Geburtsbericht von

Annika

Liebe Kristin,

heute ist es auf den Tag genau 3 Monate her, dass sich unser kleiner Schatz langsam auf den Weg zu uns machte. Nun komme ich endlich dazu, dir unseren Geburtsbericht zu schreiben.

Vorab möchte ich mich bei dir für deine wundervolle Arbeit bedanken! Du bist eine große Bereicherung!

Ich habe mich früh für die Geburt im Geburtshaus entschieden und wurde durch meine Hebamme auf deine Arbeit aufmerksam. Erst hörte ich beim Spazierengehen etliche Folgen deines Podcasts, dann las ich dein Buch und entschied mich in der 21. SSW, deinen Kurs zu machen.

Mein Mann war anfangs noch nicht so überzeugt ( das änderte sich später). Für mich stand fest, egal wie die Geburt letztendlich wird, die Entspannung durch die Meditationen in der Schwangerschaft haben mir schon sehr geholfen.

Ich übte anfangs nach Lust und Laune. Später nahm ich mir auch während des Homeoffice immer wieder kleine Pausen, um eine Hypnose zu machen. Das tat mir einfach gut. Mein Tag startete mit einer Hypnose und endete mit einer. Im Mutterschutz machte ich die Hypnosen sehr regelmäßig.

Ich hatte eigentlich Termin am 6.9.
Am 11.9. waren wir im Geburtshaus zur Kontrolle und ich wurde akupunktiert. Meine Hebamme fragte zu Beginn, ob sich denn schon etwas tun würde und mein Mann berichtete, dass ich am vorangegangen Abend Rückenschmerzen hatte. Daraufhin sagte meine Hebamme, dass dies doch ein gutes Zeichen sei. Ich belächelte das, denn ich fühlte mich noch total fit und wartete auf einen „Umschwung“. Nach der Akupunktur sagte mir meine Hebamme, dass ich am nächsten Tag abends, wenn wieder Rückenschmerzen kommen würden, Globulis einnehmen könnte. Dazu kam es jedoch nicht mehr…
Gegen 17 Uhr merkte ich immer mal wieder ein Ziehen im Rücken, welches ich nicht als Wellen eingeordnet hätte.

Wir machten gegen 19 Uhr noch einen kleinen Spaziergang durch den Schlosspark. Um 21 Uhr schlief ich auf der Couch ein und wurde um 21:58Uhr wach. Ich sagte meinem Mann, ich würde jetzt ins Bett gehen. Irgendetwas sagte mir, es wäre gut, wenn ich jetzt noch etwas schlafe oder ruhe. Ich hörte die Mediation zum Einschlafen (ca. 22 Min) und hatte anfangs eine Welle, gegen Mitte und und gegen Ende. Das heißt, vermutlich schon alle 10 Minuten. Ich versuchte, zu schlafen und döste ab und zu ein. Um 24 Uhr kam mein Mann ins Bett. Ich sagte, dass ich nicht schlafen könne, da sagte er „mach dir doch noch eine Meditation an“. Er schlief und ich startete die Hypnose für die Geburt. Welle für Welle veratmete ich. Ich spürte die Wellen nur als ein Ziehen im unteren Rücken und in den Oberschenkeln. Nach ein paar Stunden stand ich auf und machte im Wohnzimmer die Yogaübung Katze und Kuh. Dann ging ich wieder ins Bett. Ich hatte die Hypnose inzwischen durchgehört und startete sie von vorn. Um 5:30 Uhr weckte ich meinen Mann vorsichtig, denn ich wollte gerne duschen, um zu sehen, ob die Wellen abschwächen.

Mein Mann begann ab diesem Zeitpunkt, die Wellen zu tracken und fuhr das Auto schonmal vor und brachte die Taschen ins Auto. Ich musste mich um nichts kümmern und konnte meine Wellen veratmen.

Er wollte unsere Hebamme anrufen. Doch ich sagte immer wieder: „Das dauert noch.“
Um 7 Uhr gingen wir eine kleine Runde durch den Schlosspark. Es war ein herrlicher morgen. Nach dem heißen Sommer schien der Herbst langsam einzuziehen. Es war recht frisch, nebelig und die Sonne schien auf die bunten Blätter. Immer wieder blieben wir stehen und ich sagte mir innerlich: „Loslassen… bleib ganz bei dir“, veratmete die Wellen und wir gingen weiter. In der Zwischenzeit schlug die Trackingapp meines Mannes immer wieder Alarm, es wäre jetzt Zeit loszufahren, wir müssten jetzt ins Krankenhaus, wir müssten jetzt einen Krankenwagen rufen. Das erzählte mir mein Mann erst nach der Geburt. Ich war entspannt, doch laut der App hatte ich alle 2 Minuten Wellen.

Um 8 Uhr riefen wir meine Hebamme an. Ich berichtete, dass sie heute mit uns rechnen kann, dass ich schon die ganze Nacht Wellen spüre.
Sie fragte mich, wie hoch sie sind. Wo ich sie spüre und ob der Schleimpfropf schon abgegangen wäre.
Ich verneinte, ich hatte bewusst keinen gesehen.
Dann wäre ich noch in der Latenzphase. Die meisten Kinder würden abends oder nachts kommen. Wir sollen nicht warten und den Tag so normal wie möglich gestalten. Wir legten auf.

So normal wie möglich… ich machte mir Frühstück und schaffte nur, die Hälfte zu essen.

Immer höher wurden die Wellen und ich legte mich wieder ins Bett. Machte die Meditation. Irgendwann wollte ich nochmal spazieren gehen, da mir am Morgen die Bewegung gut tat.

Diesmal kamen wir jedoch nicht weit,
Wir liefen zum Bäcker und als wir wieder zu Hause waren, ging ich ein zweites Mal duschen.
Diesmal wurde mein Kreislauf komisch in der Dusche, also riefen wir um 13:06 Uhr erneut unsere Hebamme L. an.

Sie fragte mich, wie es mir ginge und sagte, solange ich nicht tönen würde, wäre noch Zeit.
Ich fragte sie, was ich gegen die Schmerzen tun könnte (die Schmerzen waren nicht besonders schlimm, aber ich fand es nach inzwischen 15h langsam etwas anstrengend). Sie empfahl mir, nochmal mit Wärmflasche ins Bett zu gehen. Sie sei noch auf einem Hausbesuch und würde sich melden, sobald sie dort fertig sei.

Also legte ich mich wieder mit der Wärmflasche ins Bett. Setzte meine Kopfhörer auf und veratmete die Wellen mit der Meditation.

Um 14:27 Uhr rief mich L. endlich an und fragte mich, wie wir es machen wollen. Ob sie zu uns kommen soll, um erstmal zu schauen oder ob wir uns im Geburtshaus treffen wollen.

Ich hatte das Gefühl, dass es nicht mehr so lange dauern könnte und wollte gerne ins Geburtshaus fahren. Falls es doch noch dauert, würden wir wieder nach Hause fahren können. Es sind nur 15 Minuten Fahrzeit.

Wir verabredeten uns also für 15 Uhr im Geburtshaus. Bis wir da waren, war es dann doch 15:18 Uhr. Auf dem Weg dorthin hatte ich meine Kopfhörer auf und hörte die Meditation. Im Auto fing ich langsam an, lauter zu atmen. Der Weg fühlte sich an, als wären wir über einen Acker gefahren.

Im Geburtshaus angekommen, setzte ich die Kopfhörer ab und vertraute L.
Alles war schon hergerichtet mit Kerzen.
Sie untersuchte mich und sagte, alles sehe super aus und fragte mich, ob ich den Stand wirklich nicht wissen wolle. Eigentlich hatten wir besprochen, dass ich es nicht wissen will. Aber als sie mich so fragte, da wollte ich es dann doch wissen. 4-5cm. Sie könne mir jetzt die Wanne einlassen, wenn ich will. Ich stimmte zu.

Während das Wasser einlief, lag ich auf dem Bett und hatte schon langsam das Gefühl, mitschieben zu können. Ich atmete in den Bauch. Dachte immer wieder daran, ihm den Weg zu zeigen. Er darf jetzt zu uns kommen. L. erinnerte mich ab und zu daran, mich zu entspannen. Strich mir über die Stirn.
Sie ging in den Nachbarraum und ließ uns allein, bis die Wanne voll war.

In der Wanne angekommen, empfahl mir L. verschiedene Positionen, welche ich ausprobierte.
Während den Wellen hielt ich mich an einem Tuch, was von der Decke hing, fest und L. übte mit der Hand Druck auf meinen Lendenwirbel aus. Das war sehr angenehm. In den Pausen hielt mein Mann meine Hand und reichte mir Wasser. Das war gut so, denn ich schwitzte als wäre ich ein Marathon gelaufen.
Er machte das toll. Er war einfach da und hat funktioniert.

L. und mein Mann sagten mir immer wieder, wie toll ich das mache. Und jedes Mal fragte ich: „Was?“. Ich hörte sie nicht. Ich war so bei mir und der Geburt, dass ich immer wieder nachfragen musste, wenn jemand etwas sagte.

L. hatte in der Zwischenzeit schon die Wärmelampe angemacht, die ab und zu piepste. Sie sagte, wir sollen uns nicht wundern, wenn es piepst, das wäre die Wärmelampe. Ich sagte zu ihr, dass sie ja zuversichtlich sei und lachte.

Doch sie hatte recht. Ein paar Wellen später, sagte sie, ich solle mal fühlen. Da war schon sein Köpfchen. Es war ganz weich. Wenige Wellen später spürte ich wie die Fruchtblase platzte, da fragte ich, ob ich mitschieben darf.
L. sagte, ich solle auf meinen Körper hören. Der weiß, was zu tun ist. Immer wieder sagte sie: „Lass ihn zu euch kommen“ oder „schieb ihn dir in die Hand“.

So langsam hatte ich das Gefühl, dass meine Kräfte nachlassen. Mein Arm zitterte bei den Wellen.
3 Wellen lang sagte ich mir: „Bei der nächste Welle kommst du zu uns.“ Ich rief seinen Namen.

Da war sein Kopf da, eine Welle später war sein Körper geboren. Sein Arm hatte sich wohl mit der Nabelschnur verhäddert, weshalb ich nochmal nachschieben musste.
Ich nahm ihn aus dem Wasser und zur Brust. Überglücklich, endlich durfte ich ihn in den Armen halten. Mein Wunder <3

Es war der schönste Tag in meinem Leben. Ich würde es jederzeit wieder erleben wollen.
Wenn ich zurückdenke an den Tag, stelle ich fest, dass es genau so passiert ist, wie ich es mir ausgemalt hatte. Es war SO WUNDERSCHÖN !

Im Nachhinein sagte mir L. dass er sicherlich auch früher gekommen wäre, wenn wir früher ins Geburtshaus gekommen wären. Ich habe das Geburtshaus scheinbar gedanklich so manifestiert, dass ich es brauchte, um so richtig loszulassen und ihn zu uns kommen zu lassen.

Mein Fazit ist, dass ich mich immer wieder mit deiner Methode vorbereiten würde. Es hat mir so viel geholfen und ich glaube auch, dass ich in Trance war. Auch wenn ich die Hypnose nicht gehört habe im Geburtshaus. Denn die Schmerzen waren zu jeder Zeit machbar und daher gehe ich davon aus, dass ich eine schmerzreduzierte Geburt erlebt habe (da es meine erste Geburt war, habe ich keinen Vergleich.)

Ich danke dir von Herzen für deine Arbeit und empfehle dich immer weiter.

Liebe Grüße
Annika

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