Geburtsbericht L.
27.01.2021 (ET+7) * 4200g * 54cm
Ode an die Hypnose für die finale Phase der Geburt
Los ging es am 26.01. morgens nach dem Aufstehen mit unregelmäßigen Wellen, die sich ab Mittag sehr regelmäßig auf einen Abstand von 2-3 Minuten einpendelten. Eigentlich ja der Abstand, bei dem man mal in die Klinik fahren sollte, aber nachdem ich noch völlig entspannt war, legte ich mich mit der Geburtshynose auf die Couch und wendete die drei Säulen an. Gegen 19 Uhr machte es leise Plopp und meine Fruchtblase war geplatzt. Also machten wir uns auf den Weg in die Klinik, auch wenn ich immer noch recht entspannt war.
Hier gibt es einen kleinen Zeitsprung, um euch die Details zu ersparen, in der Klinik lief nämlich alles deutlich anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Ich musste ständig in mein Denkhirn kommen und somit funktionierte die Hypnose leider nicht mehr, auch die Atmung konnte ich nicht mehr umsetzen.
Stattdessen begann ich irgendwann mit dem Tönen, das ich in meinen Yogakurs gelernt hatte.
Nach einer durchwachten Nacht mit weiterhin Wellen im 2-3 Minuten-Takt, durfte morgens bei 7cm Muttermund Öffnung mein Partner dazu kommen, der mich liebevoll unterstützte. Trotzdem ging nach kurzer Zeit dann nicht mehr viel weiter: Muttermund bei 8cm, eine Wulst hatte sich wohl darauf gebildet (Verspannung) und Baby noch nicht ins Becken eingetreten. Mir wurde also zu einer PDA geraten, was ich eigentlich nie wollte. Rückblickend war das aber die beste Entscheidung, ich konnte nach 24h Wellen endlich ein bisschen ausruhen und neue Kraft sammeln und der Muttermund entspannte sich und öffnete sich vollständig. Also gab es nur das Problem, dass das Baby nicht ganz im Becken war.
Hier kommt der Neustart meiner Geburtsgeschichte:
Ich drosselte dann die PDA weitestgehend nach unten, so dass ich meine Beine wieder gut fühlen konnte und machte die HYPNOSE FÜR DIE FINALE PHASE an. Das war wie eine Offenbarung für mich, so wahnsinnig stimmig und motivierend, wie Kristin einen anspornt und lobt und immer wieder nach dem Baby ruft. Dabei wechselte ich immer wieder zwischen tiefer Hocke und Vierfüßlerstand hin und her und auch die Atemtechnik tat mir sehr gut. So schafften wir es tatsächlich, den Kleinen ins Becken zu bekommen und nach 3 Wellen mit angeleitetem Pressen war er dann auch schon da (18:19 Uhr), mit seinen 4200g allerdings ein halbes Kilo schwerer als geschätzt.
Insgesamt lief bei unserer Geburt also vieles nicht wie geplant und schmerzfrei war das Ganze auch nicht, aber ich hatte zu keiner Zeit auch nur den Hauch einer Angst und die kraftvolle und selbstbestimme letzte Phase hat mich mit allem vorherigen versöhnt. Sie gibt mir das Gefühl, dass wir die Geburt “gerockt” haben!