen Mann anzurufen, der so schnell wie möglich direkt in den Kreißsaal kommen sollte, in den ich nun endlich direkt gebracht wurde.

Ab diesem Zeitpunkt ging für mich alles sehr schnell. Ich merkte, dass ich in die berühmte Krise vor der Austreibungsphase rutschte und war froh, als mein Mann wieder an meiner Seite war. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich die Entspannungsmusik nicht mehr ertragen und war nun vollständig aus der Hypnose herausgerutscht, was mich zunächst sehr traurig machte. Mein Mann sagte mir daraufhin allerdings den Satz „Alles kann, nichts muss, mach es zu deiner Methode“. Das tat ich dann auch. Ich erinnerte mich an die Atemtechnik zur Austreibungsphase und stellte mir nun mit jeder Welle den Berg vor, den Kristin beschrieben hatte und wie ich diesen mit meiner gesamten Bergsteigerausrüstung bestieg. Gleichzeitig aber auch immer wieder Farbe Rot und den sich öffnenden Muttermund. In den Wellenpausen stellte ich mir dann wieder die Aussicht von diesem Berg vor.

Nach einer Weile fing ich an, anders als ich es je gedacht und geplant hatte, laut zu tönen sowie mit meiner Tochter laut zu sprechen und ihr zu sagen, dass es nun Zeit ist, auf die Welt zu kommen. Die Hebamme und meinen Mann brauchte ich zu diesem Zeitpunkt nur noch, um einen Gegendruck in meiner Hand und meinem Bein zu erzeugen, da ich mich im Kreißsaal auf das Bett gelegt hatte. Meiner Tochter ging es während der Austreibungsphase sehr gut. Sie blieb, anders als ich, komplett in der Tiefenentspannung. Nachdem der Kopf nach der gefühlten 10. Welle wieder zurück ins Becken rutschte und ich etwas frustriert war, fing ich an, sehr laut mit meiner Tochter zu sprechen sowie sie aufzufordern, nun rauszukommen und das tat sie dann auch direkt mit der nächsten Welle.

Danach war es absolut still und ich bekam kurz einen Schreck, ob alles mit ihr in Ordnung ist. Ich setzte mich sofort auf und schaute sie an, unsere Blicke trafen sich, ich hob sie direkt hoch, legte sie auf meine Brust, sah sie an, unsere Blicke trafen sich und sie fing sofort an zu glucksen sowie zu lachen und ich zu weinen. Danach haben wir uns beide nicht mehr aus den Augen gelassen. Es war einzigartig, wunderschön und einfach perfekt!

Fazit:

Die Geburt ging sehr schnell. Im Kreißsaal war ich nur 2 Stunden, daher würde ich rückblickend sagen, dass die Geburt sehr herausfordernd war, da sie sehr schnell und kraftvoll ablief. Sie war nicht schmerzfrei, aber der Schmerz war sehr gut auszuhalten und hatte nur etwas mit Druck und Dehnung zu tun. Ich bereue meine Geburt im Krankenhaus nicht. Es war für mich die absolut richtige Entscheidung. Für die nächste Geburt habe ich nun aber ein starkes Urvertrauen in meinen Körper und würde daher sehr gerne ein Hausgeburt planen, die dann, da bin ich mir absolut sicher, noch entspannter und ruhiger ablaufen wird.

Mit diesem Bericht möchte ich niemandem Angst machen oder vor einer Geburt im Krankenhaus warnen. Für mich war das Krankenhaus die absolut richtige Entscheidung. Dieser Bericht soll eher für alle Schwangeren eine Motivation sein, die Methode wirklich zur eigenen Methode zu machen, sich nicht auf die Methode selbst zu versteifen, sondern dem eigenen Körper zu vertrauen, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten und im Zweifel einfach das zu tun, was sich in dem Moment der Geburt gut anfühlt. Quasi genauso, wie es Kristin auch oft sagt „Mach es zu deiner Methode“.

 

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