Liebe Kristin, liebes Team,
gerne möchte ich unseren Geburtsbericht vom 23.06.2023 unseres Sohnes L. teilen.
Durch meine Yogalehrerausbildung habe ich Leander Graf sowie eine begeisterte Teilnehmerin deines Kurses kennen gelernt. Die beiden haben mir Deinen Kurs sehr ans Herz gelegt. Zu diesem Zeitpunkt war ich etwa in der 20. SSW. Ich verglich eine riesige Auswahl alternativer autogener Trainings sowie Hypnobirthing-Angebote im Internet und entschied mich für deinen Kurs, da mich deine Stimme sowie die Kursaufbereitung über die App sehr überzeugte.
Ich hatte bereits eine traumatische Geburtserfahrung hinter mir und startete diese Schwangerschaft mit großen Zweifeln im Hinblick auf die anstehende Geburt. Ob ich mir wirklich noch einmal eine spontane Geburt zutrauen würde, war zu diesem Zeitpunkt sehr fraglich. Ich wollte aber auch für einen eventuellen alternativen Kaiserschnitt mental gut vorbereitet sein.
Unsere erstgeborene Tochter Ch. kam im Februar 21 nach langer Terminüberschreitung, folgender Geburtseinleitung und einem heftigen schnellen Geburtsverlauf mit Schulterdystokie zur Welt. Wir verbrachten die ersten Lebenswochen auf der Neonatologie. Die Versagensgefühle und Schuldgefühle gegenüber unserer Tochter haben mich sehr geprägt. In Dankbarkeit kann ich heute sagen, dass sie die Geburt ohne Schädigungen gut überstanden hat. Wir hatten unheimliches Glück.
Je mehr Zeit in meiner 2. Schwangerschaft verging, umso mehr wünschte ich mir doch, uns die Chance einer spontanen Geburt zu geben. Ich bereitete mich intensiv mit Yoga und Meditation vor. Das richtige Mindset, welches ich mir für die Geburt wünschte, war aber noch sehr brüchig. Ich entschied mich also für deinen Kurs. Nachdem die ersten Tränchen nach deinen Hypnosen flossen, war ich mir schon sicher, dass es etwas bewegt. Das Gefühl, mit jeder Entscheidung, die ich treffen werde, im Reinen sein zu können, gab mir sehr Sicherheit und ein Gefühl von Selbstbestimmtheit.
Ich hatte mir sehr gewünscht, dass die Geburt dieses Mal vor dem ET losgehen würde. Ich hatte mir ebenfalls sehr gewünscht, dass keine Einleitung notwendig sein würde. Und doch war es wieder so. Die Tage vergingen, es ging “nicht los”, unser Sohn wurde ebenso “schwer” geschätzt, wie unsere Tochter zu diesem Zeitpunkt in der Schwangerschaft, und die Angst stieg wieder hoch, dass sich alles wiederholen würde.
Und dann habe ich mich trotzdem für eine Einleitung entschieden. Ich hatte nach den lange geübten Hypnosen das Gefühl, ich könnte mit allem, was mich “überwältigt”, besser umgehen. Mit einem möglichen Wehensturm, mit Schmerzen, die unerwartet schnell und heftig werden. Dem war auch so.
Etwa 1 Woche vor meinem ET hatte ich über 1 h regelmäßige Übungswellen. Ich war mir so sicher, jetzt geht’s los. Als ich vor dem Kreißsaal stand, war es auch schon wieder vorbei. Auch wenn das sehr verwirrend für mich war, war dies die beste Hypnosen-Übung, welche ich überhaupt hatte. Nach diesem Tag war ich überzeugt davon, dass es mir helfen wird. Außerdem war der Weg zur Klinik gemeinsam mit meinem Mann eine gute Vorbereitung.
7 Tage nach ET hörte ich auf mein Bauchgefühl und entschied mich für eine Einleitung, da sich nichts weiter tat. Unser Sohn L. wurde immer größer, ich immer nervöser. Dabei war doch bereits alles schon so lange “geburtsreif”. Dieses Mal entschieden wir uns für den Wehentropf (bei unserer Tochter bekam ich Tabletten). Es sprach nichts dagegen, da mein Muttermund bereits seit über 2 Wochen geöffnet war. Der Kreißsaal war an diesem Tag sehr voll, so dass wir viele Stunden auf der Wochenbettstation mit Warten verbrachten. In der Zeit hörte 2-3x die Hypnose zur Geburtseinleitung, welche mich sehr positiv und ruhig einstimmte. Als ich schon die Hoffnung aufgab, dass es an diesem Tag überhaupt noch losegehen würde, hieß es auf einmal “es geht los”. Auf in den Kreißsaal. Eine Einleitung am Abend.
Im Kreißsaal war eine sehr schöne Atmosphäre, alle nahmen sich viel Zeit, um mich über meine Möglichkeiten aufzuklären. Ich hatte das Gefühl, jede Entscheidung, die ich treffe, wird in vollem Umfang unterstützt. Wir fingen also an mit dem Wehentropf, sehr niedrig dosiert. Schnell stellten sich regelmäßige leichte Wehen ein. Ich war erleichtert und irgendwie glücklich, dass ich die gesamte Zeit deine Atemtechnik sehr gut anwenden konnte. Ich erinnerte mich zurück an die Übungswehen 2 Wochen zuvor. Nach 2 Stunden wurde neu überlegt, wie weiter verfahren wird. Wir entschieden uns dafür, den Tropf auszustellen und die Fruchtblase zu öffnen. Ich hörte weiterhin die Hypnose und kreiste die meiste Zeit mein Becken, während ich mich an einem Tuch festhielt, welches von der Decke hing. Die Wehen wurden nach Blaseneröffnung immer intensiver, aber ich hatte immer noch das Gefühl, die Atmung gut beizubehalten.
Ich bin rückblickend ganz erstaunt, wie viel Halt einem eine Stimme im Ohr geben kann, wie viel Angst mir deine Stimme genommen hat und wie viel Zuversicht sie mir geschenkt hat. Dank deiner Hypnose konnte ich den größten Teil der Geburt tatsächlich einfach “annehmen”. Ich habe so nicht zu viel Kraft verschenkt und nicht dagegen gearbeitet. Es fühlte sich eingespielt an.
Die Geburt dauerte ab Blaseneröffnung 3,5 Stunden. Ich hatte lediglich zu Ende der Geburt das Gefühl, dass mich die Kopfhörer (mit Noise-Cancelling) stören, ich wollte die Hilfestellungen der Hebamme hören und konnte mich nicht mehr auf beides konzentrieren. Auch der Atemtechnik konnte ich nicht mehr folgen. Aber ich hatte noch genügend Kräfte gesammelt durch die schöne Eröffnungsphase unter Hypnose. Unsere Herztöne waren zu jedem Zeitpunkt unter der Geburt ausgeglichen, unser Sohn regelrecht entspannt. Ich kann Dir gar nicht sagen, wie dankbar ich Dir dafür bin.
Wir haben es zusammen geschafft, trotz so vieler Ängste im Vorfeld – so vieler möglicher Komplikationen. Ich habe durch deinen Kurs vor allen Dingen gelernt, Gegebenheiten anzunehmen. Meinen Berg, den ich besteige, nicht mit anderen zu vergleichen und meinen Weg besser anzunehmen.
Ich bin sehr glücklich, dass ich viele Momente, die wir unter der Geburt dieses Mal erlebten, so positiv in Erinnerung behalten darf. Danke dafür. Diese Geburt hat mein 1. Geburtstrauma tatsächlich irgendwie “geheilt”.
L., Ch., Conrad & Gabriela