Liebe Kristin,
Unser Sohn ist jetzt schon über 10 Monate alt und ich denke noch sehr häufig an die Geburt zurück, die ich durchweg als positiv in Erinnerung habe.
Ich habe mich ca. in der 25 SSW für deinen Kurs entschieden. Nachdem ich immer mehr Geschichten von FreundInnen und Bekannten gehört hatte, die eine negative Geburtserfahrung gemacht haben, dachte ich mir, dass ich die Geburt nicht einfach so “über mich ergehen lassen möchte” und so suchte ich bei Google nach “selbstbestimmter Geburt”.
Zunächst war ich ehrlich gesagt skeptisch, dachte mir aber, dass es bestimmt nich schaden kann. Ich hörte auch deine ersten Podcastfolgen und fand, dass deine Theorie irgendwie Sinn ergab.
Das Üben der Hypnosen fiel mir zu Anfang schwer, je mehr ich es wollte, desto weniger hat es funktioniert. Ich hatte häufig das Gefühl, dass ich ganz am Ende der Hypnose mich erst so richtig entspannen konnte. Irgendwann habe ich den “Leistungsgedanken” dann losgelassen, aufgehört zu beurteilen und einfach nur noch beobachtet.
Gleichzeitig habe ich mich zur Entspannung auf den sicheren Ort konzentiert. Auch hier habe ich anfangs viel nachgedacht und der Ort war an einem Traumstrand. Irgendwann gegen Ende der Schwangerschaft befand ich mich dann mit meinem Sohn in der Gebärmutter. Dort war es so schön und kuschelig.
Ich habe in Hamburg eine Übungsgruppe im Geburtshaus besucht für 4 Wochen lang, ab der 31. SSW. Mir hat die Gruppe sehr gut getan, da man zusammen geübt hat und sich austauschen konnte. Auch fand ich es schön, dass an 2 Terminen der Partner dabei war. Besonders interessant fand ich den Rollenwechsel, den wir vorgenommen haben. Dabei habe ich gemerkt, wie herausfordernd die Aufgabe auch für den Partner sein kann. Da zu sein und sich trotzdem irgendwie zurückzuhalten und auf die Partnerin einzulassen.
Meine Lieblingshypnose war lange Zeit “Traumgeburt visualisieren”. In meiner Vorstellung lag an dem Tag der Geburt Schnee und es war richtig winterlich. ET war am 6.12. Ich habe 2-3 Wochen vorher immer häuftiger die Hypnosen “Abschied von der Schwangerschaft” und “Geburtsbeginn mental fördern” gehört. Da der Kopf unseres Sohnes schon sehr früh sehr weit unten lag und ich bereits 3-4 Wochen vorher immer wieder Übungswellen hatten, fühlte ich mich mehr als bereit für die Geburt.
Am Morgen des 1. Dezembers war es dann so weit. Morgens ging mir der Schleimpropf ab und die Fruchtblase sprang. Allerdings nicht so wie im Film, aber ich merkte doch schnell, dass ich immer wieder Flüssigkeit verlor. Etwa gleichzeitig begannen auch die Wellen.
Ich legte mich hin und startete die Hypnose “Eröffnungsphase” und versuchte, mich so gut es ging zu entspannen. Ich dachte noch, dass ich bis 16 Uhr jetzt im Bett liege, bis mein Partner nach Hause kommt. Da ich irgendwann realisierte, dass es wirklich Wellen sein müssen, rief ich meinen Partner an, der sofort von der Arbeit nach Hause kam. Er versuchte, die Wellen zu tracken, das war für ihn nicht so einfach und er meinte dann relativ schnell, er möchte gerne im Kreißsaal anrufen. Ich persönlich dachte, es sei Fehlalarm und wir würden wieder nach Hause geschickt werden. Bevor wir losfuhren, duschte ich noch mit warmen Wasser, das tat sehr gut.
Im Krankenhaus angekommen, gegen Mittag waren auf dem CTG eindeutige Wellen zu sehen und der Muttermund war gute 4 cm geöffnet. Dann folgte eine Phase, in der ich ganz viele Wellen direkt hintereinander hatte, diese konnte ich am besten über einen Stuhl gelehnt oder an die Wand gelehnt veratmen. In dieser Phase durfte mich niemand anfassen, ich war so konzentriert und nur mit den Wellen beschäftigt. Wir waren mittlerweile im Kreißsaal. Irgendwann spürte ich einen sehr starken Druck nach unten, und bat die Hebamme, bei mir zu bleiben. Die letzte Phase der Geburt hat 2 Stunden gedauert, das war wirklich anstrengend. Diese Urkraft ist einfach der Wahnsinn und ich wusste nicht, dass ich so tiefe und laute Töne von mir geben kann.
Ich hatte einen Moment gegen Ende, wo ich gedacht habe, dass ich nicht mehr kann, aber ich habe schnell gemerkt, das ist keine Option und ich muss da jetzt durch. Und auch gab es einen Moment, indem ich sehr starke Schmerzen hatte (als der Kopf rauskam). Trotzdem konnte ich immer wieder in den Zustand zurückkommen, wo ich ganz bei mir und meinem Körper sein konnte. Einerseits war da der “Schmerz” in dem Moment und dann meine innere Kraft und mein Atem und ich wusste, es wird vorbeigehen. Um halb 6 abends kam dann unser Sohn zur Welt. Es war einfach ein unbeschreiblicher Moment, den ich nie vergessen werde.
Hypnosen habe ich im KH nicht mehr gehört. Obwohl ich die ganze Zeit bei mir war, also in einem hypnoseartigen Zustand habe ich alles mitbekommen, was die Ärzte oder Hebammen zu mir gesagt haben. Ich hatte einen Dammriss, der nach ein paar Wochen verheilt war.
Als wir nachts nach Hause fuhren, war alles weiß und verschneit, wir waren im Winter Wonderland angekommen – ich dachte, das ist ja Wahnsinn, genauso habe ich es mir die ganze Zeit vorgestellt.
Auch im Wochenbett habe ich sehr von deinen Hypnosen profitiert, um in der ganzen Aufregung und Erschöpfung kurze Momente für mich zu haben.
Liebe Kristin, deine Methode hat mir ganz viel Selbstvertrauen und Stärke gegeben, die mir in der Schwangerschaft und während der Geburt wahnsinnig gut getan haben.
Ich bin dir dafür sehr sehr dankbar!