Triggerwarnung: Geburt mit Komplikationen (Kaiserschnitt / Bauchgeburt)

Meine Reise bis zur Geburt unserer Tochter im Juli 2023

Hallo! Ich bin Diana, 31 Jahre alt und habe seit nun drei Monaten eine kleine Tochter.
Hätte man mich vor eineinhalb Jahren gefragt, wie ich ein Kind zur Welt bringen wollen würde, hätte ich gesagt: mit einem geplanten Kaiserschnitt, so, dass ich nichts davon mitbekomme.
Die Vorstellung einer natürlichen Geburt löste in mir starke Angstgefühle und Panik aus. Wie bei so vielen anderen Frauen war mein Unterbewusstsein stark durch die negative Darstellung von Geburt in Medien und durch Horror-Geschichten geprägt.

Durch die Empfehlung in einem anderen Podcast bin ich zu Kristins Podcast gekommen, habe bei Folge 0 angefangen und ihn regelrecht durchgesuchtet, obwohl ich zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal schwanger war.
Ich habe schnell gemerkt, wie sich von Folge zu Folge meine Gefühle veränderten und die Angst sich löste, bis ich irgendwann an einem Punkt war, an dem ich sogar begann, mir eine Hausgeburt zu wünschen. Für mich war klar, sobald ich schwanger bin, werde ich sofort Kristins Kurs buchen.

Schöner Weise klappte es sofort im ersten Zyklus und ich begann direkt in der 5. Woche, nach einer Hausgeburts-Hebamme zu suchen – war ja vorgewarnt durch den Podcast, wie schwer das würde. Und tatsächlich fand ich in unserem Frankfurter Umkreis nur eine einzige Praxisgemeinschaft, die das anbot und die war schon voll – mit Option der kostenpflichtigen Aufnahme auf die Warteliste.
Als sich dann beim ersten Arzttermin herausstellte, dass wir Zwillinge bekommen sollten, war die Hausgeburt vom Tisch. In der 9. Woche erfuhren wir, dass ein Baby leider keinen Herzschlag mehr hatte. Bis ich mich gesammelt und begriffen hatte, dass dadurch eine Hausgeburt wieder möglich wäre, war dann aber auch die Warteliste so voll, dass es keinen Sinn mehr gemacht hätte und ich beschloss, ganz in Ruhe nach einer zu mir passenden Klinik zu suchen.

In Woche 7 buchte ich Kristins Kurs und begann, nicht täglich, aber relativ regelmäßig zu üben.
Meine Schwangerschaft war völlig entspannt. Es ging mir durchweg gut und es gab keinerlei Probleme. Abgesehen von der früheren Angst vor Geburten, habe ich eigentlich sehr selten Angst. Ich habe ein sehr solides Urvertrauen und mache mir selten Sorgen, vertraue darauf, dass schon alles so kommt, wie es kommen soll.
Die Hypnosen haben dieses sichere Gefühl noch weiter bekräftigt und mein Selbstvertrauen und das Vertrauen in die Methode wuchs immer weiter.

Zum Ende des zweiten Trimesters habe ich sehr viel, meist täglich, geübt. Im dritten Trimester allerdings habe ich eine Weile wirklich geschludert. Ich hatte plötzlich nicht mehr so Lust, mich damit zu beschäftigen und auch noch so viele Projekte im Kopf, die ich vor der Geburt schaffen wollte – irgendwie wollte ich meine Zeit auf andere Weise nutzen.
Erst in Woche 37 im Juni, als es wirklich heiß war und ich deshalb dann doch mal kürzergetreten bin, was Sport und körperliche Arbeit im Garten usw. angeht, hatte ich wieder Lust, intensiver zu üben und mich einzuschwingen.

Meine Tochter war auch bis zu diesem Zeitpunkt noch in Beckenendlage und ich war schon am Alternativen suchen, da meine Wunsch-Klinik eine spontane, natürliche Geburt ablehnte. Am Vorabend des Anmeldetermins in der Klinik hörte ich die Hypnose bei BEL und siehe da, beim Ultraschall in der Klinik stellte der Professor fest, dass es funktioniert hatte. Ich war begeistert und total froh darüber, entspannt in die letzten Wochen zu gehen.

Der ET kam – und ging. Ich wurde engmaschig von meiner Hebamme betreut. Die CTs beim Arzt schenkte ich mir, da es keinerlei Anzeichen dafür gab, dass etwas nicht stimmen könnte und ich keine Lust hatte, sinnloser Weise ständig in der Arztpraxis meine Zeit zu verbringen.

Ich hatte relativ früh, etwa ab Woche 28 immer mal Übungswehen. Senkwehen allerdings blieben aus. Erst in der 39.-40. Woche merkte ich bei den Spaziergängen mit unseren Hunden, wie mein Körper sich instabiler anfühlte und es mir immer schwerer fiel, meinen Rumpf zu stabilisieren. Es fühlte sich an, als verlagere sich alles nach unten und würde weiter – allerdings so richtig wahrnehmbare Senkwehen hatte ich nur ein paar Mal und der Bauch war auch bis zum Ende nicht abgesunken. Auch der Kopf meines Babys war bis zur letzten Untersuchung nicht fest im Becken.

In der 40. Woche hatte ich einen Tag lang sehr häufig Übungs- oder Senkwehen und ich war mir sicher, dass es nun losgehen würde, es hörte aber wieder auf. Dann endlich bei 41 + 1 ging es los.
Mein Mann und ich waren um 18h noch einmal in den Pool gehopst und saßen auf der Liege als plötzlich mein Handtuch unter mir nass wurde. Ich war mir sicher, das muss Fruchtwasser sein. Kurz darauf löste sich auch der Schleimpfropf. Ich rief also meine Eltern an und bat sie, schon einmal die Hunde zu holen. Der Ordnungsfanatiker in mir freute sich, dass ich noch keine Wellen hatte und ich deshalb, wie bei der Visualisierung der Traumgeburt gewünscht, tatsächlich nochmal das Haus komplett aufräumen und durchsaugen konnte, sodass ich mir meine Wohlfühlatmosphäre schaffen konnte.

Als ich damit fertig war gegen 20:30h, begannen dann auch die ersten Wellen ranzurollen. Ich legte mich, anders als geplant, auf die Couch in unserem Wintergarten, da dies der einzige Raum mit Klimaanlage ist. Das Schlafzimmer im Dachgeschoss war einfach zu heiß.
Ich lag dort alleine und mit Kristins Stimme über Lautsprecher zu hören. Mein Mann kam ab und zu, um nach mir zu schauen und mir etwas zu trinken anzubieten.

Ich hatte das Gefühl, tief in Trance zu sein. Ich lag seitlich auf der Couch und nutzte die Atemtechnik aus dem Kurs bei jeder Welle. Ich fühlte mich stark und entspannt. Es waren intensive Gefühle, aber ich konnte gut mit ihnen umgehen und erinnerte mich immer wieder innerlich daran, mich einfach hinzugeben und alles zuzulassen. Es ging mir gut, ich fühlte mich wohl und war voller Vorfreude.

Um etwa 22 Uhr bat ich meinen Mann, meine Hebamme anzurufen, bei der ich eine Wehenbegleitung gebucht hatte. Zu diesem Zeitpunkt kamen die Wellen im Abstand von etwas weniger als 4 Minuten und ich wollte gerne wissen, wie weit ich war.
Als meine Hebamme ankam, war sie (wie sie im Nachhinein sagte) irritiert, weil es ihr nicht vorkam, als befände ich mich in einem Geburtszustand, obwohl sie als Geburtshaus-Hebamme schon öfter Hypnobirthing und auch „Die friedliche Geburt“ erlebt hatte. Ich sehe es im Nachhinein freudig als Bestätigung meines tiefen hypnotischen Zustands.

Die Untersuchung ergab etwa 2 Zentimeter. Es entmutigte mich nicht, denn ich hatte ja im Podcast immer wieder gehört, wie unvorhersehbar die Muttermunds-Öffnung von statten geht. Was mich allerdings verunsicherte, war, dass meine Hebamme mir kurz darauf sagte, meine Tochter läge schräg und dadurch nicht mit dem Kopf im Becken. Dadurch veratmete ich quasi sinnlos Wellen, da ohne den Druck des Kopfes, keine weitere Öffnung zu erwarten sei. Sie schlug vor, vorübergehend eine andere Position kopfüber einzunehmen.

Eine halbe Stunde später war die Lage unverändert und daraufhin fragte mein Mann, ob er sich einmischen dürfe. Er ist ein sehr guter Heiler und führte eine kurze Behandlung bei mir durch, bei der er einerseits das Becken öffnete und zusätzlich die Durchblutung im Unterleib förderte. Danach sollte ich einige Minuten in einem tiefen Stand, Becken nach vorn gekippt, an der Wand stehen. Es funktionierte. Unsere Tochter lag nun im Becken und ich merkte, wie die Wellen jetzt deutlich wirksamer wurden.
Ich hatte nun wahrhaft das Gefühl, als öffnete mein Unterleib sich. Ich legte mich wieder auf die Couch und kam wieder gut zurück in Hypnose.

Ich veratmete nun einige Zeit weiter die immer stärker werdenden Wellen und fühlte mich zwar geforderter als zuvor, aber trotzdem wohl und vollkommen fähig. Zu diesem Zeitpunkt wechselte ich von Kristins Atemtechnik, die anfangs extrem angenehm und förderlich war, zu einer anderen während der Wellen. Ich hatte ich das Bedürfnis, wie beim Sport, in der Belastungsphase auszuatmen.

Ich habe hin und her überlegt, ob ich vom Folgenden berichten möchte, weil das Thema schon sehr schambehaftet ist, aber ich selbst fand es auch sehr wertvoll, ehrliche Geburtsberichte zu hören/lesen, darum hier nun einige sehr unsexy Abschnitte:
Mit den stärker werdenden Wellen hatte ich schließlich auch das Bedürfnis, zur Toilette zu gehen. Ich war natürlich darauf vorbereitet, dass dies passieren wird, muss aber sagen, dass es mich in dem Moment einfach komplett aus der Fassung gebracht hat. Ich hatte mit Anfang zwanzig ein paar Jahre eine Art Reizdarm-Syndrom. Wer das kennt, der weiß, dass es quasi unmöglich ist, überhaupt nur Essen zu gehen, weil man meist sofort nach Nahrungsaufnahme zur Toilette rennt. Auch wenn ich Dank meines Mannes schon lange gesund bin, hat mich dieses Gefühl extrem getriggert. Der Druck auf den Darm ist so intensiv gewesen, dass es sich total unkontrollierbar anfühlte.

Ich war mehrere Male auf Toilette, aber das Gefühl nahm nicht ab, während die Wellen immer intensiver wurden. Mein gesamter Unterleib fühlte sich an, als sei eine Luke geöffnet und alles könne jederzeit aus mir rausfallen. In meinem Kopf schwirrte nun permanent der Gedanke, dass ich den Weg ins Krankenhaus noch vor mir hatte. Ich hatte große Angst, mich von unserem Zuhause und damit der Toilette zu entfernen. In meinem Kopf breitete sich die Angst aus, ich könnte mir im Auto oder in der Öffentlichkeit in die Hose machen.

Ich weiß, dass es sehr viele Frauen gibt, denen derlei Dinge unter Geburt völlig egal sind. Auch im Podcast oder von Hebammen bekommt man immer wieder versichert, dass sei total normal und nicht schlimm und würde total diskret gehandhabt, eigentlich überhaupt nicht beachtet werden.
Daher machte ich mir darüber vorher auch keine Gedanken, dass das ein Problem für mich sein könnte. Aber das Gefühl, keine Kontrolle über meinen Körper zu haben, hat mich in der Situation wirklich vollkommen überrumpelt und getriggert. Deshalb war es mir wichtig, das einmal zu erzählen, damit andere Frauen, für die das eventuell ein ähnliches Thema sein könnte, sich besser damit auseinandersetzen und Ängste im Vorfeld lösen können.

Man kann sich vorstellen, dass dieses Gedankenkarussell mich komplett aus der Hypnose brachte.
Ich bin zwar hart im Nehmen, aber nachdem nun alle eineinhalb Minuten wirklich starke Wellen kamen und ich ohne die Hypnose dann auch Schmerzen hatte, wollte ich nicht mehr. Ich hatte eigentlich darauf vertraut, dass meine Hebamme uns zum richtigen Zeitpunkt losschicken würde, aber das tat sie leider nicht. Mein Mann und ich sahen uns an und wussten beide, dass wir losmüssen. Er konnte sehen, dass ich so nicht mehr wollte und konnte. Ich gab also das Go mit den Worten: „Ich brauch Schmerzmittel, ich will jetzt los.“

Hätte ich während meiner Planungen geahnt, dass ich mich auf dem Weg bereits so eröffnet fühlen und auch schon bluten würde, hätte ich mir andere Unterwäsche und Einlagen zurechtgelegt. Aber was das anging, war ich echt schlecht vorbereitet. Mein Mann legte noch schnell ganz viele Handtücher auf die Rückbank.
Ich arbeitete mich unter den starken Wellen ins Auto vor und setzte mich auf der Rückbank in einer Art Hocke oder Schneidersitz hin. Durch das Sitzen auf meinen Beinen und den vielen Handtüchern fühlte sich mein Unterleib etwas verschlossener an und ich mich dadurch wohler.

Die Fahrt dauerte etwa 15 Minuten und es erforderte extremen Fokus, aber es gelang mir, endlich wieder ruhiger zu werden und mich auf Kristins Stimme zu konzentrieren. Ich war erleichtert, dass wir auf dem Weg waren und ich einigermaßen die Kontrolle über meinen Körper zurückhatte bzw. wieder besser mit den Gefühlen umgehen konnte.

Als wir in der Klinik ankamen, war es bereits nach 3:00 Uhr morgens und der Haupteingang geschlossen. Es waren nur etwa 150m vom Parkplatz zur Notaufnahme, aber es kam mir extrem weit vor, da ich mich alle paar Meter auf die Knie sinken ließ, um eine Welle zu veratmen.

Als wir auf der Station ankamen, begrüßten uns die Hebammen freundlich und brachten uns sofort in einen Kreißsaal. Die Hebamme, die uns in den Raum begleitete, war total einfühlsam und verständnisvoll. Sie half mir auf das Bett hoch und ich war einfach nur heilfroh, angekommen zu sein. Sie half mir aus meinem Shirt und legte mir das CTG an. Ich sagte ihr erschöpft, dass ich gerne etwas gegen die Schmerzen hätte und sie fragte mich, ob sie mir die Badewanne einlassen solle, weil die Wärme bestimmt schon gut helfen würde. Ich hätte sie knutschen können – sie hat mir ein unheimlich sicheres und führsorgliches Gefühl gegeben. Ich bat meinen Mann, mir wieder meine Kopfhörer zu geben und freute mich riesig darauf, nun wieder zurück in die Ruhe zu finden.

Die Wanne sollte allerdings leer und die Kopfhörer aus bleiben. In diesem Moment explodierte die Fruchtblase in mir endgültig und überflutete unter meinem müden, leicht zittrigen Körper das Kreißsaal-Bett. Ein paar Sekunden später wurde mir unfassbar schlecht und ich begann, mich zu übergeben. Einen kurzen Moment später begann das CTG, wie wahnsinnig zu piepsen und ich hörte, wie die Hebamme sagte: „Sofort OP vorbereiten“.

Innerhalb weniger Sekunden waren unfassbar viele Leute im Raum, die ich aber gar nicht richtig wahrnahm. Zwei Hebammen standen vor mir und während mich die eine festhielt, begann die andere, mit ihrer Hand immer wieder durch meine Scheide nach innen gegen den Kopf meines Kindes zu schieben.

Das war der Moment, in dem mich die blanke Panik überkam. Ich schaute zu meinem Mann und war noch einmal unendlich dankbar dafür, dass er die tolle Gabe hat, in Ausnahmesituationen komplett ruhig und konzentriert zu werden. Er packte meinen Arm, schaute mir direkt in die Augen und sagte deutlich: „Bleib ruhig, keine Panik!“ und das holte mich zurück. Mein Körper war zwar komplett unter Adrenalin, als mich die Hebamme ein paar Sekunden später auf die Beine hievte und mit mir in den OP lief, aber als ich auf dem Tisch lag und angegurtet wurde, war ich trotz unkontrollierbarem Zittern, innerlich komplett gefasst. Ich fragte mich kurz, ob ich das Überleben würde, aber irgendwie war es mir egal. Ich dachte, es kommt eben so, wie es kommen soll.

Ich hörte die Stimmen der Leute und konnte komplett ins Vertrauen kommen, mit der Gewissheit, dass ich umgeben von Profis bin und sie uns nun helfen würden. Jemand setzte mir eine Atemmaske auf und ich hörte nur noch, wie ein Mann sagte: „Schafft ihr den Schnitt innerhalb von 60 Sekunden?“ und dann war ich weg.

Irgendwann wachte ich ziemlich benommen in einem Raum auf. Ich merkte, dass ich allein war und fragte mich, was passiert war und ob es meinem Baby gut geht, aber ich war noch so weggetreten, dass ich nicht richtig fähig war, etwas zu fühlen.
Kurze Zeit später kam jemand in den Raum und sagte mir, dass meine Tochter bei meinem Mann sei und so schlief ich beruhigt noch einmal ein. Als ich dann wieder wach wurde, brachte man mich schließlich auf die Station. Als die Tür aufging, sah ich meinen Mann auf einer Liege liegen und auf seinem nackten Oberkörper erblickte ich zum ersten Mal das kleine Hinterköpfchen meiner Tochter. Wir schauten uns an und kämpften beide mit den Tränen. Ich konnte den Schmerz und die Angst der letzten Stunden in seinen Augen sehen und er tat mir unendlich leid.

Dann kam eine Schwester und legte mir mein Baby auf die Brust. Es war ein unglaublich schönes Gefühl. Sie begann sofort, zu trinken. Ich schaute sie mir genau an, fühlte ihren Körper und genoss jede Sekunde. Ich war einfach nur überglücklich.

Epilog:
Wenn man unsere Geburtsgeschichte liest, muss ich zugeben, dass sich vieles ziemlich schrecklich anhört. Die Wahrheit ist aber, dass sie wunderschön war für mich.
Ich habe mich, bis auf die paar Minuten im Kreißsaal, komplett angstfrei und stark gefühlt. Ich hatte die ersten Stunden überhaupt keine Schmerzen und auch als es intensiver wurde, sogar als ich aus der Hypnose rauskam, habe ich nie das Gefühl von unerträglichem Schmerz gehabt.

Die verschiedenen unerwarteten Hindernisse haben mich körperlich und vor allem emotional extrem herausgefordert, aber ich fand es spannend und aufregend und wollte mich darauf einlassen und durchgehen.
Das Finale dieser Geburt ist zwar das Klischee-Horror-Szenario, aber bevor ich das Bewusstsein verlor, habe ich bewusst noch meinen Frieden mit der Situation geschlossen – die Sache, die ich aus Kristins Kurs am allermeisten verinnerlicht hatte: ich kann im Vorfeld alles so gut es geht nach meinen Wünschen planen und die Weichen legen, aber am Ende muss ich es so annehmen, wie es kommt. Und das ist mir gelungen. Ich habe keinerlei negative Gefühle zu dieser Geburt. Im Gegenteil. Ich habe mich zu 90% der Zeit wie eine Superheldin gefühlt.

Eine Hebamme kam übrigens ein paar Stunden nach dem ersten Kennenlernen zu mir und erzählte mir genau was, wie, warum passiert war. Ich fand das total toll, um alles besser zu verstehen und analysieren zu können. Sie fragte mich auch direkt, wie es mir seelisch geht und ob ich Hilfe zur emotionalen Aufarbeitung möchte, was ich unheimlich lieb fand, aber tatsächlich nicht nötig für mich.

Sie sagte mir, dass ich bei Ankunft im Krankenhaus bereits 8cm geöffnet war und mich schon in der Übergangsphase kurz vor der Austrittsphase befand.
Meine Hebamme zu Hause hatte dies nicht erkannt. Ich habe zwar stark geatmet und später auch mal bei Wellen lauter getönt, aber ich war zu keiner Zeit panisch vor Schmerz und verhielt mich offenbar nicht so, wie sie es von anderen Geburten her kannte. Die Kombination aus der Hypnose und der durchblutungsfördernden Behandlung meines Mannes hatte mich und meinen Muttermund so wunderbar entspannt, dass sie die Situation einfach völlig falsch einschätzte und nicht bemerkte, wie weit die Geburt schon vorangeschritten war.

Im Nachhinein denke ich, ein guter Zeitpunkt zum Aufbruch ins Krankenhaus wäre gewesen, nachdem die Kleine richtig im Becken lag. Dann hätte ich in Ruhe dort ankommen, mir es gemütlich machen und wieder tief in die Hypnose finden können, bevor es dann richtig intensiv wurde. Die Tatsache, dass ich bereits in der Übergangsphase war, erklärt auch, weshalb ich auf einmal Schmerzmittel haben wollte, obwohl ich eigentlich mit den Gefühlen umgehen konnte. Man hört ja immer wieder, dass in dieser Phase die Frauen „keine Lust mehr haben“ und aus der Situation flüchten wollen.

Laut den Hebammen im Krankenhaus bekam meine Tochter durch den anstrengenden Weg ins Krankenhaus und den starken Druck durch das plötzliche Platzen der Fruchtblase solche Angst, dass sie sich „in die Hose gemacht hat“. Das Kindspech und mein dadurch vergiftetes Inneres führten zu dem sofortigen Übergeben meinerseits. Da dadurch noch mehr Druck auf sie entstand, bekam sie solche Panik, dass ihr Herzschlag erst in die Höhe schoss und dann komplett abfiel. Durch das Schieben hatten die Hebammen, während die OP vorbereitet wurde, offenbar versucht, die Kleine wieder nach oben rauszudrücken, in der Hoffnung, dass sie sich dann von selbst fangen würde. Da ich Erstgebährende und noch nicht komplett eröffnet war, gelang es ihnen aber nicht, weit genug hinein zu kommen.

Im Rückblick gibt es sicher immer Dinge, die man hätte anders oder besser machen können. Es ist aber trotzdem alles in Ordnung für mich – so wie es war. Und das ist die Hauptsache.
Gerade im Vergleich zu meinem Mann, für den es im Krankenhaus eine wirklich traumatische Erfahrung war, weil er nicht wusste, was im OP geschieht und ob unser Kind und ich überleben würden, habe ich alles psychisch unbeschadet überstanden.
Und dafür, liebe Kristin, möchte ich mich noch einmal von ganzem Herzen bei dir bedanken. Es ist nicht selbstverständlich, aus einer Geburt mit Notkaiserschnitt ohne Trauma rauszugehen. Deine Methode hat aber genau das möglich gemacht und mich durch Hingabe emotional stärker als je zuvor gemacht und mich auf ein neues Level des Bewusstseins gebracht.
Vielen, vielen Dank!

Alles Liebe
Diana