Triggerwarnung: Geburt mit Komplikationen (Wehentropf, Dammschnitt, unkooperatives Personal)
Liebes Team,
liebe Kristin,
ich bin überglücklich, den Kurs entdeckt und gemacht zu haben, denn ich hatte eine wundervolle Geburt. Die Methode, das Üben und die positiven Gedanken haben mich durch die Geburt hervorragend begleitet und mir sehr geholfen.
Mit dem Kurs habe ich etwa um die 28. SSW herum begonnen. Ich habe bereits online darüber viel Gutes gelesen und als meine Hebamme den Kurs auch in ihrem Geburtsvorbereitungskurs positiv erwähnte, habe ich mich dazu entschlossen, ihn zu machen. Vorab: Ich bin sehr entspannt und positiv in die Schwangerschaft gestartet, habe Gespräche mit anderen Schwangeren vermieden und mir auch keine Tipps von Müttern geholt und nichts gelesen. Ich hab mich von Beginn an immer sehr auf meine Gynäkologin und mein “Bauchgefühl” verlassen. Daher war ich auch mit fast keinen negativen Berichten und Gedanken konfrontiert. Ich würde es jederzeit wieder so machen.
Die ersten vereinzelten Wellen hatte ich in der Nacht vor der Geburt (Samstag). Nicht regelmäßig, aber immerhin spürbar und mein Gefühl sagte mir, dass es dann wohl bald losgeht. Am Tag verlangte mein Körper nach Schlaf und ich habe tatsächlich den halben Tag einfach verpennt. Warum wurde mir dann auch schnell klar, denn am Abend (ca. 21 Uhr) setzten regelmäßige Wellen ein. An meinem ersten Hochzeitstag 🙂
Anfangs saß ich noch an meinen Mann gekuschelt auf der Couch und konnte das sehr gut aushalten und fühlte mich sehr gut damit. Als die Wellen etwas deutlicher wurden, hatte ich das Bedürfnis, die Hypnosen zu starten und mich in die Wanne zu legen. Dort lag ich dann einige Stunden – mein Zeitgefühl war von da an übrigens gänzlich außer Kraft gesetzt. Mit der Atemtechnik und den inneren Bildern kam ich super zurecht. Die Pausen konnte ich perfekt zur Erholung nutzen und ich stellte irgendwann relativ beiläufig fest, dass ich in sehr tiefer Trance gewesen sein muss. Nach den Uhrzeiten musste ich meinen Mann fragen: Es war ca. 1 Uhr nachts, als ich ihn bat, schon mal im Kreißsaal Bescheid zu geben, dass wir irgendwann kommen werden (aufgrund der Personalknappheit sollte man frühzeitig Bescheid geben, weil bei Überbelegung auf ein anderes Krankenhaus verwiesen werden würde). Da kamen die Wellen zwischen 6-8 Minuten und waren immer noch sehr gut alleine zu meistern.
Ich verließ die Wanne zwischenzeitlich und legte mich ins Bett. Allerdings wollte ich da nicht lange bleiben. Ich fand keine bequeme Lage und kam mit dem Klima nicht zurecht. Ich zitterte in den Pausen vor Kälte und mir war furchtbar heiß in den Wellen. Also zurück in die Wanne – die Hypnose habe ich ausgeschaltet – in dem Zustand konnte ich nun sicher alleine bleiben. Gegen 4:30 Uhr (die Zeit ist wirklich verflogen, als wären es Minuten gewesen) bat ich meinen Mann, noch mal im Kreißsaal anzurufen und dann mit mir loszufahren. Ich hatte das Gefühl, eine helfende Hand auf dem Weg zum Gipfel zu brauchen. Genau wie im Kurs erwähnt: Wenn man das Gefühl hat, nicht weiterzukommen oder sich alleine fühlt, sollte man sich helfen lassen. Also ab ins Krankenhaus. Von dem Weg dorthin weiß ich nichts mehr, außer dass alles sehr gut machbar war. Ich war weiterhin in Trance und konzentrierte mich auf meine Atmung.
Ich bin Erstgebärende und wie im Kurs bereits angedeutet, unterschätzt man “uns” im Kreißsaal gerne. Ich wurde in aller Seelenruhe in den Kreißsaal begleitet und mir wurde das CTG angelegt. Ab hier kam ich aus meiner sehr tiefen Trance leider raus. Ich bat um eine Decke, da ich immer noch zitterte in den Pausen. Die Antwort der Hebamme war, dass ich gleich stationär aufgenommen werde und dann ein Bett bekomme. Aber es kam anders. Als die Hebamme mich dann untersuchte, war mein Muttermund bereits bei 8cm. Also nichts mehr mit stationärer Aufnahme und ich konnte mir den Spruch nicht verkneifen, dass wir dann wohl doch gleich hier (im Kreißsaal) bleiben werden. Ich war zwar nicht mehr in Trance, aber ich war zu jederzeit völlig bei mir und völlig ruhig. Nach kurzer Zeit verspürte ich einen Pressdrang, obwohl die Hebamme meinte, dass die letzten 2cm sicher noch ein bisschen dauern werden, also schickte ich meinen Mann auf den Flur um Bescheid zu geben, da ich nicht sicher war, ob ich jetzt wirklich schieben soll. Und tatsächlich, nach einer guten Stunde im Kreißsaal war der Muttermund vollständig geöffnet.
Leider erwischte ich eine etwas rabiatere Hebamme der alten Schule. Sie öffnete mir ohne zu Fragen manuell die Fruchtblase und bat mich dann, einfach mal mit zu schieben. Währenddessen massierte sie meinen Damm, was ich als sehr unangenehm empfand und ihr das auch mitteilte, leider hat sie das nicht wirklich interessiert. Ich musste mich nun auch auf den Rücken legen (wie auf dem Gynäkologen-Stuhl), auch das war sehr unangenehm, aber sie bestand darauf. Nach wenigen Pressversuchen bat sie mich, die Wellen zu veratmen und das Köpfchen noch etwas rutschen zu lassen. Das gelang mir auch einigermaßen, bis ich dem Pressdrang wieder nachgeben musste. Inzwischen war auch ein Arzt samt Ärztin in Ausbildung im Raum und die Hebammenschülerin – volles Haus. Mich hat das aber weder gestört noch interessiert. Ich war nach wie vor ganz bei mir und meiner Tochter.
Während der “heißen” Phase wurde das CTG leider schlechter und ich brauchte auf den letzten Metern wieder Hilfe. Meine Wellenpausen wurden wieder länger und ich bekam einen Wehentropf. Der wirkte auch sehr schnell und ich konnte wieder pressen. Leider schaffte ich es nicht ganz alleine und der Arzt wollte mit der Saugglocke und einem Dammschnitt helfen (begründet durch das CTG). Der Schnitt war getan (ich habe nichts davon bemerkt), aber bevor er an der Glocke leicht ziehen bzw. gegenhalten konnte, schob ich meine Tochter mit aller Kraft und sofort komplett auf die Welt. Nicht erst das Köpfchen, nein, ganz plötzlich war mein Baby da und alle im Raum waren perplex. Besonders der Arzt, der mit seiner Hand noch Instrumente vom Beistelltisch fegte, weil meine Tochter aus mir herausgeschossen kam. Und dann war sie da. Gesund und quakend kam sie sofort auf meine Brust und ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Ich war überwältigt und überglücklich – genau wie mein Mann, dem ebenfalls die Worte fehlten. Das war um 8:20 Uhr.
Der Kurs hat mir nicht nur die Hypnosen und das Atmen näher gebracht, er hat auch dafür gesorgt, dass ich mich auf mich selbst verlassen kann, Hilfe bekomme, wenn ich sie brauche und vor allem, dass ich der Geburt positiv entgegen schauen kann. Genauso habe ich es mir gewünscht. Ich bin dankbar, so eine kraftvolle und wunderschöne Geburtserfahrung gemacht zu haben. Und ich habe mich zurecht darauf gefreut. Danke!