Geburtsbericht von

L.

Liebe Kristin,

vor 4 Monaten habe ich meinen Sohn L. zur Welt gebracht. Ich durfte eine Traumgeburt erleben, wofür ich unendlich dankbar bin. Meine Geschichte möchte ich nun mit dir teilen.

Ich habe 7 Jahre alte Zwillinge, die per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen sind. Damals hatte ich mir eine natürliche Geburt gewünscht, aber die BEL meines Sohnes stellte in Kombination mit Zwillingen ein zu großes Risiko dar. Aufgrund eines verkürzten Gebärmutterhalses musste ich ab der 25. SSW liegen, in ständiger Angst, dass die beiden viel zu früh kommen würden. Zum Glück ging alles gut, ich schaffte es bis zur 36. Woche und die beiden kamen gesund zur Welt, aber die letzten Monate der Schwangerschaft waren traumatisch und die Geburt kein schönes Erlebnis. Meine Tochter musste direkt nach der Geburt zur Überwachung in ein Krankenhaus mit Neonatologie gebracht werden, wodurch ich sie erst Stunden nach der Geburt zum ersten Mal sah.

Eigentlich war unsere Familienplanung abgeschlossen. Wir hatten uns einen Jungen und ein Mädchen gewünscht und beides mit einem Mal bekommen. Seit einiger Zeit spürte ich jedoch den Wunsch nach noch einem Baby, hätte mich aber aus verschiedenen Gründen nicht bewusst dazu entschieden, auch, weil ich nicht nochmal eine Schwangerschaft und Geburt erleben wollte, schon allein wegen meiner Angst vor Nadeln. Daher verursachte es zunächst ein Gefühlschaos, als sich bestätigte, dass ich ungeplant schwanger war. Für mich stand aber von Anfang an fest, dass es so sein sollte. Ich freute mich immer mehr auf das Baby.

Allerdings hatte ich schreckliche Angst vor der Geburt, insbesondere aufgrund meines Problems mit Nadeln. Schon die Blutentnahmen in der Schwangerschaft stellten für mich eine große Belastung dar und die für mich schlimmste Vorstellung war ein Zugang bei der Geburt. Ich wollte unbedingt eine natürliche Geburt, konnte mir aber gleichzeitig überhaupt nicht vorstellen, wie mein Körper das schaffen und wie ich die Schmerzen aushalten soll (eine PDA war für mich ausgeschlossen).

Als ich mit einer lieben Freundin, die Hebamme ist, über meine Ängste sprach, empfahl sie mir die Friedliche Geburt – sowohl aus ihrer eigenen Erfahrung als auch aus der mehrerer Frauen, die sie betreut hatte.

Deine Methode war genau das richtige für mich! Ich war sofort begeistert und habe mich ab dem 4. Monat intensiv damit vorbereitet. Die Hypnosen waren eine Entspannung im stressigen Alltag und es war schön, dabei eine Verbindung zum Baby aufzubauen. Ich übte auch mit meinem Mann. Beim Üben gelang es mir gut, in den Trancezustand zu kommen.
Auch während der Blutentnahmen in der Schwangerschaft nutzte ich die Hypnose, was mir sehr geholfen hat. Allein dafür hat der Kurs sich gelohnt!
Am Ende der Schwangerschaft machte ich häufig die Hypnosen “Hingabe” und “Traumgeburt visualisieren”.

Da meine Zwillinge 4 Wochen zu früh gekommen waren, war ich sicher, dass es auch diesmal vor dem ET (24.9.) so weit sein würde. Ich war froh, als ich die 37. Woche erreicht hatte, weil erst ab diesem Zeitpunkt eine Geburt in meinem Wunschkrankenhaus (Havelhöhe) möglich war. Seit Anfang September rechnete ich mit der Geburt. Wir mussten jedoch länger warten als gedacht.

Die Eröffnungsphase begann schon 6 Tage vor der eigentlichen Geburt. Am Abend des ET hatte ich regelmäßige leichte Wehen, die zu meiner Enttäuschung wieder aufhörten. Aber am nächsten Tag stellte meine Frauenärztin überraschenderweise fest, dass der Muttermund bereits 3 cm geöffnet war! Ich freute mich riesig und ging – wie die Ärztin – davon aus, dass es noch am selben oder folgenden Tag richtig losgehen würde. Leider passierte nichts und bei den nächsten beiden Terminen (da der ET überschritten war, musste ich alle 2 Tage zur Kontrolle) war alles unverändert. Das was sehr frustrierend, zumal meine Ärztin – auch wegen des vorangegangenen Kaiserschnitts – schon von einer Einleitung sprach, obwohl das Baby die ganze Zeit sehr gut versorgt war. Weil ich eine Einleitung unbedingt vermeiden wollte, versuchte ich vieles, um die Geburt anzuregen, aber nichts funktionierte. Ich war frustriert und körperlich erschöpft, hatte keine Lust mehr und wünschte mir, dass es endlich losgeht.

Am ET+5 übergab meine Ärztin die Betreuung ans Krankenhaus. An diesem Tag sprach ich mit einer Hebamme aus der Havelhöhe und mit meiner Hebammen-Freundin, die mich beide in meiner Ansicht bestätigen, dass der Druck durch die Ärztin unbegründet war. Ich war sehr erleichtert. An diesem Abend war ich entspannt und statt wieder zu versuchen, die Geburt anzuregen, spielten mein Mann und ich Karten. Diese Entspannung muss dazu beigetragen haben, dass es in der Nacht endlich losging – ganz von allein!

Um 2:45 Uhr am ET+6 wachte ich mit starken Schmerzen auf und wusste sofort, dass es so weit war. Mein Mann rief im Krankenhaus an. Die Hebamme wollte mit mir sprechen. Obwohl die Wellen schon sehr intensiv waren, muss ich am Telefon einen entspannten Eindruck gemacht haben, denn sie riet mir, noch etwas abzuwarten und zu Hause eine halbe Stunde in der Badewanne zu entspannen. Die Wellen waren jedoch bereits so stark, dass ich wusste, dass wir nicht mehr warten durften. Mein Mann benachrichtige meine Mutter, die schon seit Wochen in Bereitschaft war, um auf die beiden Großen aufzupassen. Da wir eine längere Fahrt vor uns hatten und der Muttermund ja schon vorab 3 cm geöffnet war, entschieden wir, loszufahren, und mein Mann rief nochmal im Krankenhaus an, um Bescheid zu geben.

Während er das Auto holte und ich im Flur wartete, spürte ich einen extremen Druck und hatte das Gefühl, dass es nicht mehr lange dauert. Während der 45-minütigen Fahrt kamen die Wellen im Abstand von 2 Minuten mit nur sehr kurzen Pausen. Die ganze Zeit habe ich extrem laut geschrien. Das hätte ich vorher nie gedacht, aber ich hatte keine Kontrolle darüber. Ich spürte eine extreme Kraft, die irgendwie rausmusste. Es war wirklich eine Naturgewalt. Die Geburtshypnose beruhigte mich und half mir, mich auf die Atmung zu konzentrieren. Ich habe großen Respekt, dass mein Mann es geschafft hat, unter diesen Bedingungen vollkommen ruhig zu bleiben und uns sicher ins Krankenhaus zu bringen. Kurz bevor wir ankamen, platze im Auto die Fruchtblase.

Gegen 5 Uhr erreichten wir das Krankenhaus. Sofort nahm uns eine Hebamme in Empfang und ging mit uns in den Kreißsaal. Ich war froh, mich nun in dieser sicheren Umgebung zu befinden und kompetente Unterstützung an meiner Seite zu haben. Intuitiv begab ich mich auf dem Bett in den Vierfüßlerstand, den ich schon beim Geburtsvorbereitungskurs als angenehm empfunden hatte. Das erste, was ich zu der Hebamme sagte, war, dass ich gerne in die Badewanne wollte. Sie wollte den Muttermund untersuchen, aber ich schaffte es nicht, mich dafür auf den Rücken zu legen. Dies akzeptierte sie sofort und untersuchte mich einfach im Vierfüßlerstand. Ihre Aussage war: “Mal sehen, ob wir das noch schaffen mit der Badewanne…”

Für mich war dies eine riesige Motivation, da mein Gefühl, dass es nicht mehr lange dauern würde, damit bestätigt war. Wegen des extremen Drucks, den ich spürte, äußerte ich den Wunsch, auf die Toilette zu gehen, was die Hebamme ablehnte (“Ich möchte nicht, dass das Baby in die Toilette kommt!”).

Mit der Badewanne klappte es zum Glück noch. Das Hineinsteigen war in meinem Zustand schwierig, aber es war sehr angenehm im warmen Wasser. Ich fühlte mich darin viel wohler und konnte besser mit dem intensiven Gefühl umgehen. Die Hebamme stand die ganze Zeit neben mir, auf der anderen Seite mein Mann. Die Hypnose lief über mein Kopfhörer-Stirnband, aber ich war sehr auf die Hebamme fokussiert. Es war das, was ich in dieser Situation brauchte. Sie lobte mich immer wieder. Ich ließ meinen Körper einfach machen, gab mich hin und schrie weiterhin bei jeder Welle. Die Hebamme teilte mir mit, dass der Kopf schon zu sehen war und das Baby viele Haare hatte.

“Das Baby ist gleich da!” und “Sie können ihr Baby gleich im Arm halten!” hörte ich sie mehrmals sagen. Das war eine riesige Motivation, gleichzeitig kam es mir völlig unrealistisch vor, so dass ich sie daraufhin immer anschaute und fragte: “Wirklich?”, was sie bestätigte, indem sie ganz zuversichtlich und ruhig antwortete “Ja, es gibt jetzt keinen anderen Weg mehr.”

Es war so toll, zu wissen, dass ich es wirklich gleich geschafft hatte und das ohne Interventionen! Einmal sagte sie: “Sie werden heute keine einzelne Nadel spüren!” Zum Schluss sollten wir alle zusammen “pa pa pa” machen und mit der nächsten Welle war unser kleiner L. da – um Punkt 6 Uhr, also nur eine Stunde nach unserer Ankunft im Krankenhaus! Die Hebamme hob ihn aus dem Wasser und legte ihn mir sofort auf die Brust. Ich konnte kaum glauben, dass er da war und ich das wirklich geschafft hatte, völlig natürlich und ohne Interventionen. Ich saß in der Wanne, L. lag mit geöffneten Augen auf meiner Brust und ich sagte “Ich habe es geschafft, ich habe es wirklich geschafft!” Ich war so glücklich und auch so unglaublich stolz auf mich in diesem überwältigenden, magischen Moment. Erst da nahm ich das Stirnband ab.
Es wurde gewartet, bis die Nabelschnur auspulsiert war, dann schnitt mein Mann sie durch.

Während die Hebamme und die Ärztin, die zum Schluss dabei gestanden hatte, mir aus der Wanne halfen und mich zum Bett führten, durfte mein Mann L. nehmen und legte sich mit ihm auf der Brust ins Bett. Er ist sehr glücklich darüber, dass er schon kurz nach der Geburt mit ihm kuscheln konnte. Auch alles Weitere verlief völlig problemlos: Die Plazenta kam nach kurzer Zeit und war vollständig. Und ich hatte keine Geburtsverletzungen, obwohl die Geburt so schnell gegangen war und L. einen großen Kopf hatte!

Hebamme und Ärztin zogen sich zurück und ließen uns ganz in Ruhe zu dritt kuscheln. Die U1 wurde sogar erst eine Stunde nach der Geburt durchgeführt. Unser Sohn war 54 cm lang und 3615 g schwer.
Schon bald suchte er die Brustwarze und trank zum ersten Mal – ganz von selbst, was ich beeindruckend finde (und von meiner ersten Geburt nicht kannte).

Als ich mich bei der Hebamme für ihre Unterstützung bedankte, entgegnete sie: “Danke, dass ich dabei sein durfte!” Toll ist auch, dass sie uns eine ganz liebe und (obwohl sie uns nur eine Stunde erlebt hat) persönliche Karte geschrieben hat, die mich sehr gerührt hat.

Da es sowohl dem Kleinen als auch mir sehr gut ging und wir auch möglichst schnell wieder zu unseren großen Kindern wollten, sahen wir keinen Grund, im Krankenhaus zu bleiben und verließen es schon nach ein paar Stunden, ohne dies vorab so geplant zu haben. Ich hatte mir immer eine ambulante Geburt gewünscht, aber nicht damit gerechnet, schon wegen der Bedenken meines Mannes, die aber völlig verschwunden waren. Als wir uns bei der nach dem Schichtwechsel zuständigen Hebamme verabschiedeten und bedankten und ich von der Geburt schwärmte, erzählte sie, dass ihre Kollegin auch “ganz ergriffen und beseelt” war!

Die Geburt war zwar nicht ruhig, aber trotzdem vollkommen friedlich. Da sie so schnell ging und schon mit sehr heftigen Wellen begann, schaffte ich es leider nicht, in den Trancezustand zu kommen. Aber auch wenn ich die Hypnose während der Geburt nicht wie geplant nutzen konnte, hat dein Kurs mir extrem geholfen und diese Traumgeburt ermöglicht. Durch die mentale Vorbereitung konnte ich die Geburt als natürlichen Prozess ansehen, daran glauben, dass mein Körper weiß, was er zu tun hat, und mit einer positiven Einstellung in die Geburt gehen. Ich hatte volles Vertrauen in meinen Körper und konnte mich diesem natürlichen Prozess vollkommen hingeben. Ich habe die Geburt als kraftvolles Naturereignis erlebt.

Das Gefühl, das ich als extremen Druck wahrgenommen habe, war sehr intensiv, aber ohne Schmerzmittel auszuhalten.
Ich kann es kaum glauben, aber die Geburt ist tatsächlich genau so verlaufen, wie ich mir gewünscht hatte: absolut selbstbestimmt, vollkommen natürlich, ohne jegliche Interventionen (ohne Nadeln, was für mich ganz wichtig war) und sogar – wie ich es immer in der Hypnose zur Traumgeburt visualisiert hatte – im Wasser! Darüber bin ich so glücklich und ich denke gern an dieses tolle Erlebnis.

Unsere Familie ist nun komplett und wir sind sehr glücklich. L. ist ein sehr entspanntes und zufriedenes Baby. Wir denken, dass dies auch durch die schöne friedliche Geburt und die Hypnosen in der Schwangerschaft bedingt ist.

Wir danken dir von Herzen, liebe Kristin!

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