Triggerwarnung – komplizierte Geburt mit Interventionen

Hallo,

Ich habe mich mit Kristins Methode auf meine Geburt vorbereitet, da ich eine möglichst interventionsfreie Geburt haben wollte und bereits sehr viel mit Achtsamkeit arbeite. Ich hatte für mich eine schöne Geburt und bin unglaublich dankbar, dass ich meine Tochter so entbinden durfte. Von außen betrachtet war meine Geburt allerdings eher kompliziert.

Sehr wichtig für mich war die Wahl des Krankhauses. Ich wohne in Zürich und war im Triemli Spital, welches dafür bekannt ist, den natürlichen Geburtsverlauf zu unterstützen. Es war das einzige Krankenhaus, welches zu dem Zeitpunkt in Zürich eine Hebammengeleitete Geburt angeboten hat. Außerdem ist es ein UNICEF zertifiziertes Still-freundliches Spital. Ich hatte ein tolles Vorgespräch (37+0), in dem ich meine Wünsche äußern konnte und welche auch vermerkt wurden (z.B. kein Zugang legen am Anfang, Nabelschnur auspulsieren lassen). Alle Hebammen, die mich während meiner Geburt betreut haben, waren über meine Wünsche informiert. Am Ende konnte ich keine Hebammengeleitete Geburt haben, ich hatte aber in das Personal vollstes Vertrauen und habe mich die gesamte Zeit gut aufgehoben und nie bevormundet gefühlt. Es mussten einige medizinische Entscheidungen getroffen werden, bei denen ich immer wieder gemerkt habe, dass alle versucht haben, im Rahmen der Möglichkeiten mir meine natürliche Geburt möglich zu machen.

Ich war während der gesamten Geburt immer wieder mehr oder weniger tief in Hypnose. Ich konnte dadurch zwar leider kaum Schmerzlinderung erleben, was allerdings wahrscheinlich auch an der Schnelle der Geburt lag. Dennoch konnte ich die ganze Zeit eine starke Verbindung zu meiner Tochter spüren. Ich konnte dem Prozess vertrauen, war stark auf uns und kaum auf außen konzentriert. Die Geburt war für meinen Partner traumatischer, da er die medizinischen Befunde direkt mitbekommen hat. Ich war die ganze Zeit eher bei mir, lag fast ausschließlich ruhig im Bett.

Bei einer Vorsorge im Spital (38+0) wurde mein Baby nur auf 2400 Gramm geschätzt mit dem Verdacht auf eine Plazenta Insuffizienz. Bei einem kurzen CTG hat man dann einen Abfall der Herztöne beobachtet, sodass ich sofort in einen Gebärsaal verlegt wurde für ein längeres CTG. Da ihre Herztöne allerdings dann stabil waren, durfte die Geburt eingeleitet werden. Ich konnte die Nacht im Gebärsaal, mein Partner zu Hause schlafen. Ich habe bereits in der Nacht fast die gesamte Zeit die Hypnose gehört.

Am nächsten Tag fingen die Wellen mittags langsam an und wurden plötzlich so stark, sodass auch Alternativmedizin mir nicht mehr geholfen hat und ich in der Hypnose mich nicht mehr an die Wellen gewöhnen konnte. Befund des MuMu war erst 1cm, sodass es zu früh für eine PDA war. Alternativen gingen auch nicht, da diese Einfluss auf die Herztöne gehabt hätten. Kurze Zeit später gab es einen Hebammenwechsel und eine neue Untersuchung, bei der ich bereits 6cm offen war und die PDA sofort angefragt werden konnte. Da es viele Notfälle im Krankenhaus gab, musste ich 1.5h auf PDA warten. In der Zeit hat sich mein MuMu bereits auf 9.5cm geöffnet und die PDA war gerade noch möglich. Damit konnte ich mich aber dann kurz ausruhen und neue Kraft tanken für die Austreibungsphase.

In den Wellenpausen bin ich immer wieder mit meinem Baby an meinen Kraftort gegangen, damit wir uns beide erholen konnten. Auch unter der PDA habe ich stark darauf geachtet, weiterhin in der Hypnose zu bleiben und mich nicht aufs Außen zu konzentrieren.

Als ich dann endlich pressen durfte, fielen die Herztöne meiner Tochter so stark, dass ein Notfall ausgelöst werden musste. Ich wurde umgelagert und musste die nächsten Wehen veratmen, damit die Kleine sich ausruhen konnte. Wir mussten wieder längere Zeit auf die Ärzte warten, in der meine Tochter sich allerdings zum Glück selbst etwas vorschieben konnte. Die Hebamme konnte sich dann dafür einsetzen, das wir ohne Intervention weiter machen. Ich durfte sie dann auch natürlich gebären. Sie war wirklich sehr leicht, aber fit und durfte sofort zu mir und meinem Partner.

Leider löste sich meine Plazenta nicht von alleine, sodass ich eine Ausschabung unter Vollnarkose benötigte. Zum Glück hatte Kristin in ihrem Podcast und Kurs davon erzählt, sodass mein Partner und ich ohne großen Schock auch diese Information verarbeiten konnten. 45 Minuten später war ich wieder wach und konnte meine Tochter direkt wieder in den Arm nehmen und auch ohne Probleme stillen. In der Zeit der OP konnte sie bei ihrem Papa sein und kuscheln.

Die Geburt war definitiv nicht so, wie ich sie mir vorgestellt habe, aber durch die Hypnose und Vorbereitung konnte ich mich auf alle Situationen einstellen, ohne in Panik zu geraten. Ich glaube auch, dass ich so meiner Tochter einen recht ruhigen Start ins Leben bieten konnte, trotz der ganzen Aufregung.

Ich wünsche euch allen viel Kraft für eure Geburt und dass ihr mit der Methode auch so viel Erleichterung findet, wie ich.

Liebe Grüsse,
Heike

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