Los ging es bei mir Freitagsabends. Dort setzten ein paar Wellen ein, bei denen ich sofort wusste, dass es der Start ist, obwohl sie ganz leicht waren. Ich hatte es diesmal im Gefühl.
Samstagmorgen hatte ich noch eine Vorsorge bei meiner Beleghebamme. Diese hat mich ans CTG angeschlossen und es wurde bestätigt, das sind definitiv Geburtswellen. Die Untersuchung meiner Hebamme hat das Ganze dann abgerundet, heute sollte der Geburtstag unseres Sohnes sein.
Ich war sofort voller Vorfreude und hatte nicht ein kleines bisschen Angst oder Sorge. Die Gefühle kannte ich noch von der ersten Geburt, da kamen als erstes die Gedanken: Kann ich das überhaupt? Wie soll ich das schaffen?
Dieses Mal war es so anders. Ich habe mich regelrecht darauf gefreut.
Ich bin nach Hause gefahren, wir haben entspannt alles vorbereitet. Ich habe im Schlafzimmer meinen Geburtsduft vernebelt, habe meinen Gymnastikball geholt, die Kliniktasche endgültig gepackt und unsere Tochter zum Mittagsschlaf in ihr Bett gebracht und mich von ihr verabschiedet. Sie wurde später von meiner Mutter abgeholt und hat dort eine Nacht verbracht.
Mittlerweile kamen die Wellen in immer kürzeren Abständen und ich entschloss mich dazu, mich zurück zu ziehen.Ich habe es mir in unserem Schlafzimmer gemütlich gemacht und jede Welle ganz bewusst veratmet. Es tat so gut, sich voll und ganz auf die Atmung zu konzentrieren. Ein wahnsinnig gutes Gefühl. Bei meiner ersten Geburt hatte ich fast Angst vor der nächsten Welle und hier habe ich mich eher darauf gefreut. Ich wusste, jede Welle bringt mich näher zu unserem Sohn.
Meine Hebamme ist am Nachmittag zu uns nach Hause gekommen, um mich zu untersuchen. Auch dies geschah total ruhig und unaufgeregt, ich konnte völlig bei mir und unserem Sohn bleiben.
Danach bin ich in unsere Badewanne gegangen, mein Mann hat mich lediglich beaufsichtigt, damit mir nichts passiert.
Nach insgesamt 4 1/2 Stunden, die ich unter Geburtswellen Zuhause verbracht habe, sind wir ins Krankenhaus gefahren, wo wir meine Hebamme getroffen haben.
Hier hatte ich schon alle 2 Minuten Wellen und der Muttermund war bereits bei 7cm.
Ich war so stolz auf mich, das kann ich gar nicht sagen.
Mein Mann hat sich, so wie wir es abgesprochen hatten, um einen Ball und um ein Tuch an einer Sprossenwand gekümmert. Ich habe derweil weiter meine Wellen veratmet und bin weiterhin bei mir geblieben.
Leider gab es dann technische Probleme mit meinen Endgeräten, auf denen ich die Hypnose gespeichert hatte. Aber auch das hat mich nicht aus der Bahn geworfen oder irritiert. Ich blieb bei mir und mein Mann hat mich unterstützt, er hat mich an die Atmung erinnert und den Anker gesetzt.
Was soll ich sagen, nach nur zwei Stunden habe ich 3 Presswehen gehabt und wir durften endlich unseren Sohn in den Armen halten.
Ich war einfach überwältigt von diesem Tag und dieser Geburt.
Diese tolle Erfahrung lässt mich tatsächlich über ein drittes Kind nachdenken. Ich wünsche jeder Schwangeren eine solche Geburtserfahrung.
Ich hoffe, so konnte ich euch mein Geburtserlebnis etwas näher bringen.
Viele Grüße
Lara G.