Geburtsbericht von

Anna

Zweites Kind, ungeplante Hausgeburt, sehr schnell, schmerzreduziert, ET, verkürzter Gebärmutterhals ab SSW 28, Wassergeburt

Liebe Kristin,
Beim ersten Kind wollte ich auch schon gerne ins Geburtshaus, habe aber leider keinen Platz mehr bekommen. Durch deine Methode verlor ich die Angst vor dem Krankenhaus und ging voller Vertrauen in das Erlebnis Geburt, welche dann auch eine absolute Traumgeburt wurde. Nach der wunderschönen Geburt meiner ersten Tochter im Januar 2022, dachte ich nur, dass ich wirklich sehr gerne noch einmal eine Geburt erleben möchte.
Und das durfte ich.

Als ich wieder schwanger wurde, war meine erste Tochter eindreiviertel Jahre alt. Es war für mich keine Frage, deinen Kurs wieder zu machen. Frühzeitig meldete ich mich auch im Geburtshaus an und bekam diesmal auch einen Platz. Das erste Trimester war schwer für mich, geprägt von Übelkeit, einem sehr hartnäckigem Milchstau und extrem wunden Brustwarzen, bis ich dann nach einer Coronainfektion bereit war fürs Abstillen meiner ersten Tochter, die ich bis dahin noch nachts gestillt hatte.

Im zweiten Trimester kehrte dann Ruhe ein und ich fing auch schon an deinen Kurs nochmal anzuschauen und ab und zu eine Hypnose zu machen. Am Anfang fiel es mir schwer, weil das Runterzählen sich zum Kurs von 2021 geändert hatte. Aber ich ruckelte mich ein und genoss es sehr, wieder an meinem sicheren Ort zu sein und Verbindung zu meinem Baby aufzunehmen. Im Alltag mit einem Kleinkind rückt die zweite Schwangerschaft sehr in den Hintergrund, aber durch die Hypnosen konnte ich doch ab und zu eintauchen und die Schwangerschaft und mein Baby genießen. Leider schaffte ich es beim Üben oft nicht, in die Trance zu kommen, zu viele Gedanken schlichen sich ein, zu viel ging mir im Kopf herum und wenn ich es abends oder morgens im Bett probierte, dauerte es oft nicht lange, da wurde die Große wach und brauchte mich oder ich schlief während der Hypnose sehr schnell ein.

In der 28. Schwangerschaftswoche wurde mir wieder ein verkürzter Gebärmutterhals diagnostiziert, diesmal sogar schon mit Trichterbildung. Da ich das aus der ersten Schwangerschaft schon kannte, machte ich mir zwar trotzdem Sorgen, aber rutschte nicht in eine von Angst geprägte Negativspirale wie das erste Mal. Hier halfen mir auch wieder sehr sehr die Hypnosen „Vorzeitige Wellen“, die ich dann rauf und runter hörte und die „ERM“. Jetzt hatte ich auch mehr Zeit, war krankgeschrieben und musste ganz viel Liegen. So hangelten wir uns von Woche zu Woche, in der 36. SSW atmeten wir dann alle auf und ab der 38. Woche war ich wie neu geboren.

Auf die Geburt bereitete ich mich sonst mit täglichem Himbeerblättertee ab der 39. SSW und der Louwen-Ernährung ab der 34. SSW vor (absolut zu empfehlen). Zusätzlich hatte ich ca. aller 8 Wochen eine Craniosacral-Sitzung (traumhaft!) und einmal geburtsvorbereitende Akupunktur im Geburtshaus in der 38. SSW sowie regelmäßig Dammmassage. Als zu Beginn der 40. SSW noch nichts passiert ist, wurde ich langsam unruhig… (meine Große kam an 39+1), wir hatten doch Angst, dass es zu früh kommt? Ich glaube aber, da ich mir eine heftige Erkältung eingefangen hatte und der Papa eine Woche später auch krank wurde, hat sich unser Baby dafür entschieden, uns erstmal wieder gesund bzw. halbwegs fit werden zu lassen, bevor es den Weg nach Draußen wagt. Trotzdem war da eine gewisse Ungeduld in mir. ET war der 30. Mai 2024.

Am Samstag 5 Tage vor ET spürte ich dann vormittags stündlich Wellen, die um die Mittagszeit verebbten und gegen Abend vereinzelt wiederkamen. Am nächsten Tag machte ich mit einer Freundin einen sehr langen Spaziergang und sah bei Pinkeln im Wald, dass sich der Schleimpfropf gelöst hatte. Ich kippte alle Pläne für den Nachmittag und ruhte mich lieber aus, aber bis auf die unregelmäßigen leichten Wellen wie am Vortag passierte nichts. So vergingen auch der Montag und der Dienstag. Ich ging weiter viel spazieren, machte Besorgungen und wartete. Deine Podcast-Folge „Warten aufs Baby – was du jetzt tun kannst“ hat mir dann echt geholfen, entspannter zu werden und die Zeit bis zur Geburt einfach zu genießen, ich wusste ja, danach wird alles anders und viel Zeit für mich, habe ich dann erstmal nicht.

Mittwoch, ein Tag vor ET, fühlten mein Mann und ich uns besser und ich hatte 10 Uhr den Vorsorgetermin bei meiner Gyn. Der ET selbst war ein Feiertag. Hier war das CTG unauffällig und der Muttermund tatsächlich schon 3 bis 4 cm offen. Oha, da habe ich ja quasi die Hälfte schon geschafft. Ich sollte dann Freitag zur Untersuchung ins Geburtshaus und spätestens Mitte nächster Woche wieder zur Gyn. Sie glaube aber nicht, dass es so weit kommen wird. Ich informierte die Hebamme vom Geburtshaus sowie meine Wochenbett-Hebamme per SMS. Alle reagierten entspannt.

Der Tag war recht voll, wir hatten am späten Nachmittag noch einen langen Elternnachmittag in der Kita. Ich spürte weiterhin ab und zu Wellen, witzelte, dass es vielleicht heute Nacht losgeht. Abends ging ich noch kurz mit unserem Hund, während der Papa die Große ins Bett brachte und war dann froh endlich auf dem Sofa zu liegen.

Gegen 19.30 Uhr ging mein Mann noch zu einem Freund, das war für mich okay, es fühlte sich alles nicht wirklich nach Geburt an. Ich hatte vielleicht so 2-3 Wellen in der Stunde, die überhaupt nicht schmerzhaft waren. Einfach leichte menstruationsartige Krämpfe wie die Tage vorher auch. Ich nutzte sie trotzdem, um die Bauchatmung zu üben, zu Visualisieren und entspannte auf dem Sofa.

Kurz nach 21 Uhr schlüpfte ich zu meiner Großen ins Bett. Ich überlegte kurz, in meine Wochenbetthöhle zu gehen (unser Gästezimmer), um nochmal durchschlafen zu können, aber wollte dann lieber mit meiner Tochter kuscheln, wohlwissend, dass mit der Geburt des zweiten Kindes auch dies erstmal weniger werden würde. Ich döste mit Hörbuch im Ohr zum Einschlafen ein wenig vor mich hin, bin sicherlich auch mal kurz eingeschlafen und spürte ab und zu eine Welle. Gegen halb 11 wachte meine Tochter auf und musste auf die Toilette und ich auch. Hier spürte ich deutlich, dass die Abstände der Wellen kürzer wurden und das Körpergefühl auch intensiver. Aha, es geht wohl los. Ich wollte meine Große wieder zum Einschlafen begleiten, merkte jedoch, dass ich mich aufgrund der Wellen nicht entspannen konnte und ging in meine Wochenbetthöhle, der Papa (mittlerweile auch im Bett) übernahm das Einschlafen.

Ich holte mir noch eine Wärmflasche und schrieb eine SMS an die Bereitschaftshebamme vom Geburtshaus, dass die Wellen jetzt intensiver und im Abstand von ca. 5 min kommen. Ich würde noch kurz warten bevor wir anrufen. Das war so 23.20 Uhr. Sie reagierte sofort: „Das klingt super!“. Ich machte mir die Hypnose Eröffnungsphase an und tauchte ab. Es gelang mir anfangs auch ganz gut, die Wellen wurden jedoch sehr schnell stärker und auch schmerzhaft. Mein Kopf schaltete sich ab und zu an… Ich musste bald tönen und dann gleich auch groß auf die Toilette. Nach dem Toilettengang informierte ich meinem Mann, dass er alles vorbereiten solle und im Geburtshaus anrufen (es war ca. 23.50 Uhr).

Ich legte mich wieder hin, versuchte in die Hypnose zu kommen und wurde von der nächsten Welle mit starkem Pressdrang überwältigt, dabei spürte ich wie etwas in der Hose landete. Ich ging auf allen Vieren auf die Toilette, um mich zu säubern und weiteren Stuhlgang abzufangen. Dort veratmete und tönte ich lautstark die nächsten Wellen (die Hypnose hatte ich leider nicht mehr im Ohr, ich war einfach nicht in der Lage, mich um die Technik zu kümmern und mein Mann leider noch am Organisieren) und spürte dann, wie die Fruchtblase platzte. Mein Mann kam rein und fragte, ob wir jetzt losfahren. Ich fragte, ob die Oma da sei. „Ja, liegt schon beim Kind im Bett.“ Ich versuchte, aufzustehen und ging gleich wieder in den Vierfüßler und verarbeitete die nächste Welle, welche weiterhin mit starkem Pressdrang war, dem ich auch nachgeben musste.

Für mich war klar ich, ich fahr nirgendwo mehr hin. „Können die herkommen?“ Mein Mann rief im Geburtshaus an (0.25 Uhr) und sprach mit der Hebamme, in einer Wellenpause (es waren jetzt so 1 bis 2 min Abstände) stellte er sie auf laut und sie fragte mich, ob ich mich einmal untersuchen könne. Konnte ich: ich spürte etwas Hartes, das Köpfchen, mein Finger passte der Länge nach genau hinein. Sie sagte sehr gut und dass sie losfährt. Ich war erleichtert und bat meinen Mann, mir die Badewanne einzulassen. Ich stieg sofort ins noch pfützentiefe Wasser und arbeitete mich durch die nächste Welle. Als unsere kleine Wanne endlich voll war und ich mich in das warme Wasser zurücklehnen konnte, durchströmte mich eine wundervolle Entspannung und Erleichterung. All der Stress und die Anspannung fielen von mir ab. Und als mein Mann dann noch die Hypnose anmachte, war alles gut.

Die Wellen kamen und gingen, ich presste mit und war ganz bei mir. Ich dachte auch, als ich das Köpfchen am Scheideneingang spürte, ich schaffe das hier auch mit Kristin alleine. Als ich dann aber die Hebamme hörte (0.48 Uhr), war ich doch froh. Ich wurde lieb begrüßt, sie schaffte es gerade noch, die Herztöne abzuhören und mit der nächsten Welle war das Köpfchen draußen und nach eine weiteren Welle der Körper. W. war am ET um 0.54 Uhr ins Wasser geboren. Die Hebamme legte mir das Baby direkt auf die Brust, ich war überglücklich und ganz außer Atem. Sie fragte, wen wir denn da haben und mein Mann, der in der Tür stand (unser Bad ist sehr klein) sagte, dass es ein Überraschungsbaby ist.

Ich wollte aber noch nicht nachschauen, wollte nach der Hektik einfach den Moment genießen, denn genau darauf hatte ich mich doch so gefreut. Die Hebamme legte ein nasses Handtuch über den Körper des Babys, um es warm zu halten. Irgendwann schaute ich dann doch nach: ein wundervolles Mädchen! Jetzt traf auch die Hebammenschülerin ein. Nach ein paar Minuten half mir die Hebamme aus der Wanne raus. Zusammen gingen wir zu unserem winzigen Sofa, wo ich mich mit unserer zweiten Tochter hinlegte. Jetzt wurde es noch etwas unruhiger, wir waren eben nicht auf eine Hausgeburt vorbereitet. Wo finden wir dies? Wo finden wir das? Ofen an? Heizstrahler? Mein Mann musste die zweite Hebamme noch von der Straße abholen, weil sie es nicht gefunden hatte und war ganz schön am Rotieren.

Ich lag mit W. entspannt auf dem Sofa, nachdem die Nabelschnur auspulsiert war, durfte ich sie durchschneiden und mit Unterstützung schafften wir das erste Stillen super. Kuschelzeit! Und irgendwann kam problemlos auch die Plazenta. Ich wurde untersucht, und hatte tatsächlich keine nennenswerten Verletzungen, nur eine kleine Schürfung. Trotz der Schnelligkeit! Die U1 wurde nach einer guten Stunde von der zweiten Hebamme auf unserem Teppich durchgeführt und dann bekamen wir noch ein bisschen Infomaterial und gegen 3.00 Uhr sind alle Hebammen Nachhause gefahren. Mein Mann und ich waren sehr froh, nicht mehr ins Auto steigen zu müssen, es war eine kalte und regnerische Nacht und wir kuschelten uns ins Bett. Wir sind unglaublich dankbar, dass sich die Hebammen des Geburtshauses ohne zu zögern auch zu uns auf den Weg gemacht haben.

Die große Schwester und Oma hatten alles verschlafen. Am nächsten Morgen war es das schönste Gefühl, als alle zu W. und mir in unsere Wochenbetthöhle kamen, um den neuen Familienzuwachs zu begrüßen und die Große konnte endlich „unser Baby“ berühren. Vollendetes Familienglück!

Die Geburt dauerte insgesamt nur 2,5 h. Ich empfand sie leider als zu schnell. Mein Mann und ich hatten zwar alles vorbereitet und durchgesprochen, er hatte eine To-do- Liste zum Orientieren, aber trotzdem mussten eben einige Entscheidungen spontan getroffen werden: Wann meinem Mann und der Hebamme Bescheid geben, ständig auf Toilette gehen! Die Geburt ist zu weit fortgeschritten, ich kann nirgendwo mehr hinfahren, ich will das Kind nicht im Auto bekommen… Und dadurch war es hektisch und unentspannt, ich konnte mich nicht fallenlassen, der Kopf war zu sehr an.

Im Nachhinein machte ich mir auch kurz Vorwürfe, dass ich zu spät kapiert habe, dass die Geburt losgeht, zu lange gezögert habe, bis ich Bescheid gegeben habe. Aber das konnte ich ablegen. Um ausreichend Zeit haben zu können, hätten wir spätestens 21 Uhr entscheiden müssen loszufahren, um dann 22 Uhr tatsächlich loszufahren, um dann 22.30 Uhr entspannt im Geburtshaus zu sein. Aber 21 Uhr hatte ich vielleicht 4 Wellen in der Stunde… ohne Schmerzen oder starkem Körpergefühl. Da denkt man nicht an losfahren. Es ging ja erst 22.30 Uhr wirklich los und dann war ich nur beschäftigt damit, der Hebamme Bescheid zu geben, meinem Mann Bescheid zu geben, der noch unsere große Tochter versorgte, und die Wellen zu veratmen und mich zu entleeren.

Ab der Badewanne war es aber eine Traumgeburt, gerne hätte ich hier noch zwei Stunden mehr gehabt und wäre bei mir und dem Baby gewesen, hätte die Geburt genossen (und gerne hätte ich die Wanne im Geburtshaus haben wollen :). So waren es vielleicht nur 20 min in unserer kleinen Wanne, aber die waren wunderschön! Eine Geburt ist eben nicht planbar und so schön ich mir die Geburt im Geburtshaus mit allen Eventualitäten ausgemalt habe (eine ungeplante Hausgeburt war sogar auch dabei), habe ich aber nicht mit dieser Schnelligkeit gerechnet. Es war trotzdem eine gute Geburt. Und das verdanke ich zum größten Teil der mentalen Geburtsvorbereitung, die mir Vertrauen in meinen Körper und mich gegeben hat. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst (vielleicht kurz Unsicherheit) und vertraute meinem Körper und meinem Baby total.

Aufgrund der fehlenden Hypnose spürte ich zwar starke Schmerzen bei den Wellen, aber sie waren irgendwie aushaltbar und ich konnte sie meist als etwas positives Annehmen. In der Badewanne war ich dann in Hypnose und hatte nur noch das starke Körpergefühl. Auch bin ich mir sicher, dass ich die selbstbestimmte Entscheidung nicht mehr loszufahren, sondern Zuhause zu bleiben, aus einem Selbstvertrauen und Verstehen meines Körpers unter Geburt heraus treffen konnte, welches ich zum Teil auch durch Kristins Methode bekommen habe. Und zum anderen Teil verdanke ich dies den wunderbaren Hebammen vom Geburtshaus, die ohne zu zögern in die kalte verregnete Nacht hinaus zu uns Nachhause gefahren sind. Dadurch wurde es zwar eine ungeplante, aber sichere und schöne Hausgeburt. Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, wie es bei einer geplanten Klinikgeburt gewesen wäre. Denn auch da wäre ich nicht mehr losgefahren, aber keine Hebamme wäre zu mir gekommen.

Sollte es ein drittes Kind geben, wird es in jedem Fall eine geplante Hausgeburt! Danke an Dich Kristin und dein Team für diese wundervolle Methode der Geburtsvorbereitung. Ich erzähle jeder schwangeren Freundin und Bekannten davon und empfehle es aus ganzem Herzen weiter.

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