Geburtsbericht von

Hanna

Geburtsbericht, nicht komplett schmerzfrei aber trotzdem sehr sehr schön und heilsam für mich.
(…)
Durch eine Freundin habe ich vom Podcast der friedlichen Geburt erfahren und war von Anfang an von der Idee dahinter angetan. Also bereitete ich mich mit dem Onlinekurs vor. Mal kam ich öfters zum Üben, manchmal weniger.

ET+6
In der Nacht um kurz nach 0:00 Uhr platzte meine Fruchtblase im Bett. Ich weckte direkt meinen Mann.
Ich rief meine Mama an, um auf den Großen aufzupassen und habe mich dann langsam fertig gemacht. Wellen hatte ich keine. So um 2:00 Uhr waren wir dann im Kreißsaal.
Der Muttermund war fingerdurchlässg. So langsam bekam ich leichte Wellen, sollte aber um halb 4:00 Uhr nochmal aufs Zimmer, um mich auszuruhen.
Leider musste mein Mann dann heim, da kein Familien- oder Einzelzimmer frei war. Ab da hörte ich die Gebutshypnose. Tief in Trance war ich, glaube ich, nie, aber es hat so gut getan, mich auf Kristins Stimme zu konzentrieren und zu entspannen.
So konnte ich die Wellen gut annehmen und veratmen und gleichzeitig visualisieren. Schmerzen hatte ich bis ca. 6:00 Uhr keine.
Dann musste ich zur Toilette und meine Zimmernachbarin fing ein Gespräch mit mir an. Was ganz nett war, allerdings merkte ich da dann den gewaltigen Unterschied zwischen “Konzentrierter Entspannung” mit Kristin und ohne. Es war wirklich wie eine Welle, die mich von hinten angefallen und übermannt hat.
Ich beschloss um ca. 6:15 Uhr, in den Kreißsaal zu gehen, um mal zu schauen, ob sich schon was getan hat.
Leider war gerade Schichtwechsel, weshalb ich von der Nachthebamme im Vorwehenzimmer schnell ans CTG gehängt und mit den Worten “heute Abend, wenn sie wieder kommt, will sie mir dann gratulieren” verlassen wurde.
Ich schrieb meinem Mann, dass er sich so langsam auf den Weg machen könnte, weil ich mir dachte, dass ich eher nicht mehr aufs Zimmer zurück geschickt werde.
Das alles (also der Weg in den Kreißsaal, Gespräch mit Hebamme, CTG, Nachricht an meinen Mann und so weiter) brachte mich so raus, dass ich kurzzeitig panisch wurde, und mir sicher war, dass ich das so nicht hinbekommen kann. Die Bauchatmung hat gar nicht mehr geklappt und in meiner Verzweiflung klingelte ich nach der Hebamme -eigentlich wollte ich nach einem Schmerzmittel fragen.
Als sie mich sah, wurde sie kurz ziemlich hektisch, richtete schnell die Liege (immer noch im Vorzimmer, da alle Kreißsäle belegt waren) und meinte, wann denn mein Mann kommen würde, und dass er doch schnell auf dem Storchenparkplatz parken solle. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie mich noch nicht untersucht – aber sie wusste in dem Moment offensichtlich mehr als ich. Ich fand ihre Aufregung nämlich ein bisschen übertrieben, rief aber brav meinen Mann an, dass er sich bitte beeilen sollte. Er war schon im Parkhaus und lief los!
Jetzt hatte ich wirklich starke und lange Wellen mit wenig Verschnaufpausen.
Als sie mich nun untersuchte, war mein Muttermund komplett geöffnet. Bei dieser Nachricht habe ich mich so gefreut und fasste wieder ganz viel Mut. Ich hatte nämlich mit nur 3 cm oder weniger gerechnet und hatte unheimlich Angst, noch weitere Stunden diese Wellen ertragen zu müssen.
Ab da fand ich wieder aus der Panik in die Entspannung.
Mein Mann kam pünktlich, als ich das erste Mal mitschieben wollte. Es war kein krasses Pressen, wie bei meinem ersten Kind, sondern wirklich ein sanftes Schieben.
Ab da war es wieder sehr schön und nicht schmerzhaft. Ich spürte genau, wo das Köpfchen liegt und musste vor lauter Freude lachen! Das Schieben hat nicht lange gedauert, ganz schnell schon konnte ich ihr Köpfchen mit meiner Hand spüren und bald darauf war A. auf der Welt. Die Hebamme fragte, ob ich sie mir selbst nehmen möchte – und wie ich wollte! Da war es – unser wunderschönes kleines Mädchen.
Wir hatten viel Zeit fürs erste Kuscheln, die Nabelschnur ließen wir auspulsieren, die Geburt der Plazenta war mit einmal leichtem Pressen auch schnell und einfach geschafft.
Ich bin froh, dass mein Mann noch rechtzeitig kam und er sich nach meiner Nachricht, dass er so langsam mal kommen kann, sofort auf den Weg gemacht hat. Die Nachricht schrieb ich um 6:20, geboren ist unsere Tochter um 6:59, der Weg ins KH dauert 20 Minuten.

Die Hebamme war ganz erstaunt über mich und meinte, das sei eine der schönsten Geburten gewesen, die sie begleiten durfte. Ich sei so bei mir gewesen, das hat sie beeindruckt.
Witzig war, dass die Nachthebamme noch da war und auch zum Gratulieren kam – damit hatte sie auch nicht gerechnet.

Auch wenn ich nicht komplett schmerzfrei war und auch kurz an mir zweifelte, ob ich das schaffen kann, hatte ich eine absolut wunderbare Geburt!
Die Methode der friedlichen Geburt ist genial und ich bin davon überzeugt, dass ich dadurch diese wunderschöne Geburt erleben durfte.

 

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