Geburtsbericht von L. R.
7.11.21 um 03:22 Uhr, 3365g, 51 cm, 1. Kind
In der 25. SSW habe ich mit dem Onlinekurs von «die friedliche Geburt» gestartet und täglich mit den verschiedenen Hypnosen geübt. Etwa ab der 30. SSW habe ich auch die Atmung täglich geübt, Dammmassagen gemacht und häufig mit meinem Partner Anker gesetzt oder die Hypnose mit Störungen gemacht. Unser Baby hatte sich in der 34. SSW noch nicht gedreht, ich habe dann einige Male die Hypnose zum Drehen gemacht und in der 35. SSW hatte sich das Baby gedreht und in eine gute Startposition gebracht. Ansonsten hatte ich kaum Schwangerschaftsbeschwerden und fühlte mich bis zum Schluss fit und entspannt, was sicherlich auch mit den Entspannungsübungen zu tun hat.
Der Geburtstermin war der 11.11.21 und so um den 3./4. November fühlte ich mich langsam bereit für die Geburt und unser Baby willkommen zu heissen. Ich machte jeweils am Abend mit meinem Partner zusammen die Hypnose «Geburt mental fördern», was mir ein sehr gutes Gefühl gab. Am 5.11. hatte ich erste Wellen, die sich stärker anfühlten, als die bereits bekannten Übungswellen. Ich machte über den Tag verteilt einige Male die Hypnose «Geburt mental fördern». Am 6.11. um kurz nach 12 Uhr nachts hatte ich nochmals etwas stärkere Wellen, konnte aber wieder schlafen gehen und erwachte gelegentlich nur kurz. Ab ca. 6 Uhr morgens startete ich mit der Selbsthypnose und befand mich den ganzen Tag über mehr oder weniger durchgehend in der Tiefenentspannung und „wehte vor mich hin“. Ich fühlte mich sehr wohl, schlief ab und zu ein, ass zwischendurch etwas, trank regelmässig und liess die Wellen langsam immer höher werden. Um etwa 21 Uhr beschlossen wir, ins Krankenhaus zu fahren, die Wellen hatten einen Abstand von 3-4 Minuten und waren schon ziemlich stark, jedoch atmete ich mit jeder Welle ganz entspannt mit und visualisierte das Öffnen des Muttermundes.
Wir wurden sehr freundlich im Spital empfangen und ich durfte gleich in den Kreißsaal. Ich war bereits 6 cm offen und der Muttermund war ganz weich, was ich mir genauso im «Mentaltraining Traumgeburt» immer vorgestellt hatte. In der Badewanne mit gedämpftem Licht und der Unterstützung der Hebamme und meinem Partner öffnete sich der Muttermund bis 10 cm. Ungefähr um 2 Uhr begannen die Presswehen. Die Übergangsphase davor empfand ich als sehr schmerzhaft und ich konnte nicht mehr in der Hypnose bleiben. Ich erinnerte mich dann an Kristins Worte, dass es jetzt wohl nicht mehr lange dauert und stand es so mental gut durch. In dieser Phase erst platzte die Fruchtblase, was mich in diesem Moment etwas erschreckte, da es ein riesen Schwall warmes Wasser war und ich mich fragte, ob jetzt etwas kaputt gegangen sei… Die Hebamme und mein Partner beruhigten mich aber schnell wieder. Die Pressphase empfand ich dann als etwas befriedigender, da ich mit pressen konnte und ich wusste, dass ich bald unser Baby in die Arme schliessen durfte. Die Hebamme und mein Partner feuerten mich die ganze Zeit an und ermutigten mich, weiter zu pressen. Mein Partner massierte mich während der Übergangsphase und Pressphase mehr oder weniger durchgehend am Kreuz und machte die Beckenöffnung vom Geburtsvorbereitungskurs, was ich als sehr angenehm empfand. Obwohl ich alles gab, rutschte das Köpfchen unseres Babys immer wieder in den Geburtskanal zurück. Schliesslich fielen die Herztöne des Babys und auch ich hatte kaum mehr Kraft. Gemeinsam mit der Oberärztin wurde ein Dammschnitt vorgenommen. Dieser war zwar sehr schmerzhaft, er zeigte aber sofort Wirkung. Zwei Wehen später, um 03:22 Uhr „flutschte“ L. in die Welt hinaus. Sie konnte sofort an meine Brust angelegt werden und nachdem die Nabelschnur auspulsiert war, konnte mein Partner sie durchschneiden.
Nach erster Kuschelzeit wurde L. dann gereinigt und vermessen und mir Haut auf Haut auf den Bauch gelegt. So wurde ich dann in mein Zimmer gebracht und konnte noch ein paar Stündchen mit ihr ganz nah bei mir dösen. Die Dammschnittnaht verheilte problemlos und ich fühlte mich sehr schnell wieder fit. Überglücklich war ich natürlich sowieso und so stolz! Auch auf die Geburt ohne Schmerzmittel – ich denke auch, dass ich auch daher keinen Babyblues oder Probleme mit dem Stillen bekam. Ich habe mich sehr wohl gefühlt im Spital, das gesamte Personal war so freundlich, ich war wunderbar versorgt und sehr gut beraten (insbesondere die Stillberatung konnte mich sehr unterstützen). Am Mittwoch, 10. November kamen wir nach Hause und wurden von meinem Partner sehr herzlich empfangen. Er umsorgte uns sehr liebevoll und ich empfand die ersten beiden Wochenbettwochen als die schönsten Wochen meines Lebens.
Das Erlebnis der Geburt war unvorstellbar intensiv und es ist kaum zu beschreiben, was man währenddessen und danach empfindet. Ich bin unendlich dankbar, dass ich die Unterstützung von «die friedliche Geburt» hatte. Ich hatte keine Angst vor der Geburt, war immer verbunden mit meinem Baby und fühlte mich so sicher und geborgen in meinem inneren Raum. Es war magisch und auch wenn einige Momente der Geburt sehr herausfordernd waren, kann ich die Geburt von L. als Traumgeburt bezeichnen. Die Hypnose hat dazu geführt, dass ich während der gesamten Eröffnungsphase, die doch 24h dauerte, keine Schmerzen hatte und total in einem entspannten Flow war – ich genoss sie richtig. Auch mein Partner fühlte sich super vorbereitet und kannte seine Aufgaben ganz genau, was ihm dabei half, mich optimal zu unterstützen. Ich bin unendlich dankbar, dass ich mich mit der Methode der «friedlichen Geburt» vorbereitet habe und empfehle sie jeder meiner Freundinnen. Ich werde auch weitere Kinder, sollte es sie geben, wieder mit dieser Methode gebären und freue mich schon ein bisschen darauf. J
Bemerkenswert: L. ist ein unglaublich entspanntes, in sich ruhendes, fröhliches, kräftiges und neugieriges Baby. Sie schreit sehr wenig, lacht viel und schläft schon seit Anfang sehr gut in der Nacht. Ich bin mir sicher, dass ihre entspannte Art mit der Vorbereitung in der Schwangerschaft zusammenhängt.