Ich durfte am 7.9.24 eine wunderschöne selbstbestimmte 2. Geburt erleben.
Den Abend vorher spürte ich schon die ersten Wellen, die aber noch sehr unregelmäßig kamen. Ich zog mich ins Bett zurück, schlief noch etwas und irgendwann um Mitternacht stand ich auf, um mich in einem anderen Raum etwas zu bewegen. Ich merkte wie gut es tat, zwischen den Wellen auf einem Ball zu sitzen oder das Becken zu kreisen. Gegen 2 Uhr weckte ich meinen Mann. Er kümmerte sich darum, dass meine erste Tochter am nächsten Morgen versorgt wäre und wir machten uns auf den Weg ins Krankenhaus.
Dort dann die Ernüchterung: keine Wellen auf dem CTG zu sehen. Ich zweifelte schon an mir selbst, denn ich hatte definitiv vier Stück in der Zeit gespürt. Die Ärztin stellte fest, dass der Muttermund ca. 2 cm geöffnet war und legte uns ans Herz, im Krankenhaus zu bleiben.
Das war der Moment, in dem ich ein ziemliches Tief hatte. Bei meiner ersten Geburt waren wir 30 Stunden im Krankenhaus, bis meine Tochter auf der Welt war. Es war wahnsinnig kräftezehrend und ich bekam Angst, dass es nun auch so laufen würde.
Mein Mann, der zum Glück die ganze Zeit bei mir war, nahm mich immer wieder in den Arm und sprach mir gut zu.
Den Morgen und Vormittag verbrachten wir mit Spaziergängen durchs Krankenhaus, Ruhepausen im Bett und Wellen veratmen. Dabei hörte ich immer wieder ‘Geburtsbeginn mental fördern’. Ich bekam ein Tens Gerät (Reizstrom, welcher durch Elektroden am Rücken die Schmerzleitung hemmt) und konnte so bei jeder Welle einen Stromimpulse senden. Das tat richtig gut und half mir, bei Kräften zu bleiben.
Gegen Mittag nutzte ich die Chance und ging im Kreißsaal in die Wanne, um mich zu entspannen. Es tat sehr gut, etwas runterzufahren. Danach ging es wieder aufs Zimmer und ich merkte, wie die Wellen stärker wurden (das CTG schrieb aber immer noch keine regelmäßigen und guten Wellen auf). Aber ich merkte, dass sich was tat. Die Stärke des Tens Geräts konnte ich selber einstellen und mittlerweile war ich schon höher gegangen, wodurch ich die Wellen gut veratmen konnte.
Schichtwechsel und eine neue Hebamme. Sie kam in unser Zimmer und ich wusste sofort: die soll unsere zweite Tochter auf die Welt bringen. Nach einem kurzen Gespräch, wie es mir ging sagte sie nur: ‘Macht euch fertig und kommt in den Kreißsaal.’
Wir wir später erfuhren, hatte sie bemerkt, dass ich schon starke Wehen hatte und sich was tat, auch wenn das CTG Gerät nichts aufzeichnete.
Im Kreißsaal angekommen, legte ich mich erstmal aufs Bett, denn die Herztöne der Kleinen waren zu hoch, wenn ich stand. Aus dieser Position bewegte ich mich dann auch nicht mehr weg. Die Hebamme ertastete 7cm und meinte: ‘das dauert nicht mehr lange ‘. Mein Mann machte die Hypnose über einen Lautsprecher an und tatsächlich: mit jeder Minute wurden die Wellen kraftvoller und intensiver.
Unsere zweite Tochter hatte es so eilig, dass sie innerhalb von 3-4 Presswehen auf der Welt war. Eine kleine Sternenguckerin 🙂
Ich habe diese Geburt als wirklich schön erlebt. Natürlich habe ich Schmerzen verspürt, aber deine Stimme Kristin hat mich immer wieder zurück geholt. Die Hebamme war super und hat deine Worte wiederholt um mir noch mehr Kraft zu geben. Anschließend sagte sie, dass sie es sehr schön fand, endlich mal wieder eine Geburt mit Hypnose zu erleben.
Ich fühlte mich danach so stark und voller Kraft. Einfach unglaublich dieses Gefühl 🙂