Triggerwarnung: Geburt mit Komplikationen (Einleitung, Bauchgeburt, PDA)

Liebe Kristin und liebes Team der Friedlichen Geburt,

Für mich, für meine Tochter und für euch wollte ich unbedingt meinen Geburtsbericht schreiben. Es war eine Herausforderung, aber nun habe ich es geschafft. Er ist recht lang geworden, aber es kamen auch immer wieder neue Erinnerungen in mir hoch, die mir wichtig waren. Ich denke gerne an meine Geburtsreise und bin mir sicher, dass ich Dank der Vorbereitung mit Kurs und Hypnosen ein Geburtstrauma verhindern konnte. Ich bin tatsächlich wahnsinnig stolz auf meine Leistung und kann im Nachhinein sagen, dass die Geburt genau so richtig und gut war.

Herzlichen Dank für die Unterstützung, die Begleitung, die Inspiration.

Alles Liebe

J.

Die Geburtsreise begann mit dem positiven Schwangerschaftstest. Freude, Aufregung und unglaublich viele Dinge, die geklärt und organisiert werden mussten. Relativ schnell war mir klar, dass unser Kind nicht im Krankenhaus zur Welt kommen sollte, denn ich habe Angst vor Krankenhäusern und sah keinen Grund, warum ich bei einer problemlos verlaufenden Schwangerschaft nicht an einem anderen Ort entbinden sollte. Als ich die Zusage vom Geburtshaus der Elbhebammen in Harburg bekam, war ich überglücklich. Der Ort gefiel mir sofort, die Hebammen waren mir sehr sympathisch.

Schon vor Jahren hatte ich von Hypnobirthing gehört und ein sehr beeindruckendes Geburtsvideo gesehen, so dass ich mich in diese Richtung informierte. Schnell kam ich auf Kristin, hörte ständig ihren Podcast und entschied mich ungefähr in der Mitte der Schwangerschaft dazu, mich mit dem Onlinekurs „die Friedliche Geburt“ vorzubereiten. Die Hypnosen haben mir von Anfang an so gut getan und ich habe meistens mehrmals am Tag geübt. Da ich in der Vergangenheit mit einer Angststörung und Hypochondrie zu kämpfen gehabt hatte, kann ich definitiv sagen, dass mir die Arbeit mit den Hypnosen und das viele positive Wissen zur Geburt, das der Kurs vermittelt, schon vor der Geburt wahnsinnig geholfen haben.

Ich freute mich auf die Geburt, war neugierig und gespannt, wie sie wohl verlaufen würde und versuchte, die ganzen negativen Erzählungen aus dem Umfeld nicht an mich heran zu lassen. Meinem Baby und mir ging es gut, die Schwangerschaft war insgesamt eine schöne Zeit für mich und ich genoss sie sehr:
Die vielen Stunden in Hypnose, in denen ich mich entspannte und Kontakt zu meinem Baby aufnahm, während es sich in meinem Bauch drehte und strampelte.
Die Vorsorgeuntersuchungen bei den Hebammen im Geburtshaus, die ich zelebrierte. Ich mochte alle auf ihre Art sehr, fragte mich, welche mich wohl bei der Geburt begleiten würde. Ich liebte es, mir im Geburtszimmer vorzustellen, dass genau hier unser Kind auf die Welt kommen würde.

Die vorsorgliche Anmeldung im Krankenhaus, in das ich im Notfall verlegt werden sollte, warf mich etwas aus der Bahn. Es war ein intensiver Termin und mein Geburtsplan wurde genau mit mir durchgesprochen. Mein größter Wunsch: möglichst wenig Interventionen. In den folgenden Tagen musste ich mehrmals wieder die Hypnose zur Geburt im Geburtshaus machen, um erneut zu verinnerlichen, dass ich dort unser Kind zur Welt bringen würde.

Auch der Geburtsvorbereitungskurs zusammen mit E. war teilweise herausfordernd. So viele Ängste und negative Gedanken, die die anderen Kursteilnehmer:innen hatten und die Hebamme, die immer betonte, dass die Geburt sehr schmerzhaft werden würde. Es machte mir keinen Spaß dort und ich fühlte mich durch Kristins Kurs schon sehr gut vorbereitet. Ich wollte auch nicht vorher jedes Detail wissen und jede Eventualität einkalkulieren, denn ich wusste, dass das in meinem Fall eher Ängste schüren würde.

Der ET war am 14. Januar 2023 und am Tag vorher war ich bei meiner Frauenärztin zum Ultraschall und CTG (mein erstes). Alles super. Ich war entspannt, die meisten Babys kommen ja mittlerweile eher „zu spät“. Aber ich wurde ungeduldig, begab mich in eine Selbstisolation, auch wegen der ständigen Nachfragen von allen Seiten. Ich ruhte mich aus, machte meine Hypnosen und konnte es nicht mehr erwarten, bald unser Zwergolin kennenzulernen. Alle zwei Tage fuhr ich ins Geburtshaus und die erste Woche nach ET war positiv geprägt, „bis später vielleicht“ sagten wir beim Abschied. Ich war sicher, dass es jeden Moment losgehen würde, denn mittlerweile hatte auch meine Freundin P., deren ET am 4. Januar gewesen war, an „unserem“ Termin ihr Baby bekommen.

Die zweite Woche nach ET: die Hebammen bereiteten mich darauf vor, dass ich an ET+10 den ersten Wehencocktail trinken müsste, aber alle waren entspannt. Baby und mir ging es gut und der von meiner Ärztin errechnete ET wurde angezweifelt. Im Laufe der Woche habe ich dann zwei Wehencocktails getrunken, die jeweils nur wenige Stunden gewirkt haben und habe intensive geburtsvorbereitende Akupunktur bekommen. An ET+13 sind E. und ich abends noch ins indische Restaurant gegangen, ich wollte scharf essen, um die Geburt in Gang zu bringen. Der nächste Tag war der letzte meines Geburtszeitraums, die letzte Möglichkeit, im Geburtshaus das Kind zu bekommen.

Leider half alles nicht, an ET+14 telefonierte ich noch einmal mit einer Hebamme aus dem Geburtshaus und nun half es leider nichts mehr, ich musste im Krankenhaus anrufen. Dort eine ziemlich barsche Person, die mich fragte, warum ich mich denn jetzt erst meldete. Nachdem ich über die Klinik viel Gutes gehört hatte: Entsetzen. Mit dem Geburtshaus gab es eine Kooperation und so hatte ich bis zu diesem Tag Zeit gehabt, im Geburtshaus zu entbinden, so war ich vom Geburtshaus informiert wurden. E. rief in einem anderen Krankenhaus an, die waren dort sehr nett, wir liefen hin und es wurden CTG und Ultraschall gemacht. Alles bestens, aber – und so würde es jeder sagen, wurde mir klargemacht – ich müsste zur medikamentösen Einleitung in ein Krankenhaus.

In diesem konnte ich nicht bleiben, darum beschlossen wir, dass ich doch in das ursprüngliche Verlegungskrankenhaus gehen sollte. Schließlich hatten die schon meine Daten, Geburtsplan etc. Dort angekommen stellte sich heraus, dass alle Untersuchungen noch einmal gemacht werden mussten, das andere Krankenhaus hatte nicht dokumentiert. Es war schon spät, ich war erschöpft und traurig. Mit der Möglichkeit einer Einleitung im Krankenhaus hatte ich mich auch nie wirklich beschäftigt, wurde mir nun klar. Im Endeffekt wurde mir gesagt, dass ich dort bleiben müsse und noch am selben Abend meine Einstiegsdosis des Einleitungsmedikaments bekommen sollte. Auch ein Zugang wurde mir gelegt.

Zwar hatte ich angegeben, dass ich keinen haben wolle, aber es leuchtete mir ein, dass man mir darüber schnell ein Medikament verabreichen könnte, wenn mein Baby während der Einleitung Probleme bekommen sollte. Am nächsten Tag, einem Sonntag, ging es mir erstaunlich gut. Ich war optimistisch, dass es bald losgehen würde. Ich machte während der langen CTG-Sitzungen die geburtsbeginnfördernden Hypnosen und dachte an Kristins Worte, dass es von Vorteil sei, sich bereits am Geburtsort zu befinden. Seitdem ich im Krankenhaus war, wurde ich ausnahmslos von sehr netten Menschen betreut, auf der Station und im Kreißsaal. Mit einer Hebamme unterhielt ich mich besonders gut, erzählte ihr von den Hypnosen, sie war begeistert und sagte mir, wie toll sie meine Einstellung fände.

Als ich am Montag aufwachte und immer noch keine Wellen hatte, war ich enttäuscht. Der Montag war ein schwieriger Tag für mich, besonders nachdem eine etwas forsche Ärztin mich vaginal untersucht hatte und mich mit dem Befund entmutigt hatte. Spätestens am Donnerstag würde es einen Kaiserschnitt geben, so ihre Ansage. Am Abend bekam ich meine letzte Tablettendosis, die nächsten zwei Tage würde das Gel zur Einleitung zum Einsatz kommen. Ich solle mich bewegen, so hörte ich von vielen Seiten, dabei wollte ich mich einfach ausruhen. Dennoch lief ich in meiner Verzweiflung mehrere Male das Treppenhaus hoch und runter und die Flure meiner Station auf und ab. Ich war sehr erschöpft und traurig. Ich sagte mir aber immer wieder: wenn ich hier rauskomme, dann mit meinem Baby.

Schließlich legte ich mich ins Bett und hörte wieder meine Hypnosen, als die Wellen begannen. Da ich ihnen aber erst nicht traute – schließlich hatte ich schon nach den Wehencocktails spürbare Wellen gehabt, die aber nie lange geblieben waren – blieb ich liegen. Ich war in Hypnose, ich atmete und die Wellen wurden stärker und blieben. Schließlich ging ich in den Kreißsaal, wo ich ans CTG kam. Die Wellen wurden stärker. Ich musste dringend aufs Klo, auf dem Weg platzte meine Fruchtblase.

Die Hebamme, die ab und an nach mir schaute, fragte, ob ich nicht E. anrufen wolle, was ich tat. Es war mittlerweile etwa 2 Uhr, ich hatte seit drei Stunden Wellen. Ich wurde in einen Geburtsraum gebracht, sogar mit der schönen großen Wanne. Aber die Herztöne meines Babys waren auffällig, so dass ich weiterhin am CTG bleiben sollte. Die meiste Zeit – bis um 3 Uhr E. kam – war ich alleine. Ich versuchte, bei mir und meinem Baby zu bleiben und zu atmen, aber das war wirklich schwer. Einen Monat zuvor hatte ich ziemlich doll Corona gehabt und ich war immer noch verschleimt. Ich musste ständig trinken und war einfach schon sehr erschöpft. Irgendwann war mein Handy weg, die Hypnosen hatte ich nun nicht mehr auf den Ohren und ich konnte mich auch auf nichts mehr fokussieren. Nur noch auf den Atem. Immer hin zu meinem Baby.

Während der Geburt wurde insgesamt viermal Blut aus dem Kopf meines Babys entnommen, um den Sauerstoffgehalt zu messen. Mir wurde ein Blasenkatheter gelegt und ich sollte die unterschiedlichsten Positionen einnehmen. Ich kann mich eigentlich nicht mehr erinnern, wie die Stunden vergangen sind, aber um kurz nach 6 Uhr ging meine persönliche Sonne auf, als die Hebamme, mit der ich mich am Sonntag so gut verstanden hatte, ihren Dienst begann und in mein Geburtszimmer kam. Ich schöpfte Kraft, ich würde es schaffen.

Ab etwa 7 Uhr war der Muttermund komplett eröffnet, aber – obwohl ich das Gefühl hatte, diesem unfassbar großen Druck nicht mehr standhalten zu können – ich durfte nicht pressen. Das Baby war noch nicht gut ins Becken gedreht. Ich war erschöpft, ich konnte kaum einen Satz rausbringen. Nach einer Weile schlug die Hebamme vor, dass ich mir eine PDA legen lassen könne. Um eine Pause zu bekommen und auch dem Baby zu ermöglichen, sich in die richtige Position zu bringen. Eine PDA war in meinem Kopf schon immer unmöglich gewesen, ich hatte riesige Angst davor. Nun konnte ich einfach nicht mehr, ich brauchte Erholung. Und ich dachte auch daran, was Kristin dazu gesagt hatte und es war klar, dass ich Hilfe brauchte.

Ich bat G., die Hebamme, mir genau zu erklären, was nun passieren würde und sie nahm sich die Zeit. Kurze Zeit später kamen die Anästhesisten, G. blieb die ganze Zeit bei mir, die PDA saß sofort super und nach kurzer Zeit merkte ich die Wellen nicht mehr. Ich bekam einen Tee, entspannte mich und konnte wieder etwas klarer denken. Die nächsten Untersuchungen nach einer Dreiviertelstunde waren ernüchternd: mein Baby hatte sich in eine noch blödere Position gedreht. G. sah mich an und sagte mir, dass es nicht mehr viele Möglichkeiten gebe. Ich wusste, dass der Moment da war, vor dem ich solche Angst hatte (wie grundsätzlich vor allen Operationen): Kaiserschnitt? fragte ich sie.

Wieder dachte ich auch an Kristins Worte und das beruhigte mich. Ich wollte einfach nur noch mein Baby auf die Welt bringen und alleine konnte ich es nicht mehr schaffen. Wieder nahm G. sich Zeit und erklärte mir genau, was nun alles passieren würde. Und schon war ich im OP. Alles war so, wie ich es im Kurs erfahren hatte. Ich fühlte mich plötzlich erstaunlich gut vorbereitet, auch wenn ich die Infos zur Bauchgeburt eher pro forma mitgenommen hatte. Ich konnte die Bauchgeburt-Hypnosen machen und war ansonsten gut abgelenkt durch den Anästhesisten hinter meinem Kopf. E. saß die ganze Zeit neben mir.

Da die PDA so gut saß, ging es im Endeffekt schnell: nach wenigen Minuten wurde unsere Tochter am Dienstag, den 31. Januar 2023, um 11.05 Uhr durch meinen Bauch geboren. E. und ich weinten vor Freude, es war einfach so unglaublich. Leider musste unsere Tochter recht lange untersucht werden, bevor sie mir auf die Brust gelegt werden konnte, aber ich wusste nun, dass wir es geschafft hatten, das war die Hauptsache. Ein letzter großer Schock kam wenige Stunden später: unsere Kleine sollte über Nacht auf die Intensivstation, um überwacht zu werden. Glücklicherweise durfte sie am nächsten Tag zu mir aufs Zimmer und am Tag darauf wurden wir beide entlassen.

Ich brauche wohl nicht extra erwähnen, dass meine Geburtsreise absolut anders verlaufen ist, als ich mir das gewünscht habe und auch als ich mir das hätte vorstellen können. Nach einer schönen und insgesamt unproblematischen Schwangerschaft, habe ich mit einer so interventionsreichen Geburt nicht gerechnet. Und obwohl die Hypnosen irgendwann weg waren, denke ich doch, dass ich in einer Art Trance gewesen bin. Was mir aber vor allem geholfen hat, war das Atmen. Zwar sollte ich auf Anweisung der Ärztin mit Kristins Atmung aufhören und die „konventionelle“ Geburtsatmung machen, aber das war mir eigentlich auch egal.

Wichtig war, dass ich nie aufhörte zu Atmen, denn aus dem Onlinekurs erinnerte ich, dass ich mein Baby die ganze Zeit gut mit Sauerstoff versorgen sollte. Dafür bekam ich später auch noch von G., der Hebamme, viel Lob. Sie sagte, dass die Sauerstoffwerte meines Babys im Endeffekt so schnell wieder gut gewesen seien, habe es meiner konsequenten, tiefen Atmung zu verdanken. Was soll ich sagen: ich bin wahnsinnig stolz auf mich und meine Tochter, denn auch sie hat sehr gekämpft. Sie hat den Weg in mein Becken nicht finden können, eine Vermutung ist, dass meine Skoliose daran Schuld gewesen ist. Wer weiß. Ich bin einfach nur glücklich, dass uns geholfen werden konnte.

Nun ist unsere Tochter seit über 5 Monaten bei uns, wunderbar propper und der lustigste und liebenswerteste kleine Mensch, den ich mir vorstellen kann. Neben E., der die ganze Zeit an meiner Seite war und ist, und meiner Hebamme G., die die wundervollste Geburtsbegleiterin war, die ich mir hätte wünschen können, danke ich Kristin und ihrem Team für die wunderbaren Hypnosen und den wahnsinnig guten Onlinekurs. Danke, dass ich mit eurer Hilfe eine abenteuerliche – aber keine traumatische! – Geburtsreise erleben durfte.

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