Geburtsbericht von

Anna S.

Die friedliche Geburt von A. – 05.11.2023 (39+4) // 3.400g, 51cm, 34cm KU

Wunderschöne, absolut komplikationslose Hausgeburt, erstes Kind

Bevor ich mit diesem Geburtsbericht starte, möchte ich dir, liebe Kristin von Herzen ein unendlich großes Dankeschön sagen. Ich sehe es als großes Glück, auf dich und deinen Kurs gestoßen zu sein und bin mir sicher, ohne dich wäre die Geburt unseres kleinen Sonnenscheins kein so wunderschönes Erlebnis geworden. Also fühl dich von Herzen umarmt und 1.000 Dank dir und deinem Team!

Die Geburt von A. kündigte sich bereits am 4.11.2023 vormittags gegen 11 Uhr mit dem Abgang des Schleimpfropfs an. Als ich das bemerkte, war ich sehr gespannt, wann es wohl losgehen würde und irgendwie auch schon voller Vorfreude.

Den Tag – einen Samstag – haben wir ganz ruhig zuhause verbracht – wie gewöhnlich in den letzten Wochen/Wochenenden der Schwangerschaft. Abends meldeten sich unsere Nachbarn, die selbst Pizza gebacken hatten, mit der Frage, ob wir nicht rüberkommen und mitessen wollen. Da ich mich bereits seit Ende Juli 2023 streng an die Louwen Ernährung gehalten hatte, ist mein Mann alleine zum “Essen” vorgegangen und ich bin nachgekommen. Während des Abends hatte ich immer mal wieder ein ganz, ganz leichtes Ziehen verspürt. Es fühlte sich an wie die Übungswehen, die ich in den vergangenen Wochen auch bereits gehabt hatte.

Um ca. 22 Uhr sind waren wir wieder zuhause. Schon seit Monaten hatten wir das Ritual, dass ich gegen 22 Uhr ins Bett gegangen bin und mein Mann noch wach geblieben ist und ca. 1,5-2 Stunden später auch ins Bett kam. So war es auch an diesem Abend, und wie immer, wenn er sich neben mich legte, bin ich wach geworden und musste auf Toilette. Ich saß noch auf der Toilette, da machte es in mir “plopp”, was ich mit einem lauten “Oh” kommentierte. Dieses “Oh” hat auch mein Mann gehört und sagte mir später, dass er ab diesem Zeitpunkt wusste, dass es losgeht. Das war gegen 0 Uhr.
Da ich in diesem Moment noch kein Fruchtwasser verloren hatte, wollte ich mich eigentlich nochmal ins Bett legen. Also bin ich zurück ins Schlafzimmer, habe meinem Mann gesagt, dass ich glaube, dass die Fruchtblase gerade geplatzt ist, was für ihn der Startschuss war, um alles vorzubereiten. (Couch im Wohnzimmer ausziehen und doppelt mit Malervlies unter den Laken beziehen, Geburtspool aufblasen und befüllen,…etc.)

Wie gesagt, wollte ich mich eigentlich nochmal hinlegen, aber als ich mich auf die Bettkante setzte, kam ein Schwall Fruchtwasser aus mir raus, sodass ich dachte, ok – das mit dem Hinlegen wird wohl nichts. Also habe ich mit genügend Saugmaterial “bewaffnet”, mir mein Kopfhörer-Stirnband inkl. Hypnose zur Eröffnungsphase geschnappt und habe mich auf die bis dahin bereits bezogene Couch zurückgezogen. Dort angekommen, habe ich gemerkt, dass ganz langsam die Wellen einsetzten. Es war aber sehr gut aushaltbar. Ca. eine Stunde später habe ich dann meine Hebamme telefonisch kontaktiert und Bescheid geben, dass es wohl losgeht.

Nachdem ich die Hebamme informiert hatte, entschied ich mich, in den bereits einigermaßen gefüllten Geburtspool “umzuziehen”. Im Pool angekommen, genoss ich das Wasser und veratmete die ersten stärker werdenden Wellen. Ich war gespannt darauf, wie sich die im Kurs gelernte Atmung auswirken würde, und stellte fest, dass es für mich am besten war, lange ein- UND lange auszuatmen. So wellte ich im Pool vor mich hin. Meist mit geschlossenen Augen und war ganz bei mir, meinem Baby und an unserem sicheren Ort. Als ich irgendwann die Augen aufmachte, stellte ich fest, dass meine Hebamme angekommen war und mich aus der Ferne ruhig beobachtete. Das muss gegen kurz vor halb 4 gewesen sein. Ich hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass sie angekommen ist, so tief war ich bei mir und in der Hypnose. V. (meine Hebamme), die mit dem Konzept der friedlichen Geburt vertraut ist, hat mir absolut meine Zeit gelassen und mich so gut wie gar nicht angesprochen. Nur ab und zu mal nach vorheriger Ankündigung die Herztöne gehört. Und jedes Mal bestätigt, dass alles bestens war – nichts anderes hatte ich erwartet.

Während der gesamten Zeit war mein Mann (wenn er nicht gerade wieder frisches Wasser vom Herd holte, weil unsere Heizung nachts nichts nachproduziert) an der Seite des Pools gesessen und hat mich mit Getränken versorgt, mich gestreichelt und mir immer, wenn die Wellen kamen als Gegendruck die Hände gereicht, was mir sehr geholfen hat.

Als die Wellen langsam höher wurden, fing ich an, sie mit lauten “aaaaaah”s zu veratmen und das fühlte sich richtig und gut an. Meine Hebamme hatte mich ca. 2-3 Mal während ich im Pool war, gefragt, ob ich nicht selbst mal nach dem Muttermund tasten wollte. Ich habe aber jedes Mal abgelehnt, aus Bedenken über den Verlauf enttäuscht zu sein. So wellte ich weiter im Pool vor mich hin. Ich hatte schon relativ schnell das Gefühl, dass ich mal dringend “groß” müsste, dachte mir da aber nichts dabei. Die Zeit ging voran, die Wellen wurden höher (aber zu keinem Zeitpunkt unaushaltbar). Meine Hebamme hatte mir im Nachhinein gesagt, dass sie meinen Mann noch während ich im Pool lag, zum Handtücher erwärmen geschickt hatte, weil sie dachte, es gehe gleich los.

Es sollte sich aber noch eine Weile ziehen, denn nach einer Zeit recht hoher Wellen, wurden diese wieder flacher, die Abstände größer. Das war der Zeitpunkt, an dem ich teilweise im Pool eingenickt bin und nur zur Welle wieder wach wurde. So ging das Ganze vor sich hin, bis meine Hebamme – nachdem ich ca. 9 Stunden im Pool war – anbot, mal selbst nach meinem Muttermund zu tasten, damit wir wissen, wo wir gerade stehen. Auch jetzt bot sie mir nochmals an, selbst nach meinem Muttermund zu tasten. Aber da ich ja keine Ahnung hatte, wie sich so ein offener Muttermund anfühlt, entschied ich, dass es besser war, wenn sie das machte.

Also bin ich aus dem Pool raus und auf die Couch umgezogen, wo sie mir nach einer kurzen Untersuchung (die ich übrigens nicht als schmerzhaft in Erinnerung habe) freudestrahlend mitteilte, dass der Muttermund vollständig eröffnet wäre, lediglich noch an einer Stelle etwas über dem Köpfchen hing, was sie aber manuell lösen konnte. Auch das tat mir überhaupt nicht weh – im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dass es gut tut.

Kurz nachdem sie mir eröffnete, dass der Muttermund vollständig geöffnet ist, sagte ich “Oh, dann höre ich ja die falsche Hypnose”, weil ich bis dahin noch immer die Eröffnungsphasen-Hypnose auf den Ohren hatte. Also habe ich kurz umgeswitched und weiter gings – jetzt also außerhalb des Pools pendelnd zwischen Couch und Toilette. Ich kann mich nicht mehr so gut daran erinnern, meine aber, dass ich zu diesem Zeitpunkt kaum noch Wellen gespürt habe/hatte. Nach dem Ausprobieren diverser Geburtspositionen inkl. Hocker fing meine Stimmung an, etwas zu kippen. Meine Hebamme war immer beruhigend an meiner Seite, erklärte, dass das in dieser Phase ganz normal sei und ein Zeichen dafür, dass ich es bald geschafft habe – lediglich die Entscheidung, es jetzt auch wirklich zu wollen, noch treffen müsste. Außerdem verabreichte sie mir ein paar Globuli – nur auch dadurch tat sich wenig. Ich hatte zwar die ganze Zeit den Drang, “groß” auf Toilette zu gehen, aber (so denke ich im Nachhinein) Angst, richtig zu pressen.

Nach einiger Zeit schlug V. vor, dass sie sich (zusammen mit der Hebammenschülerin, die ca. 2 Stunden nach ihr eingetroffen war, um die Geburt ebenfalls zu begleiten) etwas zurückzuziehen, damit mein Mann und ich und auf der Couch etwas kuscheln konnten, um Oxytocin freizusetzen und so die Wellen wieder anzukurbeln. Nach dieser halben Stunde, würden wir in Ruhe entscheiden, wie es weitergeht – so der Plan. Zeitgleich verabreichte sie mir nochmals andere Globuli.

Dieser Satz “Wir entscheiden in Ruhe, wie es weitergeht”, war für mich irgendwie der Ansporn, den ich gebraucht hatte. Ich dachte mir, nachdem sie das gesagt hatte, jetzt oder nie. Als V. und die Hebammenschülerin gerade auf dem Weg die Treppe hoch in ein separates Zimmer waren, um uns alleine zu lassen, habe ich mich vor die Couch in den Vierfüßler-Stand gekniet – also Arme auf der Couch und Hände in den Händen meines Mannes und habe gedacht – jetzt presse ich einfach nochmal, mal sehen, was passiert. Und es war unglaublich. In dem Moment habe ich gespürt, wie sich auf einmal in mir etwas in Bewegung setzt, irgendwie löst und schwups war der Kopf unserer Tochter geboren, die uns mit einem freudigen Schrei begrüßte und keine 3 Sekunden später kam der Körper hinterher und flutschte auf den Wohnzimmerboden unter mir. (Zum Glück war mein Becken sehr nah am Boden, sodass unsere Tochter recht sanft auf den gut gepolsterten Hochfloorteppich rutschte, der natürlich mit Malervlies ausgelegt war. Keine Sekunde später war meine Hebamme auch schon die Treppe wieder herunter geeilt und zur Stelle. Ich wollte unsere Kleine eigentlich selbst direkt in die Arme nehmen, was aber nicht ging, weil die Nabelschnur zu kurz war. V. half etwas nach und reichte mir A. dann in meine Arme und half mir, mich zusammen mit unserem kleinen Wunder auf die Couch zu setzen.

Dann folgte eine wunderschöne Kuschelzeit, in der wir uns ganz in Ruhe kennenlernen konnten. Die Nabelschnur durfte in Ruhe auspulsieren, die Plazenta, die ca. 30 Minuten nach der Geburt folgte, legte V. in einer Schüssel nah an mich und A., weil – so sagte sie – das der Kleinen ein zusätzliches Sicherheitsgefühl gibt.

Nachdem wir gekuschelt und uns ausgiebig beschnuppert haben, wurde ich auf Geburtsverletzungen untersucht. Und obwohl die Geburt quasi am Ende eine Sturzgeburt war, hatte ich bis auf 2 kleine Einschürfungen keinerlei Verletzungen, wofür ich extrem dankbar bin.

Ich habe zu keinem Zeitpunkt während der Geburt auch nur den Gedanken gehabt, dass ich ein Schmerzmittel nehmen würde, wenn mir eines angeboten werden würde und bin mir ganz sicher, dass ich das der tollen Vorbereitung über die friedliche Geburt und der Louwen Diät und mit Sicherheit auch der Tatsache, dass mein Elefant von vornherein wusste, dass alles gut gehen würde, zu verdanken habe.

Zur Belohnung für die Geburt gab es für mich dann ein eingefrorenes bzw. aufgetautes Stück unserer Hochzeitstorte (Wir hatten knapp 1 Monat vor der Geburt geheiratet, und ich hatte die Torte aufgrund der Louwen Ernährung zu diesem Zeitpunkt nicht gegessen.)
So lagen wir auf der Couch, ich mit klein A. im Arm und mein Mann mit Gabel und Torte bewaffnet, um mich zu füttern neben mir. Ein wunderschöner und unvergesslicher Moment, der auch im Bild festgehalten ist.

Liebe Kristin, an dieser Stelle nochmal ganz herzlichen Dank an dich und dein wunderbares Team von der friedlichen Geburt. Es war so wunderschön und ich bin so unglaublich glücklich, dass ich es genauso wie vorgestellt, bzw. fast noch schöner, erleben durfte.

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