Geburtsbericht von

Isabell

Traumgeburt trotz Geburtsstillstand und Dammschnitt

Erst einmal möchte ich danke sagen! Ohne dich und deinen Kurs hätte ich niemals eine solch wundervolle, friedliche und gleichzeitig empowernde erste Geburt erleben dürfen.
Aber fangen wir am Anfang an.

Wir sind eine kleine Regenbogenfamilie. Meine Frau V., Ich und unsere beiden Hunde. Es war also von Anfang an klar – für den Traum eines Kindes müssen wir uns Hilfe holen. Wir entschieden uns für eine Klinik in Österreich, da wir mit geteilter Mutterschaft Eltern werden wollten. Diese Methode ist in Deutschland leider nicht erlaubt. Nach einigen Vorgesprächen, vielen Blutentnahmen, Ultraschalluntersuchungen und noch viel mehr Hormonen und Spritzen, hatten wir den ersten Embryonentransfer im September 23. Dieser Versuch hat leider nicht geklappt und in mir unfassbar viele Ängste, Zweifel und Sorgen aufgeworfen. Irgendwie habe ich meinem Körper plötzlich nicht mehr vertraut und unheimlich Angst vor einem weiteren negativen Transfer entwickelt.

Trotzdem wollten wir es nochmal versuchen und so zog am 6.10.23 unser kleines Eisbärchen in meinen Bauch. Die ersten zwei Wochen bis zum erlaubten Test waren geprägt von tiefen Ängsten, vielen Tränen und leider auch schlimmen Blutungen. Aber dann war er da, der zweite Strich auf dem Test und die riesengroße pure Freude und Erleichterung. Leider hielt sie nicht lange an. Die Blutungen wurden stärker und die Sorge und das Gefühl zu versagen und unseren kleinen Menschen nicht halten zu können, wurde immer größer. Unsere Habemme schickte uns dann an Tag 5+6 in die Notaufnahme um zu schauen ob das kleine Eisbärchen noch in meinem Bauch wohnt oder mit den Blutungen gegangen war. Wundervoller Weise konnte ich hier das erste mal seinen Herzschlag sehen – eine der traumhaftesten Momente. Noch in der Notaufnahme habe ich beschlossen, meinen Körper ab jetzt zu stärken und nicht mit rein negativen Gedanken weiter zu belasten.

Ich fing an, Frühschwangerschaftsyoga zu machen und Meditationen zu hören. Obwohl ich immer der Meinung war, dass ich ein totaler Kopfmensch bin, und so etwas wirklich gar nicht mein Ding ist, ging es mir so viel besser danach. Ich musste regelmäßig dabei weinen und der ganze Druck hat Stück für Stück nachgelassen. Und so bin ich auf deinen Podcast gestoßen. Ich war von Anfang an verliebt in deine Stimme und den Grundgedanken hinter deinem ganzen Programm. Schnell war also klar – den Kurs muss ich machen, und meine Frau war auch sofort begeistert. Sie merkte, wie viel Last mir jedesmal von den Schultern fiel und glaubte sofort an die Nützlichkeit der Hypnosen.

In der 14. SSW meldete ich mich also an und begann mit den Onlinevideos. 2-3 Videos am Tag arbeitete ich mich Stück für Stück vorran und war immer begeisterter aber auch erfürchtiger vor meiner ersten Hypnose. Die zögerte ich tatsächlich bis zur 20 SSW heraus, im Nachhinein totaler Blödsinn. Aber irgendwie wollte ich erst alle Videos mehrmals anschauen, um perfekt vorbereitet zu sein. Die erste Hypnose war wirklich toll, ich habe mich sofort wohl gefühlt. Keine große Erleuchtung “oh Gott jetzt bin ich in Hypnose” sondern ehr ein warmes wohliges Gefühl des Loslassens und Ankommens irgendwo.

Meine schlimme Übelkeit, die leider bis Woche 21 blieb, konnte ich so auch immer mal wieder vergessen. Nur mit dem Thema Geburt konnte ich so früh noch nicht arbeiten. Alle Hypnosen zur Geburtsvorbereitung konnte ich erst ab Woche 30 beginnen, davor hat es sich einfach zu früh und nicht richtig angefühlt.

Bis dahin habe ich alle 2 Tage eine Hypnose zur Frühschwangerschaft, Schwangerschaft, Anker setzen oder zum Kraft tanken gemacht. Auch meine Frau hat sich die Videos angeschaut und das Anker setzen mit mir geübt.

Da unser kleiner Schatz mit Beginn der 33 SSW immer noch in Beckenendlage lag, hatte ich einen Osteopathentermin und habe bei meinen täglichen Übungen zum Drehen die Hypnose zur BEL gehört – mit Erfolg, in der 34 SSW lag er mit dem Kopf nach unten.
Ab Woche 30 bin ich dann auch ins Thema Geburt eingestiegen, ab da war mir klar, dass unser Kind eine sehr gute Überlebenschance hatte und ich konnte vollends loslassen.

Ab Woche 35 standen 2-3 Hypnosen täglich auf meinem Tagesplan. Keine Pflicht, aber ich fand die Reise an meinen sicheren Ort jedes Mal unfassbar entspannend. Nur die Hypnose “Übung der Geburtssituation” war fast unmöglich für mich. Ich empfand sie als super stressig, laut, hektisch und überfordernd. Sodass ich sie nach 4x üben auch abgebrochen und nie wieder gemacht habe.
Pünktlich zum Beginn der 36 SSW habe ich mit weiteren geburtsvorbereitenden Maßnahmen begonnen. Zum einen habe ich mich nach der Louwen Diät ernährt, Kolostrum ausgestrichen, spezielle Workouts gemacht und war 1x die Woche bei der Akupunktur.

Zwei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin spürte ich dann immer wieder starke Senkwehen, die aber eher einem Stechen im Becken gleich waren. Von regelmäßigen Übungswehen war weit und breit nichts zu fühlen. Nur ein harter Bauch beim Spazieren gehen mit den Hunden, aber den hatte ich schon ab Woche 32 immer mal wieder.

Mein Muttermund war laut Frauenärztin bei 1cm geöffnet und der Gebärmutterhals verkürzt. Ich war mental und körperlich wirklich bereit für die Geburt. Doch die ließ auf sich warten. Besonders in dieser Wartezeit bin ich mental an meine Grenzen gestoßen. Ich wollte so sehr, dass der kleine kommt und konnte einfach nichts tun außer warten. Hier hat mir die Hypnose “Geburtsbeginn mental fördern”, “Abschied von der Schwangerschaft” und “Hingabe” besonders geholfen. Aber erst als ich losgelassen habe, und wirklich bewusst gesagt habe – er kommt, wenn er kommen will – Ich mir wieder Treffen mit Familie und Freunden vorgenommen habe, erst da ging es wirklich los.

Es war der Samstag, 38+6. Wir waren jeden Tag gegen 22uhr ins Bett gegangen, um für einen bevorstehenden Geburtsbeginn in der Nacht vorbereitet zu sein. Diesen Abend natürlich nicht. Erst um 0uhr sind meine Eltern vom Spieleabend heim gefahren. Wir haben noch aufgeräumt und lagen gegen 1uhr im Bett. Meine letzen Worte an diesem Abend waren “Ich will ja nicht schon wieder die Pferde scheu machen, aber irgendwie war er heute sehr ruhig in meinem Bauch und ich glaube es ist bald soweit”. Um 2:45 wachte ich von einem Knacken auf. Das Geräusch war mir völlig unbekannt und doch war mir sofort klar, dass ich jetzt schnellstmöglich aufstehen sollte.

Die Fruchtblase war geplatzt und irgendwie war mir dieser Geburtsbeginn niemals in den Kopf gekommen. Ich habe mich immer sehr lange mit Wellen Zuhause im Schlafzimmer vor oder im Bett gesehen, aber es sollte eben anders kommen. Nachdem ich meine Frau geweckt hatte, war sie so schnell aufgestanden wie noch nie in ihrem Leben. Nach einem Anruf im Kreißsaal war klar, wir sollten kommen und werden auch nichtmehr ohne den Kleinen nach Hause zurück kehren. Zuerst war der Gedanke schrecklich für mich. Ohne Wehen ins Krankenhaus, dort mehrere Stunden warten, evtl. sogar eingeleitet werden, alles Horrorgedanken in meinem Kopf. Aber genauso schnell wie die schlimmen Gedanken kamen, gingen sie auch wieder.

Ich musste gar nicht aktiv daran arbeiten, mein Innerstes sagte ganz einfach – Hingabe! Und noch bevor ich bewusst merkte, dass meine Angst verschwunden war, starteten 15min nach Blasensprung die Wellen. Ganz leicht und ohne jegliche Schmerzen, aber sofort regelmäßig alle 1-2minuten. Ich durfte noch kurz duschen gehen und merkte dabei schon eine Zunahme der Intensität. In dieser kurzen Zeit hatte meine Frau alle restlichen Sachen gepackt, die Hunde ins Auto geladen und war startklar.

Sodass wir gegen 3:30 auf dem Weg ins Krankenhaus waren. Auf der 15min Fahrt konnte und wollte ich mich noch normal unterhalten. Auch der Weg vom Auto zur Anmeldung und in den Kreißsaal war zwar mit regelmäßigen Wellen versehen, aber ich habe nur eine Art Periodenschmerz wahrgenommen. Im Kreißsaal angekommen, wurden wir noch von der Nachthebamme begrüßt, sie fragte mich nach meiner Zustimmung für ein CTG und eine vaginale Untersuchung – ich war einverstanden und gespannt zu gleich. Dieses Ergebnis wollte ich noch wissen, danach habe ich in meinem Geburtsplan angegeben, keine Auskunft über meine Muttermundsöffnung haben zu wollen. 2-3cm war ihre Aussage und auch die regelmäßigen Wehen wurden aufgezeichnet. Mittlerweile waren sie von einer Intensität, dass ich während der Welle nicht mehr sprechen wollte und mich nach meinem sicheren Ort sehnte.

Wir wurden aufs Stationszimmer geschickt und mir kam sofort der Gedanke “wirklich? Nochmal wo anders hin?” Trotzdem ging ich mit meiner Frau den langen Gang zur Station zurück und bezog unser Familienzimmer. Dort angekommen, klebten wir sofort das Tens-Gerät, das ich von meiner Hebamme ausgeliehen hatte und begann nun endlich mit meiner Geburtshypnose. Eine kurze Zeit habe ich versucht, im Bett zu liegen, mein Körper hat mir aber sofort signalisiert, dass er aufrechter sein wollte.

Ich versuchte den 4 füßler auf dem Bett, fand mich dann aber vor dem Bett knieend wieder. 2,5 Stunden haben wir dort im Zimmer verbracht, diese Zeit weiß ich aus dem Geburtsbericht der Klinik, selbst hätte ich geschätzt, dass es maximal 20-30min waren. Dass mein Körper so schnell so intensive kraftvolle Wellen produzieren konnte, erfreute mich unfassbar. Ich verspürte kein bisschen Angst oder Unsicherheit, war eins mit meinem Körper und nahm jede Welle mit Zuversicht und glücklich an. Um 7uhr kamen die Krankenpfleger der Frühschicht, sahen mich still und zufrieden am Boden knieen und waren laut meiner Frau erstmal etwas entsetzt. “Warum wir nicht eher etwas gesagt haben, wir sollen zurück in den Kreißsaal”. Ich nahm davon nur ganz entfernt etwas mit und wunderte mich über ihre Unruhe, für mich hatte sich alles super so angefühlt.

Kurz im hier und jetzt angekommen, war mir aber bewusst, dass ich nicht mehr lange warten sollte, sonst würde der Weg in den Kreißsaal laufend nicht mehr funktionieren. Also machten wir uns auf den Weg. Jede Welle blieb ich stehen, atmete tief zu meinem Baby, schloss die Augen und arbeitete mit meinem kleinen Wunder. Die Krankenpflegerin wurde dabei immer nervöser, sprach mich mehrmals an “ich solle die Augen öffnen um nicht umzukippen,… ich solle mich jetzt endlich ins Bett legen,… Die Wehen kommen ja alle Minute, wir müssten uns beeilen…” Für mich war ihr gerede etwas nervig aber nicht relevant. Meine Frau versuchte, meinem Raum zu wahren und schickte sie voraus, damit wir Ruhe hatten.

Im Kreißsaal wurden wir von N. begrüßt. Durch meine Akupunkturen kannte ich einige Hebammen dort schon, sie allerdings nicht. Aber ein einziger Blick reichte, um ihr mein vollstes Vertrauen zu schenken. Sie ließ mich meinen Weg gehen, unterbrach nie eine einzige Welle, versuchte nie ihre Vorstellungen der Eröffnungsphase auf mich zu spiegeln, obwohl sie noch keine “friedliche Geburt” begleitet hatte. Durch den Fußweg in den Kreißsaal hatte ich schnell gemerkt, dass die ganz aufrechter Position unfassbar befriedigend auf mich wirkte, nur stehen, war mir klar, konnte ich die ganze Geburt nicht schaffen. Also setzte ich mich auf einen Pezziball.

Hätte mir jemand vor der Geburt gesagt, dass ich das gut finden würde, hätte ich ihn ausgelacht. In meinen Vorstellungen und auch in meiner Hypnose “Traumgeburt visualisieren” habe ich mich immer in der Badewanne gesehen, oder im 4 Füßler knieend auf der Matte, oder am Seil hängend, aber ich habe nichts davon gebraucht, nichts davon auch nur ausprobieren wollen. Ich saß dort, auf meinem Gymnastikball und atmete zu unserem Kind, arbeitete mit jeder Welle und feuerte sie noch an. Meine Frau hat ein Video von mir aufgenommen, sie wusste, ich würde mich sehen wollen. Nach außen sehe ich beinahe schlafend aus, entspanntes Gesicht, entspannter Körper, ruhend auf dem Ball mit den Händen geerdet am Ende des Stationsbettes. Keine Miene verzogen, keinen Laut von mir gebend, ruhig und friedlich. Nur der Atem lässt einen Wellenbeginn und ein Ende erkennen.

In mir drinnen war es ganz anders. Hier tobte ein Sturm, aber ein freundlicher. Die Wellen waren gigantisch und tierisch laut, ich musste mich richtig konzentrieren. Bei mir bleiben, diese Welle annehmen, nicht davon laufen, stehen bleiben und sie reiten. Sie willkommen heißen, annehmen mit all ihrer Wucht, mich nicht umwerfen lassen, Ja sagen. Ich würde nicht behaupten, die Eröffnungsphase wäre für mich schmerzfrei gewesen, aber unfassbar gut handelbar, beinahe empowernde und auf jeden Fall, zu jeder Zeit auszuhalten. In diesem Zustand hätte ich nicht mehr laufen können, ich brauchte all meine Konzentration, um bei mir zu bleiben.

In der Welle – bei meinem Baby, meinem Muttermund und der Atmung, in den Pausen – an meinem sicheren Ort. Dabei bin ich immer wieder so weggedöst, dass ich beinahe vom Ball gefallen wäre. 3x bin ich auch aus meiner Hypnose gestolpert. Jedes mal war es einzig und alleine an mir gelegen, meinem Denkhirn, nicht am Geburtsteam oder den Umständen. Einmal hatte ich mich gefragt, wie viel Uhr es wohl sei, einmal was meine Frau wohl gerade machte und das letzte mal war ich einfach überwältigt davon, dass es jetzt wirklich so weit war.

Jedes mal war ich von der Stärke der Welle erschrocken und wurde Hals über Kopf umgeworfen von ihr. Danach öffnete ich meine Augen und mein Blick suchte die Augen meiner Frau, ihre Ausstrahlung und Anwesenheit beruhigte mich ungemein. Obwohl ich, anders als erwartet, keine Berührung ertragen konnte und in der äußeren Welt kaum Kontakt gesucht habe, war sie in meiner inneren Welt immer nah an meiner Seite. Sie gab mir all die Kraft, durchzuhalten und nachdem ich von der Welle umgeworfen wurde, nicht zu kapitulieren, sondern mich daran zu erinnern, wie gut es davor geklappt hatte und dass ich es weiter schaffen kann. Genau diese Ruhe und Zuversicht habe ich auch auf sie ausgestrahlt, sie in eine Art Trance versetzt und niemals an unserem “Weg” zweifeln lassen.

Gegen 10uhr spürte ich die Hand meiner Frau auf meiner Schulter, sie erklärte mir kurz dass unsere Hebamme mich gerne untersuchen würde. In der Wehenpause kletterte ich aufs Bett und meine Frau sagte nocheinmal laut dass ich das Ergebnis nicht erfahren wollte, sie allerdings schon. Nach der Untersuchung merkte ich den Blick der Hebamme, konnte ihn aber nicht deuten. Sie frage mich ob ich ein Schmerzmittel bräuchte, ich war etwas verunsichert. Meine Antwort lautete also: ” ich weiß ja nicht wo ich stehe, wenn es noch 10 Stunden so weiter geht, geht mir evtl. irgendwann die Kraft aus. Aber gerade ist es gut so”. Der Blick meiner Frau sprach Bände – lass es dir sagen, vertraue mir. Also fragte ich doch, wie weit bin ich denn. 8cm war ihre Antwort und in mir fielen riesige Steine ab. Von 2 auf 8cm in 5 Stunden, bzw 3 Stunden des aktiven “arbeitens”. Ich war überwältigt und mir sind ein paar Tränen die Wangen runter gerollt. Wow – auf keinen Fall brauche ich ein Schmerzmittel! Das ist so so gut.

Meine Gedanken schweifen kurz zur Übergangsphase und dass ich mich bei Zweifel jetzt nicht wundern muss, woher diese kommen. Aber die Zweifel kamen nie. Eine Stunde später merkte ich eine Veränderung, die Wellen waren anders, ich musste noch nicht aktiv pressen, aber sie fühlten sich eindeutig anders an. Das verunsicherte mich und ließ mich per Blick zu meiner Frau die Hebamme holen. Sie tastete nochmal kurz und bestätigte – “vollständig geöffnet, jetzt warten wir nur noch auf den Pressdrang”. Ich wechselte meine Position aufs Geburtsbett in den 4 Füßler, das war meine Vorstellung davon, wie ich unseren Sohn hinausschieben wollte.

Meine Frau wechselte die Hypnose in “die Austrittsperiode”. Die letzen wenigen Minuten waren angebrochen, dachte ich. 30min später spürte ich die Aktivierung meiner Bauchmuskel und schob das erste mal vorsichtig mit. Ich spürte deutlich wie unser Sohn vom Bauch tiefer trat. Mit zwei Presswellen war er tief unten und die Hebamme bestätigte – sie könne ihn schon sehen und spüren. Meine Frau stand an meinem Kopf und fragte süß: “hat er Haare?” Ja hatte er, und ich fühlte zwischen meine Beine nach dem kleinen Kopf. 2-3 x schieben und du bist da, sagte ich unserem kleinen Schatz in meinem Bauch. Aber es tat sich nichts mehr. Welle für Welle drückte und schob ich, immer mehr, immer kräftiger. Es tat sich nichts, keinen Zentimeter vorwärts. Der Damm war sehr sehr straff. Wir wechselten die Position in die Seitenlage, in die Rückenlage, zurück in die Seitenlage, wieder den 4 Füßler.

Irgendwann bekam ich nach Rückfrage Oxytocin gespritzt, um die Wehen länger und kräftiger zu halten. Der Damm muss nur noch reißen, dann ist er da, das wusste ich. Ich presste so feste ich konnte, hatte keine Angst vor dieser Verletzung, aber es tat sich nichts. Langsam kam Zweifel in mir auf, meine Kräfte schwanden und ich zitterte zwischen jeder Welle am ganzen Körper. Meine Stimmung drohte zu kippen.

Ich merkte, wie ich weinerlich wurde und meine Zuversicht verlor. Unsere Hebamme und meine Frau motivierten mich weiter, die Stimme in meinem Ohr motivierte mich weiter. Ich wollte nicht aufgeben, wollte das jetzt schaffen, aber es tat sich nichts. Ich bekam Lachgas angeboten, evtl. dachte die Hebamme, ich würde noch nicht fest genug schieben, aus Angst vor dem Schmerzen. Ich nahm es an, in der Hoffnung, doch noch besser zu entspannen. Ich hatte keine richtigen Schmerze, nur eben einfach keine Kraft mehr. Diese Austrittsphase raubte mir deutlich mehr Energie als alle Stunden davor. Nach einer Stunde merkte ich, dass ich nicht mehr richtig schob, für mich hatte es langsam keinen Sinn mehr, es ging so irgendwie nicht.

Ich denke, das hat unsere Hebamme gemerkt, denn nun merkte ich auch eine Veränderung bei ihr, sie war weiter super ruhig und freundlich, aber etwas bestimmter. Die Herztöne unseres Wunders waren weiter stabil, aber er war nun schon sehr lange an der gleichen Stelle. Die Hebamme rief den Arzt dazu und beide fragten mich, ob ich mit einem Dammschnitt einverstanden wäre – “oh ja, bitte” war meine Antwort. Ich konnte nicht mehr! Den Schnitt habe ich kein bisschen gespürt, nur die Rufe der Hebamme: “oh Gott Stop, Stop, nicht mehr schieben, alles gut”. Eindeutig lag der “Stillstand” nicht an meiner Kraft, denn der kleine Mann rutschte mit der nächsten Welle mit Kopf und Schulter gleichzeitig aus mir heraus und lies den Dammschnitt noch weiter reißen. Die Erleichterung nach der Geburt des Kopfes war großartig. “So kann es jetzt bleiben” scherzte ich erleichtert.

Eine Welle später war unser Kind geboren. Mit etwas verformtem Kopf aber kern gesund. Meine ersten Worte nachdem er auf meiner Brust lag waren: “das soll es jetzt gewesen sein, darauf habe ich mich so lange vorbereitet, jetzt ist es schon vorbei?”. Alle lachten. Ich hatte dieses wunderschöne Baby auf mir liegen, unseren Sohn, dieses kleine Flackern im Ultraschall, die Tritte in meinem Bauch, sie lagen jetzt auf meinem Bauch. Absolut atemberaubend. Nach dem Auspulsieren durchtrennte meine Frau die Nabelschnur. 15min später folgte die Plazenta. Dann musste ich 45minuten genäht werden, der kleine lag die ganze Zeit auf meiner Brust. Die Schmerzen dabei waren deutlich schlimmer als die Geburt, weshalb ich das Lachgas weiter nutzte.

Unser Sohn ist jetzt 3 Wochen alt und unfassbar friedlich. Er weint wenig, hatte aber natürlich bis jetzt trotzdem seine 2-3 Tage Clustern und unzufrieden sein.
Sowohl ich als auch meine Frau sind überwältigt von der Geburt, sie war noch besser als ich sie mir überhaupt hatte vorstellen können. Keiner von uns hatte im gesamten Prozess Angst oder Sorge. Ich bin unfassbar dankbar für meine Geburtsbegleiter. Meine Frau hat zu 100% verstanden was ich brauche und gerade tue. Sie hat sich vollends darauf eingelassen und ich bin so glücklich darüber. Auch die Hebamme meinte zu meiner Frau, das diese Geburt etwas besonderes für sie war. Die schnelle Öffnung ohne Schmerzmittel und Hilfe, diese tiefe Ruhe und das Annehmen und Hingeben hatte sie so nur selten erlebt.

Danke für diesen Kurs, dieses Vertrauen, und diese Geburt, die ohne niemals so schön geworden wäre!

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