Geburtsbericht von

Lena

Bei meiner ersten Geburt kam es zu einem Geburtsstillstand, weil meine Tochter sich nicht richtig ins Becken drehte (hoher Geradstand), sodass eine Kaisergeburt durchgeführt wurde. In meiner zweiten Schwangerschaft wurde um die 30. SSW eine Beckenendlage festgestellt, woraufhin ich täglich viel Zeit auf dem Pezziball und mit diversen Übungen verbracht habe, um die Maus zum Drehen zu animieren. Ob es an den Übungen lag, weiß ich nicht, aber nach 3 Wochen drehte sie sich und blieb dann auch in Schädellage.

Diese Erfahrung gab mir ein starkes Selbstwirksamkeits-Gefühl und ich verbrachte weiterhin viel Zeit mit Hüftkreisen und ähnlichen Übungen, damit mein Baby sich schön im Becken positionieren konnte. Insgesamt war ich ziemlich überzeugt davon, dass sie sich gut einstellen und ich eine vaginale Geburt erleben würde, auf die ich nach meiner ersten Geburt wahnsinnig neugierig war (damals war der MuMu bereits vollständig eröffnet und ich hatte auch eine ganze Zeit gepresst, bis der hohe Geradstand aufgefallen war).

Schon ca. 2 Wochen vor Geburt (ab 37+0) hatte ich relativ häufig und teilweise auch regelmäßig Senkwehen und dachte mir schon, dass meine Tochter nicht bis zum ET im Bauch bleiben würde. Auch bei der Vorsorge beim Gyn wurde festgestellt, dass der Muttermund bereits recht weich ist und sich ein Trichter bildet. Einen Tag vor Geburt kam morgens meine Hebamme zur geburtsvorbereitenden Akupunktur zu mir nach Hause. Das war eine tolle Erfahrung – meine Tochter konnte am Doppler den Herzschlag ihrer Schwester hören.

Am Nachmittag spürte ich wieder vermehrt Kontraktionen, dachte aber, es wären lediglich Senkwehen, auch wenn sie bereits sehr regelmäßig waren. Ich nutzte die Gelegenheit, um tief zu atmen und mich auf das Körpergefühl zu konzentrieren, das ganz anders war als bei meiner ersten Geburt. Abends ging ich wie gewohnt ins Bett und konnte problemlos einschlafen. Gegen 1:00 wachte ich mit Kontraktionen auf und hatte das Gefühl, dass es losgehen könnte.

Zunächst hörte ich noch ein Hörbuch, doch als nach 30 Minuten die Wellen zunehmend stärker wurden, startete ich die Hypnose und ging ins Wohnzimmer, da ich mich in der Welle auf dem Pezziball bewegen und tönen wollte. Nach ca. 2h wünschte ich mir die Unterstützung meines Mannes, weshalb ich meine Mutter weckte und zu unserer Tochter schickte (sie war 10d vor ET vorübergehend bei uns eingezogen, um die Große während der Geburt zu betreuen). Meine Tochter hatte allerdings große Sehnsucht nach mir, sodass wir noch ca 30 Minuten intensiv kuschelten, was ich sehr genießen konnte. Dann wurden die Kontraktionen so intensiv, dass ich wieder den Raum wechselte.

Gegen 5:30 machten wir uns schließlich auf den Weg in die Klinik. Ich wurde kurz im Untersuchungszimmer ans CTG angeschlossen und dann untersucht (2cm). Bei Ankunft hatten wir noch einen ganz knappen Geburtsplan abgegeben, u.a. mit dem Wunsch nach der Gebärwanne – und erhielten direkt die gute Nachricht, dass der entsprechende Kreißsaal frei war! Nach einer kurzen Ultraschalluntersuchung zur Schätzung des Geburtsgewichts konnten wir den Kreißsaal beziehen, der bereits nach meinen Wünschen hergerichtet worden war. Ich verbrachte ein paar Stunden mit Hypnose auf dem Pezziball (kurzzeitig testete ich andere Positionen, die sich aber nicht richtig für mich anfühlen).

Gegen 10:30 hatte ich den Wunsch, die Wanne zu testen – das war TRAUMHAFT. Durch die Schwerelosigkeit war es so einfach, in der Welle in den Vierfüßlerstand zu gehen und mich direkt danach auf den Rücken zu legen und zu dösen. Mein Mann durfte ab Klinikankunft in der Welle seitlich auf meine Hüften drücken, was ich als extrem erleichternd empfand.

Außerdem hatte ich Igelbälle in den Händen, die ich in der Kontraktion zusammendrückte. So konnte ich meinen gesamten restlichen Körper entspannen und ich komplett der Welle hingeben. Auf meinen Wunsch hin wurde noch zweimal der MuMu untersucht, ansonsten bestärkte mich meine Hebamme einfach in dem, was ich tat und darin, auf meinen Körper zu hören (ich habe ihr im Nachhinein gesagt, dass sich die Geburt für mich angefühlt hat, wie in einem Geburtshaus).

Kurz nach der Untersuchung, bei der ich bei ca. 8cm war, hatte ich das Gefühl, nicht mehr gut zurechtzukommen – ich war in der Welle angespannt und wusste nicht, wie ich mich bewegen sollte. Meine Hebamme meinte, dass das wohl die Übergangsphase sei (ich hatte mir die “Verzweiflung” größer vorgestellt und war skeptisch) und ob ich die Hypnose wieder starten wolle (die war seit der Badewanne aus). Damit fand ich dann sehr schnell wieder in die Entspannung und konnte die weiteren Wellen wieder gut annehmen, auch mit dem Gedanken, dass sie ja nur eine Minute dauern.

Ich fand es sehr spannend, über die Zeit zu beobachten, wie sich mein Tönen veränderte. Schließlich verspürte ich einen leichten Pressdrang, dem ich nachging. Nach einiger Zeit tastete meine Hebamme und spürte, dass ich v.a. die Fruchtblase sehr gut nach unten schob, das Köpfchen dadurch aber oben blieb, woraufhin sie nach meiner Einverständnis die Fruchtblase eröffnete. Ich merkte direkt, dass ich das Köpfchen nun viel besser nach unten schieben konnte – ein unglaubliches Gefühl!

Schließlich konnte ich das Köpfchen tasten und mit zwei weiteren Kontraktionen war das Köpfchen geboren. Bei der Geburt des Körpers bestand kurz der Verdacht auf eine Schulterdystokie, der sich jedoch nicht bestätigte, aber deshalb würde ich hier kurz angeleitet, lange zu pressen, sodass dann meine Tochter geboren war und ich sie direkt mit der Hilfe der Hebamme auf die Brust legen konnte. Wenig später kam die Plazentageburt.

Insgesamt war ich 5,5h in der Gebärwanne gewesen, hatte keine Geburtsverletzungen und fühlte mich topfit und überglücklich.

Ich bin immer noch so unglaublich dankbar, diese tolle Geburt erlebt zu haben – meine absolute Traumgeburt!

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