Geburtsbericht von

Corinna

Liebe Kristin, liebes Friedliche Geburt Team,

zuallererst möchte ich mich wirklich ganz herzlich für eure tolle Arbeit bedanken. Euer Podcast, als auch euer Kurs haben mir während der Schwangerschaft nicht nur viel nützliches Wissen vermittelt, sondern mir unglaublich dabei geholfen, auf meine innere Stimme zu hören, mit Zweifeln und Ängsten umzugehen und sich richtig auf die Geburt zu freuen. Da ich selbst nicht erwartet hätte, wie viel Einfluss eure Arbeit auf meinen Geburtsverlauf hat, freue ich mich sehr, meine Erfahrungen über diesen Weg zu teilen und hoffe natürlich, damit die ein oder andere zu motivieren, es selbst auszuprobieren.

Anfang des Jahres war ich am Beginn des zweiten Trimesters meiner ersten Schwangerschaft und hatte mit den vielen Meinungen, Ratschlägen und Vorsichtsmaßnahmen, die man ungefragt von seinem Umfeld angeboten bekommt, zu kämpfen. Auch wenn ich rational wusste, dass ich auf mein Gefühl vertrauen kann, habe ich gemerkt, dass mich der ein oder andere Rat nicht losgelassen und wie eine Stimme im Hinterkopf verunsichert hat. Auf Empfehlung einer Freundin bin ich daraufhin auf euren Podcast aufmerksam geworden, der mir sehr gutgetan hat. So kam es, dass ich mich ein paar Monate später auch für euren Kurs angemeldet habe.

Die Inhalte des Kurses fand ich zum einen sehr informativ (und deutlich besser aufbereitet als in unserem GVK) und dazu super in einen vollen Alltag integrierbar. Daher war ich mit den Modulen schnell durch und habe direkt mit den Hypnosen angefangen. Mit dem Begriff Hypnose habe ich mich zu Beginn etwas schwergetan, da ich die Vorstellung des „weggetreten, nicht mehr wirklich ansprechbar seins und nichts mehr von meiner Umgebung mitkriegend“ als kein für mich passendes Bild für die Geburt wahrgenommen habe.

Da ich auch nie das Gefühl hatte, diesen Zustand in den Übungshypnosen auch nur annähernd zu erreichen, war ich lange skeptisch, ob das Konzept für mich anwendbar ist. Was sich aber von Mal zu Mal mehr einstellte, war eine Entspannung, die ich immer besser abrufen konnte, und das tat mir während der Schwangerschaft sehr gut. Die Hypnosen waren wie kleine Entspannungsoasen für das Baby und mich, die ich wunderbar in meinen Tag integrieren konnte.

Meine Wellen gingen kurz vor Mitternacht daheim los, und ich war schnell sehr überwältigt von den Schmerzen und dieser Art Machtlosigkeit, die ich empfand, als sie in regelmäßigen Abständen durch meinen Körper gingen. Ich hatte immer die Vorstellung, so lange wie möglich in meiner kleinen Oase im Bett zu bleiben und die Wellen dort ruhig und konzentriert zu veratmen. Aber wies so ist bei einer Geburt, sollte man sich am besten nicht zu viele Pläne machen.

Liegen war leider von Beginn an nicht möglich, da in dieser Position die Schmerzen unerträglich wurden. Da ich meinen Partner weiterschlafen lassen wollte, bin ich deshalb früh aus dem Schlafzimmer und habe angefangen, die Wohnung unsicher zu machen – Wohnzimmer, Küche, Arbeitszimmer – ich habe nach und nach alle Sitzmöglichkeiten durchprobiert, es aber nie lange irgendwo ausgehalten. Nach ca. einer Stunde habe ich die Hypnose „Eröffnungsphase“ angemacht und schnell gemerkt, dass ich nicht mehr so rastlos war. Durch die Entspannung, die ich abrufen konnte, wurden die Schmerzen weniger und die Wellen deutlich erträglicher, gefühlt sogar kürzer. In der Badewanne gelang es mir sogar, für kurze Sequenzen zu dösen, was die Zeit zwischen den Wellen erholsamer machte.

In dieser ersten Phase der Geburt hatte die Hypnose für mich den Effekt, dass ich mich weniger mit den Schmerzen auseinandersetzte, mir weniger „Leid tat“ (das klingt zwar komisch, aber gerade zu Beginn hat mich die Intensität der Schmerzen wirklich schockiert und der Ausblick, dass das jetzt über Tage so weiter gehen könnte, half auch nicht wirklich). Stattdessen schaffte ich es, durch die Entspannung mehr bei mir zu sein und weniger in der Außenperspektive zu reflektieren. Dieser veränderte Fokus machte die Wellen viel erträglicher, ich war ruhiger, lockerer und konnte von einer Verzweiflung wieder in eine Art Vorfreude umschalten – die Visualisierung und Texte der Hypnose gaben mir auch wieder das Gefühl zurück, ganz bewusst zu erleben und nahmen mir noch stärker die erst erlebte Hilflosigkeit.

Auf dem Weg ins Krankenhaus sowie bei der Aufnahme, dem CTG und der Rücksprache mit der Hebamme hatte ich die Friedliche Geburt nicht an, da ich hier selbst kommunizieren wollte. Ich merkte schnell, dass ich wieder von der Innen- in die Außenperspektive wechselte und die Wellen schwerer ohne eine sich aufbauende Anspannung zu überstehen waren. Unsere wundervolle Hebamme begrüßte uns jedoch bereits mit „ich habe gelesen, Sie würden gerne die Friedliche Geburt anmachen und wünschen, dass ich über Ihren Partner kommuniziere – wunderbar“, was mir einen letzten kleinen Zweifel nahm, ob ich im Krankenhaus damit weitermachen möchte.

Ich wollte nach der Ankunft (2-3cm) direkt in die Badewanne, da mir warmes Wasser daheim sehr guttat – ab diesem Zeitpunkt lief die Friedliche Geburt wieder. Wir ließen das Handy einfach laut laufen, so konnte mein Partner mithören und ich war akustisch nicht ganz abgeschottet, was mir ein gutes Gefühl gab. So fand ich wieder zurück in meine Entspannung, was z.T. sogar den Effekt hatte, dass mein Partner manche Wellen gar nicht wahrnahm. Nach drei Stunden in der Wanne, einem leichten Schmerzmittel und Elektrolyten über einen Tropf (leider übergab ich mich über mehrere Stunden regelmäßig, was meinen Kreislauf etwas in Anspruch nahm) setzten Presswehen ein und ich wollte schlagartig aus der Wanne raus. Zurück im Kreißsaal wurde ich erneut untersucht, der Muttermund war vollständig geöffnet und 15 Minuten später war unser Kind geboren.

Obwohl bei dieser Geburt nicht alles stressfrei und ohne Komplikationen verlief – stundenlanges Übergeben, Abfall des Pulses in der Austrittsphase, unangekündigter Kristellagriff, Diskussion der Anwendung einer Saugglocke – habe ich sie durchweg positiv und selbstbestimmt erlebt. Mir ist bereits während, aber besonders jetzt in den Wochen nach der Geburt immer bewusster geworden, wie wertvoll für mich die mentale Vorbereitung dafür war. Natürlich kann man sich fit halten und so den Körper bestmöglich besonders auf die letzte Anstrengung vorbereiten.

Viele körperliche Prozesse sind in meiner Wahrnehmung aber einfach passiert, ohne dass ich sie groß kontrollieren konnte. Sich jedoch aktiv entspannen zu können, die Wellen zuzulassen und nicht gegen sie anzukämpfen, hat meinem Körper die Arbeit stark erleichtert und war sicher ein Grund, warum die Geburt so schnell und reibungslos verlief– und das hätte ohne Vorbereitung nie so gut funktioniert. Vielen Dank, liebes Friedliche Geburt Team, für diese tolle Unterstützung!

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