Geburtsbericht von

Lisa

Hallo liebe Kristin, Hallo liebes Team der ‚Friedlichen Geburt‘!
Heute endlich nach 20 Monaten schaffe ich es, meinen Geburtsbericht zu schreiben und euch zu senden. Es ist sooooo unglaublich viel passiert in dem Jahr, dass ich nie die Ruhe hatte, ihn zu schreiben.
Aber jetzt … jetzt ist es soweit!

Vorher möchte ich mich aber bedanken bzw. meiner Begeisterung Ausdruck verleihen. Die ‚Friedliche Geburt‘ war für mich mehr als eine wundervoll natürliche Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung. Sie ist für mich, als angehende Kinder- und Jugendpsychiaterin, eine Möglichkeit des Bindungsaufbaus, welche in der heutigen doch so schnelllebigen Welt, häufig nicht den Raum findet den es eigentlich bräuchte. Die ‚Friedliche Geburt‘ schafft es, bereits in der Schwangerschaft eine Selbstsicherheit und Vertrauen zu entwickeln, ermutigt dich, bei Ängsten professionelle Hilfe zu suchen (mit konkreten Angeboten, sich zwecks Vermittlung oder Beratung an euch zu wenden) und ermöglicht eine wunderschöne, ja, friedliche Geburt.
Aber nun zum Geburtsbericht meiner ersten Tochter im Krankenhaus (online Kurs):

Die gesamte Schwangerschaft fühlte ich mich zum Glück ‚fit wie ein Turnschuh‘… ich bin bis zum Ende Fahrrad gefahren und fühlte mich dank der Hypnosen gut auf die Geburt vorbereitet. Ich hatte beim Üben zwar nie das Gefühl, so richtig tief in Trance zu sein, war manchmal auch sehr mit meinen eigenen Bildern und Gedanken (eher ein Rauschen als konkrete Gedanken) beschäftigt, sodass ich manchmal gar nicht richtig folgen konnte und dann erschrocken war, dass die Hypnose schon wieder vorbei war. Trotzdem hatte ich zunehmend das Gefühl des Urvertrauens in mich und meinen Körper bekommen. Zur Vorbereitung habe ich neben der ‚friedlichen Geburt‘ Akkupunktur, die Louwen Diät (nicht all zu streng), Datteln gegessen, die Damm Massage gemacht und den EpiNo genutzt.

Am Tag der Geburt hatte ich am Morgen das Gefühl, dass es irgendwie verdächtig feucht in meinem Intimbereich war (kein richtiges flüssiges Herauslaufen, kein See, der sich um mich herum gebildet hätte, nur feuchter als sonst). Ich machte einen pHTest und … Farbumschlag! Ich war trotz allem irgendwie überrascht. Am Mittag hatte ich eh einen Termin im Krankenhaus bei meiner Beleghebamme, also wartete ich ab. Als ich meiner Hebamme davon berichtete war sie super entspannt und meinte, dass der pHTest häufig nicht so zuverlässig sei und wollte erstmal ein CTG schreiben. So lag ich am CTG, machte eine kurze Meditation und guckte im Anschluss auf das CTG Papier. Was ich da sah, überraschte mich doch sehr: sehr regelmäßige, deutliche Wehen. Und ich spürte… NIX! Also begann ich nochmal mit einer Meditation und spürte mehr in mich hinein… und da war es; immer wieder ein ganz sachtes Ziehen.

Kaum war ich aus der Meditation draußen, spürte ich wieder gar nichts und auch meine sehr erstaunte Hebamme (sie kam ins Zimmer mit dem Satz: „ich habe eben dein CTG auf der Monitorwand gesucht… du hast ja Wehen!!! Die anderen Hebammen fragten, ob du gleich hierbleibst!“). Sie machte den IgG Test zur Fruchtwasser Erkennung. Und auch der war positiv. Vermutlich hatte ich einen hohen Riss in der Fruchtblase, wo immer nur ganz wenig Fruchtwasser austrat. Da nach 12h Stunden nach einem vorzeitigen Blasen sprung eingeleitet werden müsste, verabredeten wir, dass ich erstmal noch nach Hause gehen könne. Meine Beleghebamme gab mir noch Homöopathische Kügelchen mit, welche ich zu Hause nehmen sollte. Zu Hause machte ich erstmal einen Spaziergang, um die Wehen anzuregen… Nix. Dann habe ich gekocht…. Nix. Dann ab in die Badewanne…. und immer noch nichts zu spüren.

Inzwischen war es 17 Uhr und um 22 Uhr sollte ich zur Einleitung ins Krankenhaus, wenn keine Wehen auftreten würden. Das wollte ich auf gar keinen Fall. Also habe ich mich bequem angezogen, mich aufs Bett gelegt und die Geburtsmeditation angemacht. Habe meinem Körper und meiner Tochter gesagt, dass es jetzt losgehen kann und ich bereit bin. Und so verrückt es auch klingt… prompt spürte ich die regelmäßigen Wellen. Erst zart … und dann immer mehr.

Um 17:30 Uhr waren sie bereits so deutlich spürbar, dass ich meinen Partner anrief und ihn bat, doch nach Hause zu kommen.
Um 18 Uhr war er da und die Wellen waren inzwischen so intensiv und regelmäßig, dass ich probiert hatte, die Abstände mit dem Wehenmesser zu tracken. Funktioniert gar nicht unter Hypnose! Zumindest bei mir nicht. Um 18:30 Uhr habe ich mich entschlossen, meine Hebamme anzurufen, da die Wellen inzwischen so intensiv waren, dass ich begonnen hatte, mich auf dem Tisch abzustützen. Ich begann zu tönen, was mir unglaublich gut tat.
Dieses unglaublich intensive Körpergefühl musste sozusagen an die Luft! Für mich fühlte sich die Kombination aus langem Einatmen und Tönen richtig an.

Um 19:30 Uhr waren wir vor dem Krankenhaus, wo uns meine Hebamme schon erwartete. Sie meinte nur trocken: „Na, dann gehen wir wohl gleich mal in den Kreißsaal durch“. Ich ging mit meinem Mann langsam zum Kreissaal, da meine Hebamme schon vorgehen, sich umziehen und den Kreissaal vorbereiten wollte. Im Kreissaal angekommen, erfolgte erstmal das furchtbar nervige Corona Procedere… CovidTests, FFP2 Maske auf Mund und Nase. Die Wellen unter einer Maske zu veratmen, empfand ich als sehr unangenehm und einengend.

Gegen 21 Uhr wurde ich das erste Mal vaginal untersucht. In dem Moment, wo meine Hebamme sagte: „es geht gut voran“ wollte ich unbedingt die Muttermundsöffnung wissen (laut Geburtsplan wollte ich es nicht). Auf meinen wahrscheinlich sehr fragenden/ fordernden Blick lautete die Antwort: „7 cm“. Das war für mich beruhigend/ erstaunlich, denn ich hätte nicht gedacht, dass ich schon so weit bin. Gefühlt kurz nach der Untersuchung begann dann schon der Pressdrang. Wir wechselten nochmal die Position in den Vierfüßler-Stand und dann nach ner Weile wieder zurück auf die Seite. Eigentlich wollte ich im Knien entbinden aber auch schon in der Hypnose ‚Traumgeburt‘ lag ich immer auf dem Kreißbett. Warum auch immer hatte mein Unterbewusstsein scheinbar recht.

Ein paar Wellen, bevor das Köpfchen geboren wurde, hatte ich tatsächlich sehr stechende Schmerzen (ca. 3 Wellen) im Steißbein. Sobald das Köpfchen jedoch draußen war, war alles wieder gut. Auch den Durchtritt habe ich nicht gespürt. Nach einer weiteren Welle, um genau 22 Uhr, war dann unsere kleine Maus da und ich konnte sie in meinen Armen bewundern. Ich hatte keine Geburtsverletzungen und auch unserer Tochter ging es gut, sodass wir nach 4 Stunden gemeinsam nach Hause gegangen sind. Ich fühlte mich super fit und euphorisch, eine solch tolle Geburt erlebt zu haben. Während der gesamten Geburt hatte ich tatsächlich keine Schmerzen (bis auf die Schmerzen im Steißbein für drei Wellen). Es war intensiv, es war anstrengend, aber keine Schmerzen. Es fühlte sich alles richtig an. Ich bin auch jetzt 20 Monate später von großer Dankbarkeit erfüllt und denke gerne an die Geburt zurück.

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