Geburtsbericht von

C.

Traumgeburt im Geburtshaus

Nach 2,5 Jahren Kinderwunsch waren mein Mann und ich unfassbar glücklich, als wir im Dezember 2022 einen positiven Schwangerschaftstest in unseren Händen hielten. Bereits dieser Moment war sehr emotional für uns beide.

Unwissend, was bei einer Geburt auf mich zukommt, wollte ich – wie immer auch in allen anderen Lebensbereichen – gut vorbereitet sein. Doch was bedeutet das eigentlich im Hinblick auf die Geburt an sich? Wie kann ich mich mental für ein so einschneidendes Ereignis in meinem Leben bereit machen?

Eine Freundin, die wenige Monate zuvor ein Baby bekommen hat, empfahl mir, in den Podcast „Die friedliche Geburt“ reinzuhören. Sie sagte, Kristin bereite Frauen positiv auf Geburten vor. Ich war neugierig, was das genau heißen mag und hörte mir noch am selben Tag einige Podcast-Folgen an. Ganz angetan von Kristins Konzept bestellte ich mir – neben weiteren Büchern zum Konzept des Hypnobirthings – zunächst das begleitende Buch zur Geburtsvorbereitungs-Methode. Das Buch gab mir einen guten Überblick darüber, wie das subjektive Schmerzempfinden beeinflusst werden kann und wie Frauen auch in herausfordernden Situationen wie der Geburt konzentriert und fokussiert bleiben können, ohne sich durch das (oft) trubelige Drumherum zu sehr beeinflussen zu lassen.

Nachdem ich das Buch gelesen und viele Folgen des Podcasts gehört hatte, entschied ich mich nach reiflicher Überlegung dazu, den Online-Kurs zu buchen. Ich war zunächst etwas zögerlich aufgrund der Kosten: Soll ich mir diesen Kurs gönnen und hoffen, dass mich das Mentaltraining und die Hypnosetechnik unter Geburt weiterbringen oder investiere ich das Geld lieber in die Ausstattung für mein Baby? Mein Mann war derjenige, der mich letztendlich dazu bewegte, den Kurs zu buchen. Er sagte, selbst wenn die Methode unter Geburt für mich nicht hilfreich sein sollte, könne ich sie immer noch im Alltag anwenden, wenn ich zum Beispiel aktiv entspannen möchte oder ein unliebsamer Arztbesuch ansteht. Zu dem Zeitpunkt befand ich mich in Schwangerschaftswoche 29.

Ich war von Beginn an eher positiv auf die anstehende Zeit eingestellt. Ich hatte weder Angst vor den Wehwehchen, die mich möglicherweise in der Schwangerschaft erwarten, noch vor der Geburt an sich – auch wenn mir viele Geschichten präsent waren, die negative Geburtserfahrungen darlegen. Ich sagte mir immer wieder: Jede Geburt ist höchst individuell und jede Frau geht ihren ganz eigenen Weg. Und so ging ich den meinen, auch in der Geburtsvorbereitung.

Kristins Methode hat mir in der Schwangerschaft vor allem geholfen, mir Zeit zu nehmen, zur Ruhe zu kommen und Abstand vom Alltagstrubel zu bekommen. Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten, mich darauf einzulassen, weil ich ein Mensch bin, der immer aktiv ist, aber nach einiger Zeit genoss ich die Hypnosen und freute mich jeden Tag darauf.

Wir entschieden uns, für die Geburt ins Geburtshaus zu gehen. Uns gefiel das Konzept und die familiäre und heimelige Atmosphäre. Als feststand, dass ich dort unser Baby zur Welt bringen kann, freute ich mich noch mehr auf den Tag der Geburt, der ein unvergleichliches und unvergessliches Ereignis werden sollte.

In der Nacht von Montag (17.07.) auf Dienstag (18.07.) hatte ich für mich bislang unbekannte, relativ starke Schmerzen in der Leistengegend, die sich bereits am späten Nachmittag ankündigten – wenn auch in einer weniger starken Intensität. Bis zum errechneten Geburtstermin waren es noch mehr als drei Wochen, daher sagte ich mir, dass es bestimmt noch nicht soweit sei. Dennoch hatte ich dieses Gefühl, dass irgendetwas anders ist und es vielleicht ja doch bald losging. Die nächtlichen Schmerzen verunsicherten mich so sehr, dass ich am Dienstagmorgen zum Arzt ging, um abklären zu lassen, ob alles in Ordnung ist. Nach CTG und ausführlicher Untersuchung teilte der Arzt mir mit, dass es keine Auffälligkeiten gebe und bislang auch nichts auf eine Geburt hindeute. Auch die Untersuchung im Geburtshaus einen Tag zuvor war unauffällig und somit machte ich mir keine weiteren Gedanken und sah die Schmerzen als normale Begleiterscheinung in der Schwangerschaft an. Dennoch fuhr ich meine Aktivitäten am Dienstag runter, machte keinen Sport – wie eigentlich geplant – und ruhte mich etwas aus. Ich erledigte lediglich einige kleine Hausarbeiten, wie zum Beispiel das Müll rausbringen.

Als ich gegen 18 Uhr auf dem Hinterhof stand und die Müllsäcke entsorgte, merkte ich, wie ich etwas Wasser verlor. Ich dachte, ich habe in die Hose gemacht. Das kann ja immerhin in der Schwangerschaft durch die starke Belastung des Beckenbodens passieren, wollte ich mir glauben machen. Nach jedem Schritt, den ich tat, landeten jedoch immer wieder einige Tropfen in der Unterwäsche. Jetzt wurde mir bewusst: Das war wohl Fruchtwasser! Die Aufregung stieg… Ich rief im Geburtshaus an und erkundigte mich nach dem weiteren Vorgehen. L., die Hebamme, die zu diesem Zeitpunkt Rufbereitschaft hatte, sagte, ich solle in Ruhe duschen gehen und mich dann auf den Weg ins Geburtshaus machen.

So machte ich mich allmählich frisch und überbrückte damit auch die Zeit, bis mein Mann von der Arbeit kam. Er hatte glücklicherweise um 18.00 Uhr Feierabend und war somit bereits auf dem Weg nach Hause.

Nach einer abenteuerlichen Taxifahrt – der Fahrer hatte sich verfahren – kamen wir gegen 20 Uhr im Geburtshaus an. Nach einer Untersuchung stellte L. fest, dass die Fruchtblase geplatzt war. Sie schrieb ein CTG und wir verabredeten uns erneut um 06.00 Uhr am Mittwochmorgen im Geburtshaus. L. sagte, wir sollten die Nacht nutzen, um Kraft zu tanken und auszuschlafen.

Mein Mann und ich waren gegen 22.00 Uhr wieder zuhause und aßen zunächst erstmal etwas. Zu diesem Zeitpunkt merkte ich, wie sich leichte und noch relativ unregelmäßige Wellen einstellten. An Hypnose war zu diesem Zeitpunkt für mich noch nicht zu denken, immerhin wollte ich noch die Küche aufräumen und den Inhalt meiner Geburtshaus-Tasche erneut überprüfen. Außerdem genoss ich es, mit meinem Mann gemeinsam und in aller Ruhe zu essen. Beim Abspülen der Teller empfand ich die Wellen schon etwas unangenehmer als auf dem Sofa, aber dennoch nicht so stark, als dass ich sie hätte veratmen müssen.

Um Mitternacht ging es für uns ins Bett. An Schlafen war allerdings nicht zu denken. Nicht etwa wegen der Aufregung, sondern weil die Wellen mit jeder Stunde intensiver und regelmäßiger wurden. Ich kann gar nicht sagen, in welchen Abständen sie kamen. Wir hatten keinen Wehentracker oder ähnliches installiert. Ich wollte mich vollständig auf mein Körpergefühl verlassen. Ich veratmete jede einzelne Welle und probierte verschiedene Positionen aus. Ich merkte, dass es für mich am besten im Vierfüßlerstand oder nach vorne gebeugt funktionierte. Die Hypnosen habe ich in der Nacht zunächst nicht genutzt. Nach 2-3 Stunden machte ich die Hypnose für die Eröffnungsphase an.

Mein Wecker sollte um 04.00 Uhr klingeln. Den brauchte ich natürlich nicht, weil wir ohnehin die ganze Nacht wach waren. Mein Mann wurde zu dieser Zeit schon etwas nervös und wollte sofort ins Geburtshaus fahren. Ich sagte ihm, es reiche, wenn wir wie verabredet um 06.00 Uhr dort seien. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen und rief L. an, um sich zu erkundigen, ob wir nicht doch schon jetzt – mit ca. 5-minütigem Abstand zwischen den Wellen – kommen sollten. Es blieb bei 06.00 Uhr. Mittlerweile waren die Wellen etwas stärker, sodass ich sie immer ganz bewusst veratmen musste. Zwischendurch machte ich mich bereit für die Abfahrt und schaltete die Hypnose aus.

Kurz bevor unser Taxi kam, zückte ich meine Kopfhörer und machte die Hypnose wieder an. Ab jetzt wollte ich ganz bei mir sein und möglichst alles um mich herum ausblenden. Auf dem Weg zum Taxi musste ich immer wieder Pausen einlegen, um die Wellen zu veratmen. Die Audioaufnahme hat mir auf der Fahrt sehr geholfen, mich auf die anstehenden Stunden zu fokussieren und zu konzentrieren.

Im Geburtshaus angekommen, wurde ich untersucht. Dazu habe ich die Kopfhörer kurz abgelegt, was für mich aber völlig in Ordnung war. Der Muttermund hatte sich bis dato 4 cm geöffnet. L. bot an, dass wir noch einmal nach Hause fahren könnten. Mein Mann und ich waren beide der Meinung, dass das nicht mehr sinnvoll sei. L. ging gänzlich auf meine Wünsche ein und bereitete mir ein Bad vor. In der Zeit suchte mein Mann die Bluetooth Box und spielte ab diesem Zeitpunkt die Hypnose zur Eröffnungsphase über die Box ab. Das war für mich wesentlich angenehmer, als die Kopfhörer im Ohr zu haben.

In der Wanne konnte ich mich gut entspannen. Ich saß oder lag die gesamte Zeit in der Wanne. Zum Veratmen der Wellen nahm ich wie auch zu Hause im Bett den Vierfüßlerstand ein und stützte mich am Wannenrand ab. Die Audioaufnahme hat mich immer wieder daran erinnert, tief und ruhig zu atmen. Es hat auch einige Zeit gedauert, bis ich die durch Kristin erlernte Atemtechnik nutzen konnte. Als ich meinen Weg gefunden hatte, empfand ich sie jedoch als sehr hilfreich und angenehm. Mein Mann war die ganze Zeit an meiner Seite und unterstützte mich währenddessen. Er brachte mir zum Beispiel etwas zu trinken und atmete gemeinsam mit mir, wenn er merkte, dass es für mich besonders anstrengend wurde. Er war für mich eine große Stütze während der gesamten Geburt.

Trotz der Anstrengungen hatte ich durchgängig das Gefühl, ganz bei mir zu sein und mich der Geburt voll und ganz hingeben zu können. Die Abstände zwischen den Wellen wurden immer kürzer und die Empfindungen intensiver. Ich hatte allerdings zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, starke Schmerzen zu haben. Ich stellte mir vor, dass unser Baby bald geboren wird und sich die Anstrengungen lohnen.

Ich glaube, ich war bereits 2,5 Stunden in der Badewanne, als sich für mich etwas änderte: Ich war an einem Punkt, an dem ich dachte: Ich mag nicht mehr. Die letzten Stunden waren unfassbar anstrengend und kräftezehrend. Die Empfindungen waren derart intensiv, dass ich mich fragte, wann es vorbei sei. Im Nachgang betrachtet war das wohl die Übergangsphase, denn kurze Zeit später spürte ich einen starken Druck nach unten. Ich wusste, gleich ist unser Baby bei uns. Das gab mir nochmal besonders viel Kraft und Energie, die Geburt mit vollem Elan zu Ende zu bringen.

Ich bat meinen Mann, die Hypnose zur Austrittsphase anzumachen. Bald verspürte ich einen Pressdrang. Ich blieb weiterhin ruhig und versuchte, mein Baby mit tiefer Atmung zu unterstützen, seinen Weg zu finden. Ich war nach wie vor in der Badewanne und stellte mir vor, wie unser Baby dort geboren wird. Nach einigen Wellen konnte ich bereits das Köpflein ertasten. Das war ein ganz besonderer Moment. Allerdings merkte ich auch, dass der Kopf nach jeder Welle immer wieder zurück rutschte. Das nahm L. zum Anlass, vorzuschlagen, dass wir die Position wechseln.

Ich bin aus der Wanne heraus und habe mich auf den Schoß meines Mannes gesetzt – ebenfalls ein Vorschlag der Hebamme, der uns beiden unmittelbar zusagte. Während der ersten Welle spürte ich jedoch, dass die Position sehr wackelig war und ich mich nicht fokussieren konnte. Ich wechselte also auf einen Hocker. Und nach einer weiteren Welle war es dann auch soweit: Unser kleines Wunder war geboren! Wir waren (und sind immernoch) unfassbar glücklich! Wir nahmen unseren Schatz zu uns und genossen den Augenblick in vollen Zügen.

Nach der Geburt meines ersten Kindes kann ich sagen, dass es das intensivste und eines der schönsten Erlebnisse war, das ich je erlebt habe. Mit Kristins Methode konnte ich mich voll und ganz dem Wunder der Geburt hingeben und dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken! Ich möchte jeder Frau ans Herz legen, sich mental (und physisch) auf dieses große Ereignis vorzubereiten. Kristins Methode ist ein unglaublich hilfreiches Tool!

1000 Dank!!!

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