Vorneweg: ich war nur einen kleinen Teil der Geburt in Hypnose, aber trotzdem bin ich überzeugt, dass mich Kristins Kurs zur Traumgeburt unserer Tochter geführt hat.
Die Geburt unserer Tochter begann am Freitag bei 36+0 mit einem großen Schreck. Wir hatten uns gerade schlafen gelegt, als ich auf einmal warme Flüssigkeit zwischen meinen Beinen spürte. Ich freute mich schon und dachte es wäre wohl Fruchtwasser, das jetzt tröpfchenweise auslaufen würde. Auf eine mögliche Frühgeburt war ich vorbereitet, da mein Gebärmutterhals schon deutlich verkürzt war und ich zusätzlich schon die ganze Woche Stücke meines Schleimpfropfs verloren hatte.
Ich ging ins Bad, um nachzusehen und bekam einen riesigen Schrecken, als ich hellrotes Blut an meinen Beinen herunterlaufen sah. Es tropfte richtig auf den Boden. Ich dachte sofort an eine Plazentaablösung, rief meinen Freund, der sofort Kreißsaal und Rettungsdienst informierte. Ich legte mich flach auf den Boden und wartete auf den Krankenwagen, der zum Glück wirklich schnell da war.
Im Krankenhaus wurde ich gründlich untersucht, aber es konnte keine Ursache gefunden werden. Es hieß erstmal extreme Zeichnungsblutung. Dann wurde ich stationär aufgenommen. Übers Wochenende wurde ein CTG nach dem anderen geschrieben, alles gut und unauffällig und die Blutung war auch weg.
Allerdings war unsere Tochter für ihr Alter deutlich zu klein und es wurde uns dringend zu einer Einleitung geraten, da sie eine Plazentaschwäche befürchteten. Ich war ziemlich unzufrieden damit und wollte unbedingt vorher noch einmal nach Hause gehen, um mich dort noch entspannen zu können.
Montags sollte ich dann auch erstmal entlassen werden und dann am Donnerstag zur Einleitung wieder kommen. Ich saß also auf gepackten Koffern mit dem Entlassbrief in der Hand und wartete auf meinen Freund, der mich abholen sollte. Ich ging noch kurz auf die Toilette und auf einmal fing die ganze Sache wieder von vorne an. Wieder floss Blut und hörte dieses Mal wirklich nicht mehr auf. Also Kommando zurück, dieses Krankenhaus sollte ich erstmal nicht verlassen.
Ich bekam ein neues Zimmer und spürte dort dann leichte Schmerzen im Unterleib, ähnlich wie bei der Periode. Ich schob es auf die Aufregung und die ganzen Untersuchungen. Leider wurde es nicht besser und so gingen wir zum CTG.
Ich wusste, dies muss einfach der Geburtsbeginn sein. Die Hebamme allerdings nahm mich überhaupt nicht ernst, da das CTG meine Wehen nicht aufzeichnete. Man konnte ihr ansehen, dass sie glaubte, ich simulierte. In den Wehen, die ich schon als sehr unangenehm empfand, versuchte ich mich, auf mich zu fokussieren und ruhig zu bleiben. Die Hebamme allerdings machte das ungehalten. Mein Freund versuchte ihr zu erklären, dass ich gerade den Schmerz verarbeitete und ihr danach sicherlich antworten würde. Er bat sie, mir eine Minute Zeit zu geben, dann wäre ich wieder bereit. Darauf sagte sie nur: “eine Minute Zeit? Na hören sie mal, mit ihrem Befund wird das hier eine 24h Geschichte”. Die andauernde Blutung machte es auch nicht besser, da sowohl ich als auch die Hebamme damit total überfordert waren.
Wir gingen aufs Zimmer zurück, um uns hinzulegen, aber um halb 8 Uhr abends mussten wir zurück in den Kreißsaal, da die Wehen regelmäßiger wurden. Es war noch dieselbe Hebamme da und das CTG weigerte sich weiterhin, meine Wehen aufzuzeichnen.
Wenigstens kam sie jetzt auf die Idee, meinen Bauch dabei zu tasten und stellte fest, dass ich doch tatsächlich in den Wehen lag. Ach was 😉 sie wurde jetzt minimal freundlicher, riet uns aber, uns jetzt schlafen zu legen, da sie uns eine extrem lange Nacht vorhersagte (natürlich ohne den Gebärmutterhals getastet zu haben).
Sie traute uns eine Geburt einfach nicht zu, das merkte man total und ich war froh, dass ich zu dem Zeitpunkt endlich Kristin auf die Ohren nahm, die mich motivierte, beruhigte und stärkte. So konnte ich die Wehen gut wegatmen, die Hebamme ließ uns komplett in Ruhe und machte sogar das Licht aus, damit wir dösen konnten. Ich ging tief in die Hypnose, der Schmerz war nicht ganz weg, aber die Atmung half mir extrem und vor allem war ich hoch motiviert und felsenfest entschlossen, diese Geburt gut zu bewältigen. Mein Freund hatte zum Glück dieselbe Einstellung wie ich!
Um 22 Uhr war LEIDER Hebammenwechsel und es kam die beste Hebamme zu uns, die mir auf Anhieb total sympathisch war. Sie stellte erstmal das CTG richtig ein 😉 Sie ließ uns dösen, bis um 23 Uhr ganz plötzlich meine Fruchtblase platzte. Gemischt mit dem ganzen Blut war das etwas beunruhigend. Da einfach nicht klar war, woher dieses ganze Blut kam, musste ich fortan leider fast durchgehend an ein mobiles CTG. Ich konnte damit aber alle Positionen ausprobieren, nur die Badewanne war raus.
Die Wehen wurden intensiv, aber ich atmete tief in den Bauch und tönte auf uuh und aah, was mir extrem half. Kristin hatte ich da schon nicht mehr auf den Ohren, da mich die Kopfhörer extrem genervt haben, aber ich wusste auch so, was zu tun war. Mein Freund erinnerte mich in den Pausen, tief zu entspannen. Die nette Hebamme war zwar etwas verunsichert, was meine ruhige Art zu bedeuten hatte, aber sie sah, dass alles gut lief und ich offenbar keine Schmerzmittel benötigte. Ich bevorzugte Positionen vornübergebeugt im Knien oder Stehen.
Dann die Überraschung, um 2 Uhr war mein Muttermund vollständig eröffnet. Das ging schnell. Die Hebamme erklärte mir, dass sie mir dann ab sofort auch keine Schmerzmittel oder PDA mehr geben würde und ich musste kurz innerlich lachen, weil ich nichtmal an diese Möglichkeit gedacht hatte.
Die Übergangsphase nahm ich nur am Rande wahr, kam mir eher vor wie ein “Warten aufs Pressen”. Leider kam es dann in der Pressphase kurz zu einem Geburtsstillstand und die Herztöne unserer Tochter flachten ab. Ab da war dann auch immer eine Ärztin mit im Raum. Ich bekam einen Wehentropf, um die Wehen zurück zu holen. Ich war froh, als sie wieder da waren und empfand das Pressen als sehr anstrengend, aber nicht schmerzhaft. Da die Herztöne auffällig waren, wollten die Ärztin und die Hebamme mit dem Kristeller Griff nachhelfen. Ich stimmte zu, da ich großes Vertrauen in die beiden hatte und fand es auch wirklich überhaupt nicht schlimm.
So war unsere Kleine dann um ca. 4 Uhr morgens da 🙂 sie ist zwar extrem zart mit ihren knapp 2kg und musste anschließend noch auf die Frühchen Station, aber sie entwickelt sich großartig. Mein erster Satz nach der Geburt war noch “Ach ich fands gar nicht so schlimm”, worauf alle im Saal lachen mussten.
Die Hebamme war hellauf begeistert von dieser Geburt und sagte mehrfach, wie toll wir das gemacht hätten! Sie meinte noch, ich hätte immer mal wieder ausgesehen wie eine Schlafende und sie hätte sich daher fast gar nicht getraut, mich anzusprechen.
Ich werde ihr im Nachgang von der Methode erzählen und hoffe, dass sie das ganze Krankenhaus mitreißt. Ich wurde jedenfalls mehrfach im Krankenhaus auf diese “tolle Geburt” angesprochen und bin total stolz darauf. Beim nächsten Mal gehe ich früher und konsequenter in Hypnose und dann wird es vielleicht sogar komplett schmerzfrei, wer weiß.
Danke Kristin und Team für eure Arbeit und dass ihr uns vertrauen in unsere Körper schenkt!!
Deine Helena