Geburtsbericht von

Jana S.

Ich bin ziemlich am Anfang meiner Schwangerschaft auf den Podcast der Friedlichen Geburt gestoßen und war relativ schnell von der Sinnhaftigkeit des Ansatzes sowie der Art und Weise der Übermittlung der Inhalte überzeugt.

Durch den Online-Kurs, den Podcast und den Geburtsvorbereitungskurs (lieben Dank an Doro!) fühlte ich mich bestens vorbereitet, was mir als Kopfmensch sehr wichtig ist. Die Hypnosen habe ich geübt, so oft ich konnte und Lust hatte, anfangs etwas übermotiviert und daher nur wenig effektiv. Aber mit der Zeit ist mir das Abschalten immer besser gelungen. Alle Listen waren geschrieben, Partner, Familie, Freunde instruiert. Ich fühlte mich sowas von bereit.

War ich die Tage um den ET noch etwas aufgeregt, ließ das um ET + 5 deutlich nach. Ich war entspannt, hatte allerdings nur noch mäßig Lust auf die Hypnosen. An ET+7 hatte ich abends das Gefühl eingenässt zu haben, war mir allerdings unsicher, ob es nicht nur etwas Badewasser war. Im Krankenhaus wurde dann bestätigt, dass es Fruchtwasser war. Aber da ich keine Wellen hatte und die Menge minimal war (hoher Blasensprung), durften wir die Nacht nochmal zu Hause verbringen.

Am nächsten Morgen (ET+8) wurde ich stationär im Maria Heimsuchung aufgenommen. Wellen hatte ich auch weiterhin nicht. Da bei einem Blasensprung jedoch das Risiko einer Infektion besteht, habe ich mich dazu entschlossen, das Angebot einer Einleitung mittels Prostaglandin-Tablette anzunehmen. Der Tag verging. Es tat sich jedoch nichts. Ich hatte keine spürbaren Wellen, Muttermundbefund unreif. Auch Einlauf und Buscopan hatten über Nacht nichts in Bewegung bringen können.

Also wurde am nächsten Morgen mit der Einleitung mittels Oxytocin-Tropf begonnen. Ich bekam daraufhin langsam die ersten spürbaren Wellen (weit weg von schmerzhaft), doch ab und zu verschlechterten sich die Herztöne meines Kindes unter einer Welle, was mich jedoch nicht allzu sehr beunruhigte.

Bis dahin war ich schon anderthalb Tage im Krankenhaus. Die Hebammen und Ärztinnen waren alle wirklich warmherzig und einfühlsam, mein Partner war da, wir haben uns unterhalten und rumgewitzelt. Ich habe mich durchgehend sehr wohl und gut betreut gefühlt.

Als die Wellen dann gegen Nachmittag unter einer höheren Oxytocin-Dosis etwas stärker wurden, machte ich zum ersten Mal eine Hypnose an. Da ich das Gefühl hatte, dass jetzt wirklich etwas passiert und ich mich auf mich konzentrieren muss. Kristins Stimme hat mich hervorragend weggetragen. So viel wie erhofft, tat sich allerdings in den nächsten Stunden nicht. Auch weitere Versuche, den Geburtsprozess voranzutreiben (Akupunktur, Globuli, Muttermundmassage, Fruchtblase öffnen funktionierte nicht) fruchteten nicht.

Nach einem offenen Gespräch mit der Ärztin war schnell klar, dass mein Kind aus irgendeinem Grund offensichtlich nicht über den natürlichen Weg zur Welt kommen möchte. Außerdem war eine Infektion aufgrund des Blasensprungs, der jetzt bereits 48 h zurücklag, trotz Antibiotikabehandlung nicht auszuschließen. In meinem Kopf ratterten nochmal alle Pros und Kons durch. Doch unter diesen Gegebenheiten lag die Entscheidung für mich auf der Hand. Ein Blick zu meinem Partner verriet mir, dass er der gleichen Ansicht war.

Die Ärztin war sichtlich überrascht, wie zugänglich ich für alle Argumente war und wie schnell wir die Entscheidung getroffen hatten. Eine Bauchgeburt war natürlich nicht mein Plan A und so, wie es gekommen ist, weder Plan B noch C. Aber Variante XYZ war für mich genauso gut. Darauf war ich dank des Kurses bestens vorbereitet. Als es ausgesprochen war, verspürte ich keine Spur von Enttäuschung oder Trauer, sondern eine tiefe Erleichterung, dass das Warten ein Ende hat und ich in absehbarer Zeit endlich meinen Jungen in den Armen halten kann.

Kurz darauf war auch schon das Narkoseteam da und alles ging super fix. Ich hatte zwar noch gefragt, ob es ok ist, wenn ich Kopfhörer aufsetze. Aber letztendlich fand ich die ganze Vorbereitung so spannend (bin selbst Biologin) und habe mich so gut mit dem OP-Team unterhalten, dass ich kein Bedürfnis hatte mich zurückzuziehen. Alles war einfach großartig, wie es war. Außer ein wenig Geruckel habe ich nichts gemerkt, der Vorhang wurde abgesenkt und da war er, kerngesund (3500 g, 53 cm, 29.06.2023, 23:45).

Rückblickend bin ich sehr dankbar, über die Methode der Friedlichen Geburt gestolpert zu sein, die mir den Weg für eine wunderbare Geburtserfahrung bereitet hat, und stolz auf mich, über die Zeit des Wartens ruhig und besonnen geblieben zu sein. Nichts ist so gelaufen, wie geplant und trotzdem war alles gut, so wie es war.

Mein Sohn ist jetzt schon 6 Monate alt und spielt gerade glücklich glucksend neben mir, während ich eine Träne der Rührung vergieße.

PS: Im Nachhinein wurde uns mitgeteilt, dass die Nabelschnur einmal um seinen Hals und wie ein Turban um seinen Kopf lag. Deshalb konnte er wohl nicht tiefer ins Becken und hat sich bei dem Versuch regelmäßig die Nabelschnur abgedrückt, woraufhin die Herztöne absackten.

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