Geburtsbericht von

D.

Liebe Kristin,
nun wo meine Tochter schon fast 6 Monate alt ist, schaffe ich es endlich, einen Geburtsbericht zu verfassen. Ich möchte mich hiermit ganz herzlich bei dir bedanken für deine wunderbare Methode, die mir nach einer traumatischen Geburt im Frühjahr 2021 nun zu einer Traumgeburt im Sommer 2023 verholfen hat.

Kurz zur Vorgeschichte: Mein erstes Kind kam 2021 unter Corona-Bedingungen in der Klinik zur Welt. Nach einer frustranen Einleitung wurde es letztendlich ein Kaiserschnitt aufgrund von Terminüberschreitung, ansonsten gab es keine Indikationen für einen Kaiserschnitt. Seltsam war auch, dass ich keinerlei Wehen entwickeln konnte trotz massiver Einleitungsmaßnahmen.

Es ist mir nach der Geburt sehr schwer gefallen, eine Bindung zu meinem Kind aufzubauen und auch das Stillen klappte nicht richtig. Eine lange Zeit dachte ich, es sei alles meine Schuld und ich wäre einfach keine gute Mama, da ich mein Kind weder natürlich gebären noch stillen konnte. Die Zeit alleine im Krankenhaus während der Einleitung ohne meinen Mann war schrecklich für mich, ich stand unter großem Stress und fühlte mich vollkommen ausgeliefert. Dieser Stress hat vermutlich dazu beigetragen, dass ich keine Wehen entwickeln konnte.

Außerdem lag mit großer Wahrscheinlichkeit der ET um ein paar Tage daneben. Eine weitere Vermutung meiner jetzigen Hebamme ist, dass das Köpfchen wahrscheinlich nicht tief im Becken saß und deshalb kein Druck auf den Muttermund ausgeübt wurde. Das hat damals wohl aber niemand richtig untersucht.

Als ich im November 2022 wieder schwanger war, war für mich klar, dass dieses Mal einiges anders laufen sollte. Es sollte eine selbstbestimmte Geburt werden, bei der ich mich vollkommen sicher fühlen sollte. Das bedeutete für mich auch, dass das Kliniksetting einfach nicht zu mir passte. Ich bin daher sehr froh, dass ich trotz der Vorgeschichte einen Platz im Geburtshaus bekommen habe. Mitte der Schwangerschaft habe ich mich für deinen Onlinekurs entschieden. Ich fand den Kurs wundervoll gestaltet. Die Hypnosen habe ich mit großem Eifer geübt, was mit einem Kleinkind nicht immer leicht war.

Als es schließlich an einem Donnerstag los ging mit der Latenzphase, war ich zunächst einmal total glücklich darüber, überhaupt Wehen zu haben (so etwas hatte ich bei meinem ersten Kind nie gespürt). Die Latenzphase zog sich dann bis Sonntag. Immer wieder gab es Phasen mit regelmäßigen Wehen, dann wieder weniger. Wann immer es möglich war, habe ich die Hypnose gehört und es hat wunderbar funktioniert, ich hatte so gut wie keine Schmerzen.

Dann, wenn es mir gerade durch meinen Alltag mit Kleinkind nicht möglich war, die Hypnose zu hören, waren die Wehen deutlich schmerzhafter. Am Sonntag spürte ich dann, dass es nun richtig los geht, auch wenn die Wehen Dank Hypnose nicht schmerzhafter wurden. Es war eher so ein Gefühl, dass die Intensität zunimmt. Zudem hatte ich am Sonntagmorgen einen Blasensprung, was mir in dem Moment aber gar nicht richtig bewusst war.

Also fuhren wir gegen 11 Uhr ins Geburtshaus. Die erste Untersuchung ergab, dass der Muttermund bei 4-5 cm war. Ich war hoch motiviert und voller Freude darüber, dass es endlich los ging und ich an so einem schönen und friedlichen Ort die Geburt erleben durfte. Die Hypnose hatte ich die ganze Zeit auf den Ohren. Ich hatte kaum Schmerzen und war insgesamt sehr entspannt. Tatsächlich tauchte ich in den Wehenpausen fast immer auf, kommunizierte mit meinem Mann und der Hebamme. In den Wehen tauchte ich augenblicklich wieder ab, das ging ganz leicht. Die Schmerzen wurden nicht wirklich stärker, ich merkte eher, dass ich mich mit Fortschritt der Geburt immer stärker konzentrieren musste, um den Muttermund zu fokussieren.

Nach ein paar Stunden war ich kurzzeitig etwas demotiviert, als eine Untersuchung ergab, dass nichts wirklich vorangegangen war. Der Muttermund war weich und ging in den Wehen gut auf, das Köpfchen kam aber nicht runter. Ich erinnerte mich daran, dass du im Kurs gesagt hast, man solle die Untersuchungsergebnisse nicht zu stark bewerten, da sie oftmals nicht viel Aussagekraft darüber haben, wie lange eine Geburt noch dauert. Also machte ich tapfer weiter.

Nach Anweisung der Hebamme sollte ich in den Wehen nun aktiv mit runter “schieben”. Ich war die ganze Zeit auf den Beinen und drückte in den Wehen mit aller Kraft nach unten, um das Köpfchen runter zu bringen. Das war sehr anstrengend, gleichzeitig machte es mir aber großen Spaß und ich war sehr motiviert. Ich glaube, ich habe es einfach sehr genossen, so aktiv die Geburt mitgestalten zu können, nachdem ich beim letzten Mal überhaupt nichts tun konnte und vollkommen ausgeliefert war. Das Schieben und damit einhergehende laute Tönen sorgten nochmal zusätzlich dafür, dass ich mich stark konzentrieren musste und die Schmerzen daher als nicht stark wahrgenommen habe.

Am Abend ergab eine Untersuchung, dass sich das Köpfchen nur 2 cm nach unten bewegt hatte, der Muttermund war aber bei 7-8 cm. Die Hebamme sagte, dass das schon irgendwann klappen wird, aber es kann sich noch lange ziehen. Wir machten eine “Pause”, ich sollte mich etwas ausruhen. Mich überkam eine große Hoffnungslosigkeit, da ich überzeugt war, das nicht noch viele Stunden auszuhalten. Nur in dieser Phase habe ich die Wehen als extrem schmerzhaft empfunden und es fiel mir schwer, in Hypnose zu bleiben. Ich wollte aufgeben und kommunizierte der Hebamme, dass ich vielleicht doch ins Krankenhaus fahren und um eine PDA bitten wollte. Meine Hebamme identifizierte diese Hoffnungslosigkeit als Übergangsphase (so hat sie mir später erzählt) und wusste daher, dass es nun nicht mehr lange dauern kann. Sie fragte mich “Sollen wir das Kind jetzt kriegen?”. Das war für mich ein Schlüsselsatz, der mich wieder motivierte. Ich gab alles.

Mit meinem Mann an der Seite und der Hebamme fühlte ich mich sicher, schob mit aller Kraft in den Wehen nach unten. Die Hypnose hatte ich weiterhin auf den Ohren und ich fokussierte den Muttermund. Zwischenzeitlich war ich allerdings doch etwas genervt von der Hypnose 😉 Es geht in der Audiodatei viel darum, dass man einfach loslassen soll, dass der Körper das von ganz alleine macht etc. Das hat mich etwas wütend gemacht, da ich gedacht habe, von alleine funktioniert hier überhaupt nichts, ich muss alles selbst machen. Diese Wut habe ich letztendlich aber als sehr positiv erlebt. Sie hat mir Kraft gegeben, um die Austrittsphase durchzupowern. Diese hab ich als super anstrengend, aber nicht schmerzhaft erlebt, es hat sich sogar angenehm angefühlt.

Ich hab weiterhin den Muttermund fokussiert und aus Leibeskräften geschrien – nicht aber wegen der Schmerzen, sondern weil mir das Schreien Kraft gegeben hat und mich zusätzlich noch von den Schmerzen ablenkte. Da ich so beschäftigt war mit Fokussieren, Atmen, Schreien und Pressen waren die Schmerzen tatsächlich wieder eher nebensächlich. Nach 51 Minuten Pressen wurde meine Tochter um 23:46 Uhr geboren. Es war absolut wundervoll. Wir waren sofort ein Herz und eine Seele und auch das Stillen klappte (und klappt immer noch) wunderbar.

Es war eine wundervolle Geburt und für mich absolut heilsam im Rückblick auf meine erste Geburt. Ich erinnere mich sehr gerne daran zurück. Deine Methode hat einen wesentlichen Teil dazu beigetragen. Ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden. Herzlichen Dank dir!

Liebe Grüße
D.

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