Nun ist es schon 9 Monate her und ich schaffe es erst jetzt, einen Geburtsbericht zu schreiben. Ich wollte das so unbedingt, weil meine Geburt so toll war und “Die Friedliche Geburt” mir so super geholfen hat. Aber jetzt von vorn:
Dies war meine zweite Geburt. Die erste war schon eine Hausgeburt in unserer Mietswohnung. Die Geburt an sich war gut, aber die Plazenta löste sich nicht ab und ich musste dann doch noch ins Krankenhaus. Zum Glück ohne OP, da sie manuell gelöst werden konnte. Ich hatte diesmal also Angst, dass es nochmal so kommen würde…
Zudem sind wir drei Monate vor Geburt des zweiten Kindes in ein Haus gezogen, das deutlich weiter weg von einem Krankenhaus lag. Diese Ängste und der Wunsch, eine noch entspanntere Geburt zu haben, bewogen mich zum Online Kurs von Kristin. Ich habe sie persönlich angeschrieben, wegen meiner Ängste und sie hat mir so super geholfen! Ich habe mir jeden Tag vorgestellt, meiner besten Freundin zu erzählen, wie super einfach sich die Plazenta abgelöst hat und wie leicht alles war und wie gut die Hypnose geklappt haben und war sehr positiv gestimmt.
Ein bis zwei Hypnosen habe ich pro Tag gemacht und mein Mann ist mit den Meditationen im Ohr eingeschlafen ;-). Ich konnte mich immer nur abends damit beschäftigen, weil mein erster Sohn mich tagsüber gefordert hat.
Dann ging es los: Der Schleimpfropf hat sich morgens gelöst und abends hatte ich immer mal seichte Wellen und ich wusste nicht so recht, ob’s wirklich los geht oder nicht. Ich habe meinen Mann und den Sohn schlafen geschickt und bin selber um 22 Uhr schlafen gegangen… und eine Stunde später weckte mich eine ziemlich hohe Welle – huch!
Also Stöpsel in die Ohren und Kristin an und es ging einfach immer weiter, bis ich um 2 Uhr nicht mehr allein sein wollte und meinen Mann weckte. Er saß dann neben mir und atmete oder half mir, wenn ich es brauchte.
Die ganze Zeit hatte ich Stöpsel auf den Ohren und wir saßen auf dem Bett oder ab und zu bin ich aufgestanden und habe mich abgestüzt. Die Wellen wurden immer ein bisschen höher und ich wusste, das ist ein gutes Zeichen – also weiter!
Bei meiner ersten Geburt hatte ich manchmal versucht, abzubiegen, um vielleicht eine Abkürzung zu finden, aber die stellte sich jedes Mal als Umweg heraus. Ich wusste also, ich wollte nichts vermeiden, sondern geradewegs in die Wellen eintauchen, mit ihnen auf- und abschwingen. Die Hebamme riefen wir gegen 5.30 Uhr an.
Sie fragte: “Und, ist sie schon in der Wanne?”
Badewanne? Achso, stimmt, gute Idee! 😉
Also Badewasser rein und in einer Wellenpause in die Wanne – das hat sich super angefühlt! Und die Wellen wurden intensiver.
Die Hebamme war dann um 6.30 Uhr da und das war auch der Augenblick, an dem ich anfing, bei jeder Welle zu tönen. Ich habe automatisch die Atmung gewechselt und es hat mir sehr geholfen, den Fokus zu wahren. Die Hebi legte bei starken Wellen die Hand auf meine Stirn oder den Bauch. Inzwischen war mein erster Sohn wach und wurde von der Nachbarin abgeholt. Als er weg war, ging es so richtig rund.
Es waren so ca. drei Wellen dabei, die mich an jene Grenzerfahrung brachten, die so immens besonders ist und nur uns Frauen vorenthalten ist.
Dann musste ich Pipi machen und als ich so auf der Toilette saß, spürte ich diesen enormen Druck nach unten!
“Darf ich jetzt drücken? Darf ich drücken??”, war meine ungläubige Frage. Ich wollte unbedingt drücken.
Danach also wieder in die Wanne. Wir haben geschaut, was die angenehmste Position dafür ist. Ich weiß gar nicht mehr so richtig, wie – mein Mann hat jedenfalls ein Bein irgendwie gehalten und meinte hinterher, dass das ganz schön anstrengend war ;-).
Ich habe ziemlich dolle gedrückt, weil ich mega ungeduldig war – ich wollte, dass er endlich rauskam! Ich musste aber nochmal warten und ein paar Wellen so veratmen – und dann aber wirklich mit ALLER weiblicher Energie und Kraft geschoben – und kurz bevor das Köpfchen rauskam, sollte ich nochmal “Haaa Haaaa” machen – das war echt herausfordernd. Wahrscheinlich wollte die Hebi so meinen Damm schützen, was auch geklappt hat, denn ich war kein bisschen gerissen. Und siehe da: das Köpfchen war draußen. Dann haben wir ganz entspannt auf die nächste Welle gewartet und der Rest des Körpers kam raus – mit Glückshaube!!
Eine ungeplante Wassergeburt (wir hatten drei verschiedene Betten vorbereitet ;-)) und eine absolute Traumgeburt!!! Und dass Tollste war: Kurz nachdem der Stöpsel geboren war, kam auch schon die Plazenta ganz, ganz einfach mit einem Schwapps raus. Ich war so überglücklich!!