Geburtsbericht von

Janina

Geburtsbericht – Friedliche Geburt nach Bedarf und Fußball-Finale

Liebe Kristin,

ich hatte lange mit mir gehadert, ob ich deinen Kurs machen soll. Mir klar war, dass ich ihn nicht 100% bei der Geburt durchziehen wollen würde. Ich wollte die Geburt über die Kommunikation mit meinem Mann und Hebammen sowie Ärzten aufrechterhalten bzw. selbst führen. Eine Freundin sagte dann, mach den Kurs aber trotzdem, er habe ihr in der Schwangerschaft sehr gutgetan. Also begann ich damit mit dem Mutterschutz und zog ihn täglich durch. Ich hatte den Plan einer Wassergeburt und dass ich dabei, zusammen mit meinem Mann, eine unserer Lieblingsbands höre, die sehr archaische naturverbundene Musik (Wardruna) macht. Ich testete gegen Ende der Schwangerschaft, ob ich mich auch damit in Hypnose versetzen kann, was gut klappte.

Leider begann der Tag dann etwas spannend. Wir mussten mit dem RTW ins Krankenhaus gebracht werden, wobei es mehr eine Vorsichtsmaßnahme war. Im Wagen ärgerte ich mich noch, dass ich mich nicht selbst beruhigen konnte. Erst als ich im Krankenhaus ankam, war für mich klar, dass wir in Sicherheit sind. Bei den Untersuchungen, die alle entwarnend waren, spürte ich die ersten Wellen. Sie waren noch ganz leicht, sodass wir spazieren geschickt wurden. Das lief auch alles ganz gut, bis ich Mittagessen bekam. Da waren sie wieder weg. Nach einem weiteren Spaziergang kamen sie dann langsam wieder. Dann machte ich, im Zimmer angekommen, endlich die Musik an und sie verstärkten sich ab da zunehmend. Sie waren dann sogar so stark, dass ich mit meinem Mann im Schlepptau auf Socken los in Richtung Kreißsaal flitzte.

Dort im Wehenzimmer angekommen, (und ohne Musik) wurden sie leider sehr heftig. Ich versuchte zu visualisieren, wie sich der Muttermund öffnet, so wie man es bei Kristin lernt. Auch das mit der Bauchatmung hatte ich von Beginn an beibehalten, wobei ich jetzt beim Ausatmen auch ins Tönen kam. Ich muss sagen, dass ich im Wehenzimmer aber leider schon sehr entkräftet war, sodass ich an Plan B dachte. Dann kam noch die ernüchternde Info, dass der Muttermund erst fingerdurchlässig war. Ich muss der Hebamme dann sowas gesagt haben wie, dass ich es nicht schaffen werde. Die Frau kam auf die Idee, mich in die Badewanne zu stecken. Ich hatte das gar nicht mehr angesprochen, weil ich dachte, es ginge mit meinem Zugang nicht.

Ab da wurde es meine Traumgeburt und ich bin so unendlich glücklich über diesen Einfall. Ich schaffte es, mich dort als Einstieg (danach war ich da nicht mehr gezielt) an meinen Kraftort zu retten und schlief zwischen den Wellen ein. Die Abstände vergrößerten sich da wieder, aber ich dachte, lieber ein paar effektive Wehen, als viele kleine, die nichts bringen. Zudem hatte mir die Hebamme geraten, dass Tönen zu lassen. Ich verkrampfe dabei (Trotz O-Laut) im Kehlkopf. Ich solle zischend ausatmen. Ich bekam in der Badewanne komplett die Kontrolle über mich und die Wellen zurück. Ich nahm sie nur noch als Druck war. Das Ganze geschah übrigens zum Anpfiff des EM-Finalspiels. Im Hintergrund hörte ich die Hebammen und Schwestern jubeln, aber das interessierte mich nicht. Es war ganz weit weg. Nach dem 11-Meter-Schießen setzte sich dann eine Hebamme zu mir an die Wanne und teilte mir mit, dass sie mich bei der nächsten Welle untersuchen wolle, ich sei aber die Chefin und könne bestimmen, wann sie startet und jederzeit, wann sie aufhören soll. Ich sagte ihr noch, dass ich Sorgen hätte, dass das alles nichts gebracht habe. Sie tastete und ich war bei 7 cm abgekommen. Ich fragte, ob ich richtig atmen würde und ob ich auch schon was drücken solle, weil ich Druck auf dem Steißbein spürte. Sie sagte, dass ich das total toll mache und ruhig schon was schieben dürfe. Dann ließ sie uns wieder alleine. 2 Wehen weiter war die Fruchtblase geplatzt. Ich bat meinen Mann daher, die Hebamme zu verständigen. Der Muttermund war offen. Ich hatte nur eine ganz kurze Übergangsphase, die ich an dem von mir ausgesprochenen Satz erkannte: ich schaffe das nicht. Aber sobald ich das gesagt hatte, ging es schon los mit dem Pressen und jeder Zweifel war wie weggeblasen. Alles war gut. Man ließ mich das Köpfchen mit den Haaren anfassen, was total schön war. Ich brauchte für den Kopf etwas länger, er guckte erstmal nur halb raus, aber das war alles absolut ok. Ich war nicht besorgt deswegen und die dazu gerufene Ärztin und die Hebamme warteten trotz eines Wellenabstands von 15 Minuten absolut geduldig. Ich dachte mir, dass das so ok ist, mein Körper und ich sammelten neue Kraft für den Endspurt. Die Hebamme gab mir die Anweisung, mich in den Vierfüßlerstand zu begeben und etwas mit dem Popo zu wackeln. Dann folgte ein Bein hoch, der Kopf war da und das andere Bein hoch, sie war da. An der ganzen Geburt war mir im Vorfeld das Wichtigste, dass ich sie selbst aufnehmen darf. Das Verrückte ist, ich weiß gar nicht mehr, ob ich es war oder sie mir gegeben wurde. Das war dann wohl alles doch nicht so wichtig. Sie hat direkt geschrien und die Nabelschnur war fix auspulsiert. Die Hebamme sagte, aus ihrer Sicht sei es eine Traumgeburt gewesen und ich muss sagen, dass ich das, trotz des schwierigen Einstiegs, auch so empfunden habe und so unendlich dankbar für dieses Erlebnis bin. Ich habe mich am nächsten Tag bei der Hebamme bedankt, die mir in die Badewanne geholfen hat. Sie konnte gar nicht glauben, dass es dort so schnell ging und die Kleine schon um 1 Uhr auf der Welt war. Ja, ich hatte den Moment des Selbstzweifels, als ich im Wehenzimmer war, aber ich hatte einen traumhaften Wendepunkt in der Eröffnungsphase. Ich könnte glücklicher und zufriedener mit dieser Geburt nicht sein.

Übrigens helfen mir die Hypnosen jetzt im Wochenbett auch wieder total.

 

 

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