Triggerwarnung: Geburt mit Komplikationen (PDA, Saugglocke)

Vorbereitung: Schwangerschaftsyoga 1x Woche ab SSW14, ab SSW32 Kurs “die friedliche Geburt”, Louwen-Diät ab SSW34 mit Ausnahmen, 3x Akupunktur, ab und an Datteln

Krankenhaus, Erstgebärend, PDA

23.11.2021 08:02 – Danke für eine wundervolle Geburt!

Unsere wunderbare Abenteuerreise begann in der Nacht von Sonntag auf Montag mit leichtem Ziehen/Druck. Ich bin immer wieder in der Nacht wach geworden, aber konnte direkt wieder einschlafen. Ich habe überlegt, meinen Mann zu wecken – da er selbst schon ganz aufgeregt war, wann es los geht – aber ich dachte, nachher ist es nur ein Fehlalarm und mir ging es ja super, also lieber uns beide schlafen lassen und Kraft tanken.

Morgens waren die leichten Wellen immer noch da und ich war ganz freudig und dachte, ich starte einfach mal mit der Meditation „Geburt mental fördern“, anstatt mit der üblichen morgendlichen Meditation und Atemübung.
Im Laufe des Vormittags ging dann auch mein Schleimtropf ab und ich wurde doch freudig aufgeregt, dass es vielleicht es wirklich los geht. Ich habe dann noch eine warme Dusche genommen. Und da merkte ich, dass die Wellen blieben und auch kräftiger wurden. Ich wurde ganz aufgeregt und freute mich so sehr. Ich begann, die Meditation unter Geburt zu hören.

So verbrachte ich dann den ganzen restlichen Vormittag & Mittag auf der Couch, entspannte, übte die Atmung mit jeder Welle und war ganz bei mir. Mein Mann war im Homeoffice und kam immer mal, um nach mir zu schauen und wollte mich versorgen mit Wasser, Essen, Massagen und allem, was ich wollte. Aber ich brauchte da nur trinken und war glücklich bei mir. Wir hatten auch 2 Urlaubstage eingeplant für die Geburt, da die Elternzeit ja erst ab Geburt los geht. Und mein Mann fragte, ob er sich den restlichen Tag Urlaub nehmen sollte. Aber mir ging es so gut, ich dachte, das dauert noch und sagte, er kann ruhig arbeiten.

Gegen Nachmittag wurden die Wellen dann doch immer kräftiger und ich benötigte schon mehr Energie und noch mehr „Atmung“. Aber es ging mir gut und ich empfand es als die erhoffte Dehnung und hatte keine Schmerzen. Ich war voller Vorfreude und Liebe.
Ich bat meinen Mann dann auch, Feierabend zu machen und nach den Wellenabständen zu schauen. Das hatte ich vorher selber versucht, aber das brachte mich einfach raus. Das waren dann ca. alle 12-15 Minuten Wellen gegen 16 Uhr.
Mit meinem Mann zusammen verbrachte ich den Nachmittag und Abend in unserer Wohnung. Ich hatte hier ab und an die Meditation auf den Ohren.

Ich kenne mich und hatte mir schon zuvor gedacht, dass ich die Meditation so viel nutze, wie ich möchte. Ich konnte mir nicht ganz vorstellen, nur bei mir zu sein und nicht mit meinem Mann zu sprechen. Aber ich hielt mir alles offen und nahm einfach alle positiven Berichte und die erlernten Sachen aus der friedlichen Geburt und auch den klassischen Geburtsvorbereitungskurs als „Werkzeug“ mit auf unsere Abenteuerreise. Das wichtigste war für mich eine positive mentale Einstellung. Beim Rest war ich offen und wollte schauen, was mir gut tut.

So redete ich auch viel mit meinen Mann an dem Nachmittag/Abend zu Hause und mein Mann schlug unterschiedliche Positionen vor, massierte meinen Rücken und war einfach bei uns. Ich hörte immer wieder mal die Hypnose und konnte die Wellen super veratmen.
Die Visualisierung hatte ich schon morgens getestet, aber irgendwie bekam ich das alles zusammen nicht hin. Also ließ ich das Visualisieren weg und nutzte nur die Atmung.
Die Abstände der Wellen waren dann gegen 18 Uhr bei 7 Minuten und eine 1 Minute pro Welle. Ich war schon fast traurig, dass wir bald los mussten ins Krankenhaus. Und ich kam auch so gut mit den Wellen klar und dachte, das kann nicht sein, dass wir schon so weit sind. Gegen 19 Uhr hatte ich dann über eine halbe Stunde alle 2-3 Minuten eine Welle von 1 Minute und mein Mann wurde unruhig und wir machten uns startklar fürs Krankenhaus. Ich wollte keinesfalls zu früh ins Krankenhaus, um die Corona-Aufnahme-Prozedur nicht zweimal machen zu müssen. Außerdem fühlte ich mich richtig gut zu Hause.

Mich verunsicherte jedoch, dass ich Blutungen hatte. Deshalb hatten wir auch schon im Kreißsaal angerufen. Die beruhigten uns und daher blieben wir auch noch den Nachmittag/Abend zu Hause, aber mit zunehmenden Wellen ging es dann gegen 20 Uhr lieber zur Sicherheit ins Krankenhaus los.
Nach 15 Minuten Fahrt mit ein paar Wellen kamen wir an und super schnell lag ich dann doch schon zur Aufnahme allein am CTG bei einer sehr netten Hebamme. Mein Mann musste vor dem Kreißsaal warten. Das wussten wir auch vorher und wir hatten einige Male besprochen, dass ich mein Handy und die Kopfhörer nicht vergessen darf. Aber in der freudigen Aufregung haben wir es dann doch vergessen.
Die Hebamme ließ mich dann alleine am CTG, damit ich meine Maske ausziehen konnte. Ich entspannte mich, atmete und zählte mich selbst runter. Ich konnte mich super entspannen und lauschte voller Liebe und Sicherheit dem beruhigenden Herzschlag unseres Kleinen.

Die Hebamme war super, aber dachte, glaub ich, nicht, dass ich bereits so sehr unter Geburt war. Sie beruhigte mich und sagte, bei der ersten Geburt kämen alle zu früh und wie weit wir es nach Hause hätten. Es hörte sich für mich alles danach an, dass wir gleich wieder Heim geschickt werden.
Ich dachte mir “Ne, ne, ich glaube, wir bleiben hier” und war gespannt, was das CTG ergibt. Und da waren die Wellen gut sichtbar, es folgte die Aufnahmeuntersuchung und juhu: schon 4 cm.

Nach Corona-Schnelltest und PCR konnten wir entweder unser Familienzimmer beziehen oder direkt in den Kreißsaal. Endlich nach ca. 1,5h wieder bei meinem Mann, entschieden wir uns für das Familienzimmer. Die Aufnahmeprozedur war schon anstrengend – aber weiterhin schmerzfrei, bis auf die erste Untersuchung – und ich war froh, mich mit der Hypnose auf den Ohren ins Bett zu legen. Um 23 Uhr sollten wir zum Kreißsaal kommen und für mich verging die Zeit im Zimmer schnell, ich wäre gerne noch liegen geblieben. Aber ich dachte auch: “Los gehts! Ankommen an dem Ort, wo unser Kleiner geboren wird.”

Im Kreißsaal angekommen, gab es leider einen Hebammenwechsel und die neue Hebamme überforderte mich etwas, da sie direkt wissen wollte, ob ich eine PDA möchte. Eigentlich war der Plan B bisher ja super und alles schmerzfrei. Das brachte mich dann auch raus und die Pausen zwischen den Wellen waren weg und ich war das erste Mal wirklich gefordert, aber weiterhin schmerzfrei und spürte nur eine extreme Dehnung/Spannung. Ein Kraftakt ohne Pausen in dem Moment. Mir fiel es sehr schwer, bei mir und meinem Kleinen zu bleiben.

Mir wurde erklärt, dass ich aufgrund der Öffnung von bereits 4-5 cm und der eingespannten Anästhesie durch die Corona-Station nur jetzt eine PDA haben könne. Wenn der Anästhesist dann da sei, wäre ich bei 6-7 cm und ich würde so wie so eine PDA wollen und könne mich sonst immer noch dagegen entscheiden. Damit war ich einverstanden und ich vertraute dem Rat der Hebamme und Ärztin. Da meine Wellen nahezu ohne Pause kamen, sagten sie, würde eine PDA mir helfen, zu entspannen und Kraft geben. Nur brauchte der Anästhesist nicht, wie angekündigt über eine Stunde, sondern stand nach 15 Minuten im Kreißsaal.

Ich war für alles offen und meine Traumgeburt konnte viele Wege nehmen. Nur hatte ich Respekt vor der PDA und dachte, wenn Plan B eintritt, dann habe ich mich dafür entschieden und ich werde dann keine Angst vor der PDA haben. Naja, das war leider nicht der Fall und da nur jetzt oder gar keine PDA zur Wahl stand, entschied ich mich für die PDA und vertraute der Hebamme. Und nach 20 Minuten war es geschafft und alles halb so wild, ich hab nichts gemerkt und die Aufregung war das Schlimmste an der ganzen Sache.

Die PDA tat ihre Sache richtig gut und ich entspannte wieder, merkte aber noch die Wellen und atmete und war bei meinem Kleinen. Zwischen den Wellen konnte ich auch ab und zu etwas schlafen. Das war dann in der Zeit von ca. 2 bis 6 Uhr. Mein Muttermund stagnierte etwas in der Zeit, aber ich entspannte und sammelte Kraft für den Endspurt.
Gegen 6 Uhr platze dann meine Fruchtblase und ich freute mich, dass es nun wieder Fahrt aufnimmt und mein Kleiner es bald geschafft hat. Gegen 7 Uhr gab es einen Schichtwechsel bei den Hebammen und mittlerweile lag ich dann auch innerhalb von einer Stunde von ca. 5 cm Muttermundöffnung bei fast 10 cm!
Ich war ganz aus dem Häuschen, als die Hebamme sagte, gleich können wir das Pressen starten.

Nach einer Runde im Vierfüßler merkte ich dann einen richtigen Druck und schickte meinen Mann schnell die Hebamme holen. Dann ging es los, das Pressen fühlte sich richtig gut an und ich freute mich so auf meinen Kleinen. Die Hebamme war so klasse und feuerte mich an und leitete mich an, was ich machen soll, das fühlte sich alles richtig an. Aber gefühlt passierte nichts und auch im Kreißsaal wurde es dann voller. Letztendlich wurde es etwas turbulent und 3 Ärztinnen, 2 Hebammen und mein Mann waren da und gaben alles, um mir und dem Kleinen zu helfen. Der Kleine hatte sich nicht richtig in den Geburtskanal gedreht und wurde dann mit der Saugglocke geholt.

Damit alles schnell ging, wurde auch ein Dammschnitt gemacht. Für mich eigentlich das „Horrorszenario“ vorab für meine Geburt. Aber in den letzten Minuten sorgte ich mich nur um den Kleinen und war so erleichtern, als ich merkte, wie er geholt wurde. Als ich sein Köpfchen sah und er dann auch endlich auf mir lag, spürte ich nur pure Erleichterung und Freude.

Um 8:02 Uhr war er da und der Moment war einfach nur unbeschreiblich und so voller Lieber. Leider musste der Kleine dann noch etwas Starthilfe bekommen und wurde mir noch einmal weggenommen. Das und die letzte Phase der Geburt waren sehr emotional, aber unser Kleiner und ich haben es super gemeistert. Die ganze Zeit über war ich mir aber auch sicher, dass wir im Krankenhaus sicher sind und uns geholfen wird und blieb entspannt. Wir konnten uns nach der turbulenten letzten Stunde in einem anderen Kreißsaal zu dritt erholen und das erste Stillen mit unserem Kleinen genießen.
Ab der Zeit im Kreißsaal nutzte ich die Hypnose nicht mehr, mein Mann bot es mir ein paar Mal an, aber ich fühlte mich ohne gut und zählte mich immer mal wieder selber runter.

Ich danke Euch für den wunderbaren Kurs, er hat mir sowohl in der Schwangerschaft geholfen und mir eine positive Einstellung zur Geburt verschafft, meine Geburt war tatsächlich schmerzfrei und bis auf die letzte Stunde hatte ich gefühlt immer alles im Griff und war bei mir. Nicht ganz die Traumgeburt durch die Ängste in der letzten turbulenten Phase, aber dennoch wunderbar, kraftvoll und selbstbestimmt. Und ich denke auch, durch den Kurs haben wir es selbst bei den Turbulenzen gut gemeistert. Einfach nur Danke!

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