Liebe Kristin,
Ich möchte gerne von meiner 2. Geburt mit deiner Methode berichten, die letztlich ganz anders kam als gedacht.
Bei meiner 2. Schwangerschaft hatte ich bereits deinen Kurs gemacht und hatte eine schöne Geburt. Als ich nun überraschend schnell wieder schwanger wurde, ließ ich mich also schnell wieder für den Kurs freischalten.
Die Schwangerschaft mit 2 Kleinkindern war anstrengend. Dementsprechend war ich auch felsenfest überzeugt, dass sich unser 3. Wunder vor dem ET auf den Weg zu uns machen würde – wie ich es auch in der Hypnose visualisiert hatte. Mein „Wunschgeburtstag“ kam und ging jedoch, ohne dass irgendetwas passierte. Überhaupt hatte ich am Ende der Schwangerschaft zwar Übungswellen aber sobald ich zur Ruhe kam, pausierten diese auch wieder. Da auch dieses 3. Kind sehr groß geschätzt wurde, sollte die Geburt mit Erreichen des ETs, einem Sonntag, eingeleitet werden. Wir brachten die Großen also zur Oma und fuhren ins Krankenhaus. Nach dem ersten CTG kam der Arzt, und es wurde ein Ultraschall gemacht. Ich konnte den Bildschirm nicht sehen, merkte aber, dass der Arzt, der immerwieder neue Messungen machte, durch irgendetwas irritiert war. Letztlich war unser Sohn nun auf 4,8-5kg geschätzt worden, so dass uns aufgrund der Größe ein Kaiserschnitt empfohlen werden musste.
Da ich bereits zwei große Kinder spontan geboren hatte, war ich durch das Gewicht nicht allzu verunischert. Der Arzt sagte, die Größe allein würde ihn bei mir auch nicht beunruhigen, aber nun sei der Kopf tendenziell kleiner als der Bauch und das mache ihm Sorgen, da es zu einer Schulterdystokie kommen könne. Wir diskutierten noch etwas, und ich fragte auch nochmal, wie sicher er den Kopf überhaupt noch messen könne.
Wir bekamen dann Zeit, um in Ruhe zu überlegen, was wir nun machen wollten. Uns wurde auch angeboten nochmal eine Nacht nach Hause zu gehen, denn dem Arzt war wichtig, dass ich mit der Entscheidung gut leben kann. Das rechne ich ihm, im stressigen Alltag eines Level 1 Perinatalzentrums, hoch an.
Nach dem Gespräch brach ich erstmal in Tränen aus, denn einen Kaiserschnitt hatte ich nie gewollt. Ich fühlte mich in dem Moment total überfordert nun eine Entscheidung zu treffen. Als Kinderärztin weiß ich, was im schlimmsten Fall passieren kann, wenn es zu einer Schulterdystokie kommt. Ich erreichte zum Glück trotz Sonntag meine Hebamme und konnte mich mit ihr besprechen. Zudem habe ich das Glück, Frauenärzte in meinem Freundeskreis zu haben, deren Rat ich ebenfalls einholen konnte.
Relativ schnell wurde mir aber auch klar, dass die Traurigkeit, die ich verspürte, daher kam, dass mir unterbewusst schon klar war, dass ich nun einen Kaiserschnitt machen lassen würde. Denn unterm Strich hätte ich es mir niemals verzeihen können, wenn mein Kind aufgrund meines Wunsches einer natürlichen Geburt geschädigt worden wäre. Und den Gedanken, dass etwas passieren kann, hätte ich so kurz vor der Geburt nicht mehr aus dem Kopf bekommen.
Der Kaiserschnitt wurde also für den gleichen Tag geplant. Ich konnte noch die Hypnosen zur Vorbereitung hören und durfte auch während des Eingriffs einen Kopfhörer im Ohr haben. Obwohl ich Operationen aufgrund meines Berufs kenne, war die Situation doch beängstigend für mich und ich war sicherlich nicht tief in Hypnose, aber es war für mich ein Anker, der mich immerwieder zur Ruhe brachte. Als mein Mann dann endlich bei uns war und das Geruckel losging, wusste ich, jetzt gleich ist unser J. da. Und dann hörte ich auch schon den ersten Schrei und wusste, alles ist gut. Der Kleine wurde uns kurz gezeigt und dann einmal von der Hebamme außerhalb des OPs gecheckt. Während dieser Zeit war ich tief an meinem friedlichen Ort und sagte J., dass er nun bald wieder bei uns sein werde. Die Zeit kam mir zwar sehr lang vor, aber ich hatte keine Sorge, dass etwas nicht stimmen könnte. Und dann kam er endlich putzmunter zu uns zurück.
Am Abend hörte ich zum Einschlafen die Hypnose zur Milchbildung und am nächsten Tag hatte ich bereits einen beginnenden Milcheinschuss. Ich hörte mehrfach die Hypnose zur Geburtsverletzung und die Narbe ist nun, 3,5 Wochen nach OP problemlos verheilt.
Ich hardere im Nachhinein nicht mit meiner Entscheidung und bin einfach undendlich dankbar, dass ich mein Kind gesund auf dem Arm halten kann.