Geburtsbericht von

Anna

Ich habe mich auf Empfehlung einer Freundin direkt mit dem Online Kurs und Podcast vorbereitet. Gerade mir als sehr verkopfter Ärztin tat das gut!

Zusätzlich hatte ich auf Empfehlung meiner Mutter mit Kundaliniyoga angefangen und las das Buch Kundaliniyoga für werdende Mütter. Eines Nachts, als ich nicht schlafen konnte, las ich das Kapitel über Geburtshaus-Geburten und dachte viel darüber nach. Aufgrund des Podcasts, der mich schon im 5. Monat positiv auf die Geburt einstimmte, entschied ich mich also für eine Geburt in unserem Geburtshaus, das für Oktober noch freie Plätze hatte!
Die Vorbereitung fiel mir leicht und gefiel mir sehr. Irgendwann wurde es zwar anstrengend, aber ich blieb dran! Auch das Verbinden mit meiner Tochter tat mir, die nicht gern schwanger war, gut.

Am 16.10. 40+1 hatte ich meine ersten richtigen Wellen nach über 4 Wochen starken Vorwellen. Zunächst begann ich mit der Hypnose, die gut tat, aber dann doch noch nicht notwendig war. Von 3.30 bis 7 Uhr kamen die Wellen unregelmäßig und verschwanden dann wieder. Nach einer Kontrolle im Geburtshaus und nochmaliger Optimierung der Kliniktasche ging es dann am Abend um 23 Uhr richtig los.

Ich war der festen Überzeugung, bereits unter Geburt zu sein. Die Wellen waren intensiver als erwartet und schon sehr schmerzhaft. Ich ging direkt in Hypnose und hielt 1.5h alleine durch, dann brauchte ich die Unterstützung meines Partners in Form von Steißmassage. So schlummerten wir gemeinsam zwischen den Wellen und ich sagte jede Welle an, die Hypnose lief nebenher. Um 2.15h sagten wir im Geburtshaus Bescheid, dass die Wellen regelmäßig und eine Minute lang waren. Eine Stunde wollte ich noch zu Hause bleiben, wir machten uns aber schon nach 45 Minuten auf den Weg.

Dort angekommen, ließ uns die Hebamme erstmal alleine machen, irgendwann wollte ich in die Wanne. Dort waren die Wellen erträglich, ich hing mich jedes Mal in das Geburtstuch und mein Freund massierte weiter. Nach zwei Stunden sollte ich eine Pause machen. Ich konnte immer gut in die Visualisierung gehen, habe aber immer selbst mit der Hebamme gesprochen und auch zwischendurch mit meinem Freund geredet, so fühlte es sich gut an.

In der Untersuchung am Morgen dann die schlechte Nachricht: 2-4cm, alles nur Latenzphase. Ich war enttäuscht, machte aber alles so weiter. Die Hebamme wechselte, was für mich ok war. Dann wurde es nach einem zweiten Bad noch intensiver und ich rutschte aus der Hypnose und fing an, zu fluchen. Die Hebamme versicherte mir: Übergang. Die Hypnose musste ausgestellt werden. Ich tönte, was gut tat. Die Schmerzen waren hart, die Hebamme dirigierte mit dem Finger den Kindskopf durchs Becken, so dass ich wusste, wohin ich schieben musste und der Muttermund war dann irgendwann bei leicht überhängender Lippe ganz vollständig eröffnet.

Das Pressen begann, leider brauchte ich viele Presswehen, ich sollte nochmal aufs Klo, die Blase entleeren, das klappte nicht, aber zwei Mal pressen später, wollte ich wieder in die Wanne, da das Kind meiner Meinung nach jetzt kam. Ein paar Mal pressen später spürte ich ihren Kopf. Dann wurde der Kopf mit spürbarem Reißen geboren. Kurzes Veratmen, dann die Schultern. Ich ließ meine Tochter kurz im Wasser, ihre Augen waren schon offen und dann waren wir glücklich, sie in unsere Arme nehmen zu können. Da war es 12.59h.

Ich meinte direkt, dass ich das ganze nochmal machen könnte. Trotz wirklich starker Körperempfindung und sehr langer Austrittsphase.
Mein Dammriss störte mich überhaupt nicht. Auch das Nähen in der Klinik war nicht schlimm. Alles heilte schneller als gedacht. Aufgrund eines sehr hypertonen Beckenbodens wusste ich, dass ich wahrscheinlich reißen würde, ich hatte große Angst davor, die im Nachhinein nicht berechtigt war, unter Geburt war es mir eh egal.

Ich bin froh, mich so intensiv vorbereitet zu haben. In der Klinik und ohne Vorbereitung hätte ich mit Sicherheit PDA und Saugglocke haben müssen. So war es zwar schmerzhaft und echt anstrengend, aber selbstbestimmt und einfach krass gut!

Ich war am Anfang zwar überrascht, wie schmerzhaft die Wellen waren, aber da ich sehr sportlich bin und sehr gut in mich hinein fühlen kann, war das ganze auch irgendwie absehbar, gerade da ich vorher schon starke Wellen hatte. Trotzdem kam ich gut klar und hatte immer die Kontrolle und konnte trotzdem gut loslassen.
Danke!

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