Geburtsbericht von

Hanna

Geburtsbericht “Zwei friedliche Geburten innerhalb von 13 Monaten”

Der Podcast und der Kurs „Die friedliche Geburt“ wurden mir beim ersten Kennenlernen von meiner Hebamme empfohlen. Ich war von Kristins Art und Arbeit begeistert und bereitete mich mit dem Kurs auf meine erste Geburt vor, die im Geburtshaus geplant war.

Die Vollmondnacht vom 17. auf den 18. Januar 2022 war für mich ungewöhnlich unruhig, ich war oft draußen, merkte wie der Bauch hart wurde. Das waren wohl Vorwehen, die ich bisher überhaupt nicht kannte, obwohl ich schon in der 39. Schwangerschaftswoche angekommen war. Untypisch für die letzten Wochen stand ich morgens zusammen mit meinem Mann auf, tat aber dann den ganzen Tag lang nichts, außer Serien zu schauen und noch ein paar Hypnosen zu machen. Auch den Pilateskurs ließ ich ausfallen, mir war irgendwie gar nicht danach.

Unregelmäßig, vielleicht so alle 20-30 Minuten, wurde mein Bauch hart und ich spürte ein leichtes Ziehen. Als mein Mann von der Arbeit nach Hause kam, wurden die Wellen regelmäßiger, so alle 10 Minuten. Nach dem Essen machten wir probeweise einen kleinen Spaziergang zur Packstation und zu meiner Schwester, um ein paar Sachen abzuholen. Die Wellen blieben alle 10 bis 15 Minuten und wurden intensiver. So entschied ich, mich auf die Couch zu legen und in die Entspannung zu gehen. Irgendwann gingen wir ins Bett, ich begann, die Wellen etwas zu veratmen. Es drückte einfach nur stark nach hinten, so hatte ich es mir gar nicht vorgestellt.

Nachts hielt ich es im Bett nicht aus und ging in die Badewanne. Das entspannte gut zwischen den Wellen, diese waren jedoch für mein Gefühl schon echt heftig. Ich schaute nach jeder Welle auf die Uhr, es waren so 8 Minuten zwischen ihnen. Das Wasser wurde schnell kühler, der Bauch war nicht bedeckt, es kam kein warmes Wasser mehr, so ging ich wieder ins Bett. Zurück im Bett bat ich meinen Mann, die Abstände der Wellen zu messen, während ich halb lag und halb saß. Als wir eine Stunde lang Wellen alle 5 Minuten mit der Dauer von einer Minute hatten, wollten wir langsam die Hebamme informieren.

Um 3.45 Uhr erreichte mein Mann sie, wir fuhren los. Auf der Fahrt beruhigten sich die Wellen etwas.
Kurz nach 5 Uhr trafen wir im Geburtshaus ein, meine Hebamme begrüßte uns und wir gingen in den kleinen Geburtsraum. Dort tastete sie nach dem Baby, hörte die Herztöne ab und tastete den Muttermund. Das hatte ich zu Hause auch schon immer wieder getan, aber sie kam zu dem gleichen (für mich ernüchternden) Ergebnis: Gebärmutterhals verstrichen, Muttermund 1 cm. Ein super Geburtsbeginn, aber noch lange nicht Geburt, so die Hebamme. Es könne noch Stunden oder Tage dauern. Wieder nach Hause wollte ich eigentlich nicht, aber nachdem auch nach zwei Zäpfchen, um den Muttermund weich zu machen und einer kurzen Zeit in der Badewanne, die Wellen immer noch nur vereinzelt auftraten, entschieden wir, doch wieder zu fahren.

Die Wellen wurden sehr unregelmäßig und weniger intensiv, ich orientierte mich wieder mehr nach außen. Mein Mann wollte unbedingt arbeiten gehen, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass die nächste Nacht auch nicht viel Schlaf bringen würde und ihn dementsprechend vorwarnte. Aber zurück zu Hause fuhr er gleich los, ich aß eine Kleinigkeit und legte mich dann auf die Couch. Den ganzen Tag hörte ich „Geburtsbeginn mental fördern“, das fühlte sich richtig an.

Ich döste vor mich hin, wurde alle 20 bis 30 Minuten von einer Welle geweckt. Essen tat ich nur etwas Obst und Nüsse, am Nachmittag schälte ich Kartoffeln fürs Abendbrot, sonst tat ich wirklich nichts. Selbst zum Serie schauen fehlte mir die Konzentration. Gegen 15.30 Uhr schrieb ich meinem Mann, dass er bitte pünktlich nach Hause kommen soll und erinnerte ihn ans Tanken. Mit den Wellen konnte ich immer schlechter umgehen, es war so ein Druck nach hinten. Jedoch nahm ich den Tipp meiner Hebamme an, den sie uns am Morgen gegeben hatte, und legte mir eine Wärmflasche in den Rücken, das tat gut.

Als mein Mann nach Hause kam, war ich erleichtert und veratmete die Wellen stehend in der Küche, während er kochte. Es tat gut, dass mein Mann während der Wellen immer mal mein Becken fest zusammendrückte. Ich aß ein paar Löffel Suppe, viel Appetit war nicht da, die Wellen kamen wieder so alle 10 Minuten. Gegen 19.30 Uhr ging ich in die Badewanne und schickte meinen Mann zum Schlafen auf die Couch. Gerade, als ich ihn nach einiger Zeit wieder zu mir rufen wollte, kam er bei einer lauteren Welle zu mir. Das warme Wasser tat mir gut, obwohl ich sonst eigentlich kein Fan der Badewanne bin. Mein Mann setzte sich einfach neben die Wanne und streichelte mich, das war genau richtig.

Als er den Eindruck hatte, die Wellen beruhigen sich wieder etwas, schlug er vor, doch nochmal ins Bett zu gehen. Das war gegen 21.30 Uhr. Ich hielt es dort jedoch nicht lange aus, auch knieend vor der Couch war nicht gut, ich wollte in die Wanne. Dort war ich dann wieder, mein Mann neben mir. Gegen Mitternacht fing er an, die Wellen zu tracken. Irgendwann hatte ich zu der Hypnose während der Geburt gewechselt, ganz intuitiv. Ich versuchte, mich nicht wie in der vergangenen Nacht so sehr nach außen zu orientieren und alle Zeiten sehen zu wollen.

Irgendwann wurden die Wellen erträglicher, als ich mich überwunden hatte, ganz in die Welle hineinzutauchen und nach unten zu atmen. Beim Ausatmen tönte ich auf „Jaaa“. Ich dachte immer daran, dass so endlich mein Muttermund aufgehen würde, den ich zwischendurch immer wieder versucht hatte, zu tasten. Die Stimme und die Worte von Kristin taten in den Pausen sehr gut, in den Wellen war es schwierig, sich darauf zu konzentrieren. Die Wellen kamen mittlerweile alle 3 Minuten und dauerten 1 Minute an. Nach einer Welle schlief ich immer ein und hörte dann kurz auf die Hypnose, bevor die nächste Welle kam.

Um 1.25 Uhr rief mein Mann auf meinen Wunsch hin die Hebamme an, die nun Bereitschaft hatte. Sie meinte, wir können gern kommen, aber auch gut noch eine halbe Stunde warten. Mein Mann klang ihr noch zu entspannt. Als er mit der Idee, noch zu warten bei mir ankam, lehnte ich deutlich ab. Ich wollte nicht mehr warten, denn ich ahnte schon, dass die Intensität der Wellen außerhalb der Wanne noch einmal zunehmen würde und ich nicht wusste, wie ich dann die Fahrt schaffen sollte. So machten wir uns abfahrbereit, ich ging nochmal auf Toilette, nun ging auch der Schleimpropf ab. Langsam zog ich mich an, die Wellen kamen häufig und heftig. Immer rief ich nach meinem Mann, dass er mir das Becken drücken soll. Die letzte Welle im Wohnungsflur, dann schnell die Treppen runter und ins Auto, da kam schon die nächste.

Die Autofahrt war mir sehr unangenehm, so eingeschränkt in meiner Bewegung und ohne das Drücken von meinem Mann. Von außen wirkte es wohl, als wäre es ruhiger geworden, da ich mich in meine dicke Jacke einkuschelte und ganz auf die Hypnose konzentrierte. Im Geburtshaus nahm mich unsere liebe Hebamme in Empfang, nun war auch der große Geburtsraum frei, ich ging kurz auf die Toilette und bat dann darum, einmal untersucht zu werden. Ich wollte wissen, wo ich stand: Ergebnis 6-7cm, ich jubelte innerlich, wir dürfen bleiben. Gleichzeitig dachte ich mir, nun kommt also die schwierige Übergangsphase, hoffentlich schaffe ich das.

Schnell ging ich in die große Wanne, welche schon vollgelaufen war, etwas anderes wollte ich gar nicht probieren. Mein Mann drückte weiterhin fleißig mein Becken. Mir kam die Zeit sehr kurz vor, doch es muss so 30 bis 40 Minuten gedauert haben, bis ich während einer Welle langsam das Bedürfnis hatte, etwas mitdrücken zu können. Ich bat meine Hebamme um eine Einschätzung, dachte ich doch, es würde noch die schwierige Übergangsphase kommen. Doch sie meinte, es dauert höchstens noch 1 bis 2 Stunden, das motivierte mich unheimlich. Meine Hebamme verließ den Raum, um die zweite Hebamme zu rufen. Als diese kurz darauf gemeinsam mit einer Schülerin den Raum betrat, bekam ich dies am Rande mit, drehte mich aber noch nicht einmal zu ihnen um.

Das Pressen ging los, ich wurde die Kopfhörer los und wurde laut, das tat gut. Meine Hebamme leitete mich etwas an, ich fühlte auch immer wieder selbst, wie tief der Kopf schon gekommen war, er war nicht mehr weit vom Eingang entfernt. Das Tönen wurde lauter, artete in Schreien aus, meine Hebamme erinnerte mich, den Druck lieber mit nach unten zu nehmen, statt die Energie oben rauszulassen. Ich war hochmotiviert. Meine Hebamme machte einen Dammschutz, was mir den Mut gab, stärker zu pressen. Als das Köpfchen während einer Welle unten schon zu spüren war, platzte nun auch die Fruchtblase. Endlich konnte ich das Köpfchen zwischen meinen Beinen richtig fühlen und auch mein Mann konnte einmal tasten.

Das Köpfchen wurde halb geboren, dann gab es eine Wellenpause. Das war unheimlich unangenehm, die Pause hielt ich kaum aus, so sehr spannte es und ich spürte, wie an der Schamlippe etwas brannte. Mit Anleitung schaffte ich es, meine Atmung zu beruhigen und legte in die nächste Welle meine ganze Kraft, wenn ich pressen sollte. Als das Köpfchen dann geboren war, war dies unheimlich erleichternd. Jedoch spürte ich an der Schamlippe ein starkes Brennen, ein Riss, wie wir später feststellten. In der nächsten Wellenpause spürte ich die Drehung des Babys und mein Mann stieg noch schnell mit in die Wanne. Mit der letzten, gefühlt so leichten Welle, wurde noch der Körper geboren.

Die Hebamme stupste das Baby zu mir nach vorn, ich wollte sie aufnehmen, was ich nach dem Herauswickeln aus der Nabelschnur dann auch konnte. Ich lehnte mich an meinen Mann und legte unser Baby auf meine Brust – geschafft! Nach nicht einmal 1,5 Stunden im Geburtshaus war unser Baby da. Da die Kleine nicht schrie, obwohl sie ganz munter guckte, gingen wir aus der Wanne heraus auf den Teppich. Mein Baby sah gut und rosig aus, wollte aber einfach nicht schreien. Etwas mulmig war mir dabei schon, die Hebamme versuchte, sie etwas zu animieren, aber beruhigte mich dabei auch. Also gut, dann ohne Schreien. Die Kleine ging zu meinem Mann auf den Arm und ich gebar noch flott die Plazenta im Stehen, dann kuschelten wir uns ins Bett und wärmten unser kleines, perfektes Baby auf. Übrigens zeigte sich sehr bald, dass sie sehr wohl laut schreien konnte.

Leider klappte das erste Anlegen nicht sehr gut und das Wochenbett war für mich wegen der Stillprobleme sehr schwierig. Lange hatte mich eine Wochenbettdepression im Griff, in der Klink wurde es mir als Anpassungsstörung diagnostiziert, doch durch meine tolle Familie und Freunde kämpfte ich mich langsam raus. Als es mir also besser ging und unsere Kleine 5 Monate alt war, kam dann der Schock: Ein positiver Schwangerschaftstest! Doch mir war von Anfang an klar, dieses Kind bekomme ich.

Ich hatte keine Zweifel, dass auch aus dieser Schwangerschaft ein gesundes Baby hervorgehen würde und bereitete mich diesmal schon sehr früh wieder mit der friedlichen Geburt vor. Eigentlich wollten wir wieder ins Geburtshaus, doch durch die Ermutigung unserer Hebamme (und auch ihrer Angst, es aufgrund der schnellen ersten Geburt nicht rechtzeitig in das 50 Minuten entfernte Geburtshaus zu schaffen) entschieden wir uns für eine Hausgeburt. Ich wusste ja, dass ich einfach nur warmes Wasser brauchte, was mit einem Geburtspool zu Hause gut machbar ist. Somit war die Sache schnell klar, die Vorteile einer Hausgeburt überwogen einfach.

Ich rechnete wieder mit einer Geburt deutlich vor dem Termin, wünschte es mir auch sehr, da mein Mann ab dem 1. Geburtstag unserer großen Tochter noch drei Monate Elternzeit hatte. Ich hatte vor dem Wochenbett und besonders vor dem Stillen großen Respekt und wünschte mir daher sehr, dass mein Mann so lange wie möglich im Wochenbett bei uns sein kann. Tatsächlich hatte ich auch immer mal wieder Vorwehen, die meist abends kamen und nach ein paar Stunden wieder verschwanden. So auch am Abend des 18. Februar, ich verzog mich mit der Hypnose „Geburtsbeginn mental fördern“ ins Wohnzimmer auf den Pezziball, während meine Familie Abendessen machte. Jedoch gingen die Wellen wieder, wie immer, und ich ging gegen 22 Uhr enttäuscht, aber doch mit etwas Hoffnung, ins Bett. Um Mitternacht wachte ich auf, der Bauch tat weh, ab ins Bad und dann zurück ins Bett.

Um 1 Uhr wurde ich wieder wach, jetzt fühlte es sich irgendwie unangenehm an. Also machte ich es mir schön, holte ein paar Kerzen ins Bad und entspannte in der warmen Badewanne. Das tat gut und ich merkte immer deutlicher die Wellen im Rücken, wie schon bei der letzten Geburt. Allerdings war es in unserer kleinen Badewanne nicht allzu bequem, kannte ich doch die schön große Wanne im Geburtshaus und wir hatten uns extra einen Geburtspool ausgeliehen. So rief ich meinen Mann an, aus dem Wasser kommen wollte ich nicht, und holte ihn zu mir. Wir besprachen kurz die Lage und er fing an, den Pool aufzubauen. Das dauerte etwas, da wir ihn am Tag zuvor erst frisch bekommen hatten und noch flicken mussten. Die angegebene Trockenzeit des Klebers von 24 Stunden war noch nicht erreicht, aber wir riskierten es einfach mal.

Gegen 2 Uhr schrieb ich unserer Hebamme eine kurze Nachricht, dass es wohl langsam los geht, sie aber noch nicht kommen braucht. Als keine Antwort kam und ich somit davon ausging, dass sie zu Hause am Schlafen war und nicht weiter weg bei einer anderen Geburt, konnte ich noch mehr entspannen, da sie nur 15 Minuten von uns entfernt wohnte. Mein Darm wollte sich entleeren, ich verbrachte also einige Zeit auf der Toilette, danach wollte ich auch nicht in das kühl gewordene Wasser zurück. Außerdem brauchten wir ja das warme Wasser für den Pool, das war übrigens auch die größte Sorge meines Mannes im Vorhinein gewesen. Ich setzte mich also mit Bademantel auf den Pezziball ins Wohnzimmer und drängelte meinen Mann, dass er sich beeilen solle. Trotz der Hypnose – ich hatte schon in der Badewanne auf die Geburtshypnose gewechselt – wurden die Wellen zunehmend unangenehm. Ich wollte einfach ins Wasser!

Allerdings gab es, wie von meinem Mann befürchtet, in der Nacht nicht genug warmes Wasser, er zapfte schon mit dem Gartenschlauch das Wasser meiner Schwester aus der Nachbarwohnung an und begann dann, mit großen Töpfen und dem Wasserkocher zu hantieren. Auch brachte er das Babyphon unserer schlafenden Tochter zu meiner Schwester, was ich nur am Rande mitbekam. Ich hielt es für unnötig, da mir klar war, dass die Geburt vorbei sein würde, bevor unsere erste Tochter aufwacht. Aber ich sagte nichts, das war nicht meine Aufgabe. Ich konzentrierte mich voll auf die Wellen, das Baby und mich. Endlich konnte ich in den Pool, er war noch nicht sehr warm, aber es tat trotzdem gut. Mein Mann kochte weiter mit allen verfügbaren Töpfen Wasser und so war bald eine gute Temperatur erreicht.

Eine kurze Zeit war mein Mann auch während der Wellen auch bei mir, doch das Becken drücken war diesmal nicht sehr hilfreich. Irgendwas war etwas komisch und so anders als beim letzten Mal, oder täuschte mich meine Erinnerung? Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass meine zweite Tochter bei der Geburt über ein Kilo schwerer war und einen deutlich größeren Kopfumfang hatte als meine erste Tochter. Wir rechneten wieder mit einem zarten Kind, doch durch meine große Vorderwandplazenta hatte sich auch die Hebamme beim Tasten stark verschätzt. Das wussten wir da noch nicht und so wollte ich nun doch gern meine Hebamme dabeihaben, um 3.44 Uhr rief mein Mann sie an.

Sie machte sich schnell auf den Weg. Bei mir wurden die Wellen immer intensiver. Mehrmals fragte ich, wo meine Hebamme denn bleibt. Um 4.20 Uhr war sie da, endlich, und sie begrüßte mich auch so: „Alles gut, ich bin da.“ Ihr ganzes Equipment zu uns in den dritten Stock zu tragen, dauerte dann noch etwas, mein Mann hatte wirklich gut zu tun bei dieser Geburt. Kurz checkte meine Hebamme die Lage, Herztöne waren gut, Muttermund 9 cm. Wir besprachen, dass die angedachte Zweithebamme es wohl nicht rechtzeitig schaffen würde und ich war völlig damit einverstanden, sie nicht mehr anzurufen. Meine Hebamme richtete sich weiter ein, ich wollte Hilfe und Anleitung, was sie mir gab. Auf dem Rücken im Wasser und an den Griffen des Pools festhalten tat jedoch gar nicht so gut, ich wechselte schnell wieder in den Vierfüßler und schaute zur Wand, legte den Kopf auf den Rand des Pools.

Kurz hatte ich die Hypnose zur Austrittsphase auf den Ohren, doch diese war so kurz und es kam der nächste Titel, davon war ich genervt, daher legte ich die Kopfhörer weg. Bei der kurzen Untersuchung hatte meine Hebamme eine Muttermundslippe entdeckt, welche sie in einer der nächsten Wellen wegmassierte, was mir entgegen ihrer Ankündigung gar nichts ausmachte. Es war einfach so ein Druck, aber so anders als bei der ersten Geburt. Meine Hebamme leitete mich gut an, endlich sprang auch die Fruchtblase und ich konnte den Kopf fühlen, so viele Haare, ich war überrascht. Dieser war dann auch schnell geboren, aber der Körper ließ auf sich warten, es kam keine Welle mehr. Meine Hebamme bat mich schließlich, mal ein Bein aufzustellen, irgendwie bekam ich das auch hin, und so konnte meine Tochter sich drehen und wurde mit etwas mitdrücken vollständig geboren.

Ich realisierte es gar nicht richtig, hörte nur meine Hebamme, die mir sagte, ich solle sie aufnehmen. Also nahm ich meine Tochter zu mir auf die Brust und sie schrie auch kräftig, für mich so eine Erleichterung. Es war 4.56 Uhr, die Geburt ging also wie erwartet wieder sehr schnell. Leider mussten wir zügig aus dem Pool heraus, da ich stark blutete. Ich spürte die Unruhe meiner Hebamme etwas, aber das Wichtigste war für mich meine lebhafte Tochter, daher war ich relativ entspannt. Wir kuschelten uns auf die Couch und ließen die Hebamme ihre Arbeit tun. Ich verstand die Problematik der starken Blutung und vertraute meiner Hebamme voll, stimmte daher dem Spritzen von Oxytocin zu. Wir holten zügig die Plazenta und dann machte meine Hebamme sich ans Nähen der Geburtsverletzungen.

Das dauerte und war recht unangenehm, aber mein Mann war liebevoll an meiner Seite, wenn er nicht gerade der Hebamme assistieren musste. Bald war die Blutung gut im Griff und wir konnten in Ruhe kuscheln. Nach dem üblichen Prozedere nach Geburt (Plazenta bestaunen, Baby untersuchen, ein Ausflug ins Badezimmer und dem ganzen Papierkram) verließ uns die Hebamme. Schon gegen 7 Uhr war unsere erste Tochter wach geworden, meine Schwester kam, um sie zu holen und so durften sie die neue Erdenbürgerin gleich begrüßen. Um uns noch etwas Ruhe zu gönnen, nahm meine Schwester unsere Tochter zu sich in die Wohnung zum Frühstücken und fuhr dann mit ihr zu den frischen Zweifach-Großeltern. Wir nutzen die Zeit zum Ankommen, mein Mann räumte noch etwas auf und sonst genossen wir einfach die Zeit zu dritt.

Sehr viel mehr könnte ich noch schreiben, obwohl der Bericht so lang geworden ist, habe ich gefühlt viel weggelassen. Ich habe aber auch in den letzten zwei Jahren eine Faszination für Schwangerschaft und Geburt entwickelt, es ist so ein krasser und vielschichtiger Prozess.

Insgesamt hat mir der Kurs der friedlichen Geburt schon in den Schwangerschaften sehr gutgetan hat, da ich mich aktiv auf die Geburten vorbereiten konnte und regelmäßig kleine Auszeiten vom Alltag hatte. Während der Geburten tat Kristins Stimme mit der von uns unterlegten Musik sehr gut und ich bin mir sicher, einen großen Teil der Zeit in der Tiefenentspannung gewesen zu sein. Auch bemühte ich mich sehr, meine Empfindungen während der Geburt nicht als Schmerzen zu bezeichnen, es war einfach ein gewaltiges Gefühl. Vielen Dank, für diese tolle Begleitung.

Lerne meine Methode

Schritt für Schritt zu einem positiven Geburtserlebnis