Geburtsbericht von

Britta

Geburtsbericht von Britta und L.

Um den Verlauf meiner Geburt besser einordnen zu können, ein paar Worte zu meiner Vorgeschichte:
Bereits vor der Schwangerschaft hatte ich oft Schmerzen im Rücken, vermutlich durch Beckenbodenprobleme. So wurde meine gesamte Schwangerschaft von zeitweise starken Rückenschmerzen begleitet. In der 27. SSW wurde eine Zervix Insuffizienz diagnostiziert. Mein Gebärmutterhals war zeitweise stark auf 1,5 cm verkürzt, was mit einem möglichen Frühgeburtsrisiko verbunden war.

So musste ich vier Tage zur Kontrolle im Krankenhaus bleiben. Ab diesem Zeitpunkt hieß es also: schonen, liegen, ausruhen, Stress vermeiden und von meinem Mann L. verwöhnen und umsorgen lassen. Zu wissen, dass ich so viel Zeit im Liegen verbringen muss, hat für mich den finalen Ausschlag gegeben, um mir den Kurs „die friedliche Geburt“ zu “gönnen”. Davor hatte ich den Podcast von Kristin schon regelmäßig gehört. Den Kurs absolvierte ich innerhalb weniger Tage, habe immer wieder L. fasziniert davon berichtet und übte schon bald täglich die ersten Hypnosen. Die Hypnose für „vorzeitige Wellen“ hat mich bestärkt, mir immer wieder zu sagen, dass mein Muttermund noch geschlossen bleibt.
Das Ganze zog sich dann mit 6 Wochen Krankschreibung und anschließendem Urlaub bis zum Mutterschutz.

Bis zur 37. SSW habe ich meine zuvor täglichen Yoga Sequenzen sehr vermisst. Die kritische Phase war dann aber endlich geschafft und unser Sohn war bereit, geboren zu werden. Gleichzeitig durfte ich auch wieder etwas aktiver sein. Ich habe wieder regelmäßig Yoga gemacht, war etwas Schwimmen und die restlichen Wochen der Schwangerschaft versuchte ich, so gut es geht zu genießen, trotz sehr starker Rückenschmerzen. Zwischendurch hatte ich auch immer mal wieder Hyponosefreie Tage. Doch jedes mal, wenn ich Kristins Stimme hörte, gab mir das Zuversicht und eine super Vorbereitung für die Geburt.

Nun zum eigentlichen Thema – der Geburt.
Donnerstag, der 15. Februar 2024, ca. 15 Stunden vor der Geburt und damit ca. eine Woche vor dem prognostizierten ET 23.02.

Seit ein paar Tagen hörte ich regelmäßig die Hypnose “Geburtsbeginn mental fördern”.
Am Vormittag habe ich einen Termin bei meiner Frauenärztin, erst Kontrolle, dann eigentlich die dritte Sitzung der geburtsvorbereitenden Akupunktur. Soweit kam es tatsächlich nicht, denn bei der Untersuchung tastete sie einen ca. 3 cm geöffneten Muttermund. Meine Ärztin war mal wieder baff, dass ich davon nichts mitbekommen habe, keinerlei Wellen, keinerlei Schmerzen (außer die üblichen Rückenschmerzen). Mein Gebärmutterhals war also völlig verstrichen und mein Muttermund hatte sich einfach so geöffnet. Vermutlich bedingt durch meine Vorgeschichte und mein weiches Gewebe.
Sie wollte mich direkt in die Klinik schicken. Ich wollte aber erst nochmal nach Hause, um L. und meine Kliniktasche bei mir zu haben.

Da ich keine Wellen hatte, entschieden wir uns gegen Mittag, kurz im Kreißsaal anzurufen.
Wie erwartet, kam dort die Aussage, dass wir eigentlich ohne Wehen nicht kommen müssen. Sie würden mich zwar gern jederzeit untersuchen, aber wahrscheinlich dann wieder nach Hause schicken. So entschieden wir uns, lieber in Ruhe etwas zu essen. Ein großer Spaziergang am Nachmittag und auch am Abend waren beide ruhig, hier und da mal ein Ziehen, aber keinerlei Schmerzen oder Wellen für mich spürbar.

Gegen 22 Uhr machten wir uns fertig, um schlafen zu gehen. Ich habe die Hypnose „Geburtsbeginn mental fördern“ auf die Ohren gemacht, wie auch schon in den Tagen zuvor.
Langsam bemerkte ich Wellen, die ich veratmen musste, aber es war völlig aushaltbar. Daher wechselte ich auf die Geburtshypnose und informierte L., dass es scheinbar jetzt doch losgeht. Ein wenig später, gegen 23:15 Uhr, bemerkte ich im Unterleib ein leises “Plopp” und war etwas darüber erschrocken. L. war gerade weggedämmert, ich habe ihm Bescheid gegeben, dass die Fruchtblase wohl jetzt geplatzt sei und habe mich aufs Klo begeben.

Da erhielt ich sowohl mit rosa Fruchtwasser als auch mit der nächsten super starken Welle die Bestätigung. Ich kniete vor dem Klo auf dem Badezimmerboden und war überrascht über diese plötzliche Intensität, ja über diese starken Schmerzen.
Mein nächster Gedanke war, ab zurück in Hypnose, um das auszuhalten.

Wir gingen wieder ins Bett, um zu beobachten, wie regelmäßig die Wellen nun kamen. Keine Viertelstunde und L. sagte „das waren nicht mal vier Minuten Abstand, wir fahren jetzt los“.
Also packten wir die letzten wichtigen Dinge ein und sind quasi am 16.02. um Mitternacht ins Krankenhaus gestartet. Trotz ein wenig Hektik, die bei L. aufkam, weil die Hypnose auf einmal aufs Autoradio ging und er sein Handy fast vergessen hatte, blieb ich entspannt und bekam von der ca. 20 minütigen Fahrt ins Krankenhaus nicht viel mit.

Im Kreißsaal angekommen, war mein erster Gedanke “oh schön, mit Badewanne, da möchte ich rein”. Doch zuerst wurde ich ans CTG angeschlossen. Die Hebamme ging nach draußen und meinte, sie kommt dann bald wieder. Kaum lag ich da, hatte ich den Drang, zu pressen. Die Hebamme stürmte wieder rein und sagte, dass sie mich untersuchen würde. Dabei war sie super überrascht, meinte “oh… vollständig eröffnet… ich hol direkt die Kollegin und bereite alles vor”. Sie kamen leicht in Stress.
L. erkundigte sich, ob er jetzt noch das Auto umparken und den Storchen-Parkplatz frei machen solle, außerdem würde er sich noch gern umziehen.

Sowohl ich als auch die Hebamme wollten ihn in der Situation nicht gehen lassen, denn er war direkt im Einsatz: Trinken reichen in den Wellen-Pausen, mich in verschiedenen Positionen halten und motivierend unterstützen.
Ich bat Lutz, auf die Hypnose für die Austrittsphase zu wechseln. Kristins Stimme auf einem Ohr mit ihren Sätzen haben mich sehr motiviert. Mit dem anderen Ohr habe ich versucht, den Anweisungen der Hebamme zu folgen. Diese Zweiteilung machte es für mich etwas schwierig, tief in Hypnose zu bleiben. Trotzdem war ich ganz bei mir, in meinem Körper, bei meinem Kind, im Vertrauen, dass mein Körper das schafft. Auch die Hebammen waren überrascht über den doch immer sehr “entspannten” Puls in den Wellenpausen, berichtete mir L. anschließend.

Die Austrittsphase war wirklich sehr sehr intensiv: so ein starkes Körpergefühl! Ich war sehr laut, es kamen Geräusche aus mir raus, die ich nie für möglich gehalten hätte. Aber es hat mir die Kraft gegeben, mein Kind auf die Welt zu bringen.
Alles spielte sich auf dem Kreißsaalbett ab. Wir wechselten zwischen dem Vierfüßlerstand, der tiefen Hocke und der Seitenlage.

Irgendwann meinte die Hebamme, sie hätte unten schon eine dunkle Locke gesehen, ob ich mal fühlen möchte. Das Angebot habe ich angenommen und das superweiche Köpfchen in mir gefühlt. Plötzlich schossen mir Tränen in die Augen, es war so ein wahnsinniges Gefühl.

Zu Beginn ging ja alles ganz schnell, doch gegen Ende hat sich der kleine Mann dann noch etwas Zeit gelassen. Das Köpfchen war schon lange sichtbar, aber es hat noch eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis dann tatsächlich der Kopf geboren wurde. Ich war im Vierfüßlerstand und kurze Zeit später lag plötzlich das kleine Wunder unter mir. Ich durfte den kleinen Mann direkt selbst hochnehmen, unser Glück war perfekt.

Ein unbeschreibliches Gefühl, das kleine Wesen auf meiner Brust liegen zu haben und L. neben dran, der mich so wunderbar unterstützt hat.
Leider musste schnell abgenabelt werden, da ich viel Blut verloren hatte. Ganz vorsichtig hat L. die Nabelschnur durchtrennt.
Wir waren uns einig, unser favorisierter Name passt super: L. hat das Licht der Welt erblickt.
In den nächsten drei Stunden haben wir viel gekuschelt, die U1 wurde gemacht, meine Wunden wurden versorgt und L. hat auch seine erste Mahlzeit zu sich genommen.
Nach 2 Tagen auf der Station haben wir den Heimweg angetreten und das Abenteuer Familie begann.

Zeitweise empfand ich es als etwas schade, dass ich quasi die Eröffnungsphase verpasst hatte und die Hypnose gar nicht so richtig als Schmerzlinderung in dieser Phase nutzen konnte.
Doch gleichzeitig bin ich natürlich auch froh über so eine kurze und intensive und letztendlich auch friedliche Geburt.
Im Alltag ist L. bisher sehr entspannt, was wir auch teilweise auf die Hypnosen während der Schwangerschaft zurückführen.
Wir danken Kristin für diesen tollen Kurs und ihre Unterstützung auf unserem Weg zum Familienglück.

Britta & L. mit L.