Geburtsbericht O.G.O. 08.03.2020
Ich bin um 01:00 Uhr nachts von den ersten Wellen aufgewacht, eine halbe Stunde später waren sie schon alle 5 Minuten da. Ich versuche mich zu entspannen und bleibe im Bett liegen. Um 02:00 Uhr gehe ich aufs Klo und währenddessen springt meine Fruchtblase. Ich wecke meinen Freund und ein paar Minuten später bekomme ich Durchfall und in den Wellenpausen fangen meine Beine an zu zittern – alle Anzeichen da, ich weiß genau, jetzt geht die Geburt los. Ich freue mich und setze die Kopfhörer mit der Geburtshypnose auf und wir machen uns auf den Weg ins Krankenhaus. Ich komme gut rein und kann mich entspannen. Ich nehme die dreißigminütige Fahrt nicht als störend wahr. Als wir um 03:00 Uhr im Krankenhaus ankommen, ist mein Muttermund 1,5 cm geöffnet. Ich bin irgendwie enttäuscht und denke, dass die Geburt noch sehr lange dauern wird. Das Legen des Venenzugangs stört mich überhaupt nicht, das CTG jedoch schon, da es nicht mobil ist. Wir vereinbaren mit der Hebamme, dass wir uns melden, wenn wir etwas brauchen und sonst alleine sein wollen. Mein Freund legt sich nochmal schlafen und ich höre durchgängig die Hypnose. Die Wellen werden stärker, aber ich kann sie gut veratmen. Kristins Bauchatmung hilft mir sehr – ich spüre Schmerzen, diese sind aber ertragbar und die Atmung macht alles so viel leichter. Um 06:30 Uhr werden die Wellen deutlich stärker und mir wird nach jeder Welle übel und ich habe das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Ich wecke meinen Freund und rufe die Hebamme – zu meiner Überraschung ist der Muttermund schon vollständig geöffnet (innerhalb von 4 Stunden)! Ich bin irgendwie stolz, dass ich das bis dahin alleine, mit Kristins Stimme auf den Ohren, hinbekommen habe.
Wir gehen in den Kreißsaal und ich spüre die Wellen sehr intensiv und möchte direkt in die Badewanne. Zuerst spüre ich ein erlösendes Gefühl, doch mir wird schnell kalt und ich fühle mich irgendwie verloren, da ich mich nicht richtig abstoßen kann. Aus der Wanne draußen und ich fühle mich erschöpft und habe Probleme, die richtige Atmung für diese Phase zu finden. Ich verstehe nicht richtig, wo ich hinatmen soll. Nach einer Weile lassen die Wellen nach, daher bekomme ich ein wenig Oxytocin und die Hebamme motiviert mich, dass ich das alles ohne weitere Interventionen schaffe und dass es nicht mehr lange braucht. Die Wellen werden wieder stärker und ich spüre einen sehr starken Druck. Die Hypnose läuft laut auf der Box, während dieser Phase nehme ich sie jedoch kaum wahr. Die Presswellen sind sehr intensiv, aber ich weiß, dass nicht mehr viel fehlt und gebe nochmal alles. Um 10:12 Uhr ist unser Sohn geboren, ich höre seine Schreie und die Hebamme legt mir den Kleinen direkt auf meine Brust. Das Gefühl ist unbeschreiblich, ich bin überwältigt. Ich bin überglücklich und erschöpft zu gleich, kann es nicht glauben, dass der Kleine jetzt bei uns ist. Die Plazenta folgt 20 Minuten später.
Ich bin bis heute jeden Tag so glücklich und dankbar, dass alles so gut verlaufen ist, dass ich keine Schmerzmittel oder weitere Interventionen benötigt habe, und dass ich das zusammen mit dem kleinen Wurm gemeistert habe. Auch wenn es zwischendurch sehr anstrengend war, habe ich die ganze Zeit an uns beide als Team geglaubt, ich wusste, dass wir das zusammen schaffen. Ich bin so dankbar, dass ich auf Kristins Methode gestoßen bin! Das tägliche Üben während der Schwangerschaft hat mir so viel Halt und Zuversicht gegeben. Ich habe mich auf die Geburt gefreut und dank der Methode konnte ich sie so selbstbestimmt erleben. Unser Sohn war von Anfang an sehr entspannt und jetzt, nach drei Monaten, bin ich immer noch jeden Tag dankbar dafür, wie schön er zu uns auf diese Erde gekommen ist. Es war ein sehr schönes überwältigendes Erlebnis für mich, danke dafür liebe Kristin Graf!