Geburtsbericht von

Elena

HAUSGEBURT ERSTES KIND 14.04.2022

Gegen Mitternacht vom 13.04. auf 14.04 merkte ich ein leichtes ständiges Ziehen im Bauch und ich dachte, der Bauch wird Mal wieder hart und bereitet sich eben vor – also nicht dramatisch. Gegen kurz vor 1 Uhr wachte ich auf und hatte eine nasse Unterhose. Ich ging auf die Toilette, wechselte meine Kleidung und legte mich zurück ins Bett. Kurze Zeit später bemerkte ich, dass ich nochmal auf die Toilette muss und auf dem Weg ins Bad wurde meine Unterhose erneut nass. Ich hatte vermutlich einen leichten Blasensprung. Bei einem weiteren Toilettengang war Schleim zu sehen und ich habe meinen Mann zu mir gerufen. Ab diesem Zeitpunkt kamen regelmäßige Wellen in einem Zeitabstand von 10 Minuten. Ich versuchte, in die Hypnose zu kommen, doch fiel es mir sehr schwer, da die Wellen immer intensiver wurden und bereits zu weit im Verlauf fortgeschritten waren.

Ich stand bei jeder Welle auf und lief in der Wohnung hin und her.
Gegen 03.00 Uhr wurden die Abstände kürzer – zwischen 2, 3 und 5 Minuten. Ich entschied mich, eine heiße Badewanne einlaufen zu lassen. Mir war es zu diesem Zeitpunkt bald nicht mehr möglich, im Bett zu liegen, also ging ich ins Wohnzimmer und schließlich ist mein Mann aufgewacht. Er fing also an, im Wohnzimmer alles für die geplante Hausgeburt herzurichten. Die Hypnose schalteten wir von den Kopfhörern auf die Lautsprecherbox um, aber auch das brachte nicht den erhofften Erfolg. Nichts desto trotz lief die Aufnahme die weiteren Stunden durch und brachte die innere Ruhe mit sich, wie beim üben in der Schwangerschaft.

S., unsere Hebamme, die in dieser Woche Rufbereitschaft hatte, hat meinen Mann das erste Mal um 04.50 Uhr angerufen. Sie erkundigte sich, wie intensiv die Wellen bereits seien – ich konnte es nicht einschätzen und ihr Vorschlag war, ob wir uns erneut melden bzw. sie einfach Mal um halb sieben losfahren soll. Die Wellen waren intensiv und ein Liegen auf der Matratze, egal ob auf dem Rücken oder in Seitenlage, war nicht mehr möglich. Also lehnte ich mich irgendwann über den Pezziball und veratmete hier die Wellen. Ich habe meinen Mann gebeten, mich mit dem Geburtsöl im unteren Rücken zu massieren, und nach kürzester Zeit gesagt, er solle es bleiben lassen. Als auch das veratmen über dem Pezziball von den Kräften unerträglich wurde, versuchte ich es im Stehen an der Seilwinde.

Im Wechsel zwischen Petziball und Seilwinde wurden die Wellen immer intensiver und gingen gegen halb 7 in Presswehen über. Im Vierfüßlerstand auf dem Boden an den Waden meines Mannes geklammert, versuchte ich, die Presswehen zu verarbeiten, in alle Kraft zu verwandeln und loszulassen. Der Text von Frederik Leboye war mir vor, während und auch noch nach der Geburt höchst präsent im Kopf. Immer wieder veränderte ich die Positionen, um die Wellen zu verarbeiten. Mal hing ich über den Schultern meines Mannes, mal im Vierfüßlerstand an seinen Füßen geklammert. Irgendwann hatte ich das Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen und meine Blase zu entleeren. Als ich meine Unterhose nach unten gezogen hatte, sah ich Blut in meiner Binde und erschrak.
Mein Mann beruhigte mich und meinte, das sei völlig normal.

Ich war verunsichert und habe meinen Mann gebeten, unsere Hebamme erneut anzurufen um nachzufragen. Auf der Toilette verarbeitete ich weitere Wehen und hatte zeitnah das Gefühl, dass das Kind kommt. Mein Mann fragte mich, ob wir ins Wohnzimmer sollen, was ich ablehnte. Als er nachschaute, meinte er, er würde schon etwas sehen. Also habe ich erneut gesagt, er solle jetzt dringend S. anrufen. S. meinte am Telefon sie steht unten vor der Tür und ist gleich da. Ich wechselte in den Vierfüßlerstand auf den Boden zwischen Badewanne und Dusche und verarbeitete weitere intensive Wellen. S. sprintete nach oben und kam vier Minuten, bevor unser Sohn das Licht der Welt erblickte, rechtzeitig an. Sie stieg durch die Badewanne hinter mich und meinte, ich solle bei der nächsten Wehe noch einmal langsam mit schieben. Ich antworte, es käme keine Welle mehr und wartete ab. Die Kraft und der Druck waren so gewaltig, dass ein langsames Schieben schwierig war. Also nahm ich die nächste Welle und presste den Kopf nach draußen. Nach einer kurzen Pause verarbeitete ich eine weitere Welle und unser Sohn kam zur Welt. Was für ein überwältigendes und unbeschreibliches Gefühl.

Wir hatten eine wunderschöne, intensive und schmerzfrei Hausgeburt und sind wahnsinnig dankbar für dieses Wunder.

Durch den Kurs und die Vorbereitung “die friedliche Geburt” und deine ruhige und entspannte Stimme, liebe Kristin, konnte ich wahnsinnig entspannt auf dieses Erlebnis zugehen und letztendlich meistern.
Unser Kind kam innerhalb von 6 1/2h Stunden zur Welt und das sicherlich durch die Wohlfühlatmosphäre Zuhause und die Entspannung durch die Hypnose.

Tausend Dank, liebe Kristin und Team für den unglaublich wertvollen Kurs!

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